gottlos / ungläubig / ungerecht / pflichtvergessen / unaufmerksam …
Hallo El-Borbah! Einfach nur grauenhaft, muss mich hier mal einmischen:
„Diese ganzen Bibelsprüche, die du ständig zitierst, in denen es heißt, dass …“
@speedytwo ist ein Anhänger der „Schlachter-2000-Bibel“, warum weiß ich immer noch nicht. Die „Schlachter 2000“ liegt mit ihren einfach nur blind abgeschriebenen, eigenständig falsch übersetzten und absichtlich unrichtig umgeänderten (dort dann angeblich nur „verbesserten“) Bibelversen qualitativ etwa in der unteren Mitte aller deutschsprachigen Bibeln; es gibt bessere, aber auch noch viel schlechtere „Übersetzungen“ … obwohl es bis dorthin nicht mehr weit wär’!
Sein von Dir beanstandetes Zitat:
[Daniel 12:10aβ-fin - Schlachter 2000] http://www.way2god.org/de/bibel/daniel/12/1/#hl
„… die Gottlosen werden gottlos bleiben, und kein Gottloser wird es verstehen; aber die Verständigen werden es verstehen.“
[„Gottlose/r“ und „gottlos“ schon in der Schlachter-Ausgabe von 1951, abgeschrieben von Elberfelder/Luther etc.]
http://bibel-online.net/buch/schlachter_1951/daniel/…
Bereits die Gegenüberstellung „gottlos“ - „verständig“ in den v.g. deutschen Texten erscheint nicht logisch, denn ein unvoreingenommener, geistig gesunder „Gottloser“ könnte den Bibeltext u.U. vielleicht sogar besser verstehen, als ein nur aus widersprüchlichen „religiösen“ Lügen aufgebauter Menschenverstand (außer den zweifelhaften irdischen Weisheitsquellen ohne ein dazu als Urheber bzw. dafür verantwortlich zeichnendes existierendes echtes überirdisches Wesen)!
Eine etwas bessere Übersetzung: „Die Tafel-Bibel“ http://de.scribd.com/doc/10036215/Die-Bibel-ubersetz…
„… und Ungerechte werden ungerecht handeln, und alle Ungerechten werden nicht aufmerken, aber die Verständigen werden aufmerken.“
Zu dem deutschen Oberbegriff „Gottloser“ („Gottlosigkeit“ / „gottlos“) gibt es im Hebräischen mehrere Wörter, mit jeweils unterschiedlichen Hauptbedeutungen, die (nur!) entsprechend dem Zusammenhang dann auch als „Gottlose/r“, „Gottlosigkeit“, „gottlos“ etc. wiedergegeben werden könnten (gehörte zur hebräischen Rechtschreibung!):
http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/ssg/content/p…
Bei Daniel wird das Wort רשע verwendet, mit der Hauptbedeutung „Ungerechter“, „ungerecht“ etc. …
http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/ssg/content/p…
… wobei „Ungerechtigkeit“ und dessen Schattierungen nicht gleich etwas mit völliger „Gottlosigkeit“ zu tun hätten und andersherum „gottlos“ nicht automatisch „ungerecht“ wäre, z.B. Jeremia 35: „Der Gehorsam der Rechabiter“.
http://de.scribd.com/doc/10036215/Die-Bibel-ubersetz…
Der Begriff „Gottlosigkeit“ (als heillose „Torheit“) wäre das hebräische Wort אולת
http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/ssg/content/p…
„… dass die Ungläubigen Narren sind die die Wahrheit nicht erkennen können …“
Der (semitische) hebräische Begriff „Ungläubige/r“, „ungläubig“ etc. wäre wieder ein ganz anderes Wort, das in der Bibel zudem gar nicht vorkommt …
כופר http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/ssg/content/p…
… aus dem (ebenfalls semitischen) Arabischen aber nicht ganz unbekannt - sehr einprägsam: كافر - Kafir
http://www.catsmob.com/post/2012/06/01081/army_humor…
… und der Begriff „Narr/en“ wäre wieder ein anderes Wort!
Es ist nur ein sinnloses Satzfragment, von dem fälschlich behauptet wird, es stünde in der Bibel - was @speedytwo damit gemeint haben könnte, wüsste ich allerdings auch nicht, denn es passte weder zu seiner eigenen Frage („Für wen geschrieben?“), noch zum Anliegen des Fragstellers ("… ‚menschliche Engel‘ … ‚menschliche Teufel‘ … aber nun wollte ich wissen, ob ihr was darüber wisst …") …
„Die Bibel ist nur ein Buch und im Koran findet man ähnliche Stellen in denen von den Ungläubigen (…) geredet wird.“
Das wäre nicht unrichtig, Äquivalent u.a. z.B. Sure 2:2-7
2. Dies ist (ganz gewiß) das Buch (Allahs), das keinen Anlaß zum Zweifel gibt, (es ist) eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen
3. die an das Verborgene glauben und das Gebet verrichten und von dem ausgeben, was Wir ihnen beschert haben
4. und die an das glauben, was auf dich und vor dir herabgesandt wurde, und die mit dem Jenseits fest rechnen.
5. Diese folgen der Leitung ihres Herrn und diese sind die Erfolgreichen.
6. Wahrlich, denen, die ungläubig sind, ist es gleich, ob du sie warnst oder nicht warnst: sie glauben nicht.
7. Versiegelt hat Allah ihre Herzen und ihr Gehör; und über ihren Augen liegt ein Schleier; ihnen wird eine gewaltige Strafe zuteil sein.
[Zitiert aus der von den Salafisten in Deutschland kostenlos verteilten Übersetzung des Hafs-Korans nach Rassoul, hier online mit Konkordanzfunktion]:
http://qibla.appspot.com/coran.py?qoran=muhammad_ibn…
[Andere Übersetzungsversuche]:
http://beta.quran.com/de/2/1-16#2/
„… im Koran findet man ähnliche Stellen in denen von den Ungläubigen (du als Christ gehörst auch dazu) geredet wird.“
Woher Du diesen haarsträubenden Unsinn haben könntest, ist mir schleierhaft, aus dem Koran jedenfalls nicht!
Nach dem Koran stammen die Thora und das Evangelium (Jesu) von Gott [Sure 3:3f]:
3. Er hat das Buch mit der Wahrheit auf dich herabgesandt als Bestätigung dessen, was vor ihm war. Und Er hat die Thora und das Evangelium herabgesandt
4. vordem als Rechtleitung für die Menschen, und Er hat (das Buch zur) Unterscheidung herabgesandt. Wahrlich, denjenigen, die die Zeichen Allahs verleugnen, wird eine strenge Strafe zuteil sein. Und Allah ist Allmächtig und Herr der Vergeltung.
Interessant (hier allerdings OT) zu der Frage von @speedytwo (oben: „Für wen geschrieben?“) wären zwei Koranfragmente, von denen das ältere (noch ohne die „Basmala“ als Einleitungsformel für die Suren) eine auf den ersten Blick zwar ungewöhnliche, dennoch aber vollkommen logische Verstrennung aufweist …
… er hat herabgesandt die Thora |
| und das Evangelium als Rechtleitung für die Menschen …
statt
… er hat herabgesandt die Thora und das Evangelium |
| als Rechtleitung für die Menschen …
Sure 3:1-3 http://joejac.lima-city.at/books/misc/surah_3a.png
Sure 3:4-5 http://joejac.lima-city.at/books/misc/surah_3b.png
… denn im ursprünglichen Koran von Uthman stünde gar nicht der Eigenname التوراة „Die Thora“, sondern der Begriff التورية „Das Wortspiel“ → Leviticus 10:8/11 und Numeri 18:1/7 …
An mehreren Stellen im Koran wird ferner der Begriff „Muslim“ bzw. „muslimisch“ definiert, z.B. Sure 3:84 …
84. Sprich: "Wir glauben an Allah und an das, was auf uns herabgesandt worden ist, und was herabgesandt worden ist auf Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und die Stämme (Israels), und was gegeben worden ist Moses und Jesus und den Propheten von ihrem Herrn; wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen, und Ihm sind wir ergeben [مسلمون]."
… anders natürlich in der Sunna …
Zu guter Letzt werden in Sure 5:46ff die Christen aufgefordert, ihre Nase zuerst in ihre eigene Angelegenheiten zu stecken:
46. Wir ließen ihnen Jesus, den Sohn der Maria, folgen; zur Bestätigung dessen, was vor ihm in der Thora war; und Wir gaben ihm das Evangelium, worin Rechtleitung und Licht war, zur Bestätigung dessen, was vor ihm in der Thora war und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.
47. Und die Leute des Evangeliums sollen sich nach dem richten, was Allah darin offenbart hat; und die sich nicht nach dem richten, was Allah herabgesandt hat das sind die (wahren) Frevler.
48. Und Wir haben das Buch mit der Wahrheit zu dir herabgesandt, das bestätigt, was von der Schrift vor ihm da war und darüber Gewißheit gibt; richte also zwischen ihnen nach dem, was Allah herabgesandt hat und folge nicht ihren Neigungen, von der Wahrheit abzuweichen, die zu dir gekommen ist. Für jeden von euch haben Wir Richtlinien und eine Laufbahn bestimmt. Und wenn Allah gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht. Er wollte euch aber in alledem, was Er euch gegeben hat, auf die Probe stellen. Darum sollt ihr um die guten Dinge wetteifern. Zu Allah werdet ihr allesamt zurückkehren; und dann wird Er euch das kundtun, worüber ihr uneins waret.
Zum relevanten Vers (hier unterstrichen) gäbe es keine Textabweichungen zwischen den beiden großen Koranversionen, dem Hafs-Koran (ehem. Osmanisches Reich, heute bis Ägypten) und dem Warsch-Koran (Nordafrika, Libyen bis Marokko) …
http://www.answering-islam.org/Green/seven.htm#compare
… ebenso nicht im Duri-Koran (gebräuchlich in Libyen, im Sudan und in Somalia), Hafs nahestehend [hier die Ausgabe eines gewissen sudanesischen Missionswerkes, d.h. fälschlich als „Warsch-Koran“ aus Marokko ausgegeben; Seite 115, Zeilen 2/3] …
https://archive.org/details/QuranWarshAndBoldMorocca…
… nicht im Qalun-Koran (gebräuchlich in Libyen und Tunesien), Warsch nahestehend [rechte Seite, Zeile 5 von unten] …
http://archive.org/stream/HOLY-quran–BOOK–pdf–mus…
… und auch nicht in der DITIB-Koranfälschung [hergestellt anlässlich des türkisch-israelischen Militärbündnisses, in Deutschland als Bookware vertrieben; Zeile 4 von oben]:
http://www.kuran-ikerim.org/index.php?s=oku&sayfa=11…
http://joejac.lima-city.at/books/misc/ditib-kuran.png
Zudem wäre es einem Muslim erlaubt, eine Jüdin und/oder eine Christin zu ehelichen [Sure 5:5], nur eine Ungläubige wäre ihm verboten; usw.
Was spräche also dagegen, wenn Christen ebenfalls Muslime wären (wenn sie sich an ihr Evangelium hielten, egal ob ihnen der Koran bekannt wäre oder nicht? Natürlich würden die selbstgemachten Weltbilder unzähliger Leute dann zusammenbrechen, deren „ordentliche“ Schubladenwirtschaft mit „Juden“, „Christen“ und „Muslimen“ durcheinanderkommen …
Grüße
joejac