EU - Vor- und Nachteile

Hallo,

Ich glaube, Du verwechselst da etwas die „Globalisierung“ mit
der in der Frage genannten „EU“.

Man kann die EU und deren rasantes Wachstum, nicht von der
weltweiten Globalisierung trennen, denn die Weltpolitik
bestimmt das Handeln der EU mit.

Man kann auch den Schmetterling nicht vom Hurrican trennen, aber wenn man ernsthaft diskutieren will, muss man irgendwo mal eine Grenze ziehen.

moe.

P.S.: Wenn der DAX steigt und steigt, warum hast Du dann keine
Aktien?

Vielleicht habe ich ja welche?

Dann verstehe ich Deine Aussage nicht!

Hallöchen,

hätten, wenn Sperrlinien statt weiß gelb gewesen wären?
Achja, da war noch etwas was mir nicht gefiel. Der Stand der
Bauern. Mir war klar, das werden die ersten österreichischen
Verlierer der EU sein. Dazu noch ein Detail: Butterberg
udergl.

einen Butterberg gibts schon seit zehn Jahren nicht mehr. Er hält sich aber noch gut in den Köpfen und wird regelmäßig als Argument hervorgeholt, wenn es darum geht, mal wieder ein diffuses Gefühl des Unwohlseins zu begründen.

Nun gut, dann kam die Abstimmung. Kann sich noch jemand daran
erinnern? Man ließ uns im Glauben, dass der Schilling nicht
abgeschafft wird. Nein, bitte nicht missverstehen. Ich bin für
den € Aber reinen Wein hätte man uns schon einschenken sollen.
Aber wie auch immer, ich habe dafür gestimmt, und mich über
das positive Ergebnis gefreut: 65% dafür… Bereut habe ich es
sicher nicht. Nachdenklich gemacht hat mich aber einiges.
Teuerungen z. B. Natürlich ist das nicht (alles) die Schuld
der EU. Viele Firmen haben verbotener Weise den € ausgenutzt.
Einiges was vorher 50 Schilling gekostet hat, hat später 5
Euro gekostet. Spitzenreiter ist leider ein ehemals
staatlicher Betrieb: die österreichische Telekom. Ein Gespräch
in einer Telefonzelle, das noch in den 1990ern 1 Schilling
gekostet hat, für das muss man jetzt 20 Cent einwerfen. Eine
Steigerung von 270% Zwar ist die Inflationsrate von 2 % nicht
dramatisch, aber wenn man sich anschaut was billiger und
teurer wird: Billiger wird, was man nicht unbedingt zum Leben
braucht. Elektronik, Handy- und Festnetzgespräche. Was teurer
wird: Wohnen. Heizen. Da haben wir je nach
Landesgesellschaften Teuerungen bei Gas von ca. 17% (Wien)
Heizölkonsumenten trifft es noch härter. Und damit trifft es
(auch) die Armen Jaja, ich weiß, nicht unbedingt die Schuld
der EU… aber…

Was also hat das hier verloren? Die Preisdebatte wird wieder und wieder aufgekocht, hat aber an sich mit der EU und auch mit dem Euro nichts zu tun. Beispiel Telekommunikation: Wie in Deutschland waren die ganzen Kommunikationsdienste früher in einer Behörde gebündelt, die fröhlich alles quersubventionierte. Inzwischen ist die Bude privatisiert und ist nunmehr gezwungen, wie ein ordentlicher Kaufmann zu wirtschaften. Beispiel Heizen: Die fossilen Energiereserven des Planeten gehen zur Neige, im Irak explodieren im Minuten rhythmus Bomben, und Du spekulierst darüber, wie es wohl dazu kommen kann, daß die Preise für Heizöl steigen. Beispiel Wohnen: Dazu kann ich nichts sagen, was Österreich angeht, aber in Deutschland sind die Mieterschutzmaßnahmen schuld daran, wenn Wohnraum teuer ist, was aber hier relativ selten der Fall ist.

Was noch dazu kommt: Schleichender Sozialabbau. Weiß noch
jemand die Zahlen? 300 000 Österreicher ohne
Sozialversicherung glaub ich. Auch nicht schuld der EU, aber…
Und zu diesem ABER kommen wir jetzt.
Hier hätte die EU europaweit punkten können. Dann wären die
Abstimmungen vielleicht anders ausgefallen. Ob jetzt die
Arbeitswelt positive oder negative Auswirkungen hat,
Veränderungen bringt sie mit sich. Veränderungen verunsichern,
und das mit recht. Die Leute werden damit alleingelassen. Von
unserer Regierung, von der Arbeiterkammer, von der EU. Es gibt
viele EU-Gewinner, aber leider auch sehr viele Verlierer. Zu
viele. Es sind jetzt nicht nur die Bauern. Freie Dienstnehmer
u. Co. nehmen zu. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, aber
gleichzeitig wurden Sozialleistungen für sie zurückgeschraubt.
Ich sehe da einen direkten Zusammenhang mit dem großen Anstieg
der Leute ohne Sozialversicherung. Man ist unfreiwillig
selbstständig… man hat wenig Reserven… man wird krank…
Was ich meine: die EU könnte genau hier punkten. Wie? Fragt
nicht mich.

Mal überlegen: Du regst Dich darüber auf, daß Infrastruktur vereinheitlich wird. Die Menschen regen sich über einheitliche Normen auf, weil das ja alles so ein Verwaltungsscheiß ist, der nur Geld kostet, der aber tatsächlich dazu führt, daß jeder europäische Hersteller seinen Krempel ohne Umbau europaweit verkaufen kann. Wie gesagt: Über solche Kleinigkeiten wird sich aufgeregt, jedes bißchen Selbstständigkeit, das die Nationalstaaten aufgeben, beklagt, aber hier wird jetzt eine Europäisierung der Sozialsysteme gefordert. Das paßt irgendwie nicht zusammen, sage ich mal ganz zurückhaltend.

Sooo, jetzt mein Schlusswort. Auch wenn ich enttäuscht bin,
immer noch bin ich für unsere EU. Europa, die Europäer
brauchen die EU. Aber wie brauchen eine EU die sich nicht nur
um Konzerne usw. kümmert. Wir brauchen auch eine EU die sich
um die Menschen kümmert.

