Hallo Nemo,
Biologismus schön und Recht, aber eine solche Mystifikation
stellt mir ehrlich gesagt die Haare auf …
Also für dieses Problem wurde einstmals der Kamm erfunden.
Nebenbei bemerkt wahrscheinlich von einem Mann.
ein Kamm für die Nackenhaare?
Bei den meisten Tierarten, so auch beim Menschen, werden etwas
mehr Männchen geboren, als Weibchen.
Ja, schön, bekannt!
Dann frage dich doch bitte auch mal warum! Rein rechnerisch
müßte das Ergebnis nämlich 50:50 betragen!
was heißt denn da rein rechnerisch? Auf was für eine ideale Gleichwahrscheinlichkeit willst Du Dich denn überhaupt beziehen?
die rein-biologische Konstante ist m.W., dass bei der Empfängnis Y schneller schwimmt als X, alles weitere ist ein undurchdringlicher Mix aus biologischen und kulturell-sozialen Einflüssen.
das sind lauter Fragen, die die Evolutionstheorie völlig
missverstehen;
genauso könnte man fragen, warum Menschen nicht die
Photosynthese entwickelt haben, dann gäbe es heute nicht 6
Mrd. sondern 6000 Mrd. Menschen und warum denn überhaupt
sexuelle Forplanzung und nicht vegetative, dann könnten die
unnützen Männer auch …
Die Frage nach dem Sinn des Männerüberschusses stellt sich,
weil er eine bestehende Tatsache ist.
Nein!
Es stellt sich die Frage nach der Ursache und nach der Auswirkung, aber ganz definitiv im Rahmen einer ernstzunehmenden Form von Evolutionstheorie nicht die nach dem Sinn!
Die Frage nach
Photosynthese oder vegetativer Vermehrung stellt sich nicht,
weil bisher bei höheren Tieren noch kein solcher Fall bekannt
geworden ist. Das ist, entschuldige, Sci-Fi!
Richtig, genau das wollte ich damit auch sagen:
Ich wollte ja mit meinen völlig absurden Fragen lediglich die Absurdität der
Deinigen aufzeigen …
eine nicht-mystifizierende Antwort auf Deine Fragen gibt es
nicht, weil die Fragen selbst bereits absurd sind.
Also bitte, was ist an der Frage absurd? Der Männerüberschuss
ist eine Tatsache, genauso wie es eine Tatsache ist, dass in
der Regel ein Männchen ausreicht, um Dutzende von Weibchen zu
befruchten.
Das ist soweit richtig, aber „mystifizierend“ ist sowas:
„Warum werden z.B. nicht zehn mal mehr Weibchen geboren als Männchen, so eine Art müsste, allein durch die weit höhere Nachkommenzahl doch weit erfolgreicher sein als alle anderen Arten. Ist das einfach Zufall, ist die Evolution nie darauf gekommen, oder was. Wozu diese ganzen unnützen Männer?
Die Antwort ist, dass die Evolution diesen Weg mehrfach beschritten hat, aber die Art dabei jedesmal, „auf die Schnauze gefallen“, sprich ausgestorben ist.“
Das ist keine wissenschaftlich ernst zu nehmende Variante der Evolutionstheorie, sondern sowas steht in PM oder sonstigen pseudo-wissenschaftlich-fiktionalen Zeitschriften.
dass die Evolution diesen Weg mehrfach
beschritten hat, aber die Art dabei jedesmal, „auf die
Schnauze gefallen“, sprich ausgestorben ist
Link bitte, der zeigt a) welche Tierarten, und vor allem b)
dass sie genau deshalb ausgestorben sind, weil ihnen
„männliche Innovationskraft“ gefehlt hat.
Wenn man auf alles einen Link wüßte, wäre es hier manchmal bei
weitem einfacher.
ohne Link ist es aber nicht diskutierbar, denn ich wette, dass es keine einzige ernst zu nehmende Literatur gibt, die genau das besagt, was Du uns hier erzählen willst.
Offenbar war aber die (zufällige) Erfindung von Männchen und
Weibchen ein Erfolgsmodell und deshalb hat es sich bei den
meisten Arten bis heute durchgesetzt.
