Die Suche nach dem Dalai Lama

Wie wir wissen (oder noch nicht), ist der Dalai Lama die 14.
Inkarnation
von Nirmanakaya, welcher sich aus Mitgefühl dazu entschlossen hat
wiedergeboren zu werde, obwohl er bereits ein erleuchtetes Wesen
ist.(Bodhisattva)Und das gar nichtmehr müste.
Dieser wird nach seinem Tod von einer Ordensgeführten
Findungskommison, gesucht und gefunden. Bekommt dann ein paar tests
und wird, danach zum neuen Dalai Lama erklärt. So oder so ähnlich
lief es bis heute ab.
Ob nun die Reinkanation real ist oder nicht, sei von mir mal dahin
gestellt, jedoch stelle ich mir die Frage und somit euch, was
passiert nach dem Tod des jetzigen Dalai Lama?

Die jetzige Politische Situation in Tibet, China und der Welt wird es
wohl kaum zulassen, das es zu Lebzeiten des Dalai Lama´s, zu einem
Unabhängigen Tibet kommt.

Also was tut man, wenn er stirbt?

Ich kann mir nur schwer vorstellen das die Chinesische Regierung es
zulässt, das Mönche durch Tibet laufen und nach der Wiedergeburt
eines
Ideologischen Feindes suchen.

Also, was dann?

Ich kann mir nur schwer vorstellen das die Chinesische Regierung es
zulässt, das Mönche durch Tibet laufen und nach der Wiedergeburt
eines Ideologischen Feindes suchen.

Ei freilich doch! Im Gegenteil: Das chinesische Regime wird sich an der Suche beteiligen und einen ihnen genehmen Dalai Lama finden.

Gruß Fritz

Hei,
vielleicht versuchen sie das gleiche wie bei dem Panchen Lama… guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Panchen_Lama
Gruß Backs

Hello,

Wie wir wissen (oder noch nicht), ist der Dalai Lama die 14.
Inkarnation
von Nirmanakaya, welcher sich aus Mitgefühl dazu entschlossen
hat
wiedergeboren zu werde, obwohl er bereits ein erleuchtetes
Wesen
ist.(Bodhisattva)Und das gar nichtmehr müste.

Das ist sehr nett.

Dieser wird nach seinem Tod von einer Ordensgeführten
Findungskommison, gesucht und gefunden. Bekommt dann ein paar
tests
und wird, danach zum neuen Dalai Lama erklärt. So oder so
ähnlich
lief es bis heute ab.

Danke für diese Info. Das wusste ich bisher nicht.

Ob nun die Reinkanation real ist oder nicht, sei von mir mal
dahin
gestellt, jedoch stelle ich mir die Frage und somit euch, was
passiert nach dem Tod des jetzigen Dalai Lama?

Es kommt ein neuer Promi-Lama auf die Bildfläche und gut ist es.

Die jetzige Politische Situation in Tibet, China und der Welt
wird es
wohl kaum zulassen, das es zu Lebzeiten des Dalai Lama´s, zu
einem
Unabhängigen Tibet kommt.

Wofür? Ist die Religion nicht geistig? Dieser bedarf es bestimmt nicht nach einer eingegrenzten Fläche :wink:

Also was tut man, wenn er stirbt?

Man wählt einen neuen Promi-Lama aus. Was sonst?

Ich kann mir nur schwer vorstellen das die Chinesische
Regierung es
zulässt, das Mönche durch Tibet laufen und nach der
Wiedergeburt
eines
Ideologischen Feindes suchen.

Der „Neue“ muss ja nicht unbedingt ein Chinese sein. Oder doch? Gehen die Gebetsbrüder denn so auffällig umher, dass man sie unbedingt erkennen muss? Also mit Lupe und bedeutungsschwangerem Blick?

Also, was dann?

