Hai, Heinrich,
mich beschleicht ein wenig der Eindruck, daß Du einige meiner Aussagen bewußt mißinterpretierst…aber gut - laß uns spielen
Da hast du meine Aussage nicht verstanden. Es geht nicht
darum, daß eine Frau das Recht hat, zum Militär zu gehen - die
Tja, und hier hast Du mich mißverstanden, oder eben uminterpretiert - ich habe auch nicht vom Recht der Frauen auf Militärdienst geschrieben, sondern davon, daß alle eingezogen werden, oder keiner…
Forderung nach dem Recht, etwas zu tun, was einem gefällt, ist
ja völlig legitim. Es geht um die Pauschalforderung von
Frauenseite, zwangweise überall mit der Quote von x% vertreten
zu sein. Die Quotenregelung - so umstritten sie sein mag - ist
eine Regelung, die von Frauenseite durchgesetzt wurde (siehe
z.B. die Parteigremien der Grünen - alles paritätisch). Nur
wenn es ans Eingemachte geht, dann schweigt die weiblicher
Bevölkerungsmehrheit. Das wollte ich darstellen.
Und nochmal (extra langsam geschrieben, zum mitdenken *g*):
eine 50%-Regelung in allen Bereichen ist nicht das Ziel! Allerdings gibt es Bereiche, in denen eine solche Regelung vorübergehend sinnvoll ist. Zu diesen Bereichen rechne ich alles, bei dem die Hierarchie-Spitze ihre Nachfolger selbst auswählt. Und auch hier gilt es wieder für beide Geschlechter. Es gibt nicht nur männlich geprägte Hierarchien, sondern auch weiblich geprägte. Ist in diesen Bereichen die Quote erreicht, kann und muß sie wieder abgeschafft werden.
Auch hier liegen wir aussagemäßig auseinander. Nicht die
ungleiche Erziehung von Jungen und Mädchen ist verantwortlich
für die erhöhte Selbstmordquote bei Männern, sondern der
Mangel an Lebensperspektiven für die Männer. Selbst in diesen
Hier bin ich aber anderer Meinung - es sind nicht die „mangelnden Lebensperspektiven“, die die Jungs in den Selbstmord treiben (in dem Falle hätten vor hundert Jahren wesentlich mehr Frauen Selbstmord machen müssen), sondern eben der Anspruch an Jungs, den Harten geben zu müssen. Während Mädchen, die das Standard-schwaches-Weibchen-Bild als Lebensentwurf für sich ablehnen, eher dazu neigen, einen kämpferischen Lebensstil zu entwickeln, haben Jungs, die für sich das Standard-harter-Mann-Bild für sich ablehnen, eine Neigung dazu, sanfte und weiche Eigenschaften im Leben zu zeigen. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer - der Anspruch an Jungs ist doch (noch), daß sie den harten Beschützer geben müssen und dieser Anspruch der sogenannten Gesellschaft (und die damit verbundene Erziehung) ist es, der die Jungs verzweifeln lässt - und genau hier setzt die Forderung nach Emanzipation in der Erziehung an. Nicht „Du bist Mädchen, Du mußt sanft sein; Du bist Junge, Du mußt hart sein“, sondern Erziehung abhängig vom persönlichen Charakter des Kindes.
ach so hochmodernen Zeiten wird eine Mann schief angesehen,
wenn er sein Lebensziel mit „Hausmann und Vater“ angibt, auch
und gerade von Frauen (vermutlich, weil „Mann“ im fremden
Revier wildert). Erst wenn sich die Hälfte aller gebärenden
Frauen bereit erklären würde, nach Ablauf der gesetzlichen
Mutterschutzfrist sofort wieder in den Beruf einzusteigen und
sich abends vom Mann erzählen zu lassen, wie Klein-Baby sein
erstes Wort gelallt oder den ersten Schritt getan hat, dann
reden wir auf gleicher Ebene.
