Frage an Christen

Wenn man das hier liest, erinnert das mich auch eher

Ich habe eure Antworten sorgfältig gelesen (und tue es noch.)

Komisch, bisher war ich der festen Überzeugung, dass das mit
der Erlösung durch Jesu’ Kreuzestod kirchlicherseits fest
geregelt sei und mir nur das Verständnis fehle.

Scheint aber eher, dass es reichlich frei interpretierbar ist.

an meinen Fußballverein.

Alle lieben und leiden mit dem Verein, aber es gibt 100 Meinungen, wer am Samstag spielen oder nicht spielen sollte bzw. wer am letzten Wochenende schwach oder stark gespielt hat.

Unterschied ist sicher, dass meinem Fußballclub schon immer alle freiwillig beigetreten sind und nicht durch Folter und Unterwerfung wie im Christentum gezwungen worden sind.

der liebe Peter.

Auch dieser Spruch, der irgendwo vorkommt, dass Missetaten der Väter bis ins dritte oder vierte Glied heimgesucht werden

  1. Mose 20.5 in der Explikation zu dem Verbot, Schnitzbilder „von Dingen auf der Erde, im Wasser und unter der Erde“ zu machen, und sich vor denen kultisch verehrend niederzuwerfen.

Ich hab das aber aus dem 2. Mose 34.7, und da steht nichts von Schnitzbildern, sondern nur ganz allgemein von Missetaten.

Ja, das erste Zitat gehört zum Dekalog (je nach Zählung 1. oder 2. Gebot)

Bei deinem Zitat wird sogar die Strafe für Vergehen auf die folgenden Generationen übertragen.

gar nicht ‚frei‘ interpretierbar
Hi Nemo,

Komisch, bisher war ich der festen Überzeugung, dass das mit der Erlösung durch Jesu’ Kreuzestod kirchlicherseits fest geregelt sei

Im Unterschied zu evangelischen Traditionen ist das zumindest in der röm.kath. Lehre auch fest, also undiskutierbar, geregelt. Die Festlegungen (Dogmen und weniger obligatorische Formulierungen) finden sich im sog. „Enchiridion symbolorum“. Dessen jüngste Edition wird meist als „Denzinger-Schönfelder“ alias „DS“ zitiert ISBN 345137000X Buch anschauen. Eine deutsche übersichtlichere Kurzfassung ist „Neuner-Roos“ alias „NR“ ISBN 3791701193 Buch anschauen.

Die deine Frage betreffenden Artikel finden sich unter:

  1. Erbsündelehre:
    NR 349-364
    davon 354-357 = DS 1512-1515 als Dogma („de fide“, d.h. undiskutierbar verpflichtend)

  2. Sühnetodlehre
    NR 599 = DS 1743
    allerdings nicht als Dogma

Scheint aber eher, dass es reichlich frei interpretierbar ist.

Naja, so „frei“ diskutierbar, wie das bei einigen hier gemeint wird, ist es auch auf evangelischer Seite nicht, wie die aktuelle theologische Diskussions-Szene zeigt (auf die ich per Link hinwies). Es rührt ja an die Fundamente des Christus/Messias-Verständnisses als „Retter“. weil die Frage, wovon eigentlich zu „retten“ war, und was dann „gerettet“ überhaupt heißt.

Wenn nämlich der sog. „Sündenfall“ Adams als Mythos, also als zwar mythische, aber nicht als historische Realität aufgefaßt wird (was längst in fast allen christlichen Konfessionen der Fall ist, auch in katholischen), dann wird es mit dem Begriff sotēr, Retter, eng …

Und deshalb hängt diese Frage auch damit zusammen, ob jemand überhaupt einem der katholischen, evangelischen, oder orthodoxen Bekennntisse zugehört oder nicht. Wem das wurscht ist, für den die Interpretation traditioneller christlicher Glaubensinhalte bloße Privatsache nach Gutdünken ist, für den ist das natürlich frei interpretierbar.

Gruß
Metapher

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Hallo Metapher

Komisch, bisher war ich der festen Überzeugung, dass das mit der Erlösung durch Jesu’ Kreuzestod kirchlicherseits fest geregelt sei

Im Unterschied zu evangelischen Traditionen ist das zumindest

Dann informier dich mal anhand des Augsburger Bekenntnisses 1530, Art.2 und 4.
(Ich gehe mal davon aus, daß du da belesener bist als ich und dich auskennst, weshalb
ich deine Einlasung nicht nachvollziehen kann
Da wird der verdammt (verworfen) wer nicht an die Erbsünde glaubt und der Glaube an den Erlösungtod Jesu als einzige Rechtfertigung zum Heil steht in der ref.Theologie
an erster Stelle. Verpflichtender geht nicht, kath. Dogmen hin oder her.
s.auch Sola fide und Sola Gratia - auch da kennst du dich aus.
Da gibt es in der ref.Lehre (AB)keinen Interpretationsspielraum.

in der röm.kath. Lehre auch fest, also undiskutierbar,
geregelt.

