Bayrisch-Französisch
An alle die Zwangs-französisch gelernt haben :
Da sitzen ein Taub-Stummer ein Blinder und ein Franzose im Zug von München, der Blinde streckt seine Füße aus und stört den Taub-Stummen. Daraufhin schreibt der etwas auf einen Zettel und gibt ihn dem Franzosen zum vorlesen:
Sprach-Selbstpersiflage eines Mitreisenden im Albulaexpress, wohl aus dem St. Gallischen, der sich mit einem Fläschlein Roten systematisch abgefüllt hatte, um die Landschaftsbilder vor dem Fenster als eine Art Kino zu erleben:
„Dass mä ou vommä Rouge órdinaire ä sou-n-ä ordinäre Ruusch ha cha…“
Mein erster Besuch in einer Metzgerei war auch nicht ohne: Ein
Mann vor mir bestellt „oi Bäärle Saidewürschtle“. Ich hab ihn
fast über die Theke geschubst, um zu sehen, was die
Verkäuferin einpackt… es stellte sich als ein simples Paar
Wiener heraus…
Ich kenne eine Pizzeria in Slowenien, wo die Speisekarte mehrsprachig verfasst ist. Ein slowenisches Wort, das mir entfallen ist, wird dort wie folgt übersetzt:
engl.: Sausage
ital.: Wurstel
dt.: Seide Wurschdle
Es ist leicht zu erraten, wo der Dolmetscher Deutsch gelernt hat
Mein erster Besuch in einer Metzgerei war auch nicht ohne: Ein
Mann vor mir bestellt „oi Bäärle Saidewürschtle“. Ich hab ihn
fast über die Theke geschubst, um zu sehen, was die
Verkäuferin einpackt… es stellte sich als ein simples Paar
Wiener heraus…
Also, mein Papa (ein echter Reig’schmeckter) meint, Soidawiiirschdla sind viiiiel besser als Wienerle.
Und meine Vermieterin erzählte mir im Frühjahr, die
„Breschtling“ seien reif… wer rechnet schon damit, daß das
Erdbeeren sind???
Ja, meine Tante (auch eine Reig’schmeckte) sollte für die 6köpfige Familie auf Weisung meiner Oma hin „fempf Pfond Äbbiera und zwoi Pfond Bräschdleng“ vom Markt holen. Nun wußte sie immerhin, daß das eine Kartoffeln, das andere Erdbeeren waren. Natürlich hat sie aber prompt das falsche besorgt. Tja, die Hauptspeise fiel für die Familie etwas mager aus, aber der Nachtisch war dafür umso reichlicher… ))
Zu Zeiten, als die Preußen Krieg gegen Wen-auch-immer führten, war auch ein schwäbischer höherer Offizier im preußischen Regiment.
Er fragte einen Kanonier: Hend Sie scho glaada (geladen)?"
Der Preuße: „Nee, Schoggolade hamm wer noch keene gekricht.“
Und ein schwäbisches Anekdötle, oft gehört, von meiner Mutter wirklich erlebt:
Meine Mutter hat seinerzeit als Haushaltshilfe gearbeitet. Im selben Haushalt war auch ein junges Mädchen aus Nicht-Schwaben angestellt. Dieser wurde von der Dame des Hauses etwas in die Hand gedrückt mit der Bitte: „Hebet Se mol!“ und ergo hob sie es in die Höhe. Darauf die Hausherrin: „Heba sollet Se, net lupfa!!“ (Schwäbisch: heba = halten, festhalten; lupfa = hochheben
Noch schöner wird es, wenn wir statt dem unbestimmten Artikel „a“ das Zahlwort „oe“ verwenden:
Au, i au oe Oi! (wörtlich: Ach, ich auch ein Ei!)
Zur Aussprache:
Das erste Au wie in „Auto“.
Das zweite wie in „Pflaume“ (oder englisch „owl“)
Das oe wie in der Champagner-Marke „Moet“ (… nein, das wird nicht „Möt“ ausgesprochen!)
Das Oi wie in Englisch: „boy“
Außerdem fällt mir dazu ein, wie ökonomisch dieser Dialekt ist:
Hochdeutch: „Oh, Sie sind heute also auch hier. Das ist aber schön, Sie hier zu treffen. Wie geht es Ihnen denn?“
Wird zu Schwäbisch: „So, au?“
Es gibt im Schwäbischen auch diesen völlig klanglosen Vokal, der im Englischen den unbestimmten Artikel „a“ bildet (Im Sächsischen ist es ja anscheinend der einzige Vokal). Er taucht in folgenden wichtige Formulierungen auf:
a = unbestimmter Artikel (wie im Englischen)
a-a = Nein.
a-ha = Ja.
ha? = Wie bitte?
Es gibt aber auch Worte ohne jeden Vokal:
Pferdekoppel = Pfrch
Herbst = Hrbschd
usw.