*gg* Liest sich das nur so, oder forderst Du hier eine 50%-Quote?
„Sex als Waffe“ bei Männern sieht so aus: Prostitution,
Perversion, Pornografie, Gewalt gegen Frauen, Vergewaltigung.
Jede Form von Sex zwischen Männern und Frauen ist eine
Ausbeutung der Frau durch den Mann (nein, nicht meine Worte,
sondern die des Weiberrates des Sozialistischen Deutschen
Studentenbundes). Der 31.Juli 1994 war m „Schlampenkalender“
als Gedenktag gekennzeichnet. Weil ein Jahr zuvor eine gewisse
Lorena Bobbitt ihrem schlafenden Mann den Schwanz abgesäbelt
hat. O-Ton Alice Schwarzer dazu: „Eine hat es getan. Jetzt
könnte es jede tun. Der Damm ist gebrochen. Gewalt ist für
Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden […]
Und da muß ja Frauenfreude aufkommen, wenn eine zurückschlägt.
Endlich.“
Ja, es gibt Frauen, die so denken. Nur kann man hier wieder nicht verallgemeinern. Der O-Ton von Schwarzer stammt aus einer Zeit, in der es tatsächlich eine Errungenschaft war, daß eine Frau zurückgeschlagen hat (schließlich ist es noch nicht sooo lange her, daß sich in unseren Gesetzbüchern so Sachen fanden, wie daß es zu den Rechten eines Ehemannes gehörte, seine Frau zu züchtigen - umgekehrt jedoch nicht). Auch wenn diese Aussagen heutzutage nicht mehr angemessen sind, waren es doch genau diese extremen Aussprüche, die mir heute ermöglichen, mich nur noch um „Reste“ der Emanzipationsforderungen zu kümmern und mich nicht mehr an Sachen aufräufeln zu müssen, die für denkende Menschen eigentlich selbstverständlich sind.
Und genau, wie es auch heute noch Frauen gibt, die derart veraltete Forderungen aufstellen, gibt es auch heute noch Männer, die ernsthaft fordern, daß eine Frau in die Küche gehört und sich um die Kinder zu kümmern hat - beide haben unrecht…
Und sexy Wäsche? Klar weiß ich, was das bewirkt (oder bewirken
soll?). Wir Männer, zumindest die heterosexuell orientierten,
hängen wie Süchtige an der Nadel. Wir sind süchtig nach Frau.
Süchtig?? Ich bezweifle hier, daß Du tatsächlich für alle Männer sprechen kannst, oder Du kennst nur merkwürdige Männer - ich kenne nicht einen, der so extrem drauf ist.
Doch leider werden wir Männer oft abgewiesen (was akzeptabel
ist) und dabei gedemütigt (was weniger akzeptabel ist). Der
Mann ist bei der Kontaktaufnahme der aktive Teil (noch immer,
selbst nach Jahrzehnten des Gleichberechtigungskampfes), die
Frau läßt sich hofieren. Frauen erkennen da ihre Chancen - und
manche nutzen es schamlos aus. Er zahlt ihre Schulden, das
Essengehen, den Urlaub, das Auto. Sie gewährt dafür Zuwendung,
auch und meist in sexueller Form. Männer machen Geschenke, das
haben sie so von ihrer Mami gelernt. Frauen haben das nicht
nötig, denn sie verschenken sich selbst. Oder auch: Frauen
müssen im Gegensatz zu Männern keine Leistung erbringen, um
geliebt zu werden. That’s Life!
Ich frag mich, was irgendwelche Frauen Dir angetan haben…
Ich kenne nicht eine Beziehung, in der der Mann den Zahlmeister gibt und die Frau dafür „Zuwendung gewährt“ - was nicht gleichbedeutend damit ist, daß es sowas nicht gäbe.