Das lass ich mal dahingestellt, Tatsache ist, daß im Apostolischen Glaubensbekenntnis
https://de.wikipedia.org/wiki/Apostolisches_Glaubens…
also dem Minimum was ein Katholik glauben muß wenn er sich als solcher versteht, nichts aber auch garnichts von Erbsünde oder die Erlösung daraus durch Jesu Opfertod steht.
Warum wohl ? Wenn die Verfasser oder Gestalter des A.G. den Glauben an den
„Erlösungstod“ Jesu zur Tilgung der Erbsünde als unverzichtbaren (besser nicht interpertierbaren)Bestandteil des kath Glaubens angesehen hätten würde dies doch an vorderster Stelle benannt sein.
Es gibt natürlich auch noch erweiterte Glaubensbekenntnisse wo dies benannt ist aber man muß nicht alles hoch halten, was Theologen „verbrochen“ haben.(eigentlich wußten sie es damals nicht besser bew. haben sich nicht getraut !)
Man hält sich eben dann an die Kurzform

Scheint aber eher, dass es reichlich frei interpretierbar ist.

Naja, so " frei" diskutierbar , wie das bei einigen hier gemeint
wird, ist es auch auf evangelischer Seite nicht,

Also frei diskutiert werden kann oder wird in der kath.Theologie schon.(lange)
Meinst du der Papst glaubt noch an den historischen Adam ?

Und deshalb hängt diese Frage auch damit zusammen, ob jemand
überhaupt einem der katholischen, evangelischen, oder
orthodoxen Bekennntisse zugehört oder nicht. Wem das wurscht
ist, für den die Interpretation traditioneller christlicher
Glaubensinhalte bloße Privatsache

Diese Wertung ist wohl sachlich völlig falsch. Gerade dem, dem es nicht „wurscht“ ist ,ist es ein Anliegen, der Botschaft Jesu wieder, vor theologischen Aussagen , Geltung zu verschaffen.Und dabei steht Papst Franziskus an vorderster Stelle - wenn dies dir entgangen sein sollte.Und genau dies ist hier auch meine Intention nicht um Andersgläubige zu missionieren - das wäre Unsinn, sondern um denjenigen welche
innerhalb des Christentum am Zweifeln, also auf der Suche sind, das betrifft hier im Brett
die meisten christl UP mit Verständnisfragen, oder sonst echt Suchenden
hier die Angst zu nehmen wenn sie etwas nicht glauben können, was eh nicht der
Botschaft Jesu entspricht.Es ist bei solchen Fragen völlig daneben, den Suchenden
„wissenschaftliche“ oder theologische Aussagen oder Lehren der Kirchen um die Ohren zu
hauen
Diese haben ihre Berechtigung bei anderen Anfragen, welche aber hier nicht die Mehrheit
präsentieren.

nach Gutdünken ist, für den ist das natürlich frei interpretierbar.

Was soll das ? Das „Dogma“ (oder der Text der Schrift) steht nicht an erster Stelle
jedenfalls nicht für Katholiken. Hier gilt nicht Sola scriptura.
Er darf auch (an)zweifeln, ohne gleich „Verdammnis“ befürchten zu müssen.
So ist das zumindest heutzutage bzw. ich kenne dies schon lange.
Gruß Viktor

Unterschied ist sicher, dass meinem Fußballclub schon immer
alle freiwillig beigetreten sind und nicht durch Folter und
Unterwerfung wie im Christentum gezwungen worden sind.
der liebe Peter.

der „schlaue“ Peter soll mal belegen, wo heute Christen sind, welche durch Folter
zu ihrem Glauben gezwungen wurden - oder seien Schwachsinn zurückziehen.

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Du hast wohl übersehen, daß der UP eine religiöse
Verständnisfrage an Christen gestellt hat.Hier ging es um eine
spirituelle Hinterfragung
Obwohl du damit garnicht dienen kannst hast mischt du dich
ein.

Woher willst du wissen, dass ich damit nicht dienen kann?

