Emanzipation noch Zeitgemäß?

Hallo Leandra!

wenn Deine Gattin konstante Arbeitszeiten hat und Du auch
arbeitest, wer paßst dann in den konstanten Arbeitszeiten auf
die Kinder auf?

Eine Tochter geht zur Schule und die andere in den Kindergarten. Mittags werden sie von meiner Schwiegermutter betreut, wenn meine Frau nicht frei hat (sie ist Krankenschwester und teilt sich am Wochenende, wo ich zuhause bin mindestens einen Dienst ein, sodaß ein, zweimal die Woche meine Schwiegermutter einspringen muß). Das mit den konstanten Arbeitszeiten habe ich so gemeint, daß sie keine Überstunden machen muß, was bei mir manchmal vorkommt. Im Normalfall, wenn ich schon vorher weiß, daß ich länger arbeiten muß, teilt sich meine Gattin beide Wochenendtage ein, dafür nehme ich mir dann und wann Zeitausgleich, um mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen. Es ist nicht immer einfach, aber es geht, andere haben es nicht so.

Ich rede hier auch nicht von der Riesenkarriere,die machen
auch die wenigsten Leute ohne Kinder, sondern von der
Berufstätigkeit. Auch in dieser Zeit müssen die Kinder betreut
werden.

Meiner Meinung nach ist mit Kindern für beide die
Riesenkarriere nicht mehr drin

Das sehe ich auch so, ich bin auch kein Karriere-Typ, verdiene jetzt schon nicht schlecht und könnte damit leben, wenn alles so bleibt, wie es ist. Ich strebe auch keinen Posten im gehobenen Management an, weil mir die Familie wichtiger ist.

und zwei 3/4-Gehälter sind
immernoch mehr als ein ganzes.
Allerdings sind wir beide Ingenieure und da ist eine längere
Auszeit als ein Jahr nicht drin.

Ich war 11 Jahre nicht in meinem Beruf, weil ich da als Krankenpfleger gearbeitet habe und habe relativ problemlos den Anschluß gefunden. Natürlich ist mir die Tatsache, daß dringend Programmierer gesucht wurden, zuhilfe gekommen (Y2k, €-Umstellung, kaum Mainframe-Programmierer am Arbeitsmarkt). Und am laufenden habe ich mich,trotz Branchen- und Tätigkeitswechsel, immer gehalten, so gut es ging.

Wunschpläne sehen bei uns so
aus, daß wenn wir mal Kinder wollen, der Erziehungsurlaub
geteilt wird.

Haben wir auch gemacht, ist nur zu empfehlen, wenn es möglich ist.

Wir haben beider recht angenehme und konstante
arbeitszeiten und evtl. die möglichkeit auch eine Zeitlang
verkürzt zu arbeiten.

Dieses Glück haben nicht viele.

Der Kompromiß heißt für uns auf berufliche Aufstiege zu
verzichten, durch die wir weitaus mehr arbeiten müssen, also
keine große Karriere machen werden, falls wir Kinder wollen.

Da wäre ich mir nicht so sicher, irgendwann sind die Kinder groß genug.

Damit verdienen wir immer noch recht gut und sind auf lange
sicht zufriedener, als wenn einer Karriere macht und einer zu
Hause hockt.

Wie gesagt, meine Frau strebt keine „Karriere“ an, sie hätte das Diplom machen können, hat es aber abgelehnt, obwohl ich ihr dazu geraten habe. Somit habe ich mich ein bißchen weitergebildet und bin mit meiner aktuellen Tätigkeit zufrieden.

Wenn man einen 9-5Job hat muß man ja seine Kinder nicht gleich
ins Internat stecken. Eine flächendeckende Einführung von
Kindergarten mit durchgehenden Öffnungszeiten und von
Ganztagsschulen wäre meiner Meinung nach schon bergrüßenswert.

Es ist aber auch denkbar, daß zumindest eineR von Euch einen 9-14 Job macht, da versäumt man nicht alles und hat auch noch Zeit für die Kinder, meine Gattin hat das am Anfang gemacht, als die Große in die Schule kam und die Kleine in den Kindergarten, vorher war ich auf Karenzurlaub.

