Hallo Airliner,
deutschland wäre nicht das deutschland, was es heute ist, wenn
nicht 100% der bürger hinter ihm stehen würden. es gibt
natürlich immer oppositionelle, aber wir sind alle deutsche -
ob Linke, Rechte oder cem özdemir und wir kämpfen für unser
land - genauso ist das mit frankreich oder den USA oder wem
auch immer.
Da wäre eigentlich mal wieder die UNO gefragt, aber die ist
zum Debattierclub willkommen. Dein Wasserbeispiel hinkt ja
ohnehin. Als 1845 Deutschland besetzt wurde, sahen die
Deutschen die Franzosen immer noch als Erzfeinde, genau wie
die Franzosen umgelehrt die Deutschen als Erzfeinde sahen.
Insofern ist der Beweis, dass sich Völker verändern können,
erbracht.
du willst jetzt aber nicht sagen, dass zwischen deutschland
und frankreich 60 jahre frieden herrscht, weil beide völker zu
100% friedliebend sind und sich respektieren - zumindest
dulden - oder etwa doch?
Zum Teil ja. Frankreich war nach dem 2.WK Verfechter des Morgenthau-Plans. Denken wir mal zuende, was passiert wäre, hätte man dafür gesorgt, dass D ein verarmter Agrarstaat in der Mitte Europas wird. Wir brauchen gar nicht so furchtbar weit zu sehen, um Ähnlichkeiten zu erkennen. Griechenland ging es eine Weile ähnlich, wenn auch aus anderen Gründen. Auch die Sache mit den Basken wird wenigstens von baskischer Seite so gesehen. Für mich ist die Aussähnugspolitik, die an der Spitze mit de Gaulle und Adenauer begann, einer der großen Meilensteine europäischer Geschichte. Vor allem deshalb, weil es gelungen ist, sie bis in die Völker zu tragen. Deutschland und Frankreich haben einander länger gehasst, als die Hamas und Israel, und es gelang sie zu versöhnen. Also wenn das kein Grund für Optimismus ist?
wer sich aber einredet, wir würden etwas gutes tun, wenn wir
gegen 30% der bevölkerung kämpfen, der hat da irgendwas
missverstanden. und genauso ist es in israel - wenn wir da
jetzt eingreifen und „helfen“, bringt das nicht nur den
beteiligten nichts, sondern auch uns in gefahr - uns bürger
deutschlands.
Die 30% beziehen sich wohl auf Afghanistan. Macht 70% für die
man kämpft.
klingt so, als sind 30% verlust akzeptabel für dich - ab wie
viel % wäre es nicht mehr akzeptabel?
30% Verlust ist nicht akzeptabel. Aber vielleicht könnte man ja innerhalb dieser 30% die, die nur gezwungenermaßen kämpfen, weil sie selbsrt mit Terror und Gewalt dazu gebracht werden, einfach von denen befreien, die diesen Terror ausüben? Du versuchst mir hier zu unterstellen, dass ich 30% der Afghanen töten will. Das übliche, wenn jemand nicht Deiner Meinung ist. Aber in Wirklichkeit hinkt das 30% Beispiel. Die 30% der afghanischen Bevölkerung, um die wir hier reden, ist die Gesamtheit der Paschtunen. Es ist nicht gerade so, dass jeder Paschtune per se ein Terrorist ist. Aber es gibrt da eine ganz häßliche Sache, wenn einer nicht für seinen Stammesführer kämpfen will, kann er dort nicht einfach verweigern. Sondern, wenn er sich wirklich weigert, wachen er und seine Familie eines Morgens auf und finden heraus, dass sie tot sind, weil jemand sie über Nacht erdrosselt hat. Soweit ein kurzes Schlaglicht auf die Lebensumstände der 30% deren Freiheit also angeblich von den Amerikanern bdroht wird.
ich bin gern bereit, israelis oder palestinenser in
deutschland aufzunehmen - ich würde sogar einen bei mir zu
hause aufnehmen, wenn nötig, aber ich werde nicht zu ihnen
gehen oder mich auf eine seite stellen. das wäre dumm.
Würde das irgendein Problem lösen?
nun, wenn die terroristen ihre raketen nicht auf mein haus
feuern, würde das in der tat ein problem lösen, denn der
israeli wäre dann nicht mehr in lebensgefahr.
Du siehst zei Probleme nicht. Erstens würden die Terroristen dann wahrscheinlich auch auf Dein Haus feuern weil da ein Israeli wohnt, zweitens ist es immer leichter, anderen zu sage4n, sie sollen ihre Heimat aufzugeben als es selbst zu tun. Und was das „Aufnehmen“ betrifft, so erinnere ich mich in D auch noch an die Diskussion über „no go“ areas für Touristen anderer Hautfarbe während der Fussball-WM. Es scheint mir da also noch ein paar ungelöste Probleme in D zu geben.
Ich kenne nur wenige
Christen israelischer Staatsbürgerschaft, der in D bzw. den
USA (Pendler) lebt, die meisten Israelis, die ich kenne sind
Juden und ein paar sind Moslems. Was sie alle gemeinsam haben
ist, sie wollen Frieden
es gibt momente, in denen muss man sich eingestehen, es ist
besser seine heimat zu verlassen. das gilt für flutopfer, für
vulkanopfer, für arbeitssuchende, das galt für die indianer,
das galt schon für ganz andere.
versteh mich nicht falsch - es ist nicht mein wunsch, dass die
israelis ihre heimat aufgeben oder etwa, dass die terroristen
recht haben. wenn mein leben allerdings bedroht wäre, nur weil
ich da wohne, wo jemand anders wohnen will, würde mir dieser
gedanke doch hin und wieder kommen.
