Wenn pleite, dann pleite. Geld für Rückbauverpflichtungen wird dann voraussichtlich keins mehr da sein. Aber selbst wenn, diese Gebäude sind viel zu speziell, um die nach „etwas Rückbau von Mietereinbauten“ einfach an den nächsten vermieten zu können. Schon die weitgehend geschlossenen Fassaden ohne viel Tageslicht bei vielen dieser Bauten und die großen zentralen Rolltreppenanlagen, fehlende TGA-Grundausrüstung in der Fläche, … sind enorme Kostenblöcke vor einer anderweitigen Nachnutzung. Dazu vielfach das Alter der Immobilien. Kommt nicht von ungefähr, dass die Dinger vielfach abgerissen werden.
Ich kenne so einen ähnlichen Fall aus dem Bekanntenkreis. Über zwei Generationen wurden da zwei Kaufhäuser erfolgreich aufgebaut. Die nächstfolgende Generation hatte aber keine Lust auf die Nachfolge. Das will ich jetzt nicht als „weise Voraussicht“ betiteln, weil das definitiv nicht stimmt. Aber so fand das große Drama dann wenigstens teilweise außerhalb der Familie statt und betraf die nachfolgende Generation nur in Hinblick auf ein geschmälertes Erbe. Erst schlitterte Kaufring in die Krise. Dann dauerte es ewig mit ansatzweise erträglichen Nachmietern, …
In einer anderen Stadt beobachte ich gerade, wie sich die großspurig angekündigte Revitalisierung nicht nur „eines“ sondern „des“ zentralen Objektes in der Innenstadt aka Karstadt mehr und mehr hinzieht. Da sehe ich es nur noch als eine Frage der Zeit, bis der Investor die Finger streckt. Die parallele Revitalisierung einer größeren Passage stockt ebenso.
Rund um Hannover bin ich anscheinend der einzige, der so ein elefantöses Gedächtnis hat, dass ihm beim Namen Lars Windhorst gleich alle Alarmglocken klingelten, als der als „Retter“ des Ihmezentrums, eines riesigen integrierten Betonklotz-Stadtmodells, auftrat. Jetzt ist er nicht nur bei Hertha raus, sondern hat auch hier schon wieder auf ganzer Linie nicht mehr als heiße Luft verbreitet.
Alles durchaus dramatische Geschichte für alle persönlich betroffenen. Seien es die Eigentümer oder Mitarbeiter. Aber auch für die Innenstädte sind die Schließungen der großen Kaufhäuser und Co. ein echtes Problem, zumal mit den großen Kaufhäusern oft auch die großen Parkhäuser verbunden sind, die die Autofahrer in die Innenstädte geholt haben, die dann im Kaufhaus selbst oft nur den Mindesteinkauf fürs kostenlose Parken getätigt haben, aber in der gesamten Innenstadt ggf. ordentlich Geld gelassen haben. Aber da braucht es jetzt eben neue Ideen.