Wenn DU auch nur eine Sekunde darüber nachdenken würdest, was den Unterschied zwischen: Ich bin Deutscher/EU-Ausländer und schaffe es nicht in Regelstudienzeit und: Ich bin Nicht-EU-Ausländer (was die hier interessante Gruppe ist) und schaffe es nicht in Regelstudienzeit, für den weiteren Verbleib in Deutschland und den Abschluss eines durchaus erfolgreichen aber vielleicht ein Semester länger dauernden Studiums ausmachst, würdest Du hier nicht mal wieder demonstrieren, wie eingeschränkt dein Verständnis der Welt ist!
Der trotz sprachlichen Einschränkungen durchaus fleißige Nicht-EU-Student darf sich nicht einen Tag mehr als die Regelstudienzeit gönnen, weil er genau diesen Tag hier nicht mehr an der Uni aufschlagen darf, sondern dann schon wieder in seinem Heimatland sein muss. Da schreit dein Herz natürlich Hurra, dass wir wieder einen Ausländer los geworden sind. Mein volkswirtschaftliches Verständnis hingegen sagt mir, dass wir jemand zu 95% auf unsere Kosten durchs Bildungssystem haben stolpern lassen, und jetzt keinerlei Vorteil davon haben werden, und dieses Geld nie wieder durch dessen Steuer- und Sozialabgabenaufkommen zurückholen werden, weil wir nicht mehr bereit sind die letzte 5% zu investieren, obwohl es klar wie Kloßbrühe ist, dass man sich unter solchen Startbedingungen etwas schwerer tun dürfte, als ein Einheimischer. Bei dem aber kräht kein Hahn danach, ob er in Regelstudienzeit fertig wird. Er darf hier selbstverständlich wohnen bleiben und auch weiter studieren. Und die Zahlen bestätigen nun einmal, dass auch aus Leuten, die ein oder zwei Semester mehr gebraucht haben, durchaus noch erfolgreiche Menschen werden und diese dann ordentlich ins System einzahlen.
Der Spruch: „Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln“ ist Dir vielleicht schon mal über den Weg gelaufen. Dazu würde hier gehören, dass man die ungleichen Startbedingungen durch eine angepasste, für das Visum ausschlaggebende Studienzeit kompensieren würde, damit man nicht gute Leute nur deshalb raus schmeißt und ihnen den Abschluss und den Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt (was für eine krude Geschichte beim aktuellen Fachkräftemangel), weil sie zeitlich nicht ganz mit der Regelstudienzeit eines Einheimischen mithalten können.