Du hast es nicht gemacht, obwohl es hier angebracht gewesen wäre, wenn du dem UP
hilfreich sein wolltest.

Ich bin als Christ aufgewachsen und die christliche Religion beschäftigt mich bis heute.

Ja, bisher hast du dich hier am Brett damit beschäftigt (nicht nur jetzt) gegen die christliche Religion zu hetzen - das ist dein einziges „Interesse“ was ich bisher erkennen konnte.

Das ist ziemlich krank.
Als Psychoanalytiker wird wird es Zeit für dich, deine eigenes
Verhalten einmal zu
hinterfragen - wenn du dazu überhaupt noch in der Lage bist

Wenn man -wie du- nur von Vorurteilen lebt, kommt man kaum aus seinem eigenen Dunkel.

Das ist kein Vorurteil sondern eine Feststellung.

Lieber Viktor,
Wieso redest Du von heute?

Haben die lieben Christen früher ungläubige mit Folter und Gewalt zum christlichen Glauben gezwungen oder nicht?

Das iss ja nun mal Fakt, nicht mehr und nicht weniger.

Oder warum bist Du so garstig und sagst dass ich Schwachsinn schreibe?

der liebe Peter

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Ja, bisher hast du dich hier am Brett damit beschäftigt (nicht
nur jetzt) gegen die christliche Religion zu hetzen - das ist
dein einziges „Interesse“ was ich bisher erkennen konnte.

Das ist ja wohl das Unglaublichste, was ich je gelesen habe - ich habe noch nie in meinem Leben gegen die christliche Religion gehetzt. Ich versuche nur, die historischen Zusammenhänge nicht unter Mythen begraben zu lassen.

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Wieso redest Du von heute?

Weil wir heute leben genau so wie du in deinem Verein und deine Aussage nur bedingt
bedingt richtig ist.

Haben die lieben Christen früher ungläubige mit Folter und
Gewalt zum christlichen Glauben gezwungen oder nicht?

Diese zeitlich und örtlich begrenzten Vorgänge stehen eben nicht für das Christentum weder allgemein für frühere Zeiten und schon garnicht für heute.
Es gibt 2,5 Milliarden Christen.Was für eine große Folterei sollte da stattgefunden haben ?
Deine Darstellung ist deshalb so Schwachsinn.
Außerdem kann ich wohl davon ausgehen daß du dies weißt, und nur mal eben ein bisschen hetzen wolltest macht sich ja so gut.
Dies ist hier um Forum überhaupt nicht akzeptabel und wird nur von Usern praktiziert, welche eben nicht die Schlausten sind auch wenn sie sich dabei so vorkommem.

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Fakt bleibt Fakt, det is keine Hetzerei
Halli, hallo,

:smiley:iese zeitlich und örtlich begrenzten Vorgänge stehen eben

nicht für das Christentum weder allgemein für frühere Zeiten
und schon garnicht für heute.

Hab ich auch gar nicht behauptet.

Es gibt 2,5 Milliarden Christen.Was für eine große Folterei
sollte da stattgefunden haben ?

Ick dachte da so an die Inquisition, wurde die etwa nicht von Christen ausgeführt?

Deine Darstellung ist deshalb so Schwachsinn.
Außerdem kann ich wohl davon ausgehen daß du dies weißt, und
nur mal eben ein bisschen hetzen wolltest macht sich ja so
gut.

Geh mal lieber davon aus, das ich nicht gehetzt habe, sondern lediglich die Wahrheit gesagt habe.

Bist Du immer so aggressiv?

Dies ist hier um Forum überhaupt nicht akzeptabel und wird nur
von Usern praktiziert, welche eben nicht die Schlausten sind
auch wenn sie sich dabei so vorkommem.

Ich finde es nicht gut, dass Du persönlich wirst, bleib mal locker.

der liebe Peter

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Oh, mit mehrdimensionalen Räumen und Strings kann ich schon eher was anfangen…

LG Beatrix, Dipl.Math. :wink:

Geh mal lieber davon aus, das ich nicht gehetzt habe, sondern
lediglich die Wahrheit gesagt habe.

Welche Wahrheit ?
Du hast ein anderes Thema aufgegriffen. Dazu bestand überhaupt kein Handlungsbedarf anhand der Fragestellung bzw. der Einlassung von Nemo…
Du hat deine völlig unnütze Aussage so gestaltest daß sie suggeriert, daß Christen
zu ihrem Glauben nur durch Folter gekommen sind oder kommen. Hättest du das Beispiel
mit dem Fußballverein nicht gebracht hättest du dich rausreden können, so bist du aber
eben ein überführter Lügner.