Ich bin übrigends in Ostdeutschland mit berufstätigen Eltern
großgeworden und hatte nie das Gefühl, daß sie zuwenig Zeit
für mich hatten.

Mir erklären auch immer Stadtkinder, daß sie die Natur nicht brauchen. Was ich meine, ohne Dir etwas unterstellen zu wollen, ist, da Du nicht weißt, wie es ist, wenn nicht beide Eltern berufstätig sind, weißt Du auch nicht, was Du versäumt hast. Meine Eltern hatten so einen Schichtdienst, daß einmal meine Mutter, am nächsten Tag mein Vater zuhause war, dazwischen gab es auch Tage (mindestens zwei im Monat), wo beide daheim waren.

Leandra

Gruß

Wolfgang

Hallo Gollum,

wir stimmen zwar nicht 100% überein, aber so weit liegen wir ja gar nicht auseinander, zu Deinem letzten Absatz möchte ich trotzem noch was sagen

Mir erklären auch immer Stadtkinder, daß sie die Natur nicht
brauchen. Was ich meine, ohne Dir etwas unterstellen zu
wollen, ist, da Du nicht weißt, wie es ist, wenn nicht beide
Eltern berufstätig sind, weißt Du auch nicht, was Du versäumt
hast. Meine Eltern hatten so einen Schichtdienst, daß einmal
meine Mutter, am nächsten Tag mein Vater zuhause war,
dazwischen gab es auch Tage (mindestens zwei im Monat), wo
beide daheim waren.

Ich bin Landkind und heute bekennender Stadtmensch :wink:

Ein bißchen kann ich schon vergleichen. Als ich 13 war, kam die Wende und meine Mutter wurde arbeitslos. Ich fand das gar nicht gut, daß sie auf einmal zu Hause war. Ich habe mich auf einmal sehr kontrolliert gefühlt. Sie war sehr unzufrieden mit der Situation. Ein Elternteil zu Hause zu haben, der lieber arbeiten würde ist nicht gerade das wahre.

Viele meiner Freunde haben keine richtige Beziehung zu ihrem Vater .Mein Freund z.b. ist in einer klassischen Kleinfamilie aufgewachsen, Vater Alleinverdiener, Mutter Hausfrau.
noch heute ist sein Vater ein fremder für ihn und zu seiner Mutter hat er auch keinen richtigen Draht gehabt.
Sie war zwar den ganzen Tag zu Hause, hat aufgepaßt, dass es seine Hausaufgaben macht und auch sonst richtig funktioniert. Er hatte aber nicht das Gefühl, von ihr ernst genommen zu werden. Wenn er irgendwas angestellt hat, war ihre erste Sorge, was die Leute sagen könnten.

Da habe ich von meinen berufstätigen Eltern weitaus mehr Zuwendung bekommen. Ich fühlte mich vor allem von ihnen ernstgenommen.
Noch heute habe ich zu ihnen ein sehr gutes Verhältnis.
Insofern ist Qulaität der mit den Kindern verbrachten Zeit doch wichtiger als die Quanatität.

Leandra

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hallo,

was du schreibst ist richtig, in leider vielen köpfen sind solche gedanken noch festgesetzt. und auch in frauenköpfen ! aber nicht in allen!

die emanzipation muss weitergehen unnbedingt, bei allen; - männern wie frauen. viele „soziale vorteile“ gibt es für frauen immer noch, welche z.t. genau die erfolgreichen „emanzipierten“ frauen gerne ausnützen und nicht hergeben wollen.
genause wie die macht/monetären vorteile welche immer noch die männer haben und auch die wollen das nicht so einfach hergeben.

es fehlt auch an der emanzipation der männer, auch sie sollten sich bereiche erobern, welche sie unter den verstaubten sitten nicht besetzen durften. was wiederum die emanzipation der frauen voraussetzt, welche sie dann um himmels willen nicht als „unmännlich“ abtun und somit der hilflosigkeit preisgeben.