Diese Aussagen mittlerweile als überholt. Die
Leistungsunterschiede setzen bereits in der Vorschule und in
den ersten Schuljahren ein, verstärken sich dann im Laufe der
Schuljahre. Eine Freundin von mir ist Lehrerin an einer
Sonderschule - nahezu ausnahmslos Jungen in der Klasse.
Aaaalso, nur weil die falsche Erziehung schon früher beginnt, heißt das nicht, daß nicht auch der unterschiedliche Verlauf der Pubertät zu den Problemen beiträgt - insofern ist da nichts überholt.
Die
Schulpädagogik von heute ist „weiblich“ geprägt. Wer lernen
will, muss in der Schule still sitzen und zuhören.
DAS stammt aber noch aus einer Zeit, in der Schule in erster Linie Jungs zugute kam und hat nichts mit „weiblicheer Prägung der Schulpädagogik“ zu tun, sondern mit der geforderten Disziplin (ob diese Form der Pädagogik überhaupt noch zeitgemäß ist, wäre eine gesonderte Diskussion wert).
Verhaltensfoscher haben erst vor kurzen festgestellt, daß
offenbar in den männlichen Genen ein Bewegungsdrang fixiert
ist. Wenn Männer etwas durchdenken, _bewegen_ sie sich dabei
(dies wurde mir jüngst von einer Biologin, die an eine
Medizinischen Hochschule arbeitet, explizit bestätigt: während
die weiblichen Mitarbeiten sitzen und denken, rennen die
Männer durchs Labor und denken! Abgesehen davon: man stelle
sich vor, daß geschlechtsspezifisches Verhalten tatsächlich
genetisch bedingt ist. Was für ein Drama für jene unter uns,
die Männer im Verhalten umerziehen wollen!). Aber zurück zum
eigentlichen Thema: Wenn Jungen in ihrem abgeborenen Verhalten
gemaßregelt werden, haben sie automatisch den schlechteren
Start. Und wohin Verhaltensstörungen führen, sollte allgemein
bekannt sein.
Hab ich irgendwo behauptet, daß es keine genetischen Unterschiede zwischen Jungs und Mädchen gäbe? Selbstverständlich gibt es auch genetisch festgelegte Verhaltensunterschiede - allerdings ist es falsch zu sagen, Jungs sind so und Mädchen sind so; es gibt auch Mädchen, die in ihrem angeborenen Verhalten eher sogenannte männliche Züge zeigen und Jungs, die sogenanntes weibliches Verhalten zeigen - genau hier setzt wieder die Forderung nach Emanzipation ein - d.h. nicht nur Mädchen müssen das Recht haben, aggressiv zu sein, sondern auch Jungs müssen das Recht haben, Harmonie-süchtig zu sein.
Nicht abhängig vom Geschlecht muß erzogen werden, sondern vom persönlichen Charakter (Bilde ich mir das nur ein, oder wiederhole ich mich tatsächlich?)
Es geht nicht um „einige“ Männer oder „einige“ Frauen. Es geht
um die meinungsbildenden Kräfte in unserer Gesellschaft und
dem damit ausgelösten Automatismus, der in den Köpfen sofort
die entsprechenden Hebel und Schalter betätigt.
Eben, eben, und genau darum ist Emanzipation noch zeitgemäß, genau darum sind wir noch nicht fertig mit der Emanzipation, genau darum geht’s. Wobei nochmal zu betonen ist, daß es nicht um weibliche Emanzipation geht, sondern um allgemeine Emanzipation, für Frauen und Männer!
Es geht um
jene Kräfte - Männlein wie Weiblein -, die in den Medien die
„political correctness“ vorgeben. Verstößt man gegen diese PC,
dann Chauvi-Schublade auf und rein mit dem Delinquenten.