Aber alleine schon nahezulegen, dass die Israelis ihre Heimat kampflos verlassen sollen, sagt doch, überlass Israel der Hamas. Das widerspricht sich doch selbst. Der ganze Zinnober auf diesem Brett entstand doch weil alle empört waren, dass die Israelis mal zurückgeschossen haben. Keiner hat sich über die Hamas-Raketen (oder auch die der Hisbollah von der anderen Seite) beschwert. Das Problem in den Köpfen der Leute hier sind alleine die israelischen Raketen. Also wehren dürfen sie sich nicht, sie sollen einfach weggehen. Zurück nach Europa (mit einer tausendjährigen Geschichte der Judenverfolgung und sicher nicht nur in D). Sie sollen alles aufgeben, was sie seit 1948 aufgebaut haben (denn bevor das Israel wurde, war das eine Wüste, die haben da mächitg Arbeit geleistet) weil jemand ihnen ihr Existenzrecht nicht zugesteht und weil es in den Augen etlicher hier auf dem Board „unfein“ ist, auf Terroristen zu schießen. Nun sag mal ehrlich, klingt das akzeptabel?
du wirst mich und den rest der welt schwer davon überzeugen
können, dass israel den wunsch nach frieden und einigkeit über
alles stellt. für ein volk, dass sich nach frieden sehnt, hat
es zumindest einen fragwürdigen platz gewählt, um den frieden
zu finden.
Den Platz haben sie aber bereits um 1500 v. Chr. gewählt. Das war ja einer der Gründe, dass sie dort in Teilen des britischen Mandatsgebietes angesiedelt wurden. Wenn an Deiner Logik etwas dran wäre, hätten die Deutschen spätestens schon im 16 Jahrhundert Deutschland verlassen müssen. Außerdem hast Du natürlich bisher nicht gesagt, wo sie hingehen sollen. Israel ist ein Staat. Der kann nicht einfach hergehen und umziehen. Wohin denn? Willst Du Ihnen Teile Bayerns überlassen? Oder denkst Du daran Teile anderer Staaten abzutrennen um da einen neuen Staat einziehen zu lassen? Das geht nicht. Also muss Israel bleiben, wo es ist. Und wie jeder Staat hat Israel ein Selbstverteidigungsrecht. Das hat nichts damit zu tun, dass die Israelis in ihrer Mehrheit Krieg wollen. Aber es war die Hamas, die den letzten Waffenstillstand gebrochen hat.
darüberhinaus liegen auch sicher noch andere, aktuellere
politische gründe für den krieg vor.
Dann nenne die mal, das könnte ja interessant werden.
Ich hasse Formulierungen wie „das soll nicht diskutiert
werden, dass ist einfach so“. Weil der Schreiber sich damit
ein sicheres Wissen unterstellt, wo er in Wirklichkeit nur
glaubt.
will das jüdische volk frieden, dann - abgesehen von den
aktuellen problemen - sollte es in betracht ziehen, israel zu
verlassen. eingebettet in arabische länder wird in den
nächsten 1000 jahren kein frieden einkehren. das ist so. wenn
du darüber diskutieren willst, drehen wir uns im kreis, denn
eine diskussion verhindert keine toten. man diskutiert seit 60
jahren.
Vielleicht würde es besser funktionieren, wenn die UNO sich endlich zu einer Entwaffnung derartiger Terrororganisationen entschließ0en könnte. Aber wie uns die UNO-Aktion vor dem Libanon zeigt, sit die Welt nicht gewillt, konsequent durchzugreifen. Also werden die, die da mit dem Rücken zur Wand stehen weiter kämpfen müssen. Weil sie nämlich einfach ihr Land nicht aufgeben können. Sie haben kein anderes.
das trifft insbesondere in afghanistan, beim irak oder in
israel zu.
Also genau da, wo Du gerne wegsehen willst …
ja, wegsehen. vom hinsehen änderst du keine menschen, es sei
denn, sie respektieren dich. scheint bei der eu nicht der fall
zu sein. wenn du auf jede kleinigkeit eines kindes reagiert,
machst du dich zu seinem spielball. es gibt momente, in denen
eine gesunde portion ignoranz mehr hilft als alles andere.
nach 60 jahren spielball-politik wäre dieser pädagogisch
bewiesenen tatsache mal auf den grund zu gehen.
Wieviele hundert Millionen EU-Gelder sind dahin geflossen und versackt um in Form von Waffen auf Seiten der Terroristen wieder wegzuschauen und woher kamen sie? Woher kam die Technologie für Saddam Husseins Giftgasproduktion? Woher kommen die Anfeindungen gegenüber jedem Staat, der eine andere Haltung dazu hat? Ein einseitiges Wegsehen, nicht wahr? Das Geschäft will man ja schon machen.
es kann ja sein, dass ich was verpasst habe, aber in
afghanistan sehen wir seit 40 jahren hin, im irak und in
israel ähnlich lang.
hilft es? haben die frieden? ein einiges volk? waffenruhe???
ist das das ergebnis von unserer hilfe?
Da wird seit vielen Jahren verhandelt. Erfolglos verhandelt. Ein weiterer großer Erfolg der Friedensdiplomatie. Verdammt, dann soll die EU doch den Palästinensern mal den Geldhahn zudrehen. Es war schließlich die Hamas, die die Waffenruhe gebrochen hat. Dann soll die UNO doch mal Nägel mit Köpfen bei der Entwaffnung solcher Terrororganisationen machen. Aber da wird wachsweich rumverhandelt, wie überall auf der Welt. Das bringt tatsächlich nichts.
Gruß
Peter B.