Guten Tag Ernst Tyllmesz,
Guten Morgen!
Ausnahmsweise sollte sich Deutschland an den Kosten für die
Raketen beteiligen.
Warum nicht gleich selbst solche Tötungen vornehmen?
Es gibt eine operative Führung von den USA. Nur weil es kein Deutscher ist, der den Knopf drückt, heißt es nicht, dass wir uns an der Voraussetzung für diese Tötung nicht beteiligen. Ich glaube, du versuchst indirekt diese Voraussetzung, die von den etablierten Parteien so nicht offiziell zugegeben wird, die D. aber trotzdem schafft, zu unterstellen und du heißt sie nicht gut. In dem Punkt, Parteien gebe ich dir recht. Zudem mutmaße ich, versuchst du, diese Tötung zu missbilligen, weil sie uns zu Mördern macht - moralisch gesehen, andererseits hast du nicht die Ursachen für diese Tötung, an denen wir selber Schuld sind, bedacht. Es ist eine lange Ursachenkette, die in der Tötung eines deutschen religiös motivierten Überzeugunstäter endet.
(Tut mir Leid, wenn ich bei der Interpretation deiner Meinung falsch liege. Deine knappe Formulierung wirkt wie ein Vorwurf, eine Unterstellung und ließ mich das denken. Ich hoffe, du lässt dich auf meine Argumentation ein.)
Ich will das ganze mal an der Wuzel anpacken, daher meine Ansicht der Ursachenkette: Warum Deutschland subjektiv schuld ist.
Würde in Deutschland offensiver Atheismus betrieben werden, dann würde es überhaupt nicht die gesellschaftliche Akzeptanz für religiöse Ansichten geben und Deutschland würde nicht passiv, also hilflos sein, sondern aktiv die Entstehung eines deutschen Fundamentalisten bzw. religös motivierten Überzeugungstäters bekämpfen. Aber das ist noch nicht alles dazu.
Deutschland bringt daher heute um, was es selbst zu verantworten, selbst passiv zuließ, aufzukeimen. Für mich eine traurige Ironie, die aber bestehen bleiben sollte: denn objektiv, soll und möge jeder nach seiner Fasson/Lebensart glücklich werden. Das hat starke Gründe.
Um damit zu beginnen: Deutsche, die bis zum Anschlag in D. alles durchplanen, derer sind so wenige an der Zahl, warum deswegen diese Freiheit der Fasson angreifen und den Seelenfrieden zerstören? Es gäbe im Nachhinein (nach den Tumulten) durch eine Bekämpfung der Religion wahrscheinlich noch weniger Ausnahmen, aber es würde sie weiterhin geben. Außerdem, wer sagt, dass die Attentäter in D. Deutsche sein müssen? Wenn wir uns an Rohstoffkriegen beteiligen, un/gerechtfertigt, sind wir trotzdem bedroht.
Es gibt also keine wirkliche Lösung. Wer eine hat, soll sie aufzeigen!
Tatsache ist: die Religion in D. staatlich zu bekämpfen, würde sehr viel, unermessliches Leid verursachen, was auch wiederum zu Anschlägen führen kann. Die Folgen sind gar nicht abzusehen. Man kann also solch eine staatliche Maßnahme nicht mit religiös motivierten Anschlägen rechtfertigen, auch als Atheist nicht, da sie Ausnahmen sind und nicht Alltag. Anschläge bleiben Ausnahmen, die immer vorkommen können und wenn man noch so die Religion bekämpft.
(Geert Wildeers und Co. mögen nur den Islam diskreditieren, aber wenn, deswegen spreche ich allgemein von Religion, dann muss man reinen Tisch machen.)
Da die Anschläge in Deutschland exakt 0 sind und selbst, wenn es ein paar mehr werden, sollte man einerseits die Bekämpfung der Religion und das daraus entstehende psychische Leid, verursacht durch staatlich verordneten Atheismus, sehen, andererseits dies nüchtern sarrazinisch betrachten.
Sarrazinisch gesehen sterben mehr Menschen auf der Autobahn, in der Kneipe, als im Jahr in D. durch religiöse Anschläge umkommen. Es sollte also gelten: solange es nicht überhand nimmt!
Tötet man deutsche Fanatiker bei den Taliban, dann ist es besser, als wenn 10-100 durch einen möglichen Anschlag in D. oder sonstwo umkommen.
Zum anderen, warum man ebenso nicht Religion zu bekämpfen braucht: die Zeit der Religionskriege ist vorbei. Es gibt Nationalismus, egal welcher Prägung/Religion, und Bündnisse, die um Rohstoff, Land usw. Kriege, wirtschaftlicher oder militärischer Art, führen.
Außerdem ist eine Bekämpfung unpraktikabel, es würde nur Deutschland betreffen. Auf lange Sicht hin, werden sich wahrscheinlich sowieso die Welterklärungen (Religionen) aus vorwissenschaftlicher Zeit nicht durchsetzen.
Ich plädiere für Status quo/Beibehaltung des aktuellen Zustands, wobei man immer danach trachten sollte, ihn zu verbessern. Er ist nicht schön, er beinhaltet das Töten, wenn es abgewogen wurde und die Situation erfordert. Aber ich sehe keine Alternative.