Die lieben abzuführenden Steuern

Das kommentiere ich jetzt mal nicht. :joy:

Nein, die Pendlerpauschale ist kein „km-Geld“. Niemandem, keinem einzigen Steuerpflichtigen wird die Pendlerpauschale ausgezahlt.

Nö.

Du schreibst deswegen nicht, wie der Bau von selbst genutzten Wohnungen oder Häusern subventioniert wird, weil Du es nicht weißt, sonst könntest Du ja sagen, wie genau das geschieht. Du lebst in diesem Punkt wie gesagt in der Vergangenheit: Die Eigenheimzulage (die in Deiner Welt vermutlich noch „10e“ oder gar „7b“ heißt) wurde, gibt es bereits seit fast zwanzig Jahren (2006) nicht mehr.

Zu Deinem glorreichen Konzept, nicht Einkünfte, sondern Einnahmen zu besteuern:

Das Unternehmen, in dem ich arbeite, erzielt bei 6,2 Mio Umsatz im Monat einen Gewinn von knapp 150 k€. Wenn jetzt in der Nachbarschaft eines ist, das bei diesem Umsatz eine halbe Mio Gewinn erzielt: Möchtest Du darauf die gleiche Steuer erheben wie auf unsere 150.000? Und warum möchtest Du so einen Blädsinn machen?

Gruß

MM

Wie wird das berechnet?
Soll der Eigentümer von zig Wohnungen die Mieteinnahmen ohne Abzug der Ausgaben versteuern müssen?

???

Die Umsatzsteuer wird gezahlt und bei der nächsten USt-Meldung erstattet / verrechnet.
Das hat mit der Abschreibung in den kommenden Jahren nichts zu tun.
Nicht in Ordnung ist die teils großzügige Privilegierung der Privatnutzung von sog. Dienstwagen - aber da hat man sich halt für die Option von Pauschalen entschieden.

Zum einen ist das Dein privater Konsum. Wenn der den Steuersatz senken würde, bräuchten Personen mit sehr hohen Einkommen ja nur das Geld ausgeben und würden dann auch keine Einkommenssteuer bezahlen.

Zum anderen weichst Du von Deiner urspünglichen Frage ab:

Und das Einkommen wird nur mal vor den Ausgaben für den Konsum mit der Einkommenssteuer berechnet.

Aber inzwischen hat @C_Punkt ja eine interessante Statistik geliefert:

Daraus kann man am Ende zwei Zahlen ablesen:

  • gemeldetes Einkommen insgesamt: 1 864 827 959 000 €
  • davon abgeführte Steuern: 334 496 028 000 €

Per Dreisatz kann man errechnen, dass der Staat derzeit eine durchschnittliche Einkommenssteuer von 17, 94 % erhebt.

Ein Arbeitnehmer mit Mindestlohn (12,41 €/h) bei Vollzeitbeschäftigung (40 h/W, 4,2 W/M) verdient knapp 2100 €/M, entspricht knapp 25.000 €/a. Für die Gruppe von 20 k€/a bis 25 k€/a beträgt die durchschnittliche Steuerlast 6,96 % (Dreisatz), für meinen Arbeitnehmer also 1.740 €/a. Wenn der nun plötzlich einen Satz von 17,94% zahlen sollte, müsste er fast 4.500 €/a an den Staat abführen, also fast drei mal soviel wie derzeit.

Ich nicht. Denn auch wenn ich mehr als Mindestlohn bekomme, würde auch ich nicht unerheblich mehr bezahlen müssen. :wink:

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Das Grundproblem liegt - glaube ich - darin, dass er glaubt, dass jemand mit 1 Mio. Einkünfte so viel „steuerlich geltend machen“ kann, dass er in einer Welt ohne „Abzüge“ so viel mehr versteuern bzw. an Steuern zahlen müsste, dass alle anderen viel, viel weniger zahlen müssten.

Dieser Ansatz ist nur aus mehreren Gründen völlig falsch.

  1. Er unterscheidet m.E. nicht zwischen Unternehmen und Selbstständigen auf der einen Seite und abhängig Beschäftigten und Beziehern von Einkünften aus Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung usw. auf der anderen Seite.
  2. Er übersieht, dass den meisten Abzugsmöglichkeiten auch echte Ausgaben gegenüberstehen - also Spenden, Anschaffungskosten, Zinsen usw. Verlustzuweisungsmodelle, mit denen man tatsächlich Steuern „sparen“ konnte, wurden schon vor Ewigkeiten (~ 20 Jahre) weitgehend abgeschafft,
  3. Wer Steuern hinterzieht bzw. hinterziehen will, der wird von seinen Änderungsvorschlägen nicht tangiert.
  4. Durch die Progression der Steuersätze ist die Steuerbelastung höherer Einkommen so hoch, dass sie auch bei Nutzung von (angeblichen) Steuersparmodellen wie der Anschaffung von Immobilien (vgl. 2), die Kleinverdiener aufgrund ihrer Vermögensverhältnisse nicht haben, immer noch einem höheren Steuersatz unterliegen als „Normaleinkommen“.