Wenn man gegen „PC“ verstößt, landet man nicht unbedingt in der Chauvi-Ecke - das fällt sogar den überzeugten PC-Tätern schwer, wenn „der Delinquent“ weiblich ist *ggg*
Mag sein, daß es (m)ein Vorurteil ist. Interessant ist jedoch,
daß die Mehrzahl der Mitleserinnen hier _weiß_, daß sie
gegenüber den Männern in der stärkeren Position sind. Und
dabei werden sie massiv von der Öffentlichkeit unterstützt.
Ich weiß nicht, wie Du auf die Idee kommst - aus welchen Aussagen der Mitleserinnen Du schließt, daß sie sich in der stärkeren Position befinden…
Eine Krimi-Autorin kann eine Frau lustvoll Männer morden
lassen - und erhält Beifall. Niemand nimmt Anstoß daran, daß
ein Buch mit dem Titel „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“
erscheint. Macht ein Mann selbiges mit umgekehrten Vorzeichen,
muß er sich böse Kritiken ob seines Geschlechterbildes anhören
- sofern er es durch das Lektorat schafft (was für ein
Aufschrei würde durch die Presse gehen, wenn ein Buch
erschiene „Nur eine tote Frau ist eine gute Frau“?)
…na, hier nimmst Du wieder eines Deiner Vorurteile und stellst es als Tatsache hin.
Gut. Wieder ein Vorurteil von mir. Dann stimmt es also nicht:
„Macht ist sexy, Geld ist sexy“?
Warum haben dann häßliche Männer mit viel Geld auf dem Konto
oder einer einflußreichen Position in Wirtschaft, Politik,
Sport fast ausnahmslos attraktive Frauen an ihrer Seite?
Hältst du Michael Schumachers mächtigen Unterkiefer etwa für
besonders attraktiv? Hat Anna Nicole Smith einen alten
Tattergreis geheiratet, weil sie einen faltigen Körper
anziehend findet? Sind Maria Callas und Jackie Kennedy zu
Aristoteles Onassis in Bettchen gekrochen, weil er ihnen jede
Nacht jubelstürmende Orgasmen bescherte? Diese Männer haben
Kohle und Erfolg. Das ist es. Sie sind Sonnenkönige, und das
gibt ihnen in der Frauenwelt Wettbewerbsvorteile. Mein Tipp:
Fahr in die Aufreißer-Meilen der Schickeria-Welt und schau dir
an, welche Konstellationen da zwischen Männlein und Weiblein
herschen. Der Kerl kann noch so häßlich, alt und faltig sein -
er findet immer seine weibliche Begleitung, solange er mit dem
entsprechenden Background ausgestattet ist. Eine ganze Branche
lebt davon! (Grüße an Gucci, Versace, Chanel & Co!)
Moooment - Du stellst die Tatsache, daß sich alte, häßliche Männer junge, hübsche Frauen kaufen können als Nachteil für Männer hin???
Mal ganz davon abgesehen, daß ich das den Alten durchaus gönne - wie kommt es, daß bei der Paarung alter Mann/junge Frau gesagt wird, daß die Junge den Alten ja nur ausnutzt, bei der Paarung alte Frau/junger Mann gesagt wird, daß die alte Fregatte sich 'n jungen Lover kauft? Egal, welche Kombination - die Frau ist schuld? Nee, nee…
…und das viel Geld dazu führt, daß man sich Zuwendung, bzw. Zuwendungs-Vortäuschung, kaufen kann, hat ja wohl herzlich wenig mit Gleichberechtigung oder dem Mangel daran zu tun.
_Jeder_ Mann läßt sich durch Sex dressieren, glaub es mir.
Also, wenn Du wirklich so schwanzgesteuert bist, wie Du es hier darstellst, dann hast Du mein herzliches Mitleid und müsstest dringend an Dir arbeiten…
Das
Grundprinzip einer Beziehung zwischen Mann und Frau ist heute
nicht mehr das der wirtschaftlichen Versorgung. Frauen sind
heute zum Großteil selbst in der Lage, sich finanziell zu
versorgen. Eigentlich brauchen Frauen keine Männer.