ebenso sollte auch der mut zum unterschied wachsen, solange der unterschied nicht auf diskriminierung oder abschätzigkeit besteht. gegenseitiger respekt in allen dingen mit z.t. verspielten unterschiedlichen rollen, so wie jede® es mag für sich selbst; gesellschaftlich en gros aber gleichwertig und berechtigt.

es gibt noch viel zu tun !

war etwas schwierig das zu formulieren was ich meinte aber ein kleines bischen ist hoffentlich angekommen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Auch Hai,

*Nochmal-aus-dem-Fenster-kuck* doch, doch, das da draußen ist
ganz sicher Berlin

> o.K. überprüft!!

Bist Du Dir da sicher? Oder fällt es Dir nur einfach nicht
auf, weil Du nicht direkt betroffen bist?

> vielleicht hast du etwas recht, da wir halt anders leben, aber auch meine „älteren /CDU-wählenden/kirchbesuchenden Nachbarn“, gucken eigentlich nicht mehr verwundert wenn ich die Wäsche aufhänge, oder meine Frau die Tür abschleift, daher denke ich die habens geschnallt!

*kicher* Woher kommt nur der Glaube, daß in Berlin alle ganz
furchtbar offen, tolerant und progressiv sind? Hier gibt’s
genausoviele stock-konservative Gestalten - und nicht nur bei
den „älteren Semestern“, sondern auch bei Jüngeren (das
konservativste Pärchen, daß ich kenne, ist 20 und 22 Jahre -
gegen die komme ich mir vor wie ein jugendlicher Revoluzzer)

> Mein letzter Berlin Bsuch ist schon ein paar Jährchen her, aber als Junge aus der Provinz kommt einem so ne Stadt schon gewaltig weltoffeen vor. Das mit den jüngeren konservativen Paaren glaube ich sofort. Wenn ich hier die jüngeren seh, muss ich mir auch die Augen reiben, unser damaliges Revoluzzertum ist wirklich um, die sind mir heute auch viel zu solide.

Im Übrigen sind alle Sachen, die ich in Anführungstrichen in
die Klammern geschrieben habe, Orginal-Zitate!

> Ja, so ein paar ewig gestrige kann man immer zitieren, aber das ist so wohl nicht mehr allzuviel verbreitet.

Nanana, nu wern se mal nich übermütig, junger Mann - meine
einzige lila Hose hat keinen Latz und fällt eher unter die
Kategorie sexy…

> Also das „junger Mann“ muss ich mir in meinem Alter schon verbitten!!! Aber „sexy lila Hose“ ist o.K. , die lassen wir durchgehen :smile:

Gruß
Sibylle Gruß elmore

Frage dazu
Hallo Sibylle!

Mit Erstaunen las ich Deinen Beitrag und stellte mir sofort folgende Frage: Ist das Usus, oder eher eine Ausnahme. Wenn das nämlich üblich ist, dann, finde ich, hat die Frauenbewegung versagt.
Daß es Einzelfälle gibt, wird auch die Emanzipationsbewegung nicht verhindern können, aber wenn eher die Männer, die Dich respektvoll behandeln, eine Seltenheit sind, dann frage ich mich, was Alice Schwarzer und Co. die ganze Zeit gemacht haben. Wenn die einzige Errungenschaft ist, das Frauen mit gleicher Qualifikation gleich viel verdienen, daß Männer im Haushalt mitarbeiten, und das die dämlichen Schreibweisen(-INNNEN) eingeführt wurden, dann fürchte ich, daß wir es nicht mehr erleben werden.