Die EU ist ein Handelsbündnis, das ganz allmählich zu einem politischen Bündis wird. Jede Diskussion über einheitliche Steuersätze, die eigentlich eine Voraussetzung für eine einheitliche Währung gewesen wären, führt zu einem gnadenlosen Geschacher zwischen den Beteiligten. Jede Richtlinie wird monatelang bekakelt, bis alle ihre Interessen berücksichtigt sehen. Jedes Fitzelchen staatlicher Souverantität, das an die EU abgegeben werden soll, wird in jedem Land diskutiert und nur zögerlich aufgegeben. Das was Du verlangst, geht deutlich weiter als das, was eh schon Probleme bereitet. Mit anderen Worten: Man kann nicht gleichzeitig verlangen, daß die EU weitreichende hoheitliche und soziale Aufgaben übernimmt und im anderen Moment die Regelungswut beklagen. Bzw. kann man das schon, es wirkt nur irgendwie seltsam.

Gruß,
Christian

Ich bin aber davon überzeugt, dass eine weniger agressive,
besitzergreifende kurz hegemoniale Außenpolitik der EU und
anderer Staaten, auch zu mehr Frieden führen würde.

Könntest Du eventuell ein paar Beispiele der letzten Jahre für eine agressive und hegemoniale Außenpolitik der EU bringen? Ich hab das etwas anders in Erinnerung, wobei ich aber - ebenso wie im Bereich der Wirtschaft - in (Zeit)Geschichte so einige Schwächen habe.

Es dankt herzlich
Christian

Noch etwas konkreter…

  1. „Damals“ konnte noch nicht ins den Osten outgesourct werden, da der kalte Krieg herrschte. Es hat also einen politischen Grund, keinen ökonomischen. Dieser politische Grund ist aber nicht durch die EU weggefallen, sondern durch den Zusammenbruch „des Ostens“.

  2. Es ist vollkommen richtig, dass durch das Verlagern in den Osten auch Arbeitsplätze erhalten werden - wie Du angeführt hast zum Beispiel bei Firmen die ohne „Billig-Lohn“ schließen müssten.

Aber der Erhalt einiger Arbeitsplätze kann meiner Meinung nach den Abbau nicht kompensieren - auch nicht mal ansatzweise.

  1. Du hast auch Recht wenn Du sagst, dass man eine Gesamtbilanz nicht erstellen KANN, da zu viele (ungewisse) Faktoren in die Überlegungen einfließen müssten.

ABER man könnte gewisse Richtzahlen miteinander vergleichen. Im speziellen meine ich damit einen Vergleich zwischen dem gesamten Exportvolumen in die neuen Ost-EU-Länder und dem Betrag, der an Subventionen und sonstigen Transferzahlungen in diese Länder geleistet wurde.

Diesen Vergleich möchte ich anhand konkreter Zahlen endlich einmal durchführen:

Wie viel exportiert D tatsächlich in diese Länder und wie viel bezahlt D an diese Länder.

mfg

Die EU hat den Vorteil für mich persönlich, dass ich…hmm ähm…ja hmm…überleg…könnte auch ohne EU so sein…oder doch nicht…ojeh…ich gebs auf…ich viel zum NACHDENKEN habe, politisch etc.

Eencockniedo

Hallo,:

Könntest Du eventuell ein paar Beispiele der letzten Jahre für
eine agressive und hegemoniale Außenpolitik der EU bringen?
Ich hab das etwas anders in Erinnerung, wobei ich aber -
ebenso wie im Bereich der Wirtschaft - in (Zeit)Geschichte so
einige Schwächen habe.

Hunderte könnte ich nennen. Aber das ist ja das Problem der verdrehten Darstellung. Laut Zeitung und Nachrichten, gründen wir Hilfsfonds, Spenden bei Hunger und Leid, erlassen Schulden und so weiter. Wir sind also die Guten.
In Wirklichkeit sind wir unter anderem Exportweltmeister, weil wir immer ganz vorne mit dabei sind. Ob das ein Tsuami-Frühwarnsystem ist oder ob Siemens den Sadam mit einer Mio. schmiert, ob unser Geheimdienst Regierungsfeindliche Gruppen unterstützt oder Waffen in Länder gebracht werden, in denen sie besser nicht wären. Egal wo man hinschaut, es wird gelogen und geheuchelt wo es nur geht und wir fallen dann wieder aus allen Wolken, wenn irgendwo eine Bombe hochgeht. Das sind dann die Bösen. Wenn man mir allerdings ständig auf die Fresse haut, schlage ich auch irgendwann zurück.
Die allermeisten wissen garnicht was sich da im Hintergrund abspielt. Mit dem christlichen geschleime hat das jedenfalls überhaupt nichts zu tun. Ich bin nicht Christ und auch nicht Moslem, ich halte nichts von Religionen und für mich ist „Gott“ die Natur, die wir gnadenlos ausbeuten und wenn sie uns das hin und wieder mit einer ordentlichen Katastrophe heimzahlt, finde ich das gut.

Gruß
Tom

Es dankt herzlich
Christian

Hallo,

Man kann auch den Schmetterling nicht vom Hurrican trennen,
aber wenn man ernsthaft diskutieren will, muss man irgendwo
mal eine Grenze ziehen.

In der wirtschaftlichen Globalisierung gibt es aber keine Grenzen mehr. Also brauchst du auch keine ziehen. Es ist nicht möglich die EU gesondert zu betrachten.

moe.

P.S.: Wenn der DAX steigt und steigt, warum hast Du dann keine
Aktien?

Vielleicht habe ich ja welche?

Dann verstehe ich Deine Aussage nicht!

Tja, das glaube ich dir aufs Wort. (man beachte das Wort „vielleicht“)

Gruß
Tom

Hallo,

Man kann auch den Schmetterling nicht vom Hurrican trennen,
aber wenn man ernsthaft diskutieren will, muss man irgendwo
mal eine Grenze ziehen.

In der wirtschaftlichen Globalisierung gibt es aber keine
Grenzen mehr. Also brauchst du auch keine ziehen. Es ist nicht
möglich die EU gesondert zu betrachten.

Ohne System-Grenzen ist jegliche System-Betrachtung unmöglich.

moe.