Bist Du immer so aggressiv?

Gegen Lügner und Hetzer schon.

Dies ist hier im Forum überhaupt nicht akzeptabel und wird nur
von Usern praktiziert, welche eben nicht die Schlausten sind
auch wenn sie sich dabei so vorkommem.

Ich finde es nicht gut, dass Du persönlich wirst, bleib mal
locker.

Locker mal Lügen der Hetzer stehen lassen ? Wo sind wir hier.
Hältst dich wohl immer noch für schlau
Wenn du das wärst hättest du jetzt gesagt „Sorry, das war von mit daneben“ und du hättest
von mir dafür noch Anerkennung bekommen wie jeder der sich mal verrennt und dies auch
eingesteht.

Oh, mit mehrdimensionalen Räumen und Strings kann ich schon
eher was anfangen…

gut, denn genau dazu hat der UP ja seine Zweifel eingebracht. Aber du bist schon schlau.

Hallo Viktor,

Jesus hat uns von der „Sünde“ erlöst indem er uns vom Gesetz befreit hat welches uns die Sünden aufzeigt

Könntest du das etwas näher erklären? Was genau bedeutet das? Welches Gesetz zeigt uns wie unsere Sünden auf? Wie hat uns Jesus davon befreit?

Gruß Eva

Applaus für Klaus
der liebe Peter

Hallo Metapher,

Es rührt ja an die Fundamente des Christus/Messias-Verständnisses als „Retter“. weil die Frage, wovon eigentlich zu „retten“ war, und was dann „gerettet“ überhaupt heißt.

Wenn nämlich der sog. „Sündenfall“ Adams als Mythos, also als
zwar mythische, aber nicht als historische Realität aufgefaßt
wird (was längst in fast allen christlichen Konfessionen der
Fall ist, auch in katholischen), dann wird es mit dem Begriff
sotēr , Retter, eng …

wieso sollte die Erlösungsbedürftigkeit der Menschen von der Historizität des „Sündenfalls“ abhängen?
Die „Sündenfall“-Erzählung und später die Sühnopfertheologie kleiden Lebenserfahrungen in Worte, in ein konkretes Geschehen. D.h. doch, die Lebenserfahrungen müssen (historisch, aber nicht nur historisch) real sein. Aber doch nicht der Mythos.

Viele Grüße,

Jule

Hallo Eva,

Jesus hat uns von der „Sünde“ erlöst indem er uns vom Gesetz befreit hat welches uns
die Sünden aufzeigt.

Könntest du das etwas näher erklären? Was genau bedeutet das?
Welches Gesetz zeigt uns wie unsere Sünden auf?

Das Mosaische Gesetz.
Paulus hat sich breit und engagiert darüber ausgelassen weshalb ich dich bitte dort
darüber nachzulesen.

Wie hat uns Jesus davon befreit?

Er hat mehrfach (zum Missfallen der ihn provozierenden Schriftgelehrten) das Gerechtigkeitsgebot(auch die „goldene Regel“, siehe dazu Matt 7.12) als das benannt, welches alle anderen Gesetze (Gebote) beinhaltet, diese also überflüssig macht.
Ebenso hat er dies dem „Liebesgebot“ (an anderen Schriftstellen) zugedacht wobei festzuhalten ist daß letzteres auch als die höhere Gerechtigkeit benannt wird „ohne die
niemand in das Himmelreich“ (zum Heil) kommen kann - fast wörtlich so von ihm (nach der Schrift) gesagt.
Zu beachten ist auch Jeremias 31.31-34, wonach Gott einen „gesetzesfreien neuen Bund“ angekündigt hat, gesetzesfrei in dem Sinne daß niemand mehr einem anderen zu
sagen hat was Gottes Wille ist sondern dieser Wille Gottes in die Herzen der Menschen geschrieben wird.
Und um auch noch den letzten Zweifel zu beseitigen siehe Matt. 26.27-28, (gleich auch bei
Mark. u.Luk.)
Weil auch dies eine bezeichnende Schlüsselstellung der Schrift ist, welche oft ohne
Sinn als Erlösungsankündigung von Sünde und Erbsünde interpretiert wird hier das Vollzitat aus der Einheitsübersetzung.
27 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus;
28 das ist mein Blut, das Blut des Bundes , das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