Gruß

Gollum

Einsicht und Umdenken
Hallo Gollum,

die Emanzipationbewegung verstehe ich nicht als einen mechanischen Kippschalter von A.Schwarzer und Co. geschaffen, der betätigt gewünschte Verhaltensweisen in der Gesellschaft auslöst. Sie hat vorallem manche gesellschaftliche Gegebenheiten in Frage gestellt. Auf sachlicher Ebene ist mit Sicherheit mehr Einsicht zu verzeichnen als auf zwischenmenschlicher. „ja klar, eine Frau kann im Grunde genommen alles leisten was ein Mann auch kann, aaaaaber…“ Tja, und dann tauchen die Klischeebilder auf, gegen die Schwarzer, Co. und Sybille auch nicht ankommen - jedenfalls nicht auf die Schnelle. Das würde ich als Bedenken (milde formuliert) aber nicht unbedingt als Respektlosigkeit sehen.
Von Versagen seitens der Frauenbewegung kann da eigentlich nicht gesprochen werden.

viele Grüße
grilla

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Hai, Bernhard,

viele „soziale vorteile“ gibt es für
frauen immer noch, welche z.t. genau die erfolgreichen
„emanzipierten“ frauen gerne ausnützen und nicht hergeben
wollen.

*kicher* ich gebe zu, daß ich gelegentlich die „sozialen Vorteile“, die ich gegenüber den schwer konservativen Herren habe, gnadenlos ausnutze - genauer gesagt, wenn da so’ne Gestalt auftaucht, die mir mit leicht herablassendem Lächeln erklärt, daß dies und jenes doch viel zu schwer für so eine kleine Frau wäre und mir mit seinem gesamten Verhalten klarmacht, daß er mich eh nicht für voll nimmt, dann laß ich diesen jemand mein Zeug schleppen, die Türen für mich öffnen, Getränke für mich holen - wobei der letzte, mit dem ich dieses Spiel getrieben habe, mir vor ca. 10 Jahren in einer mittelgroßen Firma begegnet ist. Der Herr wer damals so Mitte/Ende Vierzig und nachdem ich mich über mehrere Wochen über ihn aufgeregt habe und ihm partout nicht klar gemacht gekriegt habe, warum er mich überhaupt so aufregt, hab ich mein Verhalten eben angepasst (wer bin ich, daß ich versuchen würde, jemanden umzuerziehen, der mein Vater sein könnte? - und wenn er’s doch so haben will). Der überwiegende Teil meiner Kollegen hat sich gar köstlich amüsiert, wenn ich wieder mal das schwache Weibchen rausgekehrt habe, der Typ sich aufplusterte und mir großzügig seinen starken Arm leihen konnte…
Auch wenn ich die Situation dann eigentlich witzig fand (wie kann ein Mensch sich so zum Neger machen lassen?), wär es mir eigentlich lieber gewesen, wenn er mich für voll genommen hätte und ich mir meinen Kaffee alleine geholt hätte.
Ich gehöre also zu den Frauen, die diese „sozialen Vorteile“ gerne aufgibt.

Gruß
Sibylle

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Alice Schwarzer
Hallo Gollum,

wenn Du mehr über Alice Schwarzer und ihr Wirken wissen möchtest, kannst Du hier autobiografisches von ihr lesen:

http://www.aliceschwarzer.de/content/c1042656917968…

Du wirst staunen!

Viele Grüße,
Iris

Hai, Gollum,

Mit Erstaunen las ich Deinen Beitrag und stellte mir sofort
folgende Frage: Ist das Usus, oder eher eine Ausnahme. Wenn
das nämlich üblich ist, dann, finde ich, hat die
Frauenbewegung versagt.

Es ist nur noch ca. ein Drittel der Durchschnittsmänner, die mir begegnen, in unterschiedlichen Ausprägungen, aber schon ein einziger kann mich, in der „richtigen“ Situation, zum Wahnsinn treiben. Vor hundert Jahren wären es 99% gewesen. Insofern hat die Emanzipationsbewegung nicht versagt.