P.S.: Wenn der DAX steigt und steigt, warum hast Du dann keine
Aktien?

Vielleicht habe ich ja welche?

Dann verstehe ich Deine Aussage nicht!

Tja, das glaube ich dir aufs Wort. (man beachte das Wort
„vielleicht“)

und?

Gruß
Tom

hey christian

nun bin ich völlig beruhigt, ja. ich muss auch meine weisheit relativieren, bei mir hieß es … öhm … keine ahnung, ich feier heuer mein 30-jähriges maturajubiläum. google hat mir bei pw geholfen :o)

lg

tiger

  1. „Damals“ konnte noch nicht ins den Osten outgesourct
    werden, da der kalte Krieg herrschte. Es hat also einen
    politischen Grund, keinen ökonomischen. Dieser politische
    Grund ist aber nicht durch die EU weggefallen, sondern durch
    den Zusammenbruch „des Ostens“.

Die Osterweiterung fand 2004 statt, Investitionen westlicher Unternehmen in den alten Ostblockstaaten waren bereits Anfang der 90er Jahre möglich. Wir haben also knapp 15 Jahre Erfahrung mit Investitionen im Osten bevor die EU-Osterweiterung über uns hereinbrach. Oder anders: Die Osterweiterung war für Investitionen in Osteuropa keine Voraussetzung.

  1. Es ist vollkommen richtig, dass durch das Verlagern in den
    Osten auch Arbeitsplätze erhalten werden - wie Du angeführt
    hast zum Beispiel bei Firmen die ohne „Billig-Lohn“ schließen
    müssten.

Aber der Erhalt einiger Arbeitsplätze kann meiner Meinung nach
den Abbau nicht kompensieren - auch nicht mal ansatzweise.

Wie ich bereits sagte: Ich führe mehr oder weniger wöchentlich Gespräche mit Unternehme®n, die Investitionen im Osten planen oder erwogen haben oder das nie vorhatten. Eine Einschätzung, welcher Effekt überwiegt, traue ich mir nicht zu. Wieso bist Du Dir so sicher?

Und noch als Wiederholung: Für Investitionen im billigen Ausland brauch(t)en wir weder Osteueropa noch die Osterweiterung. Billigere Länder gab es immer schon, was auch genutzt wurde.

ABER man könnte gewisse Richtzahlen miteinander vergleichen.
Im speziellen meine ich damit einen Vergleich zwischen dem
gesamten Exportvolumen in die neuen Ost-EU-Länder und dem
Betrag, der an Subventionen und sonstigen Transferzahlungen in
diese Länder geleistet wurde.
Diesen Vergleich möchte ich anhand konkreter Zahlen endlich
einmal durchführen:
Wie viel exportiert D tatsächlich in diese Länder

Was willst Du daran festmachen? Der Export an sich sagt gar nichts zu Deiner Fragestellung aus.

und wie viel
bezahlt D an diese Länder.

20% der Beträge, die von der EU dorthin fließen.

Gruß,
Christian

Hallöchen,

In Wirklichkeit sind wir unter anderem Exportweltmeister, weil
wir immer ganz vorne mit dabei sind. Ob das ein
Tsuami-Frühwarnsystem ist oder ob Siemens den Sadam mit einer
Mio. schmiert, ob unser Geheimdienst Regierungsfeindliche
Gruppen unterstützt oder Waffen in Länder gebracht werden, in
denen sie besser nicht wären. Egal wo man hinschaut, es wird
gelogen und geheuchelt wo es nur geht und wir fallen dann
wieder aus allen Wolken, wenn irgendwo eine Bombe hochgeht.

soweit ich das in Erinnerung habe, sind wir bei denen, die die Bomben irgendwo hochgehen lassen, recht gut gelitten, weil wir nicht für jeden Huster irgendwelche Embargos in die Wege leiten oder Staaten als Schurkenstaaten bezeichnen. Vielmehr liefern die Europäer in vielen Sektoren technisch führende Produkte und kommen aus diesem Grund recht häufig bei Ausschreibungen zum Zug. Hegemonialstreben kann ich da nicht erkennen.

Insofern bitte ich dann doch noch mal um ein paar konkrete Beispiele für europäisches Hegemonialstreben.

Gruß,
Christian

Hallöchen,

…Hegemonialstreben kann ich da nicht

erkennen.

Viele können das nicht, weil sie nicht wissen was wirklich los ist.

Insofern bitte ich dann doch noch mal um ein paar konkrete
Beispiele für europäisches Hegemonialstreben.

Die nannte ich bereits.

Gruß,
Christian

Hallöchen,

…Hegemonialstreben kann ich da nicht

erkennen.

Viele können das nicht, weil sie nicht wissen was wirklich los
ist.

Ich sagte ja bereits, daß ich in vielen Bereichen nicht richtig durchblicke.

Die nannte ich bereits.

Nein, tatst Du nicht. Du hast normale wirtschaftliche Vorgänge beschrieben. Die Alternative zu den Verkäufen wären: Wir stellen zukünftig Schund her, den niemand haben möchte oder wir setzen die Preise so hoch an, daß das Zeug niemand mehr kaufen will. Die dritte Alternative wäre, daß man einfach auf dem Weltmarkt nicht mehr auftritt und anderen Anbietern den Vorrang läßt. Unter den dreien sehe ich keine sinnvolle Alternative.

Tatsache ist, daß die EU praktisch auf der ganzen Welt als Handelspartner beliebt ist und selbst der Handel zwischen Deutschland und dem Iran brummt, der eigentlich mit niemandem was zu tun haben will.

Warum sollte Indonesien sein Flutwellenvorwarnsystem nicht in Deutschland kaufen, wenn es vom Preisleistungsverhältnis das beste ist? Sollte es sich lieber irgendeinen Schrott andrehen lassen, der aus einem Schwimmer eines südamerikanischen Klos und einer Funkanlage aus Burkina Faso zusammengebastelt wurde?

Wo also ist Dein Ansatz dafür, daß die EU die Weltherrschaft anstrebt?

