Hallo Fabienne, hallo alle anderen!
Leider habe ich nicht das Durchhaltevermögen alle anderen Beiträge hierzu zu lesen und hoffe deshalb mit meinem Artikel nicht lauter Sachen zu wiederholen, ich möchte aber auch etwas loswerden:
Ich habe im letzten Jahr im Bereich der ökologischen Pädagogik gearbeitet und bin dabei auch mit der Frauen/Mädchenbildung in Berührung gekommen (durch eine Kollegin).
Ich finde Frauen/Mädchenbildung und -förderung sehr sehr wichtig, weil wir damit selbstbewusstere Frauen von morgen erziehen, die sich in ihrem Leben behaupten und somit weniger gefährdet sind, Opfer von Vergewaltigungen, Depressionen oder Essstörungen zu werden wie es heute der Fall ist.
Eine solche Bildungsarbeit gestaltet sich meiner Meinung nach so, dass den Mädchen die Lebens- und Arbeitbereiche eröffnet werden, die ihnen rein gesellschaftlich meistens noch verschlossen sind und dazu gehören eben nicht Kochkünste oder Handarbeiten, sondern die eher männerdominierten Gebiete. Das soll ja nicht bedeuten, dass jetzt kein Mädchen mehr kochen soll und sich später vielleicht gern um die Erziehung der Kinder kümmert. Diese Bereiche stehen allen Frauen weiterhin offen, ich will sogar sagen, dass sie darin immernoch die absolute Machtposition innehaben, und deshalb muss es nicht gefördert werden (meiner meinugn nach!!)
Zu der Emanzipation, die wir ja alle mit unserem Verhalten zur Gleichberechtigung erreichen wollen, gehört aber nicht nur Frauenförderung, sondern auch eine Form von Männerbildungsarbeit. Viele Jungen kommen im Laufe ihrer Reifezeit in einen ziemlichen Konflikt mit der Männlichkeit, die sie leben sollen, denn es gibt noch keine richtigen Vorreiter der emanzipierten Männer, die sich frauendominierte Bereiche erschließen können. Ich glaube, dass es genausoviele Männer gibt, die sich für frauenbesetzte Lebens- und Arbeitsbereiche interessieren wie es Frauen gibt, die…, sie sich aber aufgrund der gesellschaftlichen Inakzeptanz nicht trauen/ keine Möglichkeiten haben, da keine Quotenregelungen exsistieren etc. Deshalb sollte ganz klar (auch von den Feministinnen unterstützt) eine Jungenbildung/förderung entwirkelt werden, die die Männer von morgen z.B. fähig macht, über ihre emotionalen Probleme zu reden, wenn sie das tun wollen oder durch die sie sexuelle Probleme (bin ich schwul? warum versage ich im Bett?) geregelt kriegen usw usw
Ich möchte nicht alle meine Idee diesbezüglich ausführen, denn eigentlich bin ich der festen Überzeugung, das diese Arbeit von Männern geleistet werden muss.
D.h. ich sehe mich als Frau nicht dazu gezwungen, für die Rechte der Männer einzutreten, solange das die Männer selbst nicht tun. Dazu ein Beispiel: in einer FAST reinen Frauengruppe verwendet die Leiterin immer „jede, die“ statt „jeder, der“. Daraufhin regen sich einige FRAUEN!! der Gruppe auf, dass die männlichen Teilnehmer benachteiligt werden. Nicht die Männer selbst haben sich um ihr Recht gekümmert, sondern die Frauen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es Frauen oft wichtiger ist, dass sich die Männer ja nicht angepisst fühlen. Wie oft hört man in einer fast reinen Männergruppe „jeder, der“ als Frau und regt sich 1. nicht darüber auf und fühlt sich 2. automatisch auch angesprochen???
In jenem angeführten Beispiel war es den Männern gar nicht wichtig, ob „jeder“ oder „jede“ gesagt wurde (denn es ist ja auch das Recht der Sprechenden, wie er sich ausdrücken will) - also, wozu die Aufregung??
Ich möchte damit sagen, dass wenn Jungen nur am Coputer hängen, weil es für sie keine angemessene Jugendarbeit gibt oder niemand sich um sie kümmert, sollten sich mal die Väter ihrer Vaterschaft bewusst werden und handeln.
Nungut. Meiner Ansicht nach ist sich keine Gruppe immer völlig einig und so ist es auch mit den Feministinnen. Ich persönlich lebe meine Weiblichkeit dadurch, das ich tue, was mir Spaß macht, wozu ich Lust habe, worin ich mein Glück sehe!! Dies sollten wir allen Menschen bebringen. Ich möchte es Mädchen beibringen - unter Berücksichtigung, dass man nur glücklich sein kann, wenn man nicht auf Kosten anderer lebt. Wenn das jemand endlich auch mit den Jungen bespricht, finde ich das toll, es ist aber nicht meine Aufgabe!!
Und ich gebe Fabienne insofern recht, dass auch Feministinnen nerven können - wenn sie nur noch aus Prinzip handeln und nicht mehr differnezieren können. Aber dieses Phänomen tritt zeitweilen auch bei vielen Männern auf (siehe manche Beiträge in diesem Froum).
Ich hoffe, irgendwer will diesen langen Aufsatz überhaupt lesen!!
Lilian