Daß es Einzelfälle gibt, wird auch die Emanzipationsbewegung
nicht verhindern können, aber wenn eher die Männer, die Dich
respektvoll behandeln, eine Seltenheit sind, dann frage ich

Glücklicherweise sind solche Männer (und Frauen) keine Seltenheit mehr. Der überwiegende Teil behandelt die Leute mit Respekt, die solchen auch verdienen, völlig unabhängig vom Geschlecht (und sonstigen äußerlichen Merkmalen) und Einzelfälle gibt es immer und in jeder Situation (z.B. der, den ich unten beschrieben habe - der war echt extrem)

Schreibweisen(-INNNEN) eingeführt wurden, dann fürchte ich,
daß wir es nicht mehr erleben werden.

DAS halte ich für den dämlichsten aller „Fortschritte“, noch vor den Frauenparkplätzen

Gruß
Sibylle

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gut gesagt
hallo grilla,

die Emanzipationbewegung verstehe ich nicht als einen
mechanischen Kippschalter von A.Schwarzer und Co. geschaffen,
der betätigt gewünschte Verhaltensweisen in der Gesellschaft
auslöst.

fast wollte ich jetzt sagen, dass viele männer nur kippschalter-funktion, also nur 2 zustände kennen: 0 und 1, aus und an, schwarz und weiß, bit nicht gesetzt - bit gesetzt…

aber ich sags nicht :wink:

hihi

gruß
ann

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Kuckuck Sibylle
Na ja, ich weiss ja net…
Geht das hand in hand, Frauen für Voll nehmen und unhöflich werden?

Darf ich dir trotzdem die Schweren Sachen abnehmen und dir die Tür aufhalten UND dir einen Kaffee bringen, obwohl ich dich für voll nehme?

Bidde Bidde Bidde…
So die letzten rudimentären Heldeninstinkte…

Fragt ein besorgter
Mike

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Hai, Mike,

Geht das hand in hand, Frauen für Voll nehmen und unhöflich
werden?

Nee, es geht nicht um allgemeine Höflichkeit, es geht um die Haltung, die dahinter steht.
Beispiel Tragen: wenn Du völlig unbeschwert neben mir her schlappst, während ich am Buckeln bin, ist das allgemein unhöflich; wenn Du schon bis obenhin bepackt bist und meinst, mir armen kleinen Frauchen die zwei Ordner noch abnehmen zu müssen, zweifle ich an Deinem Verstand
Beispiel Tür Öffnen: bist Du als erster an der Tür und würdest sie nicht öffnen, wäre das unhöflich, rennst Du aber 'n Flur lang, um ja als erster an der Tür zu sein um sie mir dann aufzuhalten, denke ich, daß Du mich anbaggern willst :wink: oder 'n Rad ab hast
Beispiel Kaffee Holen: holst Du Dir einen Kaffee und bringst mir keinen mit, ist das unhöflich, kuck ich traurig in meine Tasse und Du springst sofort auf, um mir Kaffee zu holen, … na Du weißt schon

…und wenn jemand es wagt, mir z.B. den Schlagbohrhammer aus der Hand nehmen zu wollen, weil Frauen doch… - dann is’ Kagge am dampfen! *finster-kuck*

Hab ich geschafft, Dir deutlich zu machen, was ich meine?

Darf ich dir trotzdem die Schweren Sachen abnehmen und dir die
Tür aufhalten UND dir einen Kaffee bringen, obwohl ich dich
für voll nehme?

Darfst Du - solange auch ich Dir was abnehmen, Dir die Tür aufhalten und 'n Kaffee bringen darf…

Bidde Bidde Bidde…

Naaa guuut…

So die letzten rudimentären Heldeninstinkte…

*ggg*

Gruß
Sibylle

PS: wo bleibt mein Kaffee? :wink:

PS: wo bleibt mein Kaffee? :wink:

… *zurKaffeemaschineflitz*
*frischenKaffeemach*
*inTassegieß*
*mitdevotenKörperhaltungderSibylleservier*

-)))