Was, was dann? Brauchen wir wirklich ein Lama um bekehrt zu werden? *kopf kratz*

Also das was momentan als Reinkarnation des Weisen über die Bühne geht ist mir unsympathisch. Seine angeblichen Kommentare zu den aktuellen Geschehnissen sind nichts anderes als Filme aus Archiven. Wo steckt er denn, der Weise aller Weisen? Muss er sich erst noch, wie die Borg, aufladen um zu reagieren?

Gruss

Paula

Hallo Lomond!

Ist es denn vorgeschrieben, dass der neuen Dalai Lama in Tibet zu finden (und zu suchen) sein muss?
Vielleicht kann man in ja auch in Indien oder in London oder bei dem Asia Imbiss bei mir um die Ecke finden, der auch von Tibetern betrieben wird?

Grüße
A.

Hallo Lomond,

Wie wir wissen (oder noch nicht), ist der Dalai Lama die 14.
Inkarnation
von Nirmanakaya, welcher sich aus Mitgefühl dazu entschlossen
hat
wiedergeboren zu werde, obwohl er bereits ein erleuchtetes
Wesen
ist.(Bodhisattva)Und das gar nichtmehr müste.

Das ist leider nicht ganz richtig, wir haben einige Bücher über den
Dalai Lama und dort steht folgendes:

Der Dalai Lama ist die Wiedergeburt eines bestimmten Buddhas namens
Tschenresis. Tschenresis ist der Buddhas des Erbarmens, der
gleichzeitig der Schutzpatron Tibets ist. Tschenresis hat auf den
Eingang ins Nirwana und seine eigene Erlösung verzichtet. Darum werde
er solange wiedergeboren bis alle Menschen erlöst sind.

Dieser wird nach seinem Tod von einer Ordensgeführten
Findungskommison, gesucht und gefunden. Bekommt dann ein paar
tests
und wird, danach zum neuen Dalai Lama erklärt. So oder so
ähnlich
lief es bis heute ab.

Nachdem der Dalai Lama verstorben ist, wird er in einem anderen
Körper, als Kind wiedergeboren. Das einzige was sich ändert, ist der
Körper. Der Geist bleibt der Gleiche. Der Dalai Lama setzt sein Leben
fort, wie ein Neugeborener. Er lernt jedoch viel schneller, da er ja
alles schon im früheren Leben gewusst hat. Den neuen und natürlich
den richtigen Dalai Lama zu finden, ist eine sehr schwierige Aufgabe.
Es gibt mehrere Merkmale, welche zeigen dass ein neuer Dalai Lama
geboren ist. Die Phänomene wie Trockenheit, Träume, usw… kann
man beobachten. Sterbliche Überreste des verstorbenen Dalai Lamas
können auch Merkmale zeigen wie zum Beispiel bei den sterblichen
Überreste des 13. Dalai Lamas war der Kopf nach Osten gedreht und man
fand den 14. Dalai Lama dann auch im Osten. Die jungen Kandidaten,
werden befragt über einige Erinnerungen von ihren vergangenen Leben.
Um sicher zu sein, dass man den richtigen Dalai Lama gefunden hat,
testet man ihn. Man fragt ihn zum Bespiel, welches Ding unter anderen
er in seinen vorhergehenden Leben hatte. Die geistlichen Meister,
werden Dank der Dalai Lamas bewahrt.

was passiert nach dem Tod des jetzigen Dalai Lama?
Also was tut man, wenn er stirbt?
Ich kann mir nur schwer vorstellen das die Chinesische
Regierung es
zulässt, das Mönche durch Tibet laufen und nach der
Wiedergeburt
eines
Ideologischen Feindes suchen.

Die Mönche, werden einen Weg finden, ihre Tradition weiterzuführen,
und die Wiedergeburt Tschenresis finden! Es gibt mittlerweile ca. 300
Millionen gläubige Buddhisten, und warum sollte er unbedingt in Tibet
wiedergeboren werden?

Schöne Grüße
Nicky

Hi,

Die jetzige Politische Situation in Tibet, China und der Welt
wird es
wohl kaum zulassen, das es zu Lebzeiten des Dalai Lama´s, zu
einem
Unabhängigen Tibet kommt.