Gruß,
Christian

Servus Christian,

Hallöchen,

hätten, wenn Sperrlinien statt weiß gelb gewesen wären?
Achja, da war noch etwas was mir nicht gefiel. Der Stand der
Bauern. Mir war klar, das werden die ersten österreichischen
Verlierer der EU sein. Dazu noch ein Detail: Butterberg
udergl.

einen Butterberg gibts schon seit zehn Jahren nicht mehr. Er
hält sich aber noch gut in den Köpfen und wird regelmäßig als
Argument hervorgeholt, wenn es darum geht, mal wieder ein
diffuses Gefühl des Unwohlseins zu begründen.

OK, ich schrieb auch ‚damals‘

Nun gut, dann kam die Abstimmung. Kann sich noch jemand daran
erinnern? Man ließ uns im Glauben, dass der Schilling nicht
abgeschafft wird. Nein, bitte nicht missverstehen. Ich bin für
den € Aber reinen Wein hätte man uns schon einschenken sollen.
Aber wie auch immer, ich habe dafür gestimmt, und mich über
das positive Ergebnis gefreut: 65% dafür… Bereut habe ich es
sicher nicht. Nachdenklich gemacht hat mich aber einiges.
Teuerungen z. B. Natürlich ist das nicht (alles) die Schuld
der EU. Viele Firmen haben verbotener Weise den € ausgenutzt.
Einiges was vorher 50 Schilling gekostet hat, hat später 5
Euro gekostet. Spitzenreiter ist leider ein ehemals
staatlicher Betrieb: die österreichische Telekom. Ein Gespräch
in einer Telefonzelle, das noch in den 1990ern 1 Schilling
gekostet hat, für das muss man jetzt 20 Cent einwerfen. Eine
Steigerung von 270% Zwar ist die Inflationsrate von 2 % nicht
dramatisch, aber wenn man sich anschaut was billiger und
teurer wird: Billiger wird, was man nicht unbedingt zum Leben
braucht. Elektronik, Handy- und Festnetzgespräche. Was teurer
wird: Wohnen. Heizen. Da haben wir je nach
Landesgesellschaften Teuerungen bei Gas von ca. 17% (Wien)
Heizölkonsumenten trifft es noch härter. Und damit trifft es
(auch) die Armen Jaja, ich weiß, nicht unbedingt die Schuld
der EU… aber…

Was also hat das hier verloren? Die Preisdebatte wird wieder
und wieder aufgekocht, hat aber an sich mit der EU und auch
mit dem Euro nichts zu tun. Beispiel Telekommunikation: Wie in
Deutschland waren die ganzen Kommunikationsdienste früher in
einer Behörde gebündelt, die fröhlich alles
quersubventionierte. Inzwischen ist die Bude privatisiert und
ist nunmehr gezwungen, wie ein ordentlicher Kaufmann zu
wirtschaften.
Beispiel Heizen: Die fossilen Energiereserven
des Planeten gehen zur Neige, im Irak explodieren im Minuten
rhythmus Bomben, und Du spekulierst darüber, wie es wohl dazu
kommen kann, daß die Preise für Heizöl steigen.

Nun, so bedauerlich das auch ist, folgendes war heute in den Nachrichten: Es wird mehr Öl produziert als verbraucht wird. Beim Gas: da wird der Gaspreis am Öl angeglichen, und wenn mans braucht wird beim Gas nochmal erhöht. Außerdem, man hätte schon längst auf in alternative Energien investieren können. Das wäre auch für die CO2 Bilanz besser.

Beispiel
Wohnen: Dazu kann ich nichts sagen, was Österreich angeht,
aber in Deutschland sind die Mieterschutzmaßnahmen schuld
daran, wenn Wohnraum teuer ist, was aber hier relativ selten
der Fall ist.

In Österreich: die Wohnkosten steigen schneller als die Realeinkommen. Miete, Nebenkosten, Heizung.

Was noch dazu kommt: Schleichender Sozialabbau. Weiß noch
jemand die Zahlen? 300 000 Österreicher ohne
Sozialversicherung glaub ich. Auch nicht schuld der EU, aber…
Und zu diesem ABER kommen wir jetzt.
Hier hätte die EU europaweit punkten können. Dann wären die
Abstimmungen vielleicht anders ausgefallen. Ob jetzt die
Arbeitswelt positive oder negative Auswirkungen hat,
Veränderungen bringt sie mit sich. Veränderungen verunsichern,
und das mit recht. Die Leute werden damit alleingelassen. Von
unserer Regierung, von der Arbeiterkammer, von der EU. Es gibt
viele EU-Gewinner, aber leider auch sehr viele Verlierer. Zu
viele. Es sind jetzt nicht nur die Bauern. Freie Dienstnehmer
u. Co. nehmen zu. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, aber
gleichzeitig wurden Sozialleistungen für sie zurückgeschraubt.
Ich sehe da einen direkten Zusammenhang mit dem großen Anstieg
der Leute ohne Sozialversicherung. Man ist unfreiwillig
selbstständig… man hat wenig Reserven… man wird krank…
Was ich meine: die EU könnte genau hier punkten. Wie? Fragt
nicht mich.

Mal überlegen: Du regst Dich darüber auf, daß Infrastruktur
vereinheitlich wird. Die Menschen regen sich über einheitliche
Normen auf, weil das ja alles so ein Verwaltungsscheiß ist,
der nur Geld kostet, der aber tatsächlich dazu führt, daß
jeder europäische Hersteller seinen Krempel ohne Umbau
europaweit verkaufen kann. Wie gesagt: Über solche
Kleinigkeiten wird sich aufgeregt, jedes bißchen
Selbstständigkeit, das die Nationalstaaten aufgeben, beklagt,
aber hier wird jetzt eine Europäisierung der Sozialsysteme
gefordert. Das paßt irgendwie nicht zusammen, sage ich mal
ganz zurückhaltend.

Nein, ich rege mich über unnötige Normen auf, wie z. B. einheitliche Bodenmarkierungen und Bushaltestellenschilder. Und das auch nur weil das unnötig kostet. Sozialstandards wären (für mich) schon wünschenswert. Die EU mischt sich ja auch in Fragen Menschenrechte ein. (was ich gut finde) Wo man vielleicht beginnen könnte: Es sollte nur sehr schwer möglich sein, aus der Sozialversicherung rauszufallen. Beispiel: wenn man als (Schein)selbständiger krank wird. Was nicht darunter fällt: Konzepte und Hilfen für Menschen die in den sich schnell ändernden Arbeitsbedingungen nur schwer zurechtkommen. Das wären Investitionen die sehr schnell wieder zurückkommen würden.