Liebe Sibylle,

es hat zu recht Sternchen geregnet. Du hast da genau das beschrieben, woran die Gleichberechtigung immer noch zu knabbern hat.
Ich selbst arbeite mit zwei Frauen in einer Gruppe, eine davon ist auch Vorgesetzte. Nein, ich bin nicht homosexuell. Nein, ich bin kein dauerdevotes Weichei. Natürlich nehme ich meine Kolleginnen als Frauen wahr - sie wären auch enttäuscht oder verwundert wenn´s nicht so wäre.
In wildem Wechsel jagen sich Männer- Frauen- Kinder- Chef- Manta- Blondinen- Ärzte- Politiker- Schwulen- Lesben- und was ich was für -witze.
Und das ist auch gut so.
Mit Ausnahme der doch eher Machohaften Südamerikaner fragt kein Kunde und kein Kollege mit einem technischen Problem nach dem Geschlecht sondern nach dem oder der Experten bzw. -in
NB: Ich hasse diese mit aller Gewalt auf Geschlechter rücksichtnehmende Schreibweise und spare sie mir - wem´s nicht paßt - kratzt mich nicht.
Wenn mal jemand einen schlechten Tag hat, dann ist´s auch genau das, ein schlechter Tag eben. Und keiner wispert hinter der vorgehaltenen Hand irgendwelche Schauermärchen über „die Tage, du weißt ja…“
Wäre bei mir auch nicht passend, wie sollte ich denn … und der Zyklus meiner Kolleginnen geht mich wirklich nix an.

Der langen Rede kurzer Sinn : Die Frauen, mit denen ich zu tun habe reden nicht über Emanzipation, sie leben sie. Und zwar für Frauen und Männer.
Ansonsten freuen wir uns am Unterschied, nichts macht schöneres knistern und mit nix kann man besser frotzeln und kalauern.
Wenn das das Ergebnis der Emanzipation ist, dann ist sie erfolgreich.
Wenn´s nur nackte Silikontitten (bewußt so genannt !) auf Titelblättern und Fummelfilmchen im privat TV gebracht hat - dann hat sie versagt.

Gruß
Bernd

wie kann ein Mensch sich so zum Neger machen lasse
SEHR befremdliche Wortwahl!!

Du wirkst auf mich so:

Jeden Vorteil als Weibchen mitnehmen
aber dann lästern…
Sei doch konsequent…

Manieren sind IMHO Glücksache…

It takes two to tango sweetcheeks :smile:

Siân

Halo Mike,

ich bin zwar nicht sibylle, aber mich Kampfemanze kennst Du ja auch:

Na ja, ich weiss ja net…
Geht das hand in hand, Frauen für Voll nehmen und unhöflich
werden?

Darf ich dir trotzdem die Schweren Sachen abnehmen und dir die
Tür aufhalten UND dir einen Kaffee bringen, obwohl ich dich
für voll nehme?

Für mich gilt:

Wenn ich dir auch die Tür aufhalten darf, weil Du gerade beide Hände voll hast

Wenn ich Dir den Vortritt durch eine Tür lassen darf, wenn ich auf dem weiten Flur stehe, du aber auf dem engen Treppenabsatz einer Wendeltreppe

Und, ganz wichtig, nicht zu vergessen,

Wenn du einem Mann mit Handicap (z.B. Gips) auch genauso hilfsbereit gegenüber bist wie einer Frau gegenüber,

Bidde Bidde Bidde…
So die letzten rudimentären Heldeninstinkte…

Dann darfst du sogar bei mir deine letzten Heldeninstinkte befriedigen.

Was ich aber gar nicht mag: Wenn ich gerade an einem Fahrrad bastle, und ein „hilfsbereiter“ Mensch kommt her, nimmt mir das Werkzeug wortlos aus der Hand und sagt: „Für Frauen ist das doch nichts!“

Gruß, Karin

PS: Meine Beispiele entstammen alle der Realität, dass meine Hilfsbereitschaft zurückgewiesen wurde, etc.

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…und ich hatte schon Befürchtungen…

SEHR befremdliche Wortwahl!!

…daß hier niemand die „Political Correctness“-Keule schwingt.

