Mit dem gleichen Argument könntest Du die Existenz von
Lottomillionären widerlegen. Soweit ich es in Erinnerung habe,
kommt auf 14 millionen mögliche Zahlenkombinationen gerade mal
eine, die zum Millionengewinn führt. Ein zufälliger
Millionengewinn ist also weitaus unmöglicher als die
Übereinstimmungen in Deinen Erlebnissen. Trotzdem gibt es fast
jede Woche solche Gewinner. Man kann sogar ausrechnen, dass es
extrem unwahrscheinlich wäre, wenn es solche Treffer nicht
gäbe.
Dabei lässt du leider völlig außer acht, dass ich ja meine
Erlebnisse nicht so werten würde, wenn es nur ein einziges Mal
vorgekommen wäre!
Das lasse ich nicht außer Acht. Du mußt bedenken, dass die von Dir beschriebenen Erlebnisse eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit besitzen, zufällig aufzutreten. Ein Sechser im Lotto ist z.B. in der Größenordnung vergleichbar mit sieben mal hintereinander Sternzeichen richtig erraten oder etwa dreimal hintereinander den Geburtstag. Das spielt aber eigentlich keine Rolle. Hier geht es darum, dass da eine grundlegende Schwachstelle in Deiner Erklärung besteht und die mußt Du ausräumen, wenn Du ein seriöser Wissenschaftler sein willst.
Um bei deinem Beispiel mit den Lottomilionären zu bleiben:
Einmal ist Zufall, da hast du recht, aber wenn dieselbe Person
hundertmal in zehn Jahren den Jackpot gewinnt, also hundert
mal zehn Millionen Euro abgrieft, wird kaum nioch jemand von
Zufall sprechen, oder?
In diesem Fall könnte man die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, dass es Zufall ist und würde aufgrund der Zahlenwerte zu dem Schluß kommen, dass es keiner sein kann. Aus Deinen Angaben lassen sich aber nunmal keine Zahlenwerte generieren. Du hast uns auch nicht verraten, wie oft Du dich geirrt hast oder es nur ungenaue Übereinstimmungen gegeben hat oder hast Du das im Rahmen der selektiven Wahrnehmung vollständig verdrängt ?
Woher weißt Du das ? Der „Unbekannte“ könnte der Bekannte
eines Bekannten sein, über den Du Dich irgendwann mal kurz
unterhalten hast, ohne dessen Identität zu kennen.
Ich wüsste schon, wenn ich mich mit jemand über seine Kinder
unterhalten habe und in welche Schule die gehen, wenn ich
später dessen Frau getroffen hätte. Spätestens wäre ich etwas
ins Grübeln gekommen, wenn die beiden Schulen der beiden Söhne
erwähnt worden wären. Du siehst also, diese deine
Argumentation greift hier nicht.
Ich glaube, Du verstehst immer noch nicht, was ich meine. Es muß sich nicht um ein ausgiebiges Gespräch über diese Person gehandelt haben, es reichen schon zufällig mitgehörte Gesprächsfetzen vom Nachbartisch. Du bist tagtäglich einer gigantischen Informationsflut ausgesetzt. Du kannst garnicht wissen, welche Informationen Dir im Laufe eines Tages zugeflossen sind, geschweige denn, was sich da so im Laufe des Lebens angesammelt hat. Auch das ist eine ganz wesentliche Schwachstelle in Deiner Erklärung, die Du ausräumen mußt.
Auffällig ist hingegen, wie du hier von hinten durch die kalte
Küche mit aller Gewalt nach Argumenten suchst, auch wenn sie
noch so absurd werden, um meine wiederholten oben
beschriebenen Erfahrungen als rein zufällig darzustellen. DAS
ist in der Tat alles andere als „objektiv wissenschaftlich“.
Nein, das ist die zwingend notwendige Vorgehensweise, um objektiv bleiben zu können. Meine Argumente können noch so absurd erscheinen, wenn sie plausibel und Naturgesetzverträglich sind, sind sie 1000 mal besser als die lapidare Schlußfolgerung, es handele sich um Telepathie. Außerdem bist Du noch weit davon entfernt, Zufall oder Vorwissen glaubhaft ausgeschlossen zu haben.
Einen weiteren Schwachpunkt habe ich übrigens noch vergessen: Es könnte auch sein, dass Du ein paar Spassvögel in Deiner Bekanntschaft hast, die das alles nur für Dich insziniert haben und sich jetzt vielleicht köstlich darüber amüsieren, wie Du langsam in den Dunstkreis der Esoterik entgleitest. In diesem Zusammenhang kommt natürlich die Frage, ob Du die Richtigkeit der „gelesenen“ Daten tatsächlich überprüft hast oder ob sie von den jeweils Betroffenen nur bestätigt wurden.
Jörg