Das ganze Gerede, das er hier zum Besten gibt, erinnert mich an eine Passage aus einem der Bücher der Reihe per Anhalter durch die Galaxis, in dem ein Typ erzählt, dass er sich aus steuerlichen Gründen jährlich einen neuen Ferrari kauft, „während sein Steuerberater händeringend versuchte, ihn davon abzubringen“.

Ach so:
5. Die Steuervergünstigungen dienen in der Regel einem vernünftigen Zweck (ob der durch die Regelung dann erreicht wird, sei dahingestellt) und das sind i.W. zwei:
a) Förderung gesamtwirtschaftlich oder gesellschaftlich sinnvoller Vorhaben (Schaffung von Wohnraum, Förderung von gemeinnützigen Organisationen durch Spenden, Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung)
b) Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen - entweder „einfach nur so“ oder als Ausgleich für anderweitige Belastungen

In den letzten 25 Jahren hat es m.W. keine Regelung gegeben, die absichtlich und bewusst darauf abzielte, hohe Einkommen zu entlasten. Dass es bei manchen Änderungen, die primär für die Entlastung kleinerer Einkommen gedacht waren, auch zur Entlastung höherer Einkommen kommt, lässt sich oftmals nicht vermeiden bzw. gehört halt auch irgendwie dazu.

Einspruch: Senkung des Spitzensteuersatzes von 53 auf 42% im Jahr 2000. (Später eine, im Verhältnis dazu, geringe Anhebung um 3% ab knapp 280 T€ Einkommen.)

Ich hoffe, wir streiten uns nicht darüber, dass Du eine Entlastung ausschließlich für Spitzenverdiener meintest.

Und Du wirst mir sicher zustimmen, dass es Entlastungen gibt, die so angelegt sind, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass Spitzenverdiener Vorteile im Vergleich zu Median-Verdienern oder gar die Geringverdiener. (Auf den Plautz fällt mir die E-Auto-Subvention ein, die griff, als es praktisch nur hochklassige, förderbare Fahrzeuge gab.)

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Und ich wollte schon 20 Jahre schreiben. Naja…

Das hat aber nichts mit den Adressaten der Subvention zu tun, sondern mit den damaligen Kostenstrukturen und der daraus resultierenden Produktpolitik der Hersteller. Die Förderung war ja tatsächlich niedriger, wenn der Nettolistenpreis 40.000 Euro überschritt.

Der Tenor meiner Ausführungen war aber, dass Dignam mit seiner „Reform“ höhere Einkommen begünstigt, anstatt sie stärker in die Verantwortung zu nehmen, was er ja eigentlich vorhatt:

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das hat sich hier ja gut entwickelt.
Aber leider ist das Kernthema nicht gut dabei weg gekommne.

Zum Abschalten und neu Anfang:
einfach mal ein paar kurz Videos von Volker Pispers goutieren.
Das Hilft.

Ja, der kann auch gut mehr Geld und Rechte für die Armen fordern und dann Maßnahmen vorschlagen, die das Gegenteil bewirken würden.

Das Kernthema war, wenn ich das richtig verstanden habe, dieses hier:

Das Problem dabei ist und war, dass a) Deine Annahme nicht stimmt und b) die vorgeschlagene Maßnahme

das Gegenteil bewirken würde. Das war aber alles schon nach ein paar Stunden geklärt.

Das hat damit zu tun, dass es Dir nicht gelungen ist, das, was Du als Kernthema diskutieren wolltest, verständlich zu formulieren. Auf diese Weise hat keiner außer Dir gewusst, was Du eigentlich meinst und möchtest.

Dass Du alle Versuche, Dich auf eine klare und diskutierbare These hinzulenken, schnöde durch Entlangplappern umgangen hast, hat diesen Thread sehr unerfreulich und auch unfruchtbar gemacht.

No ja, Läbbe gehd weida!

Schöne Grüße

MM

Wie kommst du darauf? Wenn du privat ein Auto kaufst, kannst du genau gar nichts absetzen.
Mit so einer Steuererklärung hast du noch keine praktische Erfahrung, oder?

