Nun ja, wenn es tatsächlich um eine Erklärung für das
Verhalten von Missbrauchsopfern gehen sollte, die sich während
des Missbrauchs nicht oder nicht ausreichend wehren, hat das
auch mit Sexualität recht wenig, sehr viel aber mit
Psychologie zu tun.Wenn, dann ja. Aber geht es denn wirklich darum? Oder geht es
hier nicht eher um zwei gewöhnliche Leute, die sich beide
falsch verhalten haben?
Gewöhnliche Handlungen von gewöhnlichen Leuten, die sich falsch verhalten?
Ich halte es nicht für sehr gewöhnlich, dass ein Mann mitten in der Nacht ins Bett einer schlafenden (dieses Detail habe ich dem O-Ton entnommen) Frau kriecht und sexuelle Handlungen an ihr vornimmt , wenn er sie gerade erst am Vortag als Mitglied einer von ihm geleiteten Gruppe kennengelernt hat und nicht von ihr dazu aufgefordert wird.
Dagegen halte ich es nicht für ungewöhnlich, dass man sich nicht heftigst möglich wehrt, ja , zunächst vielleicht sogar gar nicht so recht weiß, was da gerade passiert, wenn man mitten in der Nacht davon aufgeweckt wird, dass ein nahezu Wildfremder an einem herumfummelt.
In dem konkreten Fall war der Mann ein Serientäter. Ich denke
nicht, dass es übertrieben ist anzunehmen, dass er ziemlich
genau wusste, was er tat - und dass das kein
Verführungsversuch war.Na ja, weißt du, „Serientäter“?
Das ist in diesem Fall unbestritten - der konkrete Mann aus dem Artikel hat mehrere Frauen missbraucht, eine davon auch vergewaltigt, und er hatte dabei auch stets denselben modus operandi. Er wusste also vermutlich recht genau, wie er die Sache so anstellt, dass sich die jeweiligen Opfer nicht (ausreichend) wehren.
Dann bin ich auch einer. Ich
hab auch mehrfach mit Frauen geschlafen, die sich anfangs
gesträubt haben. Natürlich nicht mit Gewalt, aber die vermag
ich hier auch nicht recht zu erkennen. Denn schließlich und
endlich hat er ja das Bett verlassen, als er merkte, dass es
aussichtslos war.
Bist du zu Frauen ins Bett gekrochen, die du praktisch nicht kanntest, die dich nicht dazu aufgefordert haben und die noch dazu zu diesem Zeitpunkt schliefen? Und wie oft muss dich eine Frau wegschubsen, bis du verstehst, dass deine Anwesenheit in ihrem Bett nicht erwünscht ist?
Nicht wirklich, oder? Ich habe zwar schon öfter den Verdacht gehabt, dass du mit deinen Ansichten in den 60ern des vergangenen Jahrhunderts stecken geblieben bist, aber für einen rücksichtslosen Volltrottel habe ich dich bislang eigentlich nicht gehalten. ;o)
Experten-Reaktionen.
Glaub ich nicht so recht, Branden und Metapher vielleicht,
wenn sie grad Lust haben, ansonsten ein paar
Küchenpsychologen.
Immer noch besser als eine große Ladung von „Frauen sehen sich ja immer nur als Opfer, dabei sind sie doch alle so böse und machen nur uns arme Männer zu Opfern“.
Was mich wundert, ist, dass sich hier so wenig Männer äußern,
aber die haben wahrscheinlich Angst, dass sie Saures von der
Damenwelt kriegen.
Vielleicht fehlt es da tatsächlich an eigenen Erfahrungen als Opfer von Missbrauch und der notwendigen Empathie, um sich in jene hineinzuversetzen.
Außerdem scheint bei einigen jede Menge Angst mitzuschwingen, selbst sexuellen Übergriffen bezichtigt zu werden - vielleicht, weil sie sich unterschwellig bewusst sind, sich Frauen gegenüber mitunter grenzwertig zu verhalten, sich dies aber nicht eingestehen wollen. Zumindest drängt sich mir dieser Verdacht auf, wenn ich hier und anderswo heftigste Abwehrreaktion und Entschuldigungen für Täterverhalten lese.
=^…^=