Wofür? Ist die Religion nicht geistig? Dieser bedarf es
bestimmt nicht nach einer eingegrenzten Fläche :wink:

interessanter Ansatz. Damit würdest du also auch den damaligen Umgang mit Juden schulterzuckend gutheißen?

Was, was dann? Brauchen wir wirklich ein Lama um bekehrt zu
werden? *kopf kratz*

Religionen und überhaupt jeder Zusammenschluß von Menschen verlangen nach einem Führer, Oberhaupt, Vordenker, nenn es wie du willst. Deinetwegen hätten die Katholiken also auch keinen neuen Papst wählen müssen?

Damit es auch der letzte versteht: Wenn Barbara Salesch stirbt, wird ihr Stuhl auch nicht lange leer bleiben.

Gruß
Nils

Die Regierung der Volksrepublik China hat erst letztes Jahr per Erlass festgelegt, auf welche Weise zukünftig ‚Tulkus‘ (sog. ‚lebende Buddhas‘) – insbesondere der Dalai Lama - bestimmt werden sollen. Kurz zusammengefasst ist das Prozedere wie folgt:

Zunächst ist Antrag auf Ermittlung und Einsetzung des Tulku zu stellen - im Falle des Dalai Lama beim Staatsrat, bei weniger wichtigen Inkarnationen bei entsprechend nachgeordneten Stellen der Behörde für religiöse Angelegenheiten bis hinunter auf Provinzebene. Antragsberechtigt ist das Kloster, bei dem der verstorbene ‚Vorgänger‘ registriert war. Nach Genehmigung setzt der zuständige buddhistische Verband (im Falle des Dalai Lama die Tibetan Buddhists Association) ein Reinkarnations-Ermittlungs-Team ein. Dabei ist in Einklang mit den überlieferten Ritualen und Prozeduren vorzugehen. Beim Dalai Lama (wie auch beim Panchen Lama und einigen anderen bedeutenderen Tulkus) bedeutet dies, dass nach dem tibetisch-chinesischen Statut von 1793 vorzugehen ist. D.h. es werden zunächst mehrere in Frage kommende Kandidaten ermittelt, unter denen dann der ‚Richtige‘ aus einer goldenen Urne ausgelost wird. Danach wird der so ‚aufgefundene‘ Tulku der zuständigen Behörde (dieselbe, die seine Ermittlung genehmigt hatte) gemeldet, die den neuen Tulku bestätigt und anerkennt. Oder auch nicht.

Natürlich wird dieses vorgeschriebene Prozedere von den Exiltibetern nicht anerkannt. Der jetzige Dalai Lama hat sich bislang noch nicht festgelegt, welchen Kurs er in der Nachfolgefrage fahren wird; seine diesbezüglichen Äußerungen waren jedenfalls schon öfter für eine Überraschung gut. Zunächst seine Aussage, dass der Dalai Lama eingesetzt wird, so lange das tibetische Volk dies für wünschenswert hält – was im Klartext heisst, es bleibt die Option offen, seitens der Exilanten überhaupt keinen 15. Dalai Lama als Nachfolger zu bestimmen (und dem von China lancierten natürlich die Anerkennung zu verweigern). Dann Äußerungen, der nächste Dalai Lama könne sich auch außerhalb Tibets (z.B. in Afrika) reinkarnieren – für traditionell eingestellte Tibeter ein stark gewöhnungsbedürftiger Gedanke, aber eine ungestörte ‚Suche‘ in Tibet ist ja wohl kaum möglich. Erst recht gewöhnungsbedürftig seine Äußerung im letzten Dezember, der nächste Dalai Lama könne durchaus auch eine Frau sein (wohl eher ein PR-Gag). Am wichtigsten sicher die Ankündigung (ebenfalls letztes Jahr), der nächste Dalai Lama könne sich schon vor dem Tode des jetzigen inkarnieren und ausgewählt werden. Das hätte natürlich den Nachteil, dass ein solches Vorgehen für Leute, die den Dalai Lama für eine Wiedergeburt seines Amtsvorgängers halten, schwer nachvollziehbar wäre – es wäre eine Hypothek bei der unweigerlich zu erwartenden Auseinandersetzung um die Legitimät der verschiedenen Prätendenten. Aber die Designation eines Nachfolgers durch den jetzigen Dalai Lama könnte verhindern, dass mit dem chinesischen Prätendenten nicht nur ein einziger Prätendent der Exilregierung, sondern womöglich sogar zwei oder mehr Prätendenten unterschiedlicher Fraktionen unter den Exiltibetern konkurrieren. Alle Prätendenten werden jedenfalls auf Jahre wenn nicht Jahrzehnte hinaus kaum mehr als Marionetten der Interessengruppen sein, die sie präsentieren werden. Die armen Kinder, die’s treffen wird, tun mir jetzt schon aufrichtig leid.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Nicky