Sooo, jetzt mein Schlusswort. Auch wenn ich enttäuscht bin,
immer noch bin ich für unsere EU. Europa, die Europäer
brauchen die EU. Aber wie brauchen eine EU die sich nicht nur
um Konzerne usw. kümmert. Wir brauchen auch eine EU die sich
um die Menschen kümmert.

Die EU ist ein Handelsbündnis, das ganz allmählich zu einem
politischen Bündis wird. Jede Diskussion über einheitliche
Steuersätze, die eigentlich eine Voraussetzung für eine
einheitliche Währung gewesen wären, führt zu einem gnadenlosen
Geschacher zwischen den Beteiligten. Jede Richtlinie wird
monatelang bekakelt, bis alle ihre Interessen berücksichtigt
sehen. Jedes Fitzelchen staatlicher Souverantität, das an die
EU abgegeben werden soll, wird in jedem Land diskutiert und
nur zögerlich aufgegeben. Das was Du verlangst, geht deutlich
weiter als das, was eh schon Probleme bereitet. Mit anderen
Worten: Man kann nicht gleichzeitig verlangen, daß die EU
weitreichende hoheitliche und soziale Aufgaben übernimmt und
im anderen Moment die Regelungswut beklagen. Bzw. kann man das
schon, es wirkt nur irgendwie seltsam.

Also, ich beklage Regelungswut wie sie sich z. B. die EU von Konzernen aufschwatzen lässt. Siehe Käse, Maße usw. Außerdem nicht sehr notwendige Reglementierungen wie z. B. einheitliche Busschilder. Wozu?
Dahingegen würden Sozialstandards den Menschen etwas bringen.

Servus
Herbert

Hallöchen,

nichts gegen einen fairen Handel, aber fair eben.
Wir legen hier aber zweierlei Maß an und zwar gerade so, wie es uns passt.
Ich müßte mir wohl die Finger wund schreiben, um dir zu zeigen wie unverschämt unsere Moral ist.
Es liegt mir allerdings fern, jemanden überzeugen zu wollen. Ich habe die Weißheit auch nicht mit Löffeln gefressen, aber ich bin nicht blind und merke außerdem, dass Hopfen und Malz scheinbar eh verloren sind.

Gruß
Tom

Hallo nochmal,

nichts gegen einen fairen Handel, aber fair eben.

Du hast anscheinend ein bißchen Schwierigkeiten, bei einem Thema zu bleiben. Ich wäre Dir dankbar, wenn Du Dich auf das konzentrieren würdest, mit dem die Diskussion anfing und was auch zu diesem Brett paßt: Auf die Außenpolitik der EU.

Um den Abschnitt noch kurz zu zitieren:
Ich bin aber davon überzeugt, dass eine weniger agressive, besitzergreifende kurz hegemoniale Außenpolitik der EU und anderer Staaten, auch zu mehr Frieden führen würde.

Gruß,
Christian

Guten abend,

hätten, wenn Sperrlinien statt weiß gelb gewesen wären?
Achja, da war noch etwas was mir nicht gefiel. Der Stand der
Bauern. Mir war klar, das werden die ersten österreichischen
Verlierer der EU sein. Dazu noch ein Detail: Butterberg
udergl.

OK, ich schrieb auch ‚damals‘

hab ich nicht gefunden, aber gut. Wenn es jedoch um „damals“ gingt, hat das kaum etwas als Argument in einer Diskussion über die EU heute verloren.

Nun, so bedauerlich das auch ist, folgendes war heute in den
Nachrichten: Es wird mehr Öl produziert als verbraucht wird.

Wenn es weniger wäre, hätten wir schon ein gewaltiges Problem. Die Überproduktion ist schlicht und ergreifend in den letzten Jahren deutlich gesunken. Davon abgesehen davon, kommt es auch auf die Erwartungen an und die gehen klar in die Richtung, daß die Ölknappheit absehbar ist.

Beim Gas: da wird der Gaspreis am Öl angeglichen, und wenn
mans braucht wird beim Gas nochmal erhöht. Außerdem, man hätte
schon längst auf in alternative Energien investieren können.
Das wäre auch für die CO2 Bilanz besser.

Es gibt zig Förderporgramme für alternative Energien - auch von der EU. Davon abgesehen ist die Gaspreisbindung irrelevant. Würde Öl teurer, stiege die Nachfrage nach Gas und anderen alternativen und der Gaspreis würde sich über kurz angleichen.

In Österreich: die Wohnkosten steigen schneller als die
Realeinkommen. Miete, Nebenkosten, Heizung.

Die Nebenkosten inkl. Heizung haben in der Rechnung so nichts zu suchen, weil es eben andere Effekte gibt, die den wesentlichen Einfluß haben. Die EU dafür verantwortlich zu machen, daß die Kosten bei Ver- und Entsorgung aus dem Ruder laufen, finde ich schon sehr gewagt.

Selbstständigkeit, das die Nationalstaaten aufgeben, beklagt,
aber hier wird jetzt eine Europäisierung der Sozialsysteme
gefordert. Das paßt irgendwie nicht zusammen, sage ich mal
ganz zurückhaltend.

Nein, ich rege mich über unnötige Normen auf, wie z. B.
einheitliche Bodenmarkierungen und Bushaltestellenschilder.
Und das auch nur weil das unnötig kostet. Sozialstandards
wären (für mich) schon wünschenswert. Die EU mischt sich ja
auch in Fragen Menschenrechte ein. (was ich gut finde) Wo man
vielleicht beginnen könnte: Es sollte nur sehr schwer möglich
sein, aus der Sozialversicherung rauszufallen.

Zumindest in Deutschland ist das ausgesprochen schwer. Das scheint mir also kein Problem der EU zu sein, sondern der nationalen Gesetzgebung.