Sein Blut steht hier also für den (neuen) Bund den zu „trinken“ (aufzunehmen,
anzunehmen) er seine Jünger auffordert (und als seine Botschaft weiter zu geben)
Das „…Vergebung der Sünden“ passt hier garnicht rein" und macht auch keinen Sinn.
Dieser Nachsatz kommt bei Markus und Lukas nicht vor und wurde sehr wahrscheinlich
später mal „hineingebastelt“ als manche auf die Idee des Erlösungstodes kamen.
Wenn man noch berücksichtigt daß seine ganze Botschaft durchgehend fast nichts
anderes beinhaltet als eben das des „Neuen Bundes“ wie es bei Jeremias angedacht war
so gibt es bei der Dichte der Belege keinen Zweifel darüber daß diese vom mir gebrachte
obige Aussage es genau auf den Punkt bringt.
Doch noch dazu von mir: " welches uns die Sünden aufzeigt" obwohl Paulus das eventuell besser gebracht hat (Petrus meint dazu, daß man Paulus manchmal
schwer versteht o.ä.)
Das ist genau das was auch bei Jerem.31.34 sinngemäß angesagt ist - ich zitiere (das
andere lies dort nach)
".dann brauchen sie einander nicht mehr gegenseitig zu belehren „Erkennet den Herrn“

Sprich: „dies ist Gottes Gebot“ oder „dies ist Gottes Gesetz“ also genau das, was die gesetzestreuen Schriftgelehrten taten und den Menschen lehrten.
Daß Jesus sich mit ihnen ständig „rumgehauen“ hat ist ja bekannt.Dafür wurde er von ihnen
gehasst und ihm nach dem Leben getrachtet (mehrfach in der Schrift erwähnt, nicht nur bei der Passionsgeschichte) weil er, der ungebildete Zimmerersohn, ihre Autorität und Kompetenz bei den Menschen untergrub - mit Erfolg !, sonst hätte man ihn vielleicht in Ruhe gelassen.

Gruß Viktor

problematische Erlösungsbedürftigkeit
Hallo Jule,

wieso sollte die Erlösungsbedürftigkeit der Menschen von der Historizität des „Sündenfalls“ abhängen?

Der Begriff der Erlösung (aka Befreiung, aka Rettung) fordert ja eine Antwort auf die Frage, wovor gerettet werden muß, bzw wovon befreit werden muß. Die Rettungsbedürftigkeit kann ja nur auf der Antwort auf diese Frage basieren. Aber wie lautet die Antwort, wenn sie nicht in einem apriorischen Schuldverhältnis besteht? Die Rettung in Rettung vor der Sühne besteht. Apriorisch, insofern die Schuld unabhängig vom Handeln bzw Sündigen des Einzelnen während dessen Lebenszeit bestehen müßte. (Nur darauf bezieht sich ja sie Sündenvergebung, zu der wir wechselseitig alle aufgefordert sind).

Woher aber käme solche eine apriorische Schuld, die dann zudem noch nur durch die Sühne in Form eines für alle stellvertretenden Opfers in Form eines Foltertodes versöhnt werden könnte, und die ja nur durch Handeln und nicht durch bloßes Dasein entstanden sein kann, wenn es keinen Adam gab?

D.h. ohne diese paulinische Konstruktion der apriorischen Schuld jedes Individuums und „Jesus als zweiter Adam“ fällt diejenige Begründung des Foltertodes, die ihn als notwendiges Sühneopfer interpretiert, wie ein Kartenhaus zusammen. Und daher auch das aus dieser Begründung resultierende Epitheton „Retter“ bzw „Erlöser“.

Das ist auch der Grund, weshalb zumindest die römisch-katholische Theologie derart mit Begriffskonstruktionen - um es mal etwas despektierlich zu sagen - herumeiert, wenn es darum geht, die „ontologische Valenz“ der Paradiesgeschichte dogmatisch zu formulieren, da sie ja nun mal heutzutage nicht mehr darum herumkommt, auf der Behauptung ihrer Historizität zu verzichten. .

Schönen Gruß zurück
Metapher

Hallo Viktor,

vielen Dank für deine Ausführung, für mich ein völlig neuer Gedanke, den ich so noch nie gehört habe. Ich werde versuchen, mich da weiter hineinzudenken.
Eines meiner großen Probleme mit der Christenheit besteht nämlich in der Tat in dieser abstrusen Vorstellung eines „zornigen Gottes, welcher nur durch das quälen und hinrichten seines geliebten Sohnes besänftigt werden konnte“ - wie kann man an solch einen Gott glauben?