Das ist richtig, aber inhaltsleer, denn „Erfolg“ ist im evolutionstheoretischen Vokabular gleichbedeutend mit „hat sich durchgesetzt“
Es hat sich deshalb
durchgesetzt, weil es damit möglich war, den verschiedenen
Geschlechtern verschiedene Aufgaben zuzuweisen.
Und das ist bereits so einfach und so pauschal ganz bestimmt nicht zu sagen;
Ach Franz, natürlich funktioniert die Anpassung nicht, weil es
keine genetische Vermischung gibt. Es gibt keine genetische
Vermischung, weil´s keine Männchen gibt. Es ist indirekt eben
nur ein Beweis dafür, dass die Evolution immer mal wieder
versucht, ohne Männchen auszukommen und dass sie damit, nach
manchmal kurzzeitig großem Erfolg, um´s nochmal zu sagen,
regelmäßig „auf die Schnauze fällt“!
Mit dieser Aussage bist Du weit zurückgerudert, nämlich zu der absoluten Trivialität des Vorteils der geschlechtlichen Fortpflanzung im Gegensatz zur ungeschlechtlichen bezüglich „genetischer Vermischung“;
angefangen hattest Du aber mit der Risikobereitschaft und der Innovationskraft der Männer; und dazu sagt Dein Amazonasfisch absolut rein gar nichts aus.
Und überhaupt, was heißt da: „Ach Franz“?
Konnte ich ahnen, dass Du am Ende Deines Postings aus heiterm Himmel eine triviale Tatsache anbringst, die mit Deinem Posting selbst gar nichts zu tun hat? Ist doch klar, dass ich versuche, die Teile des Postings in Zusammenhang zueinander zu bringen.
Es wundert mich tatsächlich immer wieder, dass selbst
gebildete Menschen, bio logische Tatsachen nicht kennen,
was Du gebracht hast ist keine biologische Tatsache, sondern eine bloße „Übersetzung“/Verdoppelung von Tatsachen unterschiedlicher Ebenen in eine evolutionstheoretische Sprache; eine rhetorische Spielerei um die Un- oder Schwerveränderbarkeit von bestimten Dingen zu suggerieren, weiter nichts.
leugnen, als absurd abtun, sobald es um den Menschen geht!
So, als ob der Mensch irgendwo etwas Besonderes wäre! Er ist
es nicht!
selbstverständlich hat der Mensch ein Sonderstellung!
Er ist das einzige Wesen, das nicht nur Teil des Objektbereichs Evolutionstheorie ist, sondern das diese Theorie halt auch selbst macht; bei Interesse können wir die „Sonderstellung des Menschen“ gerne mal im Philosophie-Brett diskutieren …
Ich würde mir wünschen, dass die Fachleute für vergleichende
Verhaltungsforschung, die es hier ja angeblich gibt, sich
endlich mal zu Wort melden.
Das würde ich mir auch wünschen!
Deshalb habe ich mir ja auch schon
vor längerer Zeit ein besonderes Brett für Mensch und
Verhalten gewünscht.
Im Brett „Biologie“ müsste doch einiges zu finden sein …
Meine Kritik noch mal in Kurzform:
Ich kann mit der biologistischen Denkweise nichts anfangen (weil ich sie für sehr undurchdacht halte), aber ich akzeptiere sie, solange sie korrekt vorgebracht wird.
Ich finde es aber sehr verwunderlich, dass gerade beim Geschlechtsunterschied von einigen Leuten immer wieder völlig unvermittelt von einer Frage zu einem X, das auf die BRD im Jahr 2007 zutrifft, schon auf der zweiten Re-Ebene auf diese vermeintlich fundierende biologische Ebene gewechselt wird, und so die ganzen historischen und kulturellen Tatsachen, die dieses X zweifelsfrei bedingen, ganz einfach überspringen bzw. -was das gleiche ist- als bloße „Überformung“ des Biologischen abtun.
Das gleiche könnte man mit der Rasse machen, mit der Intelligenz, mit dem religiösen Gefühl, beim Körpergewicht, etc.pp.usw.;
aber Nein, es geschieht regelmäßig vor allem bei der Geschlechtsdifferenz, dazu noch garniert mit unsinnigen und teilweise auch unverschämten, weil völlig absurden, Hinweisen wie: „es wird nicht verstanden, was nicht sein darf“, oder „da steht halt die political correctness im Weg“, etc.
Schönen Tag!
Franz