Wat denn nu? Frauen suchen sich Männer nur, um finanziell versorgt zu sein, oder Frauen können sich selbst finanziell versorgen und brauchen keine Männer? Du solltest Dich wirklich für ein Vorurteil entscheiden…
Dennoch
gibt es diese Beziehungen. Und die funktionieren eindeutig
nach dem Grundprinzip von Sex als Belohnung.
Ja, es gibt solche Beziehungen - die Regel sind sie nicht - und es gibt auch Beziehungen, in denen der Mann nur „Wohlverhalten“ der Frau mit Zuwendung belohnt - auch nicht die Regel
Männer kaufen
Frauen, immer und andauernd. Leider stimmt diese Aussage der
Frauenbewegung bis heute. Allerdings hat sie einen anderen
Inhalt. Männer kaufen Frauen durch Dienstleistungen. Das ist
der eine Weg. Sie helfen im Haushalt, bei den Kindern, bei der
Lösung aller mögliche Probleme, besuchen mit ihren Frauen
Veranstaltungen, die sie eigentlich hassen. Dafür gibt es dann
Sex. Oder die Männer verfügen über ausreichend Kapital und
teilen dies mit ihren Frauen. Damit können sie sich von den
Dienstleistungen frei kaufen und bekommen den Sex so. Frauen
haben in der Liebe die Macht, den Männern bleibt nur die
Unterwerfung - entweder bei dieser Frau oder einer anderen.
_Das_ ist die tägliche Übung mit der Peitsche Sex.
Wie gesagt, Du scheinst extrem merkwürdige Erfahrungen mit Frauen gemacht zu haben…
Ach ja, ehe ich es vergesse: Diese merkwürdige blaue Pille,
die seit einiger Zeit so Furore macht - sie heißt wohl Viagra
-, zeigt nur allzu deutlich, daß das weibliche Vorurteil
„Männer wollen immer“ mittlerweile bei Männern zu „Männer
müssen immer wollen“ verkommen ist. Der Mann ist bei weitem
nicht das Potenzungeheuer, für das ihn die Frau hält. Viagra
hat aus dem Mann das gemacht, was die Frau nie sein wollte:
ein jederzeit funktionierendes Sexualobjekt.
??? Es ist doch aber die Entscheidung des Mannes, Viagra zu nehmen, oder nicht - so, wie es die Entscheidung einer Frau ist, die Pille zu nehmen, oder nicht (wobei in dem Zusammenhang zu erwähnen ist, daß erst die Pille die Frau zum jederzeit folgenlos zu habenden Sexualobjekt gemacht hat) - und wieder: Gleiches Recht für alle! Wenn Männer Frauen zu Sexual-Objekten machen dürfen, dann dürfen auch Frauen Männer zu Sexual-Objekten machen.
Diese Diskussion hatte ich vor ein paar Tagen im realen Leben.
Aus dem Gedächtnis-Protokoll des entsprechenden Abends:
„Solange die Aussage, daß jeder Mann ein potentieller
Vergewaltiger ist, für mehr Aufsehen sorgt als die Tatsache,
daß in Deutschland alle 12 Minuten eine Frau vergewaltigt
wird, gibt es bei den Männern offenbar keinen Grund, sich von
dem Mythos zu verabschieden, daß immer die anderen die Monster
sind.“ Auf Deutsch heißt das: Wer eine Waffe besitzt, der
benutzt sie auch.
