Vielleicht passt noch das hier dazu…
…und trifft es besser.
Dass jede beliebige Fragestellung speziell auf den Brettern „Religion“ und „Philosophie“ immer im gleichen Dilemma mündet, dürfte wohl außer Streit stehen, weil evident.
Wenn man das jetzt einmal nicht aus dem dabei selbstverständlich auch relevanten „psychologischen“ Blickwinkel hinterfragt, sondern aus einem anderen, dann ließe sich das vielleicht weniger „emotionalisert“ sehen.
Fakt ist, dass dieses w-w-w in einer Zeit auf die Beine gestellt wurde, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte.
Aus diesem retrospektiven Blickwinkel war das ganz sicher ein neues und auch verdienstvolles Unterfangen, an dem „geübt“ werden konnte.
Und ganz sicher waren die Initiatoren damals fest der Überzeugung, damit ein optimales Instrumentarium auf die Beine gestellt zu haben.
Aus dem heutigen Blickwinkel und im Vergleich zur seit damals rasant veränderten Lebenswirklichkeit muss man aber auch der Erfahrung ganz nüchtern gerecht werden, dass es mit dieser Veränderung nicht Schritt gehalten hat. So gemeint, dass weiterhin gemeint wird, die Fragen, die angesichts der Lebenswirklichkeit immer mehr und drängender werden, auch in dieser „alten Tradition“ behandeln und bewältigen zu können.
Das gelingt aber ganz offensichtlich nicht.
Damit ist aber auch der „konfrontative“ Charakter völlig plausibel:
Auf der einen Seite die „Bewahrer der Tradition“ und auf der anderen das immer „drängendere“ Herantragen von Fragen in der Erwartung von Antworten.
Also insofern hat es auch eine gewisse „Logik“.
Nur führt diese aus dem Dilemma nicht heraus. Das betrifft übrigens nicht nur hier das w-w-w so, das „Traditionsbewahrertum“ ist ja ein ganz grundsätzlich hemmendes gesellschaftliches Phänomen, bis hin zu den politischen Parteien, aus der Sehnsucht nach einer - angeblich - „guten alten Zeit“.
Was ganz offensichtlich also zu dessen Überwindung (auch) erforderlich wäre, wäre wieder eine „neue“ Art, in der Fragen und Antworten nicht mehr in der „alten Tradion“ abgehandelt werden, die offensichtlich nicht „funktioniert“.
Speziell bei den „philosophischen“ Fragen, aber auch nicht mehr bei den „alltäglichen“, weil bei diesen eben eine „neue“ Maschine in der Zwischenzeit viel effektiver geworden ist: Google.
Nachdem es aber gerade der Bereich der „Philosophie“ (im weitesten Sinne) wäre, aus dem sich die Fragen zur Lebenswirklichkeit nur beantworten lassen und der daher auch immer „neu“ bliebe, den auch keine „Maschine“ dieser Welt auch nur ansatzweise abzudecken in der Lage wäre, wäre eigentlich auch dort nach einer „Erneuerung“ zu suchen.
Die „gute alte Zeit“ war, als sie noch „neu“ war, sicherlich auch gut genug mit dem abgedeckt, was hier als „Bretter“ dafür zur Verfügung gestellt wurde. Sie aus Sehnsucht danach unter Ausblendung der heutigen Lebenswirklichkeit und unter dieser „alten Traditionen“ wieder herbei führen zu wollen, ist wohl „psychologiscch“ irgendwie verständlich, aber wirklichkeitsfremd.
Gefragt sind neue Antworten, mit neuen Methoden, um eine „gute neue Zeit“ zu schaffen.
Das Alte war deswegen nicht schlecht, ja sogar eine Voraussetzung, um darauf aufbauen zu können.
Es ist halt nur nicht mehr „zeitgemäß“.
Denke aber nicht, dass sich das w-w-w hier zu „erneuern“ in der Lage sein wird, bei der Komplexität, die es hat. Irgendwer wird es sicher wo einmal auf die Beine stellen.
Es erstaunt aber auch nicht, dass sich heute, wenn´s hoch hergeht, nur noch so um die 40 Teilehmer im Forum herum treiben, während es vor sechs sieben Jahren konstant über hundert waren.
So betrachtet hätten beide Seiten, die „Revoltierer“ als auch die „Traditionsbewahrer“ irgendwie recht und gleichzeitig wieder nicht.
Auch wenn es amüsant zu beobachten ist, es „bewegt“ sich auf diese Weise halt nur nix… weder hüben noch drüben. ))
Grüße
Gert