Hai, Sián,

zur Erklärung: „sich zum Neger machen“ stammt aus der Zeit, als in Deutschland „exotische“ Filme Mode wurden, aber nicht genug Schwarze hier rumgelaufen sind, damit sie ihre Filmsets damit füllen konnten. Also wurden weiße Schauspieler schwarz angemalt und haben dann versucht, einen „echten Neger“ (nach der damaligen Vorstellung, wie Neger denn seien) zu spielen, was dazu führte, daß diese Schauspieler übertrieben tumb und servil, ständig „Ja, Massa, natürlich, Massa“ stammelnd, durch die Filme stolperten - insofern kann sich auch ein Schwarzer zum Neger machen…

Du wirkst auf mich so:

Jeden Vorteil als Weibchen mitnehmen
aber dann lästern…
Sei doch konsequent…

Sag mal, kann es sein, daß Du selektiv liest?

Manieren sind IMHO Glücksache…

Lesen, wie es scheint, auch…

Sibylle

Hallo,

solange ich noch gefragt werde, ob meine Tochter lieber Barbiezeugs oder Babyborn-Zubehör zum Geburtstag wünsche, und die Mitmutter erstaunt ist, dass beides bei ihr nicht so wirklich der Hit ist,

solange bei meinem Sohn, wenn er ein Auto schiebt, gesagt wird „klar, ist ja auch ein Junge“,

solange Interessenten oder Handwerker am Telefon meinem Mann ungebremst den Sachverhalt schildern und etwas perplex sind, wenn er an seine Frau weitergibt,

solange im Vorstand der großen Vereine (die im kommunalen Bereich sehr wohl auch politischen Einfluss nehmen) Frauen extrem unterrepräsentiert sind,

solange ein Junge „wild“ sein darf, ein wildes Mädchen aber durch viele subtile Bemerkungen der lieben Mitmenschen jeden Alters auf die Frauenrolle aufmerksam gemacht wird („du bist ja ein halber Junge“),

solange ein Junge keinen Schmerz zeigen soll (hört Euch mal an, was Mütter auf dem Spielplatz so zu ihren Kleinen sagen),

solange bei Jungs mit Puppen im Arm teilweise noch die Augenbrauen ein Stückchen hochgehen (früher noch mehr, aber noch immer ist es nicht ganz „normal“),

solange Männer nicht selbstverständlich auch Elternzeit nehmen (muss ja nicht drei Jahre sein), nicht auch Teilzeit arbeiten,

so lange Frauen sich nicht in gleichem Maße für die Finanzen interessieren wie Männer (ich möchte nicht wissen, wie viele auch junge Frauen nicht genau wissen, was Göttergatte verdient !),

usw.

so lange mag die Emanzipation auf dem Papier erreicht sein, aber in den Köpfen (von Männern UND Frauen) muss noch viel passieren !

Klar kann eine Frau heuzutage jeden Beruf wählen - wenn sie sich von klein auf gegen das Rollenbild, das noch immer dominiert, zu wehren weiß !

Also, lila Latzhose (mental *g*) angezogen !

Gruß, Sylvia

Hallo…

ich glaube, es fehlt schon noch ein Stück, damit Männer wie Frauen gleich-wertig behandelt werden.
Ich versuchs mal mit eigenen Beispielen zu erklären.