Der Dalai Lama ist die Wiedergeburt eines bestimmten Buddhas
namens
Tschenresis.

Um mit Deinen Worten zu sprechen:

Das ist leider nicht ganz richtig

Der Dalai Lama gilt als Nirmanakya (‚Emanation‘) des Bodhisattva Tschenresi g (die tibetische Bezeichnung Avalokitesvaras).

In Deinem Posting stecken noch ein paar mehr oder wenige ‚schiefe‘ Aussagen. Über das Thema gab es hier in www schon wiederholt eingehende und kontroverse Diskussionen zwischen Pendragon und mir. Zum Nachlesen:

/t/dalai-lama-buddhismus-und-politik/2229276

/t/reinkarnation–6/4106942/41

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Ralf,

Hallo Nicky

Der Dalai Lama ist die Wiedergeburt eines bestimmten Buddhas
namens
Tschenresis.

Um mit Deinen Worten zu sprechen:

Das ist leider nicht ganz richtig

Der Dalai Lama gilt als Nirmanakya (‚Emanation‘) des
Bodhisattva Tschenresi g
(die tibetische Bezeichnung Avalokitesvaras).

Als ich den Beitrag des Fragestellers las, kam mir einiges komisch vor, und habe aufgrund dessen in den Büchern meines Mannes (er hat sich vor ca 2 Jahren mal sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt) gestöbert! Und dies weitergegeben!

In Deinem Posting stecken noch ein paar mehr oder wenige
‚schiefe‘ Aussagen. Über das Thema gab es hier in www schon
wiederholt eingehende und kontroverse Diskussionen zwischen
Pendragon und mir. Zum Nachlesen:

/t/dalai-lama-buddhismus-und-politik/2229276

/t/reinkarnation–6/4106942/41

Das werde ich mir nachher mal in Ruhe durchlesen! Danke für die links :o)

Schöne Grüße
Nicky

Freundliche Grüße,
Ralf

Moin Ralf,

Dabei ist in Einklang mit
den überlieferten Ritualen und Prozeduren vorzugehen. Beim
Dalai Lama (wie auch beim Panchen Lama und einigen anderen

bedeutenderen Tulkus) bedeutet dies, dass nach dem

tibetisch-chinesischen Statut von 1793 vorzugehen ist. D.h. es
werden zunächst mehrere in Frage kommende Kandidaten
ermittelt, unter denen dann der ‚Richtige‘ aus einer goldenen
Urne ausgelost wird.

DAs wäre dann aber keineswegs im Einklang mit den überlieferten Ritualen und Prozederen. Dies ist nichts anderes als ein verschleierter Versuch Chinas, den nächsten Dalai Lama zu bestimmen.

Natürlich wird dieses vorgeschriebene Prozedere von den
Exiltibetern nicht anerkannt.

Dieses Verfahren wird auch von den in Tibet lebenden Tibetern nicht anerkennat. Tatsächlich wird es von überhaupt keinen buddhisten in der tibetisch buddhistischen Tradition anderkannt und ist somit wertlos.

