Erde aus dem Universumszentrum verbannt

Die nicht so böse …
Sag mir doch

Worum ging es denn in dem Prozess, der ja außer Frage steht. Doch wohl nicht um das dämliche Fernrohr, das er nicht erfunden hatte. Es ging um seinen Dialog.

Galilei war vorsichtig wie es nur ging, hat sich bei der Veröffentlichung seines Dialog nach allen Richtungen politisch abgesichert, und ist trotzdem mit der damaligen Politik - der Kirche, der Inquisition - in Konflikt geraten. Genauer:

Die Veröffentlichung seines Dialog wurde von offizieller Stelle sowohl in Rom als auch in Florenz genehmigt. Trotzdem kam es zur Anklage wegen „Verdachts auf Ketzerei“, im engl. „vehement suspicion of heresy“, Stufe zwei auf einer dreiteiligen Skala.

Und zur Folter. Unter der er nicht gestanden hat. In der Folge hat er sich auf andere Forschungen beschränkt (beschränken müssen). Keine freie Forschung, keine Meinungsfreiheit, trotz aller Vorsicht der Willkür ausgesetzt, so böse war das doch gar nicht?

Eine kontroverse historische Person kommt selbstverständlich allen Kritikern (wie du auch einer bist) nur zugute. Giordano Bruno. Mach den mal weich.

fb

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Hallo!

Aristarchos wurde für
seine Sichtweise heftig angegriffen und als „gottlos“
verleumdet.

Das wird manchmal behauptet, ich kenne aber keinen Belege aus der Antike. Könntest du solche bitte angeben?
Gruß!
H.

Worum ging es denn

Klar nicht um das Fernrohr. Solche Begebenheiten sind aber Motiv.

Keine freie Forschung, keine Meinungsfreiheit

auch heute und hier nicht völlig. Ich sage nicht, ob das jetzt gut oder schlecht sei. Aber es ist so, und damit ist die Aufklärung gegenüber der Kirche wieder mal nicht so riesig im Vorteil, als wie leider nahezu jeder deutsche Schulbube lernt.

Giordano Bruno

Du sprichst wohl auf dessen Verfolgung und Hinrichtung an. Hier ist insbesondere zu vermerken, dass die Kirche ausdrücklich empfahl, ihn nicht hinzurichten.

Gruss,
Mike

Wie frei ist die Welt heute
Hallo,

allein die Tatsache dass wir alle uns heute derart (und nicht nur in Bezug auf dieses Thema) äußern dürfen, werte ich als deutlichen Fortschritt, und als Zeichen, dass sich bereits viel bewegt hat, auch in Bezug auf bestimmte Institutionen. Dass das nicht überall und für alle Themen weltweit gilt, ist ein Manko das zu beheben ist, und keine Entschuldigung in irgendeine Richtung!

Und bezüglich Legendenbildung, bin mir nicht sicher wo *du* deine Weisheiten hernimmst.

fb
Neue Theorie: Wahrscheinlich ist Bruno ausgerutscht und in den Scheiterhaufen reingefallen. Und die Umstehenden wollten ihm raushelfen, aber er bestand darauf zu verbrennen um der Kirche zu schaden.

dass sich bereits viel bewegt hat

Finde ich eben nicht.
Immer schon konnte man seine Fragen anbringen, je nach Verpackung.
Es gab zwar Verbote - z. B. die Namen der Muttergottes oder der Apostel nicht öffentlich durch den Dreck zu ziehen -, aber je nach Forum (also nach der Frage: Wo äussere ich mich) keine Denkverbote.

Wogegen eine breite Mehrheit in der heutigen Zeit blind einer Philosophie huldigt, auf die sich zugleich die blutigste und schmutzigste aller Revolutionen beruft, und immer schön die Kirche öffentlich anschwärzen gehört auch gerade noch dazu.
Ob das ein geistig gesünderes Fundament ist?

Gruss,
Mike

Hallo Mike,

ich sehe schon wir denken zu unterschiedlich. Nur noch zum Abschluss:

Immer schon konnte man seine Fragen anbringen, je nach Verpackung.

Jesus Christus ist doch für einen Christen das Paradebeispiel des Querdenkers. Das Christentum würde es gar nicht geben, hätte Jesus seine Botschaft systemkonform verpackt.

Grüße
fb

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Hallo Mike,
ich habe grundsätzlich nichts gegen Antimodernismus; aber wenn da - wie bei Dir - die Sehnsucht nach mittelalterlichen Verhältnissen spürbar wird, als die katholische Kirche noch mit Feuer und Schwert ein Monopol auf ‚Wahrheit‘ durchsetzen konnte, dann ist das schon bedenklich. Zum einen - eine solche Geisteshaltung ist nicht ‚antimodernistisch‘, sie ist schlicht totalitär. Was sich hier einmal wieder deutlich zeigt, ist die Unfähigkeit, aus der Geschichte Lehren zu ziehen: dieser Schoss ist immer noch fruchtbar. Es ist nicht wirklich die katholische Kirche, die sich geändert hat - die Zeiten haben sich geändert und Dein vorgeblicher Antimodernismus wünscht sich lediglich die Zeiten zurück, als die Kirche und ihre Würdenträger zur Durchsetzung ihrer Interessen oder auch nur zur Befriedigung persönlicher Perversitäten nach Herzenslust Andersdenkende foltern, einkerkern und bei lebendigem Leib verbrennen durften.

Sorry - aber wenn ich etwas dermaßen Strunzdummes lese

so strenge Inquisition und den ach so verklemmten oder verbohrten Prozess, der ja doch vielleicht eigentlich keine so schlimme Absicht erkennen liess, wie man uns gerne glauben macht.

verliere ich wirklich meine Contenance. Die „ach so strenge Inquisition“ hat Galileo wegen eines naturwissenschaftlichen Werks - nicht irgendeines, sondern ein Meilenstein der Wissenschaftsgeschichte - zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt. ‚Gnadenhalber‘ wurde toleriert, dass diese Haft ‚nur‘ als Hausarrest exekutiert wurde. Eine Erleichterung, die jederzeit bei mangelndem ‚Wohlverhalten‘ widerrufen werden konnte. Das war das Ergebnis des „ach so verklemmten oder verbohrten Prozesses“ - das nur deswegen so ‚milde‘ ausfiel, weil Galileo widerrief und um Gnade bat. Nicht aus besserer Einsicht, sondern weil er genau wusste, dass ihm andernfalls das Schicksal Giordano Brunos bevorstand, der 33 Jahre zuvor öffentlich bei lebendigem Leib verbrannt wurde. Und du meinst, der Prozess ließ „keine so schlimme Absicht erkennen“? Was verstehst Du denn eigentlich unter wirklich „schlimmer Absicht“? Verweigerung der Absolution vor der Hinrichtung?

Kommen wir zu Bruno. Auch da entblödest Du Dich nicht, in die unterste Schublade zu greifen:

Hier ist insbesondere zu vermerken, dass die Kirche ausdrücklich empfahl, ihn nicht hinzurichten.

Ich kenne die Formel auch:
„Du sollst dem weltlichen Gericht übergeben werden, und wir übergeben dich dem Gericht des Herrn Gouverneurs von Rom, der hier anwesend ist, damit er dich mit der gebührenden Strafe belege, wobei wir inständig bitten, es möge ihm belieben, die Strenge der Gesetze zu mildern, die sich auf die Strafe für deine Person beziehen, möge sie ohne Gefahr des Todes und der Gliederverstümmelung sein.“

Es war die Standardformel, die jedes Todesurteil der heiligen Inquisitoren nach dem leuchtenden Vorbild des Pilatus verzierte - natürlich ohne irgendwelche Konsequenzen. Denn die ‚weltlichen‘ Exekutoren wussten nur zu gut, welches Risiko sie selbst eingehen würden, wenn sie der pro-forma-Aufforderung zur Milde und Nachsicht mit ‚Häretikern‘ Folge leisten würden. Gerade im Falle Brunos ist die Verlogenheit dieser Phrase überdeutlich - der „Herr Gouverneur von Rom“, dem Bruno zur Vollstreckung übergeben wurde war ein Beamter. Ernannt vom Papst und an dessen Weisungen und die der Kardinäle gebunden. Die ‚Gnadenformel‘ war nie etwas anderes als der Gipfel der Heuchelei - dass Du sie uns hier exkulpatorisch präsentierst, verbindet diese Heuchelei mit Unverfrorenheit.

Die „blutigste und schmutzigste aller Revolutionen“, mein lieber Mike, war die Konstantins „des Großen“ und seiner christlichen Verbündeten. Sie sorgte für Jahrhunderte blutiger Verfolgung Anderdenkender durch die Kirche, für die Legitimation von Kriegen, von rücksichtsloser Ausbeutung und Versklavung durch ‚Gottesmänner‘ per ‚geistlichem Segen‘. Und da kommst Du daher und meinst, einem Galileo ans Bein pinkeln zu dürfen, weil der eine fremde Erfindung verbesserte und als eigene verkaufte.

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Heiliger Ernst?
Hallo fb,

Christus reinigte den Tempel mit einer Geissel aus Stricken. Auf der anderen Seite sagte Er zu Zachäus kein Wort des Tadels. Er wollte einfach sein Gast sein. Zachäus selber musste sich bekehren. Oder Er empfahl Abwarten in einzelnen Worten: „Gott lässt die Sonne scheinen über Böse und Gute.“ - „Lass beides wachsen [Weizen und Unkraut] bis zur Ernte.“ Ob friedliche Mittel angebracht waren, entschied Er je nach Situation: „Jetzt aber [wenn die Mächte der Finsternis herrschen], wer ein Schwert hat, der nehme es.“ Kurz darauf aber: „Wer mit dem Schwert kämpft, wird durch das Schwert umkommen.“

Mögliche Konsequenz für uns: Wir brauchen unsere Kritik oder unsere Anfragen nicht hinauszuposaunen, als hätten wir die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Nur da, wo uns das Heilige (für die Forscher: das Absolute) begegnet, seien wir kompromisslos.

Das bedeutet dann für den Dialog: Es müsste für Forscher, Kritiker, Frager, Dich oder Deinesgleichen also um etwas Heiliges gehen, damit Ihr die Kirche öffentlich und lautstark statt intern und bescheiden kritisiertet. Ihr wärt Euch absolut sicher, das Recht Gottes, die Anliegen der Armen und Schwachen oder eine neue Erkenntnis zu vertreten. Wer von dieser Seite die Kirche angreift, braucht schon höchste Autorität, um überhaupt gerecht zu erscheinen, sonst macht er sich nämlich letztendlich der Sensationsgier, des Egoismus oder der Schaumschlägerei verdächtig.

Was vielleicht die Situation heute zu einer besonderen macht, ist die Art des Forums. Sind wir hier wirklich öffentlich? Ja, denn jeder kann nachlesen. Oder nein, denn jeder kann sich der Information auch entziehen. Und sind wir lautstark? Ja, wir vertreten unsere Seiten ziemlich kompromisslos. Oder nein, denn neben unseren Voten sind tausende andere lesbar. Zur Zeit des Index war das schon beträchtlich anders. Wer sich über kirchlich autorisierte Naturwissenschaft informieren wollte und ein nichtindiziertes Buch in die Hand bekam, war dem Inhalt erstmal ausgeliefert, da er wenig Alternativen hatte.

Gruss,
Mike

Hallo Tychiades,

ich merke hier nur mal für das Publikum an, dass bei mir von der französischen Revolution die Rede war.
Nicht dass allfällige Uninformierte noch meinen, ich gebe Dir Recht, weil ich nicht weiter antworte.

Die übrigen Punkte sind ja in diversen Threads schon besprochen und jeder mag sich seine Meinung bilden. Für meinen Teil bin ich zufrieden, wenn die Leute nicht einfach das schlucken, was Schulbücher und insbesondere Massenmedien als Kirchenbild vermitteln.

Kurzes Beispiel gefällig? Pauschale Verurtelung der Kirchengeschichte neulich in einem Focus-online-Artikel. Die Verurteilung war noch wesentlich undifferenzierter und unsorgfältiger als hier Dein letztes Votum. (Und das, Du wirst es wohl gerne zugeben, heisst schon etwas.)

Ich versuchte mich mit einem rein sachlichen (völlig unpolemischen) Kurzkommentar von ca. 50 Wörtern zu wehren.

Focus-online verweigerte die Freischaltung.

Da lobe ich mir dieses Forum hier, weil es bei allen Fährnissen und Schwierigkeiten doch eines relativ hochhält: die freie Meinungsäusserung.

Gruss,
Mike

Hallo.

Aber zahlreiche Details in Gen.1, in Hiob 26 und 28 sowie
Psalm 104 zeigen eindeutig die geozentrische Kosmologie.

Genesis 1 zeigt eine letztlich auf den Menschen ausgerichtete Schöpfung. Allerdings ist es mehr als gewagt, daraus nun eindeutig eine Kosmologie abzuleiten. Hinweise hierauf gibt es in Genesis 1 nicht.

Die
Erde steht zylinderförmig auf Säulen im primordialen Wasser,
von dem sie auch rings umgeben ist. Darüber wölbt sich dann
die Raqij’a, an der die Leuchten befestigt sind.

Hiob spricht hier ( Kapitel 26 ) und stellt seine Sicht in blumigen Worten dar. Sicherlich ist auch dieser Abschnitt kaum geeignet, um daraus eine Kosmologie der Bibel gar eindeutig abzuleiten.

Insgesamt stehen wir hier vor dem Beobachter-Problem. Oder kann hier irgend jemand per Anschauung sagen, dass die Erde um die Sonne dreht?

Auch Kapitel 28 stellt die Sicht aus Blickwinkel der Erde dar. Auch hier taucht keine Kosmologie auf.

Und Pslam 104 ist wiederum nicht anders. Auch hier wird eben keine Kosmologie ausgebreitet, sondern vom Blickwinkel des Menschen aus, wird etwas beschrieben, um damit G’tt zu loben und zu preisen.

In diesem Sinne anders gefragt: Welche Stelle widersprechen hier einer modernen Kosmologie? Was würde der moderne Mensch hier anders schreiben?

Dieses Kosmologie ist nicht spezifisch israelitisch, sondern
zeigt alle Merkmale eines allgemein-semitischen Kosmosbildes.

Allerdings, wie andernorts betont, ist das nichts besonderes,
denn ähnliche geozentrische Weltbilder waren in allen antiken
Kulturen geläufig.

Das mag alles sein, ich bezog mich hier aber auf den vorliegenden Text und dass hier eben keine Stellen enthalten sind, welche ein geozentrisches Weltbild festschreiben.

Gruss,
Eli

Heiliger Bimbam!

Christus … Kurz darauf aber: „Wer mit dem Schwert kämpft, wird durch das Schwert umkommen.“

Und als man später Schwerter durch Scheiterhaufen (auch an weltliche Obrigkeit delegierte Scheiterhaufen) ersetzte, nahm man diese Warnung nicht mehr ernst.

Das bedeutet dann für den Dialog: Es müsste für Forscher, Kritiker, Frager, Dich oder Deinesgleichen also um etwas Heiliges gehen, damit Ihr die Kirche öffentlich und lautstark statt intern und bescheiden kritisiertet.

Und ob und inwiefern es für Hinze und Kunze und Ihresgleichen um etwas Heiliges geht, beurteilt vice versa wiederum „die Kirche“, klar. Man nennt diese Selbstimmunisierung nicht umsonst Teufelskreis.

… Dich oder Deinesgleichen
Ihr wärt Euch absolut sicher, das Recht Gottes … zu vertreten.
Wer von dieser Seite die Kirche angreift, braucht schon höchste Autorität, um überhaupt gerecht zu erscheinen, sonst macht er sich nämlich letztendlich der Sensationsgier, des Egoismus oder der Schaumschlägerei verdächtig.

Die megalomane Arroganz zeigt sich dann auch schon darin, daß mit „die Kirche“ exklusiv die vatikanische gemeint ist. Vorbildliche und dialogfähige Bescheidenheit.

Metapher

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Dialog, Austausch, Verständnis, Verständigung
Hallo Metapher,

wenn der eine im Dialog glaubt, jetzt wirklich verstanden sein zu müssen, dann ist die Gefahr wohl am grössten, dass er nicht verstanden wird.

Wenn der andere glaubt, er werde dann ohnehin nicht verstanden, dann ist wiederum oft gerade der Augenblick, wo er verstanden wird.

Darum gebe ich folgende Basics bekannt:

  1. Ich bin - ob Du es mir glaubst oder nicht - dagegen, dass irgendwer durch Scheiterhaufen, Folter und dergleichen Dinge mehr gestraft wird. Ob in Guantanamo, bei Stalins Verhören, oder vor Pilatus - es ist mir ziemlich gleichgültig und allemal eine Grausamkeit.

  2. Wenn Hinze und Kunze Dinge als heilig

Heiliges

betrachten wollen, müssen sie schon gewisse Gründe haben. Die Kirche hat Gründe. Wer ausser mir auch noch dieser Meinung ist, dass die Kirche stichhaltige Gründe hat, der mag mir eben beistimmen. Ob und wie gut sie ihren Grundsätzen dann nachlebt, ist damit nicht vorweggenommen, aber es braucht auch nicht immer schon ein Vorurteil gegen sie.

Teufelskreis
megaloman
Arroganz

Ich schmeisse Dir diese Wörter einfach mal zurück. Ich glaube, sie bringen — nichts.

Ich weiss, dass ich mich in meinen letzten Voten in allerlei Weise verdächtig hätte machen können - wenngleich ich nicht gerade erwartete, dass man mir einen Scheiterhaufen-Fetisch andichtet. Der Dialog ist immer sehr gefährdet. Das darf schon dazugehören.

Nur: Guten Willen braucht es immer allerseits.

Gruss,
Mike

Das ist in die falsche Richtung gegangen. Daher Klarstellung:

Ich bin gegen Vergötterung jeglicher Art!

Ich habe nur darauf hingewiesen, dass gerade das Christentum im Bezug auf systemkonforme Meinungsäußerung, einen anderen Weg mit ebenfalls nachfolgendem Martyrium getan hat, wenn man dem Bild dem die Evangelien von Jesus Christus zeichnen (widersprüchlich oder nicht sei dahingestellt) folgt.

Daher verstehe ich dein Beharren auf der Forderung nach einem internen und bescheidenen Dialog nicht. Wer keine Kritik verträgt ist suspekt. Wer seine Vergangenheit leugnet und schönreden will ebenso.

In diesem Sinne für einen ehrlichen, offenen Dialog zwischen Menschen wie Mir und Meinesgleichen (so hast du doch geschrieben) und - nunja - Dir und Deinesgleichen.

fb

Danke für die Klarstellung
Hallo fliegerbaer,

dann war also das Martyrium das Thema - was ich wirklich nicht von Grund auf verstanden habe. Der Dialog drehte sich meiner Meinung nach eher um die Kritik selbst als um den Umgang mit ihr.

Was die Kritik als solche betrifft, war Christus und sind die christlichen Märtyrer natürlich allesamt in der Rolle von Angeklagten und somit ihren „Gegenübern“ wie Galilei, Bruno & Co. (wir könnten auch Savonerola und weitere hinzunehmen) relativ ähnlich.

Dennoch unterscheiden sie sich in einem Punkt grundlegend. Leute wie Galilei berufen sich auf Evidenz aus Logik. Die Christen haben demgegenüber letztendlich nichts als den Glauben, also nur das „Ja“ zu Christus ohne weitere Argumente. Sie identifizieren sich voll und ganz damit. Das tut Galilei nicht, trotzdem bleibt er aber dabei, er habe nicht bloss „Hypothesen“. Er beansprucht, seine Logik sei zwingend. Wenn man Newtonsche Physik studiert, erscheint das auch wirklich naheliegend. 2x2=4 und ähnliche Sätze haben eine viel zwingendere Beweiskraft als die Annahme, dass Engel existieren und dergleichen Aussagen mehr. Trotzdem kann ich, wenn ich einen Engel gesehen habe, für diese Erfahrung sterben, wenn einer aber etwas Neues über die Erde erkannt hat, sehe ich weit weniger ein, warum er das als „absolut“ oder „zwingend allgemeingültig“ bezeichnen sollte - selbst wenn es der Allgemeinheit weit besser einleuchtet als die Wundertätigkeit irgend einer oberbayrischen Reliquie.

Mein Beharren auf einem internen und bescheidenen Dialog rührt nun daher, dass die Ebenen nicht vermischt werden sollten. Es gibt Grundsätze der Offenbarung - ähnlich wie Axiome, sagen wir meinetwegen auch Dogmen (in einem sehr weiten Sinn) oder Tabus.

Lehrsätze naturwissenschaftlicher, mathematischer oder philosophischer Art sind da einfach von anderer Natur - es wären denn gerade Lehrsätze über Dogmen, über Tabus und über die Offenbarung.

Gruss,
Mike

Was den Unterschied macht…
Hallo,

[Sie] berufen sich auf Evidenz aus Logik

Gerade deswegen tendiere ich ja in diese Richtung. Diese Leute tun das ohne Anspruch auf „Vergötterung“, und darüber hinaus stellen ihre Rückschlüsse auch zur Diskussion. Manche mögen eitel, arrogant sein und sich überlegen fühlen, geschmeichelt wenn sie hofiert werden, aber es bleibt menschlich, es kommt zu keiner Vergötterung und Tabuisierung.

Trotzdem kann ich, wenn ich einen Engel gesehen habe, für diese Erfahrung sterben

Oder heute zum entsprechenden Facharzt gehen, ich meins nicht bös, ich spreche - manche habens vielleicht mitgekriegt - zumindest zum Teil auch aus Erfahrung :wink:

Und die Axiome der Mathematik standen und stehen auf dem Prüfstein. Man darf offen und ohne Tabus darüber diskutieren. Sie formulieren nicht einfach etwas nicht Nachvollziebares und beharren wider alle Logik darauf. Das, genau das unterscheidet sie von den Dogmen der (konkret jetzt) r. k. Kirche, wie diese kennengelernt habe.

Aber genug jetzt, was meinst du?

fb

Jesus Christus ist doch für einen Christen das Paradebeispiel
des Querdenkers. Das Christentum würde es gar nicht geben,
hätte Jesus seine Botschaft systemkonform verpackt.

Querdenker?
Das NT ist eine Wiederholung.
… und die Kirche hält sich (auch) an Paulus, der scheinbar andere und oft konträre Aussagen hat. Vielleicht ermöglicht dir der Hinweis, etwas mehr über die Dogmen festzustellen, die gar nicht so unbegründet waren wie du es vielleicht meinst und wie es nun den Anschein hat.

Grüße
fb

Jesus Christus ist doch für einen Christen das Paradebeispiel
des Querdenkers. Das Christentum würde es gar nicht geben,
hätte Jesus seine Botschaft systemkonform verpackt.

Querdenker?
Das NT ist eine Wiederholung.
… und die Kirche hält sich (auch) an Paulus, der scheinbar
andere und oft konträre Aussagen hat. Vielleicht ermöglicht
dir der Hinweis, etwas mehr über die Dogmen festzustellen, die
gar nicht so unbegründet waren wie du es vielleicht meinst und
wie es nun den Anschein hat.

Vielleicht hilft dir der fettgedruckte Part meiner Aussage zu verstehen was ich gemeint habe: Für einen Christen(!) ist doch J.C…usw. Außerdem stand das ganze in einem Zusammenhang mit dem Vorposting, *sic*

Und bitte! Belehre mich nicht über Trivialitäten und Dogmengeschichte. Ich bin nicht hasserfüllt auf das Christentum oder irgendeine andere Religion, ich bin an deren Geschichte interessiert, und seltsamerweise(?) tritt man damit immer wieder jemanden auf die Zehen, vor allem jenen die sich nämlich selbst für erleuchtet/erwählt/sonstwas halten…

fb

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Hallo

Hiob spricht hier (Kapitel 26) und stellt seine Sicht in blumigen Worten dar. Sicherlich ist auch dieser Abschnitt kaum geeignet, um daraus eine Kosmologie der Bibel gar eindeutig abzuleiten.

Und wie konnten diese Menschen wissen ob es Gott gibt?
2. Tim.3, 16…sagt soviel aus wie: dass Gott es ihm- dem Schreiber eingeben konnte…

Und Pslam 104 ist wiederum nicht anders. Auch hier wird eben keine :Kosmologie ausgebreitet, sondern vom Blickwinkel des Menschen aus, :wird etwas beschrieben, um damit G’tt zu loben und zu preisen….

Sollte Gott Menschen, die er erschaffen hat nicht zeigen
bzw. wissen lassen wollen wo/wie ihre Wohnstätte ect. gestaltet sein wird? dazu ist eine Beschreibung nötig, wenn er sich ihnen aber nicht bemerkbar machen würde wozu sollten sie dann einen

G’tt zu loben und zu preisen.

Man kann erst jemand loben und preisen, wenn der auch etwas von sich wissen lässt…

Der Christ im geistlichen Werdeprozess sollte sich durch Aneignung von Wissen darüber klar werden, dass die in der Bibel gelehrte Kosmologie die Wirklichkeit ist. Alles, was mit dieser Wirklichkeit nicht in Übereinstimmung ist, waren menschliche Versuche, mit Hilfe von Theorien und Hypothesen Gottes Schöpfungsgeheimnisse zu ergründen und vor allem technisch zu nutzen.
Vom Schöpfergott, der Himmel und Erde gemacht hat, sprach der Prophet Jesaja folgende Worte (Jesaja 40,21-31):
21 Wisset ihr es nicht? Höret ihr es nicht? Ist es euch nicht von :Anbeginn verkündet worden? habt ihr nicht Einsicht erlangt in die Grundlegung der Erde?
22 Er ist es, der da thront über dem Kreise der Erde, und ihre Bewohner sind wie Heuschrecken; der die Himmel ausgespannt hat wie einen Flor und sie ausgebreitet wie ein Zelt zum Wohnen;…
Seit der Erschaffung der Menschen beschäftigen sich die denkenden Menschen, die interessiert genug sind und geistig fähig, sich eine Vorstellung vom Lebewesen Kosmos zu machen, mit den Fragen vom Werden, dem Sein, bis hin zum Vergehen. Sie fragen nach dem Sinn des Kosmos, der Beziehung des Menschen gegenüber diesem und zu seinem Schöpfer (Gott), und auch nach der Vergangenheit, der Gegenwart und seiner Zukunft in dieser Welt.
Darauf gibt der Schöpfergott auf der ersten Seite der Bibel :teilweise schon eine grundlegende Antwort…

www.weltbildfrage.de speedytwo

Hi Speedy.

Man kann erst jemand loben und preisen, wenn der auch etwas
von sich wissen lässt…

Klingt wörklich lögisch.
Sei gelobt.

Darauf gibt der Schöpfergott auf der ersten Seite der Bibel :teilweise schon eine grundlegende Antwort…

Und die andere bevorzugen andere Verlage oder wie?

Gruß

Balázs

Hallo.

Und wie konnten diese Menschen wissen ob es Gott gibt?

Was hat das mit dem Thema zu tun? Es geht hierbei nicht darum, warum die im Text dargestellten Figuren etwas wissen, sondern darum was im Text steht und was eben nicht im Text steht.

Hier im Forum den Kontext dauernd zu wechseln, hilft nicht weiter.

Gruss,
Eli