Die EU ist ein Handelsbündnis, das ganz allmählich zu einem
politischen Bündis wird. Jede Diskussion über einheitliche
Steuersätze, die eigentlich eine Voraussetzung für eine
einheitliche Währung gewesen wären, führt zu einem gnadenlosen
Geschacher zwischen den Beteiligten. Jede Richtlinie wird
monatelang bekakelt, bis alle ihre Interessen berücksichtigt
sehen. Jedes Fitzelchen staatlicher Souverantität, das an die
EU abgegeben werden soll, wird in jedem Land diskutiert und
nur zögerlich aufgegeben. Das was Du verlangst, geht deutlich
weiter als das, was eh schon Probleme bereitet. Mit anderen
Worten: Man kann nicht gleichzeitig verlangen, daß die EU
weitreichende hoheitliche und soziale Aufgaben übernimmt und
im anderen Moment die Regelungswut beklagen. Bzw. kann man das
schon, es wirkt nur irgendwie seltsam.

Also, ich beklage Regelungswut wie sie sich z. B. die EU von
Konzernen aufschwatzen lässt. Siehe Käse, Maße usw. Außerdem
nicht sehr notwendige Reglementierungen wie z. B. einheitliche
Busschilder. Wozu?

Du hälst Dich zusehr an Deinen Busschildern fest, die m.W. auch nicht zentral geregelt sind. So sehen diese in den verschiedenen Städten Deutschlands immer noch sehr verschieden aus. Die Konzerne haben mit den Regelungen nichts zu tun, sondern es handelt sich dabei um Vereinheitlichungen, von denen vor allem die kleinen Unternehmen profitieren. Früher wäre ein kleiner Produzent von Elektronik an den zigtausenden verschiedenen Regelungen in den europäischen Ländern schier verzweifelt. Heute kann er nach einheitlichem Standard produzieren und seinen Kram in ganz Europa verkaufen. Die Großunternehmen können sich hingegen durchaus leisten, ihre Produkte in landestypischen Varianten und trotzdem in Großserie produzieren.

Gruß,
Christian

Servus Christian,

hätten, wenn Sperrlinien statt weiß gelb gewesen wären?
Achja, da war noch etwas was mir nicht gefiel. Der Stand der
Bauern. Mir war klar, das werden die ersten österreichischen
Verlierer der EU sein. Dazu noch ein Detail: Butterberg
udergl.

OK, ich schrieb auch ‚damals‘

hab ich nicht gefunden, aber gut. Wenn es jedoch um „damals“
gingt, hat das kaum etwas als Argument in einer Diskussion
über die EU heute verloren.

Nun gut… Das gehörte zum persönlichen Erleben.

Nun, so bedauerlich das auch ist, folgendes war heute in den
Nachrichten: Es wird mehr Öl produziert als verbraucht wird.

Wenn es weniger wäre, hätten wir schon ein gewaltiges Problem.
Die Überproduktion ist schlicht und ergreifend in den letzten
Jahren deutlich gesunken. Davon abgesehen davon, kommt es auch
auf die Erwartungen an und die gehen klar in die Richtung, daß
die Ölknappheit absehbar ist.

Hast Du tatsächlich den Überblick über die Preisgestaltung? Vielleicht ist folgende Rechnung ja zu einfach gestrickt: Überproduktion bei sich amortisierenden oder schon amortisiert habenden Förderstellen bzw. Raffinerien = gleich bleibende bis fallende Preise. So ist es zumindest bei anderen Produkten. Warum nicht hier?

Beim Gas: da wird der Gaspreis am Öl angeglichen, und wenn
mans braucht wird beim Gas nochmal erhöht. Außerdem, man hätte
schon längst auf in alternative Energien investieren können.
Das wäre auch für die CO2 Bilanz besser.

Es gibt zig Förderporgramme für alternative Energien - auch
von der EU.

Meiner Ansicht nach zu wenig. Da wird viel mehr Geld in z. B. Kernfusion gesteckt. Da weiß man überhaupt noch nicht ob sie je funktionieren wird. Und wenn doch, wann. Und wenn sie dann gewinnbringend funktioniert wären das wieder einige wenige (oder gar nur ein) riesiges Kraftwerk. Damit es nicht zu einer Katastrophe kommt wenn es mal ausfällt (oder gewartet wird) muss man Ersatzkraftwerke bauen.
Alternative Energien würden schnell etwas bringen. Sie wären umweltfreundlich und könnten (meist) dort gebaut werden wo sie gebraucht werden.

Davon abgesehen ist die Gaspreisbindung
irrelevant. Würde Öl teurer, stiege die Nachfrage nach Gas und
anderen alternativen und der Gaspreis würde sich über kurz
angleichen.

Für mich sind beide Preise ein Politikum und haben mit Gestehungskosten, freien Wettbewerb usw. nicht viel zu tun.

In Österreich: die Wohnkosten steigen schneller als die
Realeinkommen. Miete, Nebenkosten, Heizung.

Die Nebenkosten inkl. Heizung haben in der Rechnung so nichts
zu suchen, weil es eben andere Effekte gibt, die den
wesentlichen Einfluß haben.

Den Mieter mit kleinem Einkommen trifft aber alles zusammen.

Die EU dafür verantwortlich zu
machen, daß die Kosten bei Ver- und Entsorgung aus dem Ruder
laufen, finde ich schon sehr gewagt.

Nein, mache ich ja gar nicht. Was ich aber meine: da sollte, da muss was getan werden. Von unseren Staaten, vielleicht mit guten Ideen die aus der EU kommen. Wohnen muss leistbar bleiben, auch von Menschen/Familien mit kleinen Einkommen. Hier könnte die EU gegenüber den Bürgern viel Gutes tun. Wohnen sollte Menschenrecht sein. Siehe weiter unten.

Selbstständigkeit, das die Nationalstaaten aufgeben, beklagt,
aber hier wird jetzt eine Europäisierung der Sozialsysteme
gefordert. Das paßt irgendwie nicht zusammen, sage ich mal
ganz zurückhaltend.

Nein, ich rege mich über unnötige Normen auf, wie z. B.
einheitliche Bodenmarkierungen und Bushaltestellenschilder.
Und das auch nur weil das unnötig kostet. Sozialstandards
wären (für mich) schon wünschenswert. Die EU mischt sich ja
auch in Fragen Menschenrechte ein. (was ich gut finde) Wo man
vielleicht beginnen könnte: Es sollte nur sehr schwer möglich
sein, aus der Sozialversicherung rauszufallen.

Zumindest in Deutschland ist das ausgesprochen schwer. Das
scheint mir also kein Problem der EU zu sein, sondern der
nationalen Gesetzgebung.

Ja, natürlich. Auch Menschenrechte sind Problem der nationalen Gesetzgebungen. Trotzdem mischt sich die EU ein. Gut so. Genau so könnte sie sich auch, nur ein Beispiel, einmischen.: Menschen sollten nicht so leicht aus Sozialversicherungen rausfallen können. Da hat sich Österreich in den letzten Jahren einiges getan. Die Situation hat sich verschlechtert! Und nicht erst seit unserer schwarblauen(orangen) Regierung.

Die EU ist ein Handelsbündnis, das ganz allmählich zu einem
politischen Bündis wird. Jede Diskussion über einheitliche
Steuersätze, die eigentlich eine Voraussetzung für eine
einheitliche Währung gewesen wären, führt zu einem gnadenlosen
Geschacher zwischen den Beteiligten. Jede Richtlinie wird
monatelang bekakelt, bis alle ihre Interessen berücksichtigt
sehen. Jedes Fitzelchen staatlicher Souverantität, das an die
EU abgegeben werden soll, wird in jedem Land diskutiert und
nur zögerlich aufgegeben. Das was Du verlangst, geht deutlich
weiter als das, was eh schon Probleme bereitet. Mit anderen
Worten: Man kann nicht gleichzeitig verlangen, daß die EU
weitreichende hoheitliche und soziale Aufgaben übernimmt und
im anderen Moment die Regelungswut beklagen. Bzw. kann man das
schon, es wirkt nur irgendwie seltsam.

Also, ich beklage Regelungswut wie sie sich z. B. die EU von
Konzernen aufschwatzen lässt. Siehe Käse, Maße usw. Außerdem
nicht sehr notwendige Reglementierungen wie z. B. einheitliche
Busschilder. Wozu?

Du hälst Dich zusehr an Deinen Busschildern fest, die m.W.
auch nicht zentral geregelt sind. So sehen diese in den
verschiedenen Städten Deutschlands immer noch sehr verschieden
aus.

Ja, in Wien auch. Und kein Mensch wartet deswegen bei Halteverbotsschildern auf den Bus.

Die Konzerne haben mit den Regelungen nichts zu tun,
sondern es handelt sich dabei um Vereinheitlichungen, von
denen vor allem die kleinen Unternehmen profitieren.

Ok daran nicht…

Früher
wäre ein kleiner Produzent von Elektronik an den zigtausenden
verschiedenen Regelungen in den europäischen Ländern schier
verzweifelt. Heute kann er nach einheitlichem Standard
produzieren und seinen Kram in ganz Europa verkaufen. Die
Großunternehmen können sich hingegen durchaus leisten, ihre
Produkte in landestypischen Varianten und trotzdem in
Großserie produzieren.

Ich habe nicht diesen Eindruck. Die kleinen Produzenten von Elektronik sind wohl in der Minderheit. Und da hinken vernünftige Standards sogar nach. Mein Eindruck: große Firmen die z. B. in GB verkaufen wollen, wollen in Liter, Meter und Kilogramm verkaufen. Große Firmen wollen Einheitskäse auch in Frankreich verkaufen. Und wie gehört es zum Konsumentenschutz, dass z. B. das Reinheitsgebot beim Bier in Deutschland gefallen ist? Oder dass wie es mal geplant war, wir auf einmal Quark sagen sollen (obwohl 17% der Österreicher mit diesem Namen nichts anfangen können.) Aber, gut, wir dürfen unseren guten alten Topfen behalten (Doppeldeutigkeit mit Absicht *ggg*)

Nein, noch mal: ich bin nicht gegen die EU, ganz im Gegenteil. Ich bin ja auch nicht dagegen, dass Österreich eine Regierung hat, obwohl… aber das lasse ich jetzt lieber. Aber wenn mich jemand fragt, ob ich die Ablehnung der Bürger gegenüber der EU verstehe, dann fällt mir die Antwort ‚nein’ schon sehr schwer. Anders gesehen: Wenn die Bürger das Gefühl haben: Das ist eine Gemeinschaft die zumindest versucht Dinge zu erklären, die wenigstens versucht Konzepte zu entwickeln die Europa sich menschlicher entwickeln könnte. Ich würde mir über die EU-Verfassung keine Gedanken mehr machen.

Servus
Herbert

Hast Du tatsächlich den Überblick über die Preisgestaltung?
Vielleicht ist folgende Rechnung ja zu einfach gestrickt:
Überproduktion bei sich amortisierenden oder schon amortisiert
habenden Förderstellen bzw. Raffinerien = gleich bleibende bis
fallende Preise. So ist es zumindest bei anderen Produkten.
Warum nicht hier?

Weil der Öl-Markt kein Wettbewerbsmarkt ist, sondern ein Oligopol mit monopolistischen Zügen (Stichwort Royalties der OPEC-Regierungen). Außerdem kann von amortisierten Förderanlagen größtenteils nicht die Rede sein. Für nähere Infos empfehle ich Dir, mal was über die Hotelling-Regel nachzuschlagen. Steigende Preise sind Fakt und entsprechen auch dem verwendeten Modell vom knappen Gut.

Beim Gas: da wird der Gaspreis am Öl angeglichen, und wenn
mans braucht wird beim Gas nochmal erhöht.

Sehr richtig. So ist das eben bei monopol-artigen Verhältnissen.

Außerdem, man hätte
schon längst auf in alternative Energien investieren können.
Das wäre auch für die CO2 Bilanz besser.

Wer hätte längst in alternative Energien investieren können??

Meiner Ansicht nach zu wenig. Da wird viel mehr Geld in z. B.
Kernfusion gesteckt.

Das ist falsch.

Da weiß man überhaupt noch nicht ob sie
je funktionieren wird. Und wenn doch, wann. Und wenn sie dann
gewinnbringend funktioniert wären das wieder einige wenige
(oder gar nur ein) riesiges Kraftwerk. Damit es nicht zu einer
Katastrophe kommt wenn es mal ausfällt (oder gewartet wird)
muss man Ersatzkraftwerke bauen.