Am wichtigsten sicher die Ankündigung
(ebenfalls letztes Jahr), der nächste Dalai Lama könne sich
schon vor dem Tode des jetzigen inkarnieren und ausgewählt
werden. Das hätte natürlich den Nachteil, dass ein solches
Vorgehen für Leute, die den Dalai Lama für eine Wiedergeburt
seines Amtsvorgängers halten, schwer nachvollziehbar wäre –

Schwer nachvollziehbar höchstens bei Leuten, die den Wiedergeburtsgedanken innerhalb der tibetisch-buddhistischen Tradition nicht verstanden haben. Der Dalai Lama gilt in erster Linie als Inkarnation von Chenresig. Seine zweitrangige Funktion ist seine hohe religiöse Stellung innerhalb der Gelug-Linie des tibetsichen Buddhismus und dann kommt erst der ganze Rest.

Zum ersten Punkt: Es ist kaum anznehmen, dass Chenresig (der Buddha- Aspekt des Erbarmens und Mitgefühls mit allen Wesen) sich nur im Dalai Lama inkarnieren kann. Chenresig kann sich jeder Zeit inkarnieren, dafür muss eine Person weder der Dalai Lama, noch ein Tibeter, noch ein Mann sein.

Zum zweiten Punkt: Es gibt überhaupt keinen Grund, warum nicht jemand anders die religiösen Aufgaben des Dalai Lama übernehmen kann. Dies ist sowieso der Fall, solange der jeweils neue Dalai Lama noch ein Kind ist. Es gibt auch überhaupt keinen Grund, diese andere Person, die die religiösen Aufgaben des Dalai Lama übernimmt, nicht ebenfalls als Inkarnation von Chenresig anzuerkennen, sofern er diese Qualitäten zeigt.

Die Frage wo und unter welchen Umständen sich der 14. Dalai Lama inkarnieren wird, ist davon völlig unberührt. Vermutlich werden es Umstände sein, unter denen er viel Gutes für die Wesen, den Dharma und auch Tibet bewirken kann.

Aber die Designation eines Nachfolgers durch den
jetzigen Dalai Lama könnte verhindern, dass mit dem
chinesischen Prätendenten nicht nur ein einziger Prätendent
der Exilregierung, sondern womöglich sogar zwei oder mehr
Prätendenten unterschiedlicher Fraktionen unter den
Exiltibetern konkurrieren.

Dafür ist längst gesorgt. Die tibetische Exilregierung und ihr Oberhaupt wird demokratisch gewählt. Bereits der jetzige Dalai Lama verabschiedet sich mehr und mehr aus der Sonderrolle, die er noch in der Exilregierung einnimmt. Der nächste Dalai Lama wird keine politische Funktion innerhalb der Exilregierung einnehmen, zumal (in dem Fall wo man von der Inkarnation des 14 ausgeht), dies sowieso ca. 20 Jahre dauern wird, bis derjenige erwachsen ist. Bis dahin können die Tibeter innerhalb und außerhalb Tibets hoffentlich endlich alle demokratisch über ihr Staatsoberhaupt entscheiden.

Die armen Kinder, die’s treffen wird, tun mir jetzt
schon aufrichtig leid.

Die „armen Kinder“ die außerhalb Tibets als Tulkus anerkannt sind, erhalten die beste Ausbildung, die den Exiltibetern überhaupt zur Verfügung steht. Keines dieser „armen Kinder“ wird gezwungen, auch nur die volle Ordination als Mönch anzunehmen. Es gibt viele anerkannte Tulkus, die tatsächlich den Orden verlassen, geheiratet haben, ein Laienleben führen und dennoch als hochrangige buddhistische Lehrer verehrt werden.

