Fehleinschätzungen
Hallo Datafox,
da *darfst* ja. aber würdest du zb. nachts mit dem zug fahren,
wenn du weißt, daß er zu 90% leer sein wird? ich verzichte
dankend. einmal getan und nie wieder. allein das ungute gefühl
dabei. betrunkene. männer in gruppen. blicke. ne danke.
schlimm fand ich, daß es gewisse strecken gibt, da fährt
einfach kein zug bei tageslicht. na wie sollen frauen dann
allein dorthin fahren? da sehe ich handlungsbedarf, zb.
schlafwaggons nur für frauen und ähnliches. alles andere ist
unrealistisch.
Also ich fahre auch nachts Bus oder Zug.
Übrigens, bei uns in der Stadt werden Frauen auch bei Tag überfallen. Eine Statistik sagt, dass sehr viele (wenn nicht gar die meisten?) Vergewaltigungen im Bekanntenkreis passieren (Verwandtschaft, Nachbarschaft).
Wenn ich nachts ein öffentliches Verkehrsmittel benutze - manchmal geht es nicht anders - dann halte ich nach Leuten Ausschau, in deren Nähe ich mich aufhalten kann. Ansonsten sitze ich in der Nähe des Busfahrers oder, wenn es geht, in Sichtnähe des Schaffners. Sorglos hocke ich mich nicht im Dunkeln allein in Büssen und Zügen, ich versuche mich so gut es geht abzusichern. Aber ich habe bisher immer Leute zum Schwatzen gefunden und es ist mir noch! nichts passiert.
Nachts sind für Frauen Straßen genauso
gefährlich wie für Männer,
glaube ich nicht. die wahrscheinlichkeit daß ein mann einen
angreifer in die flucht schlägt oder ihm zumindest erfolgreich
davonläuft ist zigmal höher als für eine frau. das sind simple
körperliche unterschiede.
da habe ich bisher anderes gehört und gelesen. Meistens haben die Opfer, egal ob männlich oder weiblich, die gleichen schlechten Chancen Gewalttätigen zu entkommen oder in die Flucht zu schlagen. Wer vergewaltigen will, droht mit dem Messer, wer zum Raubüberfall entschlossen ist, fackelt nicht lange, sondern schlägt den anderen gleich nieder. So kann ich es jedenfalls den Zeitungsberichten entnehmen. Die Skrupellosigkeit hat insgesamt zugenommen, da hat man als Opfer keine Chance, egal über wieviele Muckis mann/frau verfügt.
es hat mit opferhaltung nichts zu
tun. die wahrscheinlichkeit daß ein mann einen bus im sprint
einholt ist auch höher als für eine frau. wer als frau das
nicht einsieht, dem (der) empfiehle ich kampfsporttrainung
oder das tragen einer schußwaffe. nur das dürfte die chancen
einigermaßen angleichen.
Eine der schlimmsten Fehleinschätzungen der Frauen soll sein, zu glauben sich bei entsprechender Vorbereitung gegen jeglichen Vergewaltigungsversuch wehren zu können. Ich habe meine Mädels beide bei einem Selbstverteidigungskurs, die dort lernen, wie man Angreifer Schmerzen zufügen kann. Aber erstes Gebot: ihm die Ohren voll plären und rennen was das Zeug hält.
Und eine Freundin von mir betreibt seit vielen Jahren Taekwondo und ist ziemlich fit. Auch sie gab schon einmal Fersengeld als sie in einer schwierigen Situation war - da machte es keinen Sinn ihre Verteidigungskünste auszuprobieren.
Die
einen werden vergewaltigt, die anderen bekommen eins über die
Rübe und werden beraubt. Da gebe ich dir recht.
das läßt sich nicht vergleichen. eine vergewaltigung ist bei
weitem schlimmer als „eins über die rübe“. welcher mann würde
ein solches risiko eingehen?
tut mir leid, diese Einstellung empfinde ich ein wenig oberflächlich. Jedes Opfer leidet im nachhinein, und ist auch traumatisiert, also unsicher sich wieder unter die Leute zu wagen. Da möchte ich keine Reihenfolgen festlegen, was schlimmer ist, weil es die andere Gewalttat verniedlichen würde.
Ich denke an das jüngste Vorkommen, als in einer Stadt ein 14jähriges Mädchen bei Tag vergewaltigt wurde. Sie schrie um Hilfe. Nicht einer hielt an und half: weder Frauen noch Männer. Ich frage mich, wo die übermäßige Betroffenheit der Frauen war, als sie vorbeigingen. Ich kann es nicht einschätzen, aber Handy zücken und die Polizei rufen müßte doch möglich gewesen sein.
viele Grüße
grilla