Ein paar Fragen hätte ich aber noch:
Was bedeutet dann für dich als Christ der Kreuzigungstod?
Hätten sie Jesus nicht geschnappt, wäre er einfach davon gerannt, würde das dann irgendwas ändern?
Und wie erklärst du dir dann allgemein, daß der Sohn Gottes gefoltert, gemartert und hingerichtet wurde? Mit so etwas rechnet man doch in der Tat nicht beim Sohn Gottes.

Gruß Eva

Hallo Eva,

vielen Dank für deine Ausführung, für mich ein völlig neuer
Gedanke, den ich so noch nie gehört habe
Eines meiner großen Probleme mit der Christenheit besteht
nämlich in der Tat in dieser abstrusen Vorstellung eines
"zornigen Gottes,
Ein paar Fragen hätte ich aber noch:
Was bedeutet dann für dich als Christ der Kreuzigungstod?

Daß ist in der Tat ein Problem, auch wenn er nicht als Sühneopfer aufgefaßt werden kann,
mit dem auch viele Anhänger Jesu nicht klar kamen (und wir eigentlich heute nur mit „Verrenkungen“).Der Evangelist Lukas ( Luk.24.13-35 bitte dort nachlesen) hatte dazu
eine Erzählung parat in der Jesu den verzweifelten Jüngern die „Notwendigkeit“
seines Todes und Leidens auch anhand der Schriften erläuterte.
Glaub mir, ich wäre gern Zuhörer gewesen um dies zu verstehen.
Was dort anklingt, und vielleicht eine Logik beinhaltet auch wenn wir sie nicht verstehen können ist seine Aussage: " um so in seine Herrlichkeit einzugehen".
Dies weist darauf hin, daß er ja durch seien Tod auch die Auferstehung von den Toten bezeugen mußte, also den Menschen demonstrieren - dies erwartet euch auch, wenn ihr meine Botschaft lebt ! Sicher befriedigt diese Aussage auch nicht.Unseren heutigen
„humanistischen“ oder auch „christlichen“ Vorstellungen" leuchtet dies doch nicht so richtig ein.Da müssen wir aber bedenken, an welche Adressaten Jesus damals zuerst seien Botschaft richtete.Die Glaubwürdigkeit seiner Botschaft bestand eben auch darin (Auferstehung von zum ewigen Leben), daß er bereit war für seien Botschaft zu sterben.Dies war aber dann auch zwangsläufig.Es gab für ihn keine Alternative, es sei
denn, er hätte seine Botschaft widerrufen, damit er der Verfolgung entgangen wäre.
Er hatte aber den Auftrag von Gott, die befreiende Botschaft vom Heil und der Auferstehung den Menschen zu verkünden.Auch wenn er dafür sein irdisches Leben
hingeben mußte.(den Zeugen seiner Botschaft ging es nicht besser). wir müssen dies mal so hinnehmen auch wenn wir „lamentieren“ könnten "… dem allmächtigen Gott hätte doch
was besseres einfallen können …
„usw.Viele der Propheten wurde auch für ihr Zeugnis
ermordet, warum sollte es Gottes Gesandtem besser ergehen. Wir müssen dies also auch
aus der Sicht der damaligen Zuhörer sehen.
Ich weiß, meine lange Einlassung mag sie auch noch so plausibel klingen,wird immer noch ein „ungutes Gefühl“ hinterlassen.Hier - auch wenn ich mich ungern darauf berufe -
müssen wir den „Glauben“ sprechen lassen, und zwar den, den Jesus von uns eingefordert hat den an seine Heilsbotschaft vom Leben und der Auferstehung, welche
denen zuteil wird, welche den Willen seines Vaters erfüllen. Er gab ein Beispiel bis zu seinem Tod,welcher mit der Auferstehung besiegelt wurde, der „Überwindung des Todes“
also entsprechend der Schrift " um so in seien Herrlichkeit einzugehen
Man kann sich auch sehr wohl die berechtigte Frage stellen ob die Botschaft Jesu überhaupt in der Welt angekommen wäre, wenn er nicht dafür gestorben wäre und es keine Auferstehung gegeben hätte. Paulus meint „nein“.
Ich zitiere hier mal aus der Schrift zum Kreuzestod Jesu „… den Juden ein Ärgernis, den Heiden ein Torheit“ ( bitte liebe jüd. User hier im Forum - nicht schon wieder Antijudaismus oder schlimmeres wittern weil ich dieses Zitat gebracht habe)

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.
Gruß Viktor