Naja, hier ist das Kernproblem: Für Menschen mit niedrigem Einkommen wäre das eine Steuererhöhung, für Menschem mit hohem Einkommen eine drastische Steuersenkung.
Das findest du sozial?

Und beachte: Auch bei diesem Modell würden die Reichen Steuern hinterziehen. Du hast leider nicht gesagt, wie du das vermeiden möchtest.

Zum Thema „Pendlerpauschale“ und allgemein Werbungskosten: Ja, Arbeitnehmer können Kosten absetzen, die sie hatten, um eine Arbeitsstelle zu haben oder zu erhalten. Man kann auch Krankheitskosten absetzen oder Sonderausgaben, die andere nicht haben.
Zweck ist, Gerechtigkeit zu schaffen.
Willst du auch Gerechtigkeit abschaffen? (Klar, willst du - aber willst du zusätzlich diesen sozialen Ausgleich abschaffen?)

Hallo Bombadil2,
ganz einfach. Ich bin Pragmatiker.
Um es kurz zu machen - Gerichtigkeit für alle gibt es nicht und hat es auch noch nie gegeben.
Das muß man akzeptieren.
Der Volksmund sagt treffend: den letzten beissen die Hunde.
So isses.
d.

Zumal Gerechtigkeit sowieso subjektiv ist. Aber nur, weil man vollkommene Gerechtigkeit für alle und aus Sicht von allen nicht erreichen kann, ist das ja kein Grund, den Armen zu nehmen und den Reichen zu geben - erst recht nicht, wenn man das genaue Gegenteil im Sinn hatte.

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und es wundert mich doch einigermaßen, dass Du metrische und Zollmaße als ein solcher nicht auseinanderhalten möchtest. No ja, mit Gewalt und halbwegs weichem Messing kriegt man die auch aufeinandergewürgt - bloß mit dem Wiederaufmachen wird es bissle schwierig bei einer solchen Verbindung.

Aber - auf gut Schwäbisch: Jedem Dierle sai Pläsierle…

Gruß

MM

Das ist ja schön. Warum um alles in der Welt verteidigst du dann ein System, das keine Vorteile bringst, aber Gerechtigkeit verringert?

Ich behaupte von mir, in manchen Bereichen auch Pragmatiker zu sein. Mir geht es dann darum, funktionierende Lösungen zu bringen, die einen Vorteil haben. Dein System funktioniert nicht (Steuerhinterziehung wird nicht reduziert) und bringt keinen Vorteil (die Armen werden ärmer, die Reichen kriegen mehr).

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Hallo Bombadil2 !
Dazu sag ich jetzt mal nix. sondern lasse herrn Karsten Seibel zu Wort kommen.
Siehe dazu WamS vom 18.08.24

Erster Satz: Die Ampel-Regierung bringt Einnahmen und Ausgaben nicht mehr zusammen.
Kein Wunder, bei der Anspruchshaltung der Bürger …tbc.

Immer diese Gejammer von Minderheiten nach Gerechtigkeit und Anerkennung und was weis ich noch nicht alles.

Machen wir uns nichts vor - wir sind am Ende mit unserem Latein.

Bestes Beispiel: 8 Mio € für positive Darstellung in der Öffentlichkeit.
Für so ein Ansinnen hätten sich Kohl, Strauß, Schmidt wohl TOT Gelacht.
schönes Wochenende.

Okay, sehr geschickt. Jetzt wechselst du plötzlich das Thema und machst viele Felder auf: Ampelkritik (ist ja wohlfeil), überzogene Anspruchshaltung der Bürger (Details werden nicht genannt), Minderheitengejammer, Öffentlichkeitsarbeit.

Ein paar Behauptungen in den Raum werfen, und (vergeblich) glauben, dass die irgendwie Substanz enthalten.

Auf dem Niveau ist mir die Zeit einfach zu schade.

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Wer ist nach Deinem Verständnis „wir“? Denn ich bin mit meinem Latein noch lange nicht am Ende.

Und Bashing kann ich übrigens auch:

Was erwartest Du, wenn ein Wirtschaftsredakteur vom neoliberalen Schwesterblatt des Schundblattes des Nation seine Meinung kund tut? Natürlich ist das Propaganda gegen die derzeitigen Regierungsparteien.

Und natürlich ist die dann, wie so oft in diesem Verlagshaus, wenig substantiell und schon gar nicht produktiv.


Nur hat all dieses Bashing nichts mit Deiner Hypothese Eingangs des Themas zu tun. Weder das von Herrn Seibel, noch das von Dir und auch nicht das von mir.

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