Die „armen Kinder“, auf die Penking seine Klauen legt, können einem in der Tat hingegen tatsächlich leid tun, das betrifft aber nicht nur die als Tulkus anerkannten Kinder, sondern alle Kinder, denen China die grundlegensten menschlichen Rechte verwehrt, seien es Han, Tibeter oder Angehörige andere in China lebenden Minderheiten. Bei dem Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens hat die chinesische Diktatur jedenfalls ihre eigenen Kinder niedergemetzelt. Offenbar muss man kein Tulku sein, um in China gefoltert, getötet und eingesperrt zu werden.

Gruß
Marion

Moin Nicky,

Der Dalai Lama gilt als Nirmanakya (‚Emanation‘) des
Bodhisattva Tschenresi g
(die tibetische Bezeichnung Avalokitesvaras).

Als ich den Beitrag des Fragestellers las, kam mir einiges
komisch vor, und habe aufgrund dessen in den Büchern meines
Mannes (er hat sich vor ca 2 Jahren mal sehr intensiv mit
diesem Thema beschäftigt) gestöbert! Und dies weitergegeben!

Was die Transkription angeht:
Buchstabengetreu transkribiert lautet die Bezeichnung im Tibetischen: „spyan ras gzigs“, gesprchen: „Tschän rä si“. Die westlichen Autoren bemühen sich nun, dies möglichst genau wiederzugeben. Da findet man dann auch schon mal recht unterschiedliche Schreibweisen, von Tschänresi bis zu Chenrezig ist mir da schon alles mögliche begegnet. Ich denke, darauf kommt es auch nicht an.

Und was genau nun ein „Bodhisattva“ ist, darüber disputieren selbst Anhänger des tibetischen Buddhismus gerne und mit Freuden :smile:

Lieben Gruß
Marion

Moin Marion,

Die tibetische Exilregierung und ihr
Oberhaupt wird demokratisch gewählt. Bereits der jetzige Dalai
Lama verabschiedet sich mehr und mehr aus der Sonderrolle, die
er noch in der Exilregierung einnimmt. Der nächste Dalai Lama
wird keine politische Funktion innerhalb der Exilregierung
einnehmen, zumal (in dem Fall wo man von der Inkarnation des
14 ausgeht), dies sowieso ca. 20 Jahre dauern wird, bis
derjenige erwachsen ist. Bis dahin können die Tibeter
innerhalb und außerhalb Tibets hoffentlich endlich alle
demokratisch über ihr Staatsoberhaupt entscheiden.

da möchte ich jetzt doch einmal nachhaken - hat es denn kürzlich eine Änderung der Charter of Tibetans in-Exile von 1991 gegeben, also der Verfassung der tibetischen Exilregierung? Insbesondere von Artikel 19? Wenn ja, ist es mir entgangen.

Wenn man die Position des heutigen Dalai Lama in der tibetische Exilregierung - wie sie von der Charter festgelegt ist - betrachtet, so wird deutlich (bei allem Verständnis für die grundsätzlichen Probleme einer Exilregierung), dass diese keineswegs demokratisch legitimiert, sondern vergleichbar mit der eines Monarchen in einer konstitutionellen Monarchie ist. Die tibetische Exilregierung (Central Tibetan Administration, CTA) bezeichnet den Dalai Lama als Staatsoberhaupt („Head of State“) - von einer Wahl oder sonst einem Prozedere der Bestimmung der Person des Staatsoberhauptes ist in der Verfassung nirgendwo die Rede.

Exekutivorgan der CTA ist der Kashag. Dieser wird vom Exilparlament, der Assembly of Tibetan People’s Deputies gewählt - doch er untersteht dem Dalai Lama. Die Kandidaten für das Amt des Vorsitzenden des Ministerrates (‚Chief Kalon‘) werden vom Dalai Lama ausgewählt. Der Dalai Lama hat auch das Recht, einzelne Mitglieder abzusetzen oder den ganzen Kashag aufzulösen. Die aus 46 gewählten Mitgliedern bestehende Assembly of Tibetan People’s Deputies ist höchstes Legislativorgan der CTA, wobei verabschiedete Gesetze jedoch der Zustimmung des Staatsoberhauptes, also des Dalai Lama bedürfen. Der Dalai Lama hat auch hier das Recht, die ‚Assembly‘ nicht nur einzuberufen, sondern auch, sie zu vertagen oder auch sie ganz aufzulösen und ohne Parlament Erlasse und Verordnungen mit Gesetzeskraft zu erlassen. Diese außerordentliche verfassungsrechtliche Machtfülle eines nicht durch Wahl legitimierten Staatsoberhauptes, die es eigentlich kaum noch zulässt, noch von einer ‚demokratischen Verfassung‘ zu sprechen, wird insbesondere durch Artikel 19 der Verfassung der Central Tibetan Administration (The Charter of Tibetans in-Exile) von 1991 garantiert:

"The executive power of the Tibetan Administration shall be vested in His Holiness the Dalai Lama, and shall be exercised by Him, either directly or through officers subordinate to Him, in accordance with the provisions of this Charter. In particular, His Holiness the Dalai Lama shall be empowered to execute the following executive powers as the chief executive of the Tibetan people.

(a) approve and promulgate bills and regulations prescribed by the Tibetan Assembly;
(b) promulgate acts and ordinances that have the force of law.
© confer honors and patents of merit;
(d) summon, adjourn, postpone and prolong the Tibetan Assembly;
(e) send messages and addresses to the Tibetan Assembly whenever necessary;
(f) dissolve or suspend the Tibetan Assembly;
(g) dissolve the Kashag or remove a Kalon or Kalons;
(h) summon emergency and special meetings of major significance; and
(j) authorize referendums in cases involving major issues in accordance with this Charter."

Da verwundert es dann auch nicht, dass auch der höchste Richter (Chief Tibetan Justice Commissioner) durch den Dalai Lama ernannt wird. Von einer Gewaltentrennung kann also keine Rede sein. Den unwahrscheinlichen Fall der Wiederherstellung eines unabhängigen tibetischen Staatswesens nach den Maßgaben dieser Verfassung gesetzt – das Ergebnis wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Verbesserung der humanitären Lage (das Ausbleiben eines Bürgerkrieges und ethnischer Vertreibungen einmal vorausgesetzt). Ein Fortschritt in Hinblick auf ein demokratisches Staatswesen wäre es in verfassungsrechtlicher Hinsicht jedoch eher nicht.

Freundliche Grüße,
Ralf

Moin

DAs wäre dann aber keineswegs im Einklang mit den
überlieferten Ritualen und Prozederen.

nun - es gibt das erwähnte Statut von 1793, das mit dem 8. Dalai Lama ausgehandelt wurde, nachdem kaiserlich-chinesische Truppen die Gurkhas aus Tibet vertrieben und so seinen heiligen Arsch das Regime der Gelugpa gerettet hatten. Natürlich nicht aus Frömmigkeit, sondern im eigenen Interesse.

Richtig ist, dass die die tibetische Regierung das Statut ignorierte, wann immer es auf Grund der politischen Lage möglich war. Vor allem, weil es den kaiserlichen Ambanen in Lhasa defacto die Befugnisse von kaiserlichen Provinzstatthaltern gab.

Dies ist nichts anderes
als ein verschleierter Versuch Chinas, den nächsten Dalai Lama
zu bestimmen.

Natürlich ist es das - es wäre naiv, dies zu leugnen.

Dieses Verfahren wird auch von den in Tibet lebenden Tibetern
nicht anerkennat. Tatsächlich wird es von überhaupt keinen
buddhisten in der tibetisch buddhistischen Tradition
anderkannt und ist somit wertlos.

Ist das nicht ein wenig pauschal? Die Tibetan Budhist Association wird in dieser Hinsicht sicher keinen Konfrontationskurs zu Peking fahren. Und dieses Verfahren wurde auch schon bei der Wahl des letzten Panchen Rinpoche angewandt - nicht bei dem vom Dalai Lama anerkannten (Gedhun Choekyi Nyima, der von den Chinesen versteckt gehalten wird), versteht sich, sondern bei dem anderen (Bainqen Erdini Qoigyijabu), dessen erster öffentlicher Auftritt als 16-Jähriger beim World Buddhist Forum im April 2006 war. In China, natürlich - aber immerhin vor über 1000 internationalen Delegierten, darunter auch eine Delegation der Deutschen Buddhistischen Union.

Schwer nachvollziehbar höchstens bei Leuten, die den
Wiedergeburtsgedanken innerhalb der tibetisch-buddhistischen
Tradition nicht verstanden haben.

Sicherlich richtig. Das dürfte bei einem Großteil der westlichen Tibet-Unterstützer der Fall sein - und auch bei vielen Tibetern.

Zum ersten Punkt: Es ist kaum anznehmen, dass Chenresig (der
Buddha- Aspekt des Erbarmens und Mitgefühls mit allen Wesen)
sich nur im Dalai Lama inkarnieren kann. Chenresig kann sich
jeder Zeit inkarnieren, dafür muss eine Person weder der Dalai
Lama, noch ein Tibeter, noch ein Mann sein.

… Avalokitesvara kann sich nicht nur jederzeit, sondern auch in jeder Personen inkarnieren. Das relativiert die Bedeutung des Dalai Lama als Avalokitevara-Inkarnation allerdings erheblich …
Zum Rest eine gesonderte Antwort bzw. Anfrage.

Freundliche Grüße,
Ralf

Bin ich jetzt ein Antisemit :wink: OT!
Soll man da lachen oder nur entsetzt den Kopf schütteln? Mir ist eher nach lachen :wink:)))

Moin,

gestellt, jedoch stelle ich mir die Frage und somit euch, was
passiert nach dem Tod des jetzigen Dalai Lama?

Darüber kann man nur spekulieren.

Also was tut man, wenn er stirbt?

Ich persönlich werde darum trauern, dass die Welt einen buddhistischen Lehrer verliert, der Weisheit und Mitgefühl in so einem hohen Grad verwirklicht hat, und ich werde mich weiterhin freuen, dass ich das Glück hatte, so einen Lehrer erleben zu dürfen.

Also, was dann?

In welcher Hinsicht?
Dass der Dalai Lama sich nicht zwangsläufig in Tibet inkarnieren, oder überhaupt wieder inkarnieren muss, wurde ja schon gesagt.

Gruß
Marion

Vielleicht kann man in ja auch in Indien oder in London oder
bei dem Asia Imbiss bei mir um die Ecke finden, der auch von
Tibetern betrieben wird?

Solchenes wird in dem Film von Bertolucci „Little Buddha“ gezeigt, wo es gar drei Kandidaten gibt und eine ein Mädchen ist.

http://www.amazon.de/Little-Buddha-2-DVD-Digipack/dp…

Gruß Fritz

Hallo,

hast du schon mal etwas von einem „Vergleich“ gehört?
Scheinbar nicht ,sonst hättest du den Einwurf nicht so missverstanden.

Gruß
eklastic

hast du schon mal etwas von einem „Vergleich“ gehört?
Scheinbar nicht ,sonst hättest du den Einwurf nicht so
missverstanden.

Naja, Elke,
nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Und da hat der gute Nils schon ein weng heftig zugelangt.
Nicht, dass ich mit Chinas Tibet-Politik einverstanden wäre, aber das muss man ja nicht gleich so hoch hängen, dass keiner mehr drankommt.

Gruß
Eckard

Hallo Eckard,

nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Und da hat der gute
Nils schon ein weng heftig zugelangt.

Ob der Vergleich passend war, habe ich nicht kommentiert. Aber nirgends hat er gesagt, dass Paula ein Antisemit sei. Er hat nur ihre Ansichten verglichen. Dass es nicht damit getan ist, zu sagen, Religion sei geistig und damit einen großen Teil der chinesischen Repressionspolitik gegenüber Tibet auszublenden, ist doch offensichtlich.
Gruß
eklastic