Gaslieferung aus Russland

Baubeginn bei NS 1 war 2011 und bei NS 2 2018. Das sind also nur sieben Jahre.

Die Frage war aber, ob sich die Transportkosten bei den beiden Pipelines unterscheiden. Ich wüsste nicht, wieso das sein sollte.

Gazprom zahlt für den Transport durch die Ukraine nur die Transitgebühren.

Und Bauende?

Unterschiedliche Abschreibung?

Wir schreiben den 07.02.2022. Die Gaspipeline Nord Stream 2 ist noch nicht in Betrieb. Diese Tatsache beinhaltet, dass man die Kosten für den künftigen Betrieb nur prognostizieren aber nicht wissen kann.

Der Duden nennt als Beispiele für das Wort „teuer“:
teu|rer, teu|ers|te; ein teures Kleid; das kommt mir oder mich teuer zu stehen

Wenn Rußland einem verfeindeten Staat Einnahmen beschert und durch die Durchleitung ein wichtiges Druckmittel verliert (nämlich die Abstellung der Gasversorgung) würde es Rußland mittel- bis langfristig teuer zu stehen kommen, wenn sie die direkte Pipeline Nord Stream 2 nicht nutzen würden und stattdessen weiter Gas über die Ukraine nach D leiten würden.

Dann zeig doch mal die Prognose, auf die du deine Behauptungen stützt.

Oder weißt du was: zeig mir irgendwas, das darauf hinweist, dass du dir diese Behauptung nicht einfach nur ausgedacht hast. Muss auch nicht auf Deutsch sein.

Ich finde das immer wieder unglaublich, wie DE von allen Seiten Druck gemacht wird. Schlimmer kann das ja kein Russland in irgendwelcher prognostizierter Zukunft machen …

Zumal USA selbst Gas und vor allem Öl von Russland bezieht.
Und Polen eine eigene Pipeline nach/von Norwegen baut,
da verdient Ukraine auch nix dran … und niemand störts.

Also, ich bezweifle das gar nicht. Politische und Profitgründe gibt es auf allen Seiten.

Viele dt. Endverbraucher scheinen immerhin eine klare Meinung zu haben. Umfragen weisen eine hohe Zustimmung zu Nordstream2 aus.

Du meinst so, wie damals unter anderem Deutschland Druck auf Bulgarien, Serbien und Ungarn gemacht hat, um South Stream zu verhindern? Ja, furchtbar sowas…

Es gibt nicht „die Prognose“. Was Prognosen wert sind weiß man, wenn man sich mit Kursprognosen von Wertpapieren befasst.

Wir fassen zusammen:
Rußland und die Ukraine haben nicht das beste Verhältnis. (Darüber sind wir uns wahrscheinlich einig, wer jetzt „der Böse“ ist, sei dahingestellt.)

Wenn Rußland der Ukraine schaden möchte können sie entweder ganz legal den Gasliefervertrag nicht verlängern und die Gaslieferungen stoppen oder militärisch tätig werden. Im letzteren Fall führt dies zu Sanktionen, im ersteren Fall ist es ein ganz legaler Rechtsakt.

Wenn Rußland aber weiterhin Gas durch die Ukraine leiten würde, könnte diese - wie zuvor schon geschehen - einfach Gas aus der Pipeline stehlen. Also hätte Rußland nicht die Option die Gaslieferungen zu stoppen.

Wenn Rußland nicht Nord Stream 2 sondern weiterhin die Pipeline durch die Ukraine nutzen würde, hätte Rußland ein Ass aus der Hand gegeben und damit langfristig Nachteile bzw. Kosten durch eventuelle Sanktionen.

Ok, du hast also mal wieder nichts. Warum sagst du das nicht gleich?

Die längere Bauzeit spricht halt auch nicht dafür, dass die zweite Pipeline billiger gewesen wäre. Die 9,5 Mrd. von 2021 entsprechen inflationsbedingt auch in etwa den 8,8 Mrd. von 2011. Von 20% Einsparungen sehe ich hier weit und breit nichts.

Und für wie wahrscheinlich hältst du es, dass es da so große Unterschiede gibt, die sich nennenswert auf die Transportkosten auswirken würden?

Ähm - ein Baustop kostet zwar Zinsen für das aufgewendete Kapital, aber kein Material und keine Arbeitskräfte.

Für absolut sicher. Selbstverständlich muss man die Herstellungskosten der Pipeline auf die Transportkosten umlegen. Was denn sonst?

Selbst wenn tatsächlich nur die Zinsen anfallen würden, sagst du ja selber, dass der Baustopp den Bau teurer macht. Also genau das, was ich geschrieben habe. Ich sehe hier keine Einsparungen von 20%. Du?

Dann hast du also Zahlen für unterschiedliche Abschreibungen der beiden Projekte? Die würden mich sehr interessieren.

Absolut, nur nach den offiziellen Zahlen (siehe oben) waren die Herstellungskosten der beiden Pipelines inflationsbereinigt nahezu ident.

Wenn ich die Inflationsrate in der Zeit bedenke, sehe ich die durchaus. Wobei man da die Inflation in Russland berücksichtigen müsste. Aber nachgerechnet habe ich nicht.

Die Einsparungen ergeben sich dadurch, dass bei einem Parallelbau der Untergrund nicht mehr untersucht werden muss. Keine weiteren Umweltverträglichkeitsuntersuchungen vorgenommen werden müssen. Keine neuen Wegeplanungen. Keine neuen Berechnungen für Material etc.

Wie bei einem Architekten, der zwei gleiche Häuser direkt nebeneinander baut.

Du willst wieder nicht lesen?

Warum sollte man das? Die Hälfte der Baukosten wurden von europäischen Firmen getragen und am Bau waren ja auch europäische Firmen beteiligt. Wir haben oben die Preise in Euro und da ist von einer Einsparung weit und breit nichts in Sicht.

Ich verstehe schon, was du meinst. Aber zeig mir bitte anhand von tatsächlichen Zahlen, dass NS 2 um 20% billiger gewesen sein soll. Die offiziellen Zahlen geben das nämlich nicht her.

Doch, und ich habe deine Antwort auf meine Frage, wieso die Transportkosten unterschiedlichen sein sollen, aufmerksam gelesen:

Daher wiederhole ich hier gern meine Frage: Hast du Zahlen für unterschiedliche Abschreibungen?

Eben.

Nö.

Ich habe dir MEHRFACH erklärt, warum es die nicht geben kann. Und warum auch deine angeblich offiziellen Zahlen gar nicht offiziell sein können. Langsam wird’s albern.

Also auch hier wieder: Du hast keinerlei Zahlen, die deinen Behauptung belegen würden und die offiziellen Zahlen zweifelst du grundlos an.

Da stimme ich dir zu.

Nur so aus Interesse: Wieviel Gas beziehen denn die USA von Russland?

Weniger Gas … mehr Öl!

Das war nicht meine Frage. Wieviel Gas?

Ja nee, is klar.

Argmente, die man nicht wahrnehmen will, zählen halt nicht, Und seien sie noch so gut.

Das nennt man übrigens „impertinent“ und „realitätsverweigernd“. Und das hat auch nichts mit „ich hab halt ne andere Meinung“ zu tun. Das ist einfach nur noch Rumpelstilzchen.