Wenn ich mir so ansehe, wie Du meine Argumente nach Gutdünken uminterpretierst, gehe ich davon aus, daß hier von Dir nur der gerade passende Teil zitiert wurde - was übrigens nichts daran ändert, daß es tatsächlich Frauen gibt die davon ausgehen, daß wirklich jeder Mann ein potentiellen Vergewaltiger ist, also nicht nur als Spruch, sondern so richtig im alltäglichen Leben - solche Frauen gehören ebenso in Therapie, wie Männer, die tatsächlich davon überzeugt sind, daß alle Frauen ihnen nur den Arbeitsplatz wegnehmen und das Leben schwer machen wollen, oder ganz allgemein Menschen, die sich von irgendwelchen Gruppen bedroht und verfolgt fühlen…
Dazu siehe weiter oben die Haltung von Alice Schwarzer zum
Schwanz-ab-Tatbestand. Außerdem verweise ich nochmals auf die
Medien, die ein hervorragender Spiegel des Images von Gewalt
nach Geschlechtern aufgeteilt sind. Prügelnde, Gewalt
ausübende Männer werden durchweg als negativ, als machohaft
dargestellt. Sie sind die Loser. Was ist aber mit prügelnden,
schießenden, tötenden Frauen? Die Mehrzahl der
Tatort-Kommissare sind mittlerweile Frauen (die Mörder zumeist
Männer), in den Kinos laufen Frauen wie „Lara Croft“ oder
„Drei Engel für Charlie“ den Männern den Rang ab. „Hannibal
Lector“ ist als Mann das personifizierte Böse, dem nur eine
Frau, „Claris Starling“, die Stirn bieten kann. Katja Riemann
darf als „Die Apothekerin“ kraftvoll-saftvoll die Männer
morden - oder auch in „Der Hahn ist tot“. Oder schau dir die
„Bella Block“ Filme an. Alles nur Einzelfälle? Oder doch eine
Grundtendenz? Die Gewalt-Machos Stallone, Schwarzenegger,
Willis & Co. haben den Staffelstab in Form einer Dynamitstange
längst weitergereicht
Jahrzehntelang gab es nur Filme, die Männer als die Starken und aggressiven Helden gezeigt haben, Frauen kamen nur als hilfloses Opfer oder hübsche Staffage vor - nun ist es gerade mal umgekehrt Mode und schon glaubst Du die Position der Männer gefährdet?
Damit wollte ich das Männerbild in der populären deutschen
Literatur darstellen. Wie werden Männer denn heute in
massenverkaufbaren Romanen
(also in meinungsbildender Literatur) dargestellt? Entweder
sind sie Versager, impotent oder nur zum Umbringen gut. Schau
dir die Leiste der Erfolgsbücher der letzten Jahre an. Egal,
ob Hera Lind, Gaby Hauptmann, Ute Ehrhardt, Ingrid Noll oder
die Erfolgsautorinnen aus dem angelsächsischen Bereich wie
Harriet Rubin (Macchiavelli für Frauen) oder Gail Evans
(Business Games).
Ich hab mir einfach mal die aktuelle Bestseller-Liste vom Spiegel geschnappt und gezählt:
20 Bücher
8 von Frauen geschriebene - 12 von Männern
4 Bücher am Titel als Krimis zu erkennen, davon einer von einer Frau geschrieben, mit einem männlichen Kommissar als Helden
- mir ist nicht ganz klar, wie Du zu der Behauptung kommst, daß in der „populären deutschen Literatur“ ein Männerbild vorherrsche, das Männer nur als impotente Versager darstellt…
Ich habe nie behauptet, daß die Zahl der Männer, die sich
nicht kümmern, gering ist. Oder daß es sich um einen
Kavaliersdelikt handelt. Interessant ist, daß in die Zahl der
sich nicht kümmernden Väter auch jene eingerechnet werden, die
nicht zahlen können, weil sie nichts haben,
nicht zahlen können, weil sie verurteilt sind und im Knast
sitzen
nicht zahlen können, weil sie schlicht tot sind
(kein Witz! Die werden tatsächlich mitgezählt!)
