Geschichte eines (vermeintlichen?) Mißbrauchs auf SPON

Neurobiologie
Hinweis: Die Platzierung an dieser Stelle des Threads ist nur und ausschließlich darin begründet, dass das UP bereits im Archiv und damit nicht mehr direkt beantwortbar ist.

Ich habe mich zwischenzeitlich etwas über die biologischen Hintergründe schlau zu machen versucht.

Kurzfassung: Während eines sexuellen Übergriffs werden im Gehirn des Opfers große Mengen verschiedener Hormone freigesetzt, insbesondere Katelochamine (dazu zählen z.B. Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin), Cortisol, Oxytocin und verschiedene natürliche Opiate. Diese wirken auf die Amygdala und den Hippocampus ein, die im Gehirn für die Informationsverarbeitung, die Speicherung im Gedächtnis sowie Gefühlswahrnehmung und -bewertung zuständig sind. Allerdings haben diese Hormone höchst konträre Wirkungen, was irrationales und scheinbar kontraintuitives Verhalten zur Folge hat… Es kann aufgrund der Überschwemmung des Gehirns mit diesen Stoffen zur tonischen Immobilität (Freeze) kommen, muss es aber nicht; es wird geschätzt, dass bei Vergewaltigungen in zwischen 12 und 50 Prozent der Fälle tonische Immobilität auftritt. Weitere typische Wirkungen der überschießenden Hormonmischung sind irrationale Gedankengänge und lückenhafte Erinnerungen*, so dass die Berichte der Opfer mitunter wirr, unzusammenhängend und unlogisch wirken, zumal die Wirkung auch noch geraume Zeit nach der Tat anhält. Die erhöhten Hormonkonzentrationen sind ein biologischer Fakt und lassen sich nach erfolgtem sexuellen Übergriff im Blut nachweisen - vorausgesetzt, die Opfer werden dahingehend untersucht.

Die Langversion inklusive der Wirkung von Opferverhalten auf Angehörige der Strafverfolgungsbehörden findet sich in folgendem Transskript eines Vortrags der Psychologie-Professorin Rebecca Campbell: http://www.nij.gov/multimedia/presenter/presenter-ca…

Im Übrigen ist bekannt, dass es sich bei den angezeigten Fällen von Vergewaltigung nur in etwa zwei Prozent der Fälle um Falschbeschuldigungen handelt; es ist also nicht nur deshalb anzunehmen, dass das Opfer eines sexuellen Übergriffs lügt, weil es sich irrational verhält.

Hier noch ein aktueller ZON-Artikel zu dem Thema strafrechtliche Bewertung eines Neins: http://www.zeit.de/2014/41/verwaltigung-strafrecht-r…

=^…^=

*Sprich: Wenn der Vorfall, von dem Sofie Karasek berichtet, tatsächlich eine Stunde dauerte und sie sich tatsächlich nur an wenige Male Schubsen erinnern kann, heißt das nicht, dass in dieser Zeit nicht mehr passiert ist - sie kann sich nur schlicht und ergreifend nicht an mehr erinnern.

Sofie Karasek hätte, zeitnah nach der Tat, Anzeige bei der
Polizei stellen müssen.

Das ist Opfern von sexuellen Übergriffen nicht immer möglich. Und sie hat sich ja durchaus an die Universität gewandt (die in diesem Fall zuständig ist - das amerikanische System ist eben etwas anders als das hiesige). Das Problem war ja nicht, dass sie den Vorfall nicht gemeldet hat - das Problem war die Art und Weise, wie die Universität darauf nicht reagiert hat.

Dann wäre sie, vor allem bei einem vorbestraften Täter,
glaubwürdiger rüber gekommen, als mit diesem: „Ach ja, ich bin
auch schon mal missbraucht worden.“

Na, ganz so ist es ja denn auch nicht.

Dann hätte sie ihre eigene Situation, die eben doch etliche
Fragen aufwirft, gar nicht zur Debatte stellen müssen und
hätte sicherlich mehr Zustimmung erhalten als so.

Das denke ich allerdings nicht - als Nichtbetroffene wäre sie doch gar nicht glaubwürdig gewesen. Stell dir einmal vor, es gäbe eine Kampagne gegen die Diskriminierung Schwarzer an der Universität - und der Sprecher wäre ein Weißer. Oder eine Kampagne zur Verbesserung der Studienbedingungen für Blinde - und die Leiterin wäre gar nicht blind. Wenn sie nicht selbst betroffen wäre, würde man ihr erst recht das Heischen nach Aufmerksamkeit vorwerfen; vermutlich hätte man es ihr auch negativ ausgelegt, wenn sie nur gesagt hätte, dass sie betroffen ist, aber keine Details über den Vorfall preisgegeben hätte.

=^…^=

Hallo.

Du gehst davon aus, dass sich der Täter hier sein Opfer mit perfider Routine und bösartiger Raffinesse ausgesucht hat. Was ich nicht abstreiten will.