Was bis heute meist ganz gut funktioniert hat…

Alternative Energien würden schnell etwas bringen. Sie wären
umweltfreundlich und könnten (meist) dort gebaut werden wo sie
gebraucht werden.

Welche alternativen Energien würdest Du denn empfehlen?

Für mich sind beide Preise ein Politikum und haben mit
Gestehungskosten, freien Wettbewerb usw. nicht viel zu tun.

Richtig.

Nein, mache ich ja gar nicht. Was ich aber meine: da sollte,
da muss was getan werden. Von unseren Staaten, vielleicht mit
guten Ideen die aus der EU kommen. Wohnen muss leistbar
bleiben, auch von Menschen/Familien mit kleinen Einkommen.
Hier könnte die EU gegenüber den Bürgern viel Gutes tun.
Wohnen sollte Menschenrecht sein. Siehe weiter unten.

Dann muss ich eben von München nach Berlin, oder von Wien sonstwohin ziehen… Wohnen in Gegenden, wo ich es mir nicht leisten kann, sollte garantiert kein „Menschenrecht“ sein…

moe.

Servus Moe, wie geht’s Springfield?

Hast Du tatsächlich den Überblick über die Preisgestaltung?
Vielleicht ist folgende Rechnung ja zu einfach gestrickt:
Überproduktion bei sich amortisierenden oder schon amortisiert
habenden Förderstellen bzw. Raffinerien = gleich bleibende bis
fallende Preise. So ist es zumindest bei anderen Produkten.
Warum nicht hier?

Weil der Öl-Markt kein Wettbewerbsmarkt ist, sondern ein
Oligopol mit monopolistischen Zügen (Stichwort Royalties der
OPEC-Regierungen). Außerdem kann von amortisierten
Förderanlagen größtenteils nicht die Rede sein. Für nähere
Infos empfehle ich Dir, mal was über die Hotelling-Regel
nachzuschlagen.

Ich werde mal nachgoogeln. Hast Du diesbezüglich gute Seiten?

Steigende Preise sind Fakt und entsprechen
auch dem verwendeten Modell vom knappen Gut.

Modell, hmm… Modelle entsprechen meist nur ungefähr den Tatsachen.

Beim Gas: da wird der Gaspreis am Öl angeglichen, und wenn
mans braucht wird beim Gas nochmal erhöht.

Sehr richtig. So ist das eben bei monopol-artigen
Verhältnissen.

Außerdem, man hätte
schon längst auf in alternative Energien investieren können.
Das wäre auch für die CO2 Bilanz besser.

Wer hätte längst in alternative Energien investieren können??

Meiner Ansicht nach zu wenig. Da wird viel mehr Geld in z. B.
Kernfusion gesteckt.

Das ist falsch.

Was meinst Du ist falsch, dass zu viel Geld in die Kernfusion hineingesteckt wird? Das ist natürlich Ansichtssache. Es wäre schon gut, wenn ein größerer Teil in die Forschung von alternativen Energien hineingesteckt wird.

Da weiß man überhaupt noch nicht ob sie
je funktionieren wird. Und wenn doch, wann. Und wenn sie dann
gewinnbringend funktioniert wären das wieder einige wenige
(oder gar nur ein) riesiges Kraftwerk. Damit es nicht zu einer
Katastrophe kommt wenn es mal ausfällt (oder gewartet wird)
muss man Ersatzkraftwerke bauen.

Was bis heute meist ganz gut funktioniert hat…

ja, stimmt. Aber die Investitionskosten verdoppeln sich. Man muss ja Wärmekraftwerke usw. bauen die dann meist still stehen. Oder man riskiert, dass weite Teile Europas stromlos sind wenn eine Panne passiert. (Immerhin, weitgehende Verstrahlung ist nicht zu erwarten wenn bei der Kernfusion was passiert)

Alternative Energien würden schnell etwas bringen. Sie wären
umweltfreundlich und könnten (meist) dort gebaut werden wo sie
gebraucht werden.

Welche alternativen Energien würdest Du denn empfehlen?

Es geht darum, dass wir auf lange Sicht nicht darum herumkommen werden. Gas, Öl, Kohle und Uran sind nicht unbegrenzt vorhanden. Außerdem sind alle genannten Energiequellen problematisch. Welche alternative Energiequelle? Das wird in jeder Region unterschiedlich sein. Für Österreich: kleine Wasserkraftwerke, Holzschnitzelheizung, Rapsöl und noch einige. In Gebieten mit mehr Sonnenstunden oder mehr Wind könnte die Situation anders aussehen. Freilich, hier wird es nötig sein, Methoden zu finden wie man Strom speichern kann.
Kernfusion? Ich weiß nicht. Und so wie ich wird es heute noch niemand wissen. Ist sie eines Tages einsetzbar? Und wenn ja wirtschaftlich? Und wenn ja, wie lange wird es noch dauern?

Für mich sind beide Preise ein Politikum und haben mit
Gestehungskosten, freien Wettbewerb usw. nicht viel zu tun.

Richtig.

Nein, mache ich ja gar nicht. Was ich aber meine: da sollte,
da muss was getan werden. Von unseren Staaten, vielleicht mit
guten Ideen die aus der EU kommen. Wohnen muss leistbar
bleiben, auch von Menschen/Familien mit kleinen Einkommen.
Hier könnte die EU gegenüber den Bürgern viel Gutes tun.
Wohnen sollte Menschenrecht sein. Siehe weiter unten.

Dann muss ich eben von München nach Berlin, oder von Wien
sonstwohin ziehen… Wohnen in Gegenden, wo ich es mir nicht
leisten kann, sollte garantiert kein „Menschenrecht“ sein…

oooh, schöne neue Welt… Nun, Umzüge sind auch teuer, findet man in der fremden Stadt Arbeit? Dir richtige Schule für die Kinder? und wenn es einem dort auch zu teuer wird? Wo ziehen wir dann hin? Nein, ich spreche nicht von Luxuswohnungen. Ich spreche von Wohnungen die man sich auch mit einer kleinen Pension leisten kann.

Servus
Herbert