Nun könnten wir uns ein wenig über die Aussagekraft von Statistiken streiten, können uns wochenlang gegenseitig Einzelbeispiele an den Kopf werfen von dem Mann, der seiner Ex den Unterhalt für die Kinder vorenthält, indem er einfach seinen kompletten Besitz incl. der 5 Autos, der Firma und der Villa auf Ibiza seiner neuen Freundin überschrieben hat, oder der Frau, die ihrem Mann jeglichen Kontakt zu den Kindern vorenthält und die Kinder obendrein gegen ihren Ex aufhetzt - nur, weiter bringt das niemanden…
Wieder was, was in den Köpfen der Menschen (dazu gehören auch
Richter) zu ändern ist - Frauen sind nicht per se die besseren
Eltern
Das ist deine Meinung. In der Öffentlichkeit sieht das anders
aus. Am 8.9.1999 hielt Bundestagspräsident Thierse eine Rede
zum Gleichstellungsartikel des Grundgesetzes. Da sagte der
gute Mann, er sei sich nicht sicher, ob Frauen per se die
besseren und friedfertigeren Menschen seien. Sofort setzte es
Protest aus dem Plenarsaal.
Hallo? Wer ist denn bitteschön „die Öffentlichkeit“? Das sind wir, Du und ich und alle die Leute, die so auf der Straße rumlaufen - und genau das ist es, warum sich hier so viele die Finger wund tippen, um genau diese verqueren Vorurteile gegen Männer und Frauen abzubauen.
Seit das Patriarchat existiert, geht es mit der Welt bergab.
Krieg, Terror, Angst, Umweltschäden, alles männlich gemacht.
Wären die Frauen an der Regierung, hätte entsprechende Macht
und Befugnisse in Politik und Wirtschaft, dann würde es der
Menschheit besser gehen. Sag nicht, daß du nicht auch dieser
Meinung bist!
Du hast ja wohl 'n Rad ab, mir eine solche Haltung zu unterstellen!!! *sauer* Würdest Du nicht so selektiv lesen, hättest Du nicht meine Aussage überlesen, daß Frauen nicht per se die besseren Menschen sind - wenn Du schon meinst, mir die Worte im Mund umdrehen zu müssen, dann mach das gefälligst nicht so plump-peinlich…
Nur bei nicht verheirateten Paaren - und auch hier ist
Änderung nötig
Ja. Und wo bleibt die Unterstützung der weiblichen Bevölkerung
diesbezüglich? Es gibt keine.
Hallo? Hast Du das „auch hier ist Änderung nötig“ überlesen? Wie lange hat es denn gedauert, bis die ersten Männer angefangen haben, Frauen in ihrem Kampf um Gleichberechtigung zu unterstützen?
Nettes Argument. Wäre es besser, wenn die Frauen in der
Überzahl wären und die Männer hängen ließen? Darauf läuft doch
deine Argumentation hinaus.
Nein, tut sie nicht!
Nein, es wäre nicht besser. Das Problem ist, daß viele Frauen
nach der Trennung auf eine Form von Rache aus sind. Dem Vater
den Zugang zum Kind verweigern, oder so schwer wie irgend
möglich machen.
…und wieder kann ich das Argument mit verdrehten Vorzeichen zurückgeben - wieviele Männer sind denn nach der Trennung auf Rache aus? Der Mutter wird der Zugang zu den für die Jungen-Aufzucht notwendigen Mittel verweigert und aus der sich ergebenden Notlage wird auch gerne mal eine allgemeine Unfähigkeit der Frau gezimmert…
aber hier können wir uns auch wieder endlos Beispiele und Gegenbeispiele an den Kopf werfen, ohne weiter zu kommen…
und nochmal, weils so wahnsinnig neu ist: Frauen sind nicht
die besseren Menschen…
Kuck - da steht’s doch!
Laut „Elle“ Ausgabe Februar 2000 sind zwei Drittel der
Europäerinnen da anderer Meinung.
Genaugenommen sind zwei Drittel der Frauen, die Elle lesen, an dieser Umfrage teilgenommen haben und von den Umfrage-Auswertern als „relevant“ mit die Statistik genommen wurden, der Meinung - wenn die selbe Umfrage von der TAZ oder der Bild-der-Frau oder dem Playboy gemacht werden würde, würden ganz andere Ergebnisse auftauchen - Statistiken, eben.
Man kann das Ergebnis einer Umfrage schon mit der Fragestellung beeinflussen - probier das Spiel ruhig mal aus: nimm eine beliebige Gruppe Menschen, schildere ihnen einen beliebigen Fall und stell dann je einem Drittel die Frage: Würden Sie blablabla für gut heißen? Würden Sie etwa blablabla für gut heißen? Würden Sie auch blablabla für gut heißen?
Blödsinn
Darf ich mir dieses „Blödsinn“ einrahmen und an die Pinnwand
über meinem Schreibtisch hängen?
Darfst Du!
O-Ton von einer Frau hier aus dem Forum zu genau dem Thema
„Geh doch in die Kneipe und heul in dein Bier!“ )))
Ja, und warum auch nicht - nicht nur Männer können fiese Sprüche bringen und nicht nur Frauen können Jammerlappen sein. Und jemand, der rumwinselt, wie ungerecht und gemein das Leben und alle anderen zu ihm oder ihr ist und selber den Ar*** nicht hochkriegt, muß sich nicht wundern, wenn von irgendeiner Seite früher oder später der „Rat“ kommt „Heul doch“
Sorry, aber das ist exakt die Reaktion, die du oben mit
„Blödsinn“ betitelt hast. Da hat ein 13jähriger Junge seinen
ganzen Mut zusammengenommen, hat mit viel Angst im Herzen das
Mädchen angesprochen, das er anhimmelt, und eine furchtbare
Abfuhr kassiert. Wahrscheinlich hat diese Kathy ihn dann vor
ihren Freundinnen auch noch lächerlich gemacht.
Zurückgeblieben ist ein zutiefts verletzter 13jähriger Junge,
der sich ab jetzt sicher war, daß er jedes Mal, wenn er einem
Mädchen gegenüber seine Gefühle äußert, sich der
Lächerlichkeit preisgibt. Er wurde abgewiesen und gedemütigt.
Selbst jetzt noch, wo du ihm seine Verletztheit als kindhaft
und beschämend vorwirfst. Hast du wirklich so wenig
Verständnis von der Seele und Psyche eines Mannes?
Nicht nur Jungs werden von diesem harten Schicksal gebeutelt - es gibt im Teenager-Alter genausoviele „Out-Mädchen“, wie es „Out-Jungen“ gibt und die Mädchen, die von ihrem Schwarm abblitzen, sind genauso tief getroffen, werden genauso der Lächerlichkeit preisgegeben - und es ist kindhaft-peinliches Verhalten bei Männern und Frauen, die tatsächlichen und eingebildeten Kränkungen der Teenie-Zeit nicht hinter sich lassen zu können. Ich schrieb ja auch, es wäre mir (als Frau!) peinlich, wenn ich mich heute noch darüber jammern würde, daß der Typ, auf den ich damals sooo gestanden habe, mich hat auflaufen lassen.
Nochmal 'ne allgemeine Zusammenfassung:
Frauen sind nicht besser als Männer - Männer sind nicht besser als Frauen!
Männer und Frauen sind nicht gleich, haben aber Anspruch auf den gleichen Respekt, die gleichen Rechte die gleichen Möglichkeiten!
Die Quote ist nicht Ziel der Emanzipation, sondern ein Mittel, um das Ziel der gleichen Möglichkeiten zu erreichen (so, wie „Leute erschießen“ nicht das Ziel einer Revolution ist, aber bei einigen Revolutionen notwendig war)
So, genug jetzt
Gruß
Sibylle
(die schon etwas verblüfft darüber ist, daß Du Dich über über geschlechtlich bedingte Vorurteile aufregst, aber selbst geschlechtlich bedingte Vorurteile sorgfältig pflegst…)