Mich interessiert deine Meinung zu der hier in der Diskussion des Öfteren angesprochenen Frage, ob sich eine Frau in einer Normalsituation (relativ normal) angemessen wehren muss, wenn sie etwas nicht möchte, oder ob die Verantwortung immer und ganz beim Manne liegt, der ja naturgemäß den aggressiven Part der sexuellen Interaktion hat. (Natürlich nicht immer.)

Mit anderen Worten, darf ein Mann, mit dem Gedanken im Hinterkopf -sie wird sich schon wehren, wenn es ihr nicht passt- ,weibliche Grenzen angreifen, oder muss er warten, bis er deutlich dazu eingeladen wird.

Ist diese Aktion, -nur ein ja ist ein ja- , bei der ja viele Männer und Frauen ihr Flirtverhalten ändern müssten, also berechtigt oder nicht?

Bejaht man ersteres, ist das Dilemma natürlich, dass man einer Frau, die sich nicht oder zu wenig wehrt, dann schon einen Vorwurf machen könnte. Aber wäre das nicht auch soziale Inkompetenz, die eben auch sonst Folgen hat?

Natürlich nur, wenn du möchtest.

Gruß, Nemo.

Nicht-automatische Rechtschreibkorrektur: Katecholamine (owt)
=^…^=

Hallo

Du weichst jetzt aus, ich bin von deiner Frage ausgegangen, ob man es ihr zum Vorwurf machen kann, dass sie es nicht drauf hat, …

Ich hatte auf einen Beitrag geantwortet, der nur ihr Verhalten bewertet hat, und nur in diesem Zusammenhang diese Frage gestellt. Wenn man ihr Verhalten und sein Verhalten gegeneinander abwägen will, und je nachdem ihm oder ihr die Verantwortung für die Situation geben will, dann stelle ich diese Frage nicht.

Meine Frage dazu war, ob man es ihm vorwerfen kann, dass sie es nicht drauf hat, dass sie klar nein sagt oder dass sie sich wehrt.

Das habe ich verstanden, aber ich finde die Beantwortung dieser Frage in diesem Zusammenhang nicht wichtig.
Sie wäre vielleicht wichtig gewesen, wenn es im Bereich des Möglichen gelegen hätte, dass es sich um ein Missverständnis gehandelt haben könnte, aber ich glaube, man kann eindeutig ausschließen, dass es sich nicht um ein Missverständnis gehandelt haben kann.

Letztere Frage ist nämlich die, die relevant ist und die man beantworten muss, wenn man das moralisch beurteilt. Ansonsten diskutiert man an der Frage vorbei.

Nein, das ist eben nicht die Frage, die relevant ist. Ein Übergriff ist ein Übergriff, auch wenn sich das Opfer nicht wehrt.

Viele Grüße

Ehrlich gesagt, hat mich schon die Wahl des Bretts für dieses
Thema hochgradig irritiert. Was, bitteschön, hat sexueller
Missbrauch mit „Erotik“ zu tun?! Wenn du wirklich wissen
wolltest, warum sich Missbrauchsopfer nicht oder „nicht
ausreichend“ wehren, wäre das Psychologie-Brett angemessen
gewesen.

Mit Erotik vielleicht nichts, mit Sexualität viel.
Und das Brett heißt nun mal Erotik und Sexualität.
Es geht hierbei auch nicht unbedingt um ein Verbrechen, oder
krankhaftes Verhalten,

Nun ja, wenn es tatsächlich um eine Erklärung für das Verhalten von Missbrauchsopfern gehen sollte, die sich während des Missbrauchs nicht oder nicht ausreichend wehren, hat das auch mit Sexualität recht wenig, sehr viel aber mit Psychologie zu tun.

sondern eher um einen missglückten und
sicherlich falsch angegangenen Verführungsversuch. Was Andere
natürlich wieder anders sehen werden.

In dem konkreten Fall war der Mann ein Serientäter. Ich denke nicht, dass es übertrieben ist anzunehmen, dass er ziemlich genau wusste, was er tat - und dass das kein Verführungsversuch war.

Man kriegt hier natürlich auch weit mehr Echo als im
Psychologie-Brett, das hauptsächlich von psychisch Kranken
benutzt wird.

*sehrstrengblick* Dafür gäbe es dort eventuell Experten-Reaktionen.

=^…^=.

Und kann man jemand, der es versäumt, passiv eine Grenze zu
setzen, nicht genauso einen Vorwurf machen, wie dem, der diese
Grenzen aktiv überschreitet?

Was verstehst du unter passiver Grenzsetzung?

Und kann man jemandem, der aufgrund neurochemischer Vorgänge im Gehirn nicht dazu in der Lage ist, seine Grenzen „ausreichend“ deutlich zu machen, daraus einen Vorwurf machen? Die Hormonausschüttung ist mithin nicht willentlich steuerbar.

=^…^=

Hallo!

Die Leute sind wirklich hysterisiert. Also wenn man mal sehen will, wie das ist, wo Frauen wirklich schlecht behandlet werden, wo Vergewaltigungen an der Tagesordnung stehen, wo die Rechte einzelner wirklich niemanden interessieren, dann sollte man mal woanders hinfahren.

Das Problem ist halt, wenn man das sagt, wird einem schnell unterstellt, dass man Einzelvorfälle verharmlost. Nur ist das ja so nicht gemeint.

Gruß
Tom

Hallo!

Nun dann sind wir uns im Grunde einig.

Das Problem ist einfach, dass die Grenzen nicht so einfach zu ziehen sind. Wenn man die Glaubwürdigkeit eines Zeugen in Frage stellt bzw. dessen Unglaubwürdigkeit darzulegen versucht, dann ist das halt immer auch ein Angriff auf diesen, das ergibt sich logisch daraus.

Ich persönlich versuche prozesstaktisch fast immer soweit wie möglich zu der Gegenseite, auch zu „gegnerischen“ Zeugen (sowas gibts prozessrechtlich natürlich nicht) eher ein gutes Verhältnis zu haben. Nicht weil mir die leid tun (das ist da nicht relevant), sondern weil es erfahrungsgemäß in der Mehrzahl der Fälle für meinen Mandanten besser ist. Ein Zeuge, der mich nicht als Feind ansieht, gibt mir auch eher die Antworten, die ich brauche. Allerdings gibts da unterschiedliche Ansichten dazu und ich bin da auch schon in konkreten Fällen mit der Einschätzung falsch gelegen, aber das ist einfach so in Prozessen.

Gruß
Tom

Mir gehen beide in Wahrheit auf die
Nerven.

Mir auch. Zumal sie wirklich in der Arbeit störend sind um man sie schlecht ignorieren kann.

Ähnlich geht mir das übrigens, wenn es um den Bereich Kinderpornographie geht. Auch so ein Fass, bei dem ich das Gefühl habe, die Leute sind so hysterisiert, dass sie bereit sind, mit großem Schwung die Grundrechte wegzuschleudern und nicht mal hinterfragen, ob das überhaupt (den (potenziellen) Opfern oder bei der Ergreifung und / oder Verurteilung der Täter) nutzt.

Hier sind wir mit der letzten Novelle schon so weit, dass Dinge kriminalisiert werden, die da nicht hingehören; mit einer völlig unsausgegorenen Gesetzesänderung, bei der künftig bei Juristen bannig Freude aufkommen wird, Trennlinien zu finden. BGH und BVerfG können da doch jetzt schon mal Kapazitäten freischaufeln. Und was bringt das den Betroffenen?

eod

Diskutieren werde ich nicht mehr mit dir.

Dann solltest du auf meine Beiträge nicht antworten.

*Sprich: Wenn der Vorfall, von dem Sofie Karasek berichtet,
tatsächlich eine Stunde dauerte und sie sich tatsächlich nur
an wenige Male Schubsen erinnern kann, heißt das nicht, dass
in dieser Zeit nicht mehr passiert ist - sie kann sich nur
schlicht und ergreifend nicht an mehr erinnern.

Dieser Rückschluss ist fachlich gesehen absoluter Unsinn und
gehört zu dem Komplex, dem man unter „False Memory“ fassen
kann!

Ich habe es bewusst als Annahme formuliert - kenntlich an dem Wörtchen „wenn“. Es besteht durchaus auch die Möglichkeit, dass sie sich an mehr erinnert, weitere Details aber nicht in der Öffentlichkeit berichtet. Und von einem Nicht-Erinnern zu False Memory zu kommen, bei einem Fall, über den wir letztendlich nur aus extremer Entfernung spekulieren können, ist extrem an den Haaren herbeigezogen.

Nur weil man mal eben ein oder zwei Artikel überflogen hat,
wird man nicht zum Experten!!!

Ich habe mich aus gegebenem Anlass durchaus schon ausführlicher mit der Thematik beschäftigt, nur in der jüngeren Vergangenheit nicht. Und da ich entgegen anders lautenden Gerüchten nicht im Internet wohne, dauert die Recherche nach aktuellen Artikeln nun einmal etwas.

Diese neurobiologischen Vorgänge sind erwiesen. Die
Erinnerungslücken sind real.

Und das fällt dir jetzt auf, bei deinen anderen, überaus ausführlichen Beiträgen fandest du das aber nicht erwähnenswert? So viel zu deinem Expertentum.

Aber sie treten nur bei einem
bestimmten Grad an Traumatisierung ein, der auch andere
Merkmale aufweist!

Wir kennen den Grad der Traumatisierung von Sofie Karasek nicht. Wir kennen sie nicht persönlich, sondern nur aus den Medien.

Leider hast du dich mit diesem Rückschluss (erneut) entlarvt!
Du hast dich nicht angelesen, um dich schlau zu machen für
einen wirklichen Erkenntnisgewinn,

Du hast dich auf völlig irrationale Weise auf mich eingeschossen. Ich bitte dich eindringlich, von weiteren Antworten auf meine Beiträge abzusehen!

sondern du hast dich schlau
gemacht zur Untermauerung deiner These, dass dies bei Sofie
ein schwerer Missbrauch gewesen sein muss.

Diese angebliche These habe ich nirgendwo aufgestellt.

Was mich an diesem Rückschluss wirklich ärgert, ist, dass
diejenigen, die so arbeiten, dies ja angeblich für die Sache,
bzw. für die Frau, für die Opfer tun. Sich aber nicht bewusst
sind, was für einen Schaden sie bei Opfern anrichten. Und zwar
nicht nur bei den falsch Beschuldigten, sondern bei jenen,
denen sie durch so ein Tun eine falsche Erinnerung einimpfen.
Es ist nämlich ein dramatischer Zustand, wenn man sich nicht
erinnern kann, obwohl man es will! Für viele ist dieser
Zustand schlimmer, als wenn sie es wüssten. Schlimm deshalb,
weil die echte Geschichte zur Biographie gehört und es ein
Ausdruck von Handlungsfähigkeit und wieder Macht über das
eigene Ich zu bekommen ist, das zu wissen. Wenn man nun
falsche Erinnerung einpflanzt, betrügt man das Opfer! Man
beraubt ihm die Möglichkeit des Zugriffs auf die eigene
Biographie. Das wird getan nicht um dem Opfer zu helfen,
sondern für die eigene Sache, die eigene Ideologie.
Das ist Missbrauch! Kein sexueller Missbrauch, aber
psychischer Missbrauch.

Du vergaloppierst dich völlig. Wir diskutieren hier fernab von Sofie Karasek, sie wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemals auch nur von unserer Existenz erfahren, geschweige denn in die Gefahr kommen, durch diese Diskussion hier falsche Erinnerungen eingepflanzt zu bekommen.

Als selbst Betroffene finde ich es im Übrigen sehr viel bedenklicher, dass du meinst, anhand eines äußerst entfernten Augenscheins bzw. einer Handvoll von Informationen aus den Medien mit Sicherheit sagen zu können, wie sehr ein Opfer traumatisiert ist, und ihr Verhalten in Zweifel ziehen zu müssen. Damit unterstützt du den Mythos, dass es ein richtiges, eindeutiges Opferverhalten gibt. Und ich finde es sehr ärgerlich, dass du anderen ideologische Verblendung vorwirfst, selbst aber mit wüsten Unterstellungen, die nichts mit dem Geschriebenen zu tun haben, um dich wirfst und thematisch teilweise meilenweit abschweifst.

Deshalb: Bitte nicht mehr auf meine Beiträge antworten!

auf irgendwelche
Zeitungsberichte vertraue ich nunmal nicht und schon gar nicht
wenn es um ideologisch aufgeladene Inhalte geht.

Einigung

es gibt eine klare Rollenverteilung und eine klare
Prozessordnung, die die Spielregeln darstellt. Da gibts zwar
Grenzen der Verteidigung, aber grundsätzlich ist es die
Aufgabe jedes Anwaltes und auch des Verteidigers die
Interessen seines Mandanten zu wahren - und ein Anwalt darf
niemals auf die Gegenseite Rücksicht nehmen, wenn das dem
eigenen Mandanten schadet.

Ebenfalls Einigung

Das heißt nicht, dass man mutwillig
Streit suchen muss oder mutwillig diffamiert (davon halte ich
nichts)

Genau das meinte ich aber. Es gibt da eben Grenzen! Die außerhalb des Gerichtssaals vielleicht auch noch ein wenig entschärft gehören :wink:

Außerdem gilt die Unschuldsvermutung, ein wichtiges
Grundrecht,

… dass ich sehr hoch achte.

und die bedeutet auch, dass es zum Zeitpunkt des
Prozesses noch nicht feststeht, dass das Opfer wirklich ein
Opfer ist.

Richtig. Ich bin auch der Auffassung, das hatte ich ja auch bereits schon geäußert, dass ich Diffamierung auch eindeutig und uneingeschränkt als Tat betrachte, die nicht nur einen Täter (bzw. eine Täterin in diesem Kontext) sondern auch Opfer produziert. Und das u.U. sehr nachhaltig und sehr heftig.

Leider herrscht in diese Land recht weit verbreitet eine gewisse Gleichgültigkeit solchen Opfern gegenüber. Ähnlich wie es auch beim Thema Sicherheitsverwahrung oder bei der Einschränkung von Grundrechten geht: Lieber 10 Unschuldige verurteilt, durchsucht, in den Medien an den Pranger gestellt, Ungefährliche in der Forensik gehalten, … als einen nicht erwischt zu haben.

Aber das ist ein andere Fass.

Hallo!

Danke.

Bitte, war ernst gemeint:smile: Wobei das jetzt eher ins Philosophiebrett gehörte:wink:

Genau die meinte ich und empfinde sie inzwischen als
schädlicher für die Diskussion als die Männerströmung, die so
tut (und das mit Statistiken „untermauert“), als ob die
meisten angezeigten Vergewaltigungen ja Fantasie rachsüchtiger
Frauen seien. Mit letzteren kann man leichter umgehen, finde
ich jedenfalls.

Sehe ich genauso. Das hat aus meiner Sicht damit zu tun, dass die derzeit dominante Strömung stark mit Dogmen arbeitet und überraschend großen Einfluss hat. Damit einher geht typischerweise eine Immunisierungsstrategie gegen Kritik. Damit habe ich prinzipiell ein Problem, ganz egal welche Ideologie dahintersteht.

Irgendwelche radikalen Männerströmungen sind genauso dämlich, aber machtpolitisch schlichtwegs bei uns nicht so dominant. Daher vielleicht manche Vertreter bei familienrechtilchen Verfahren lästig und funktionieren diese um zur Showbühne (wir haben da in der Praxis konkret Probleme gehabt in Österreich, was man jetzt mit einer Gesetzesnovelle beendet hat), aber die haben nicht generell so einen Einfluss auf die Gesellschaft.

Die Kritik, dass sich Frauen selbst in den Opferrollenmythos
zurückziehen, kommt unter anderem von Elisabeth Badinter
(Fausse Route, 2003), also einer der bekanntesten
Feministinnen, das erwähne ich immer ganz gerne, damit nicht
irgendwelche Totschlagsargumente und diverse Keulen ausgepackt
werden.

Wobei man aber gerade diese Ansicht nur höchst schwer
unterbringen kann, wenn eine solche Diskussion schon mal im
Gange ist. Das geht fast nicht anders, als zu äußern und sich
danach erst mal hinter Panzerglas zu verschanzen, bis die
erste Ermüdungswelle des Angriffs vorbei ist :wink:

Das ist richtig, ich muss gestehen, dass ich auch nicht ausreichend dazu gekommen bin die entsprechende Primärliteratur im Ganzen zu lesen. Ich versuche mich derzeit gerade durch Butlers Gender Trouble zu quälen und das ist bis dato wirklich eine Qual.

Nicht zuletzt auch deshalb, weil Aussagen von Badinter auch
aus dem Zusammenhang gerissen und dann von der og.
Männerfraktion missbraucht werden. Das gilt bspw. ganz stark
für den Begriff Opfermythos, der dann so benutzt wird, als ob
es Frauen als Opfer gar nicht oder nur als Randerscheinung
gibt.

Das ist klar, dass soetwas passiert, da sind die einen nicht besser wie die anderen. Mir gehen beide in Wahrheit auf die Nerven.

Gruß
Tom

Hervorragender Artikel, den du geschrieben hast. Sowas liest
man selten in einem Forum!

Danke. Ich hatte etwas gezögert, weil man mit so einem Thema sofort ein riesiges Fass aufmacht, gerade weil er so von Strömungen und Emotionen geprägt ist. Da vernünftig zu antworten bedeutet halt dadurch immer auch intensives Eingehen.

Ich wollte noch was ergänzen, was vielleicht manche etwas zum
Nachdenken anregen sollte: die Frauenbewegung und der
Feminismus sind sehr heterogene Strömungen. Es gibt aber (wie
sonst auch) eine, die dominant ist und die den Ton angibt und
gerne Immunisierungsstrategien fährt (und damit jede Kritik
mit dem Etikett frauenfeindlich denunziert).

Genau die meinte ich und empfinde sie inzwischen als schädlicher für die Diskussion als die Männerströmung, die so tut (und das mit Statistiken „untermauert“), als ob die meisten angezeigten Vergewaltigungen ja Fantasie rachsüchtiger Frauen seien. Mit letzteren kann man leichter umgehen, finde ich jedenfalls.

Die Kritik, dass sich Frauen selbst in den Opferrollenmythos
zurückziehen, kommt unter anderem von Elisabeth Badinter
(Fausse Route, 2003), also einer der bekanntesten
Feministinnen, das erwähne ich immer ganz gerne, damit nicht
irgendwelche Totschlagsargumente und diverse Keulen ausgepackt
werden.

Wobei man aber gerade diese Ansicht nur höchst schwer unterbringen kann, wenn eine solche Diskussion schon mal im Gange ist. Das geht fast nicht anders, als zu äußern und sich danach erst mal hinter Panzerglas zu verschanzen, bis die erste Ermüdungswelle des Angriffs vorbei ist :wink:

Nicht zuletzt auch deshalb, weil Aussagen von Badinter auch aus dem Zusammenhang gerissen und dann von der og. Männerfraktion missbraucht werden. Das gilt bspw. ganz stark für den Begriff Opfermythos, der dann so benutzt wird, als ob es Frauen als Opfer gar nicht oder nur als Randerscheinung gibt.

Hallo!

Nein, ich wollte nur die andere Seite beschreiben ohne großartig an jedes einzelne Wort zu denken, da solltest du nicht allzuviel hineininterpretieren.

Gruß
Tom

Danke für die Studie und deine Ausführungen, wenn ich etwas mehr Zeit habe, stecke ich den Kopf da mal intensiver rein!

Du hast leichte Blessuren und J~ wurde schwer niedergeprügelt!

Was J~ angeht, stimmt das wohl. Meine Blessuren sehe ich aber nicht :wink:

Als ich mich hier zu Wort gemeldet habe, wusste ich sehr gut, was ich tue. Und wenn man an bestimmter Stelle sehr bewusst auch in die Offensive geht, dann ist Gegenwind zu erwarten. Der hielt sich hier auch in sehr erwartetem Rahmen.

Ich bin zu tief in der Thematik drin, als dass ich nicht weiß, wie viele Facetten eine Rolle spielen. Wenn man sich aber mit der Grundhaltung dem nähert, dass jedes Opfer ein Opfer ist und diese zu vermeiden sind, wohinter ich sehr fest stehe, dann spielt nicht nur das Geschlecht keine Rolle, sondern ein falsch beschuldigtes Opfer ist auch ein Opfer. Genauso wie man schön gelebte Zweisamkeit und Sexualität auch opfern kann.

Mich hat die Wertung „lebensfremd“ gestört. Dass ist dann schon ein wenig mehr, als eine zweite Seite zu beleuchten! Du hältst damit nicht nur die eine Variante für unglaubwürdig dar, sondern indirekt denjenigen, der die andere für möglich ist, fast Deppen, der in einer Fantasiewelt lebt.

Moin Metapher,

hier also meine versprochene Antwort auf dein Posting. Sorry, es hat etwas länger gedauert, mir kam etwas „real life“ dazwischen :wink:
Ich habe die Diskussion die letzten Tage nicht mehr so intensiv verfolgt, sie wird wohl auch langsam zur Ruhe gekommen sein.
Trotzdem noch mal danke für deine Stellungnahme.

Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich die Geschichte der betreffenden Frau vor dem Schreiben meines UP nicht kannte. Recht deutlich habe ich ja auch meine Bezugnahme auf den einen SPON-Artikel erklärt - vieles von dem was du nun hier schreibst wusste ich vorher nicht und meine Sicht auf die Dinge wäre mit diesem Vorwissen wohl eine andere gewesen.

Auch war mein Posting eines von einem Laien in einem Internetforum - es war keine abschließende fachliche Beurteilung eines komplizierten gesellschaftlichen Themas in einem Fachjournal. Bei einigen Antwortern hatte ich das Gefühl, dass das nicht ganz klar war.

Als ich nun diesen hierher verschobenen Thread zur Kenntnis
nahm, hat mich vor allem interessiert, welche Merkmale an
deinem UP den massiven Gegenwind erzeugt haben, den du hier
erfahren hast.

Die Titelzeile und dein Vorwort, in dem du ja erklärst, man
müsse den Spiegelartikel nicht unbedingt vorher lesen:

Einerseits verstehe ich zwar schon was du damit meinst, dass die Verknüpfung der Worte „Missbrauch“ und „vermeintlich“ ein Trigger sein kann. Andererseits fand ich es sehr lehrreich, aber leider auch sehr erschreckend, wie wild daraufhin „um sich“ geschlagen wurde. Das Beispiel brachte ich hier schon woanders: solch unkontrolliertes und offenbar wenig reflektierte Verhalten kannte ich bisher eigentlich nur von Männern im Straßenverkehr die ich schon mehrmals „austickend“ erlebt habe.

Aus diesem Grund wurde auch
irgendwo in diesem Thread geäußert, hoffentlich triggert das
Ganze hier nicht …

Wie gesagt, es mag schon sein, dass mein UP Leute triggerte. Aber ich finde es deshalb trotzdem unangemessen nicht zwischen dem Auslösenden und der eigentlichen Trauma zu unterscheiden - ich hatte manchmal den Eindruck, dass die Grenze zwischen beidem teilweise etwas verschwamm. Auch wenn ich einen Trigger auslöste, so bin ich doch als Poster nicht dafür und auch nicht für dessen Folgen verantwortlich.

Aber davon abgesehen (denn du kannst sowas mutmaßlich ja nicht
wissen und es war folgich keine Absicht), abstrahierst du nun
den Spiegelartikel auf eine Weise, die einen Fall
zurechtbastelt, der dem der Darstellung im Spiegel gar nicht
entspricht,

Natürlich war er vereinfacht dargestellt, es war ja auch ein Forumsartikel.

und der darüberhinaus auch mit dem von Sofie
Karasek geschilderten Erleben nichts zu tun hat.

was mir nicht klar war und ich verheimlichte nie, dass ich keine Hintergründe kannte.

Ja, du gibst ein bereits von dir vorinterpretiertes Szenarium
vor, und allein das enthält dein Diskussionsanliegen. Der Fall
Karasek steht also gar nicht zur Debatte, was viele hier
übersehen haben.

Gerne hätte ich weiterführende Informationen am Anfang der Diskussion erhalten, ich schrieb es ja sogar explizit. Mir schien aber hier sehr oft, dass mein UP und die dort von mir angegebenen Diskussionsgrundlagen wirklich, auch auf mehrfache Hinweise hin, komplett ignoriert wurden. Offenbar reichten manchen einige wenige Stichworte aus um mich und mein Anliegen mit aller Gewalt in eine bereits vorgefertigte Schublade pressen zu wollen.
Auch wenn ich mich im Ergebnis gestärkt sehe finde ich es doch sehr schade, dass eine Diskussion am Thema selbst deshalb sehr oft überhaupt nicht möglich war.
Vermutlich sind wir hier kein Einzelfall und in anderen Bereichen wird aus diesem Grund dort dann wohl auch keine konstruktive Auseinandersetzung möglich sein.

  • nachdem der Tag gemeinsam fröhlich verbracht wurde

Von „fröhlich“ stand da nichts.

Ja, meine Darstellung war etwas plakativ. Aber wie gesagt war das ja nur ein Forumsbeitrag und außerdem musste ich meine Frage auch irgendwie als Diskussionsstartpunkt gestalten.

wird zu zehnt in Hotelzimmern gemischtgeschlechtlich übernachtet

Auch von gemischt steht da nichts.

Na doch. Mindestens eine Frau, mindestens ein Mann und mindestens weitere Personen. Das ist gemischtgeschlechtlich.

An eine schlafende Frau presst sich (wie sonst fühlt man
jemandes Herzschlag!?) ein Mann und betatscht ihren Körper mit
verschwitzen Fingern. Warum reduzierst du das auf „wo auch
immer steht da nicht“?

Meiner ersten Einschätzung nach beim lesen des SPON-Artkel gab es nicht diese „Härte“ des Übergriffes, welche du aber auf Grund des Wissen aus anderen Quellen offenbar siehst. Und ich las nicht bzw kann mich nicht daran erinnern, _wo_ genau er sie anfasste. Dass sie schlief, stand IMHO bei SPON auch nicht.
Wie schon gesagt: mit mehr Hintergrundwissen hätte ich die Sache damals sicher anders gesehen. Das mangelnde Wissen kann man mir sicher nicht zum Vorwurf machen.

Was psychisch bei einem Opfer eines sexuellen Übergriffs zu
einer - von außen gesehen und beurteilt - trotz Vorhandensein
wirksamerer Möglichkeiten mangelhaften Gegenwehr führt, ist
psychologisch recht gut erklärbar. Es sind psychische Abläufe,
die auch in anderen, nicht-sexuellen Zusammenhängen zum Tragen
kommen (insbesondere in Konfliktszenarien von
Paarbeziehungen).

Das ist aber nicht mit zwei Sätzen zu erklären. Und es
hinreichend zu begründen würde auch den hiesigen Kontext
überfordern.

Interessieren würde mich das schon, was jemandem wie hier hemmt einfache Abwehrmaßnahmen anzuwenden. Magst du vielleicht doch ein paar Sätze dazu schreiben?

Man könnte die Geschichte auch anders lesen

Ab hier wird es heiß. Du präsupponierst hier eine reine
Phantasiesituation. Sofern ok. Aber du versäumst den Zusatz,
dass das weder mit dem realen Fall Sofie Karasek, noch mit der
miserablen Spiegeldarstellung irgendetwas zu tun hat!

Also… ich benutzte ja die Worte „man könnte die Geschichte auch anders lesen“. Damit bringe ich zum Ausdruck, dass nicht ICH die Geschichte so lese, sondern dass MAN die Geschichte so lesen KÖNNTE. Deswegen steht das auch genau so da. Übrigens bin ich mir sehr sicher, das viele das nicht nur könnten, sondern auch tun. Ich allerdings nicht!

Damit wollte ich eine weitere, konträre -auch zu meiner- Sichtweise schildern die man als Ansatzpunkt für eine Diskussion verwenden kann. Wie man mich dabei derart missverstehen kann ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar und evtl. hängt das mit der Art des Themas zusammen. Aus anderen Bereichen kenne ich das so nicht.
Davon mal ganz abgesehen kann man bei einer missverständlichen Aussage eines Diskussionspartners ja auch durchaus mal nachfragen wie sie den nun gemeint war bevor man ihn zerpflückt :wink:

Und wenn sie wie sie selbst sagt in dem entsprechenden Augenblick den Mißbrauch nicht bemerkte, wie bitte soll denn dann die Gegenseite das können?

Wo steht denn, dass sie den Mißbrauch nicht bemerkte?

Sie bemerkte nicht, dass es ein Missbrauch war. Okay, das war von mir oben eine sprachliche Ungenauigkeit.
Was ich damit sagen wollte: sie selbst ordnete seine Handlungen nicht als Missbrauch ein wie sie sagt (das steht meiner Erinnerung nach so im SPON-Artikel). Aber, wenn ich das richtig verstehe, ist ja der wichtigste Punkt bei der Beurteilung ob eine sexuelle Handlung Missbrauch ist die Bewertung des Opfers (zumindest wie hier bei Erwachsenen, keine Drogen o.ä. situationsverändernden Umstände). „Trotzdem soll der Täter das erkennen können, obwohl es das Opfer nicht kann“ wollte ich damit zur Diskussion stellen.

Aber meilenweit entfernt von einer Opfer-Täter-Verwechslung kann ich hier nun keinen Mißbrauch erkennen aber deutliche Mängel bei K.

Ja. Klar, Wenn man es so liest wie du!

Ich weiß nicht welchen fachlichen Hintergrund du hast und ich weiß auch nicht wie viel Erfahrung auf dem Gebiet des Missbrauchs. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass, wenn ich deinen letzten Satz so lese, dein Wissen und dein Gespür für die Opfer dich vielleicht meinen lassen, für andere wäre die Bewertung der Handlung als Missbrauch ebenso völlig klar. Das glaube ich allerdings ganz und gar nicht und auch ich bin Laie und kein Fachmann, kann also vieles nicht richtig erkennen. Und nein, ich verwechsele Opfer und Täter nicht, zumindest gebe ich mir Mühe. Ich bin ja auch bereit zu lernen und meine Einschätzung zu prüfen - drum stelle ich mich hier ja auch der Diskussion. In dem SPON-Artikel las ich seine Gewaltausübung eben eher gering und ihre Gegenwehr ebenso. Für mich als Laien klang das eben anfangs nicht sehr klassisch. Deswegen bin ich allerdings noch lange kein Missbrauchsschönredner.

Also so, wie es die
meisten Opfer sexueller Übergriffe, sexuellen Mißbrauchs und
sexueller Gewalt am meisten fürchten, und wie es als Folge bei
Opfern sexueller Übergriffe den größtmöglichen Schaden
anrichtet, zusätzlich zum auslösenden Erlebnis.

Es tut mir leid, das Opfer sexuellen Missbrauchs durch Handlungen Unbeteiligter weiteren Schaden erleiden. Das liegt allerdings nur soweit im Bereich meiner Verantwortung wie ich Teil dieser Gesellschaft bin. Ich persönlich kann dafür also nur sehr wenig und im Gegenteil hat mein Posting hoffentlich sogar dazu beigetragen die Vorgänge öffentlich zu thematisieren.

Die Frage bleibt: Warum strengst du eine solche Entstellung
der Berichte an?

Ich fürchte, du überbewertest mein Posting vielleicht auch etwas. Es war wie mehrfach betont ein Artikel in einem Internetforum. Es war kein provozierend Beitrag auf einem Symposium für sexuellen Missbrauch um Opfer zu diffamieren und ich bin hier auch nicht als irrer Forumstroll bekannt. Mich hat die Bewertung der Geschichte durch andere interessiert und darüber wollte ich diskutieren. Auf Grundlage des SPON-Artikels, ich kann es nicht oft genug wiederholen. Die ganze Geschichte der Karasek, die ich gar nicht kannte, wollte ich nicht durch zwei, drei Sätze abschließend erklären.

Warst du dir bewußt, dass hier mit großer Wahrscheinlichkeit
auch Opfer von sexuellen Übergriffen mitlesen, die jahre- und
jahrzehntelang mit dem Makel der unterstellten
Unglaubwürdigkeit leben mußten und müssen?

Nein und es liegt auch nicht in meiner Verantwortung das zu wissen. Ich habe nur mich selbst zu verantworten und nicht die Taten von anderen. Wer sich durch meine Äußerungen an traumatische Erlebnisse erinnert sieht, darf mir das auch wirklich gerne mitteilen solange er dabei sachlich bleibt. Es ist nicht mein Ziel andere zu verletzten, aber ich kann auch, gerade bei solch speziellen Umständen, nicht wissen welche meiner Handlungen bei welcher Art von Traumatisierten welche Gedanken hervorrufen.

Viele Grüße,
J~

Hallo!

Hervorragender Artikel, den du geschrieben hast. Sowas liest man selten in einem Forum!

Ich wollte noch was ergänzen, was vielleicht manche etwas zum Nachdenken anregen sollte: die Frauenbewegung und der Feminismus sind sehr heterogene Strömungen. Es gibt aber (wie sonst auch) eine, die dominant ist und die den Ton angibt und gerne Immunisierungsstrategien fährt (und damit jede Kritik mit dem Etikett frauenfeindlich denunziert).

Die Kritik, dass sich Frauen selbst in den Opferrollenmythos zurückziehen, kommt unter anderem von Elisabeth Badinter (Fausse Route, 2003), also einer der bekanntesten Feministinnen, das erwähne ich immer ganz gerne, damit nicht irgendwelche Totschlagsargumente und diverse Keulen ausgepackt werden.

Gruß
Tom

Hallo!

Das ist so generell gesagt völliger Unsinn, weil es kein Verständnis von Inhalt ohne Interpretation gibt.

Gruß
Tom