Ich bin selbstständig, habe 4 Kinder, mein Mann ist im Erziehungsurlaub. Haushalt, Garten, etc. wird geteilt.
Dies zu den Fakten und ich hör schon die ersten " oh, wie schön" rufen:smile:
Inzwischen ist es ( gott sei Dank ) normal geworden, dass Frau arbeiten geht, dass sie Karriere macht, dass sie ebenso ihren Beruf liebt und sich dort engagiert wie ein Mann.
Irgendwann kommt bei den meisten die „Kinderfrage“ und da nunmal nur wir „Weibchen“ in der Lage sind Kinder zu gebären, muss geklärt werden, wer für den Nachwuchs sorgt, finanziell und erzieherisch.
In meinem Fall ist es, wie gesagt mein Mann, der tagsüber bei den Kindern ist. Läuft prima und wir fühlen uns alle wohl damit.
Lustig wirds, wenn man Menschen das erzählt. Man befindet sich irgendwo in Gesellschaft und früher oder später kommt immer die Frage auf: " Was machen Sie denn so beruflich?"
Wenn ich antworte „selbstständig, Bereich Facility Management, etc.“, wird das nickend zur Kenntnis genommen.
Wenn allerdings mein Mann antwortet: „Erziehungsurlaub, daheim mit 4 Kindern“, dann erntet er die Anerkennung aller. Aussagen wie " ich bewundere Sie, wie sie das schaffen", oder " DAS finde ich ja toll!", sind die Regel.
Ich frage mich, wer würde so reagieren, wenn die Rollen vertauscht wären, also klassisch quasi.
Bewundert irgendjemand eine Hausfrau ( und Mutter )?
Wäre es nicht so, dass in dem Fall mein Mann ähnlich bewundernde Komplimente erhalten würde, wenn er meinen Job machen würde. " Oh wie toll, Facility Management, 250 Angestellte." und mir wär ein stummes Nicken sicher, dass eben angemessen ist für eine Hausfrau?
Es ist doch inzwischen so, dass eine Frau ihren Wert in der Gesellschaft verliert, sobald sie sich entscheidet bei den Kindern zu Hause zu bleiben. Frauen MÜSSEN heutzutage beides sein Männer UND Frauen. Sie müssen arbeiten, Karriere machen, Kinder erziehen, den tropfenden Wasserhahn reparieren können und sich in Sachen Politik, Wirtschaft, Börse auskennen, DANN werden sie als gleich-wertig akzeptiert.
Niemand würde einen Mann kritisieren, wenn er beispielsweise nicht stricken kann.
Ich denke, wir sind noch ein Stück weg davon, dass beide Geschlechter ganz einfach ihre Rollen in Anerkennung leben dürfen, wie sie es sich ausgesucht haben.

Liebe Grüsse
Tanja

Manieren sind IMHO Glücksache…

Lesen, wie es scheint, auch…

Apropos Lesen:

Doris Lessing, die vor allem mit ihren Büchern „The Grass is Singing“ und „Das goldene Notizbuch“ zu einer literarischen Heldin des Feminismus wurde, sagte: „Es ist Zeit, dass wir uns fragen, wer eigentlich diese Frauen sind, die ständig die Männer abwerten. Die dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun.“
Die im heutigen Simbabwe aufgewachsene Autorin, beklagte eine „denkfaule und heimtückische Kultur“, die sich des Feminismus bemächtigt habe und darauf hinauslaufe, „auf Männer einzudreschen“. Bei einem Besuch in einer Schule, in der die Lehrerin Beifall heischend erklärt habe, Kriege seien auf die angeborene Gewalttätigkeit von Männern zurückzuführen, berichtet die Schreiberin: „Da saßen die kleinen Mädchen fett, selbstgefällig und eingebildet, während die kleinen Jungs zusammengesunken waren, sich für ihre Existenz entschuldigten und dachten, dass das so ihr ganzes Leben lang weitergehen würde. Das passiert überall in den Schulen und niemand sagt ein Wort.“

Willkommen im Club der Männerdrescher! :wink:

Grüße
Heinrich

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Hi!

Frauenquoten finde ich persönlich deshalb nicht mehr
zeitgemäss.

Frauenquoten finde ich geil!
Weil sie so wunderbar beweisen, wie feminin die P.C. ist.

Frauen wollen 50 Prozent aller Ämter in Parteien, Parlament, Regierung usw. Recht haben sie (nach meiner Meinung)!

Frauen stellen aber nur 17% (CSU) über 25% (CDU) bis 30% (SPD) der Partei-Mitglieder. Vermutlich, weil irgendetwas Männerkontrolliertes sie davon abhält, in die entsprechende Partei einzutreten. :wink:

Grüße
Heinrich

P.S.
Und immer daran denken: Alle Männer üben sexuelle Gewalt aus. Dafür rächen sich die Frauen bei den Baby-Wars. :wink: