Geschlechtergerechte sprache

im ernst?
das darf ja nicht wahr sein! was denkst du denn wie diese „muttersprache“ entstanden ist? wielange hat die sich schon nichtmehr verändert? sprachen ändern sich immer und überall und das was jetzt amerikanismen sind waren früher französische oder jüdische oder lateinische etc. lehnwörter. das als „verschandelung“ der sprache zu bezeichnen ist nicht nur reaktionär sondern bereits nationalistisch.

auf einem solchen niveau bin ich nicht zu diskutieren bereit. das ist keine meinung das ist eine nationalistische phobie.

viel glück
paul

das eingemachte ist nicht der olymphohe
managerInnenposten, sondern die IDENTITÄT
die sich zu einem guten, ja sogar sehr
guten teil in der sprache manifestiert.

Ich habe kein Problem mit meiner
Identität, ich habe nur ein Problem mit
Menschen, die meine Muttersprache
verschandeln wollen! Das fängt an bei
wilden Änderungen im Zuge der
Rechtschreibreform, geht weiter bei
häßlichen Amerikanisierungen und endet
für mich bei Forderungen wie Deiner.

Hoppla!
Hallo Paul,
ich glaube, Du regst Dich da ein bißchen künstlich auf!! Vielleicht solltest Du nicht so vorschnell sein mit Deinen Urteilen, eine kurze Nachfrage kann manche Sachen ganz schnell klären!

das darf ja nicht wahr sein! was denkst
du denn wie diese „muttersprache“
entstanden ist? wielange hat die sich
schon nichtmehr verändert? sprachen
ändern sich immer und überall und das was
jetzt amerikanismen sind waren früher
französische oder jüdische oder
lateinische etc. lehnwörter.

Du findest es also gut, wenn man für jeden Schnickschnack ein englisches/amerikanisches Wort verwendet, auch wenn es im Deutschen ein gleichwertiges, ebenso verständliches Wort gibt??? Ich finde, das muss nicht sein und das hat nichts mit Nationalismus zu tun, sondern mit Sprachgefühl.

das als
„verschandelung“ der sprache zu
bezeichnen ist nicht nur reaktionär
sondern bereits nationalistisch.

Wie schon oben gesagt, steigerst Du Dich da in etwas rein und verlierst ein bißchen den Blick für’s Wahre! Du magst mich ja gerne als reaktionär bezeichnen, das würdest Du wahrscheinlich zurücknehmen wenn Du mich näher kennenlernen würdest. Aber Du bezeichnest mich auch als nationalistisch,sehr qualifiziert (in meinen Augen auch noch unverschämt) sowas über einen Menschen zu behaupten, den man gar nicht kennt. Wenn Du Deine übrigen Gesprächs-/Forumspartner auch so vorschnell aburteilst, könnte ich verstehen wenn Du nicht viele Deiner Forderungen unters Volk bringen kannst.

auf einem solchen niveau bin ich nicht zu
diskutieren bereit.

Ich frage mich jetzt nur, wer das Niveau gesenkt hat?!

das ist keine meinung
das ist eine nationalistische phobie.

Ich lasse jedem seine Meinung über mich. Auch Dir, der Du mich eigentlich gar nicht kennst, vielleicht bringt’s Dir ja was! Ich würde es jedenfalls nicht wagen, über jemand relativ unbekannten eine solche Äußerung zu machen.

viel glück

Ebenso! Viele Grüße,
-fraukenstein

nicht ganz

Eine Frau, die als
Managerin ihren Weg macht, kann viel mehr
erreichen, als eine Frau die sich durch
fragwürdige Forderungen nach sprachlichen
Veränderungen unglaubwürdig macht.

Dann haben wir EINE Mangerin! durch die Veränderung, die die andere Frau hervorruft vielleicht in 10 Jahren 50%???

Das ist ja nun allgemein bekannt und
deshalb sollten Frauen im Beruf ihre
Fähigkeiten, ihre Kompetenz unter Beweis
stellen und sich auch bewerben wenn nicht
ausdrücklich das große ‚I‘ in der
Berufsausschreibung steht.

Das tun sie bereits… den Erfolg kannst Du in jedem Führungskreis oder jeder Chefetage sehen. Es sind einfach zu wenig!!! Jedenfalls für meinen Geschmack.
Ayla, die gerne noch ein paar Kolleginnen hätte

ich habe nur ein Problem mit
Menschen, die meine Muttersprache
verschandeln wollen!

ups… vielleicht solltest Du Dich doch etwas mehr mit der Entstehung und den Hintergründen Deiner MUTTERSPRACHE auseinandersetzen??? Mir scheint, es ist dringend nötig!!
Ayla, die sich lange Zeit mit der historischen Entwicklung unserer heutigen Sprache auseinandergesetzt hat. Übrigens war ich VORHER genau Deiner Meinung!!!
Ayla, die Dir das Buch „Vater Staat hat keine Muttersprache“ wärmstens empfiehlt!!

tut mir leid, aber dieses argument verstehe ich nicht.

werden männer dadurch körperlich schwächer, dass wir eine „weibliche“ sprache einführen?
du kannst doch nicht im ernst die existenz von frauenhäusern daraus leiten, dass wir von „ärzten und apothekern“ und nicht von
-innen reden!
machtkämpfe hat es immer gegeben und wird es immer geben. diese gibt es auch im tierreich, wo die sprache ja nun wohl keine rolle spielt.
gruss
saskia

Es ist keine Sache, die von heute auf morgen über die Bühne gehen kann, aber die Sprache trennt die Geschlechter nunmal in zwei Klassen. Unser Denken wird ein Stück weit davon gelenkt, wie und was wir Sprechen. Eine langsame Anpassung in der Sprache kann auf lange Sicht vielleicht eine Annäherung der Geschlechter bewirken.

machtkämpfe hat es immer gegeben und wird
es immer geben. diese gibt es auch im
tierreich, wo die sprache ja nun wohl
keine rolle spielt.

Dass Du mit dem Tierreich argumentierst, finde ich sehr gefährlich. Man kann das Spielchen Mensch-Tier-Vergleich sehr weit treiben, und dann wird auch ein Sachverhalt wie Vergewaltigung rechtfertigbar sein, denn auch das gibt es im Tierreich. Mit solchen Aussagen ist irgendwie nicht zu spassen.

Aber nochmal zum Thema Macht. Dass Männer in unserer Gesellschaft die Macht für sich gepachtet haben, ist doch irgendwie nicht zu übersehen. Demütigung von Frauen ist an der Tagesordnung. Bei manchen endet sie im Frauenhaus; ich könnte schon kotzen, wenn ich mir Werbung im Fernsehen anschaue. Auch Männer trifft die Demütigung. So werden sie ausgelacht und ausgegrenzt, wenn sie ein Kind erziehen wollen und dafür ihren Beruf aufgeben. Ist das Gleichberechtigung? Eigentlich hatte ich deshalb mein vorangegangenes Posting geschrieben, weniger wegen der Sprache. Mir ging es darum, dass viele Frauen sich als emanzipiert bezeichnen, die Emanzipation aber gleichzeitig verlachen. Sie fühlen sich vielleicht wohl in ihrer Rolle, was niemandem zu verdenken ist, aber ich finde es völlig unqualifiziert davon zu sprechen, die Emanzipation sei doch ein alter Hut und nur was für Zicken.

Und jetzt geh ich ins Kino.

Herzliche Grüße,
Iris

also mal eins vorweg, ich bin durchaus für emanzipation/gleichberechtigung, aber nicht um jeden preis.
aber ich fühle mich nun mal nicht weniger emanzipiert, wenn ich mit „leser“ oder „mitbürger“ angesprochen werde, als wenn ein /innen angehängt wird.
und ich heiße „macht“ überhaupt nicht gut, aber ich leugne einfach, dass wir sie durch eine sprach-reform abschaffen können. da spielen ganz andere mechanismen eine rolle!

im übrigen hoffe ich, dass dein kinofilm erfreulicher war, als diese diskussion hier (obwohl sie auch anfängt, mir spass zu machen)
gruss
saskia

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Höflichkeit statt Emanzipation
Hi :smile:

Warum lassen wir nicht alles männlich
ausser es ist eindeutig weiblich???

Ich stimme dir völlig zu. Ich bin eindeutig weiblich und möchte also auch so angesprochen werden, auch wenn ich mich in einer „gemischten“ Gruppe befinde.
Wo ist eigentlich das Problem ? Warum soll man weibliche Wesen nicht auch als weiblich ansprechen ? Ich finde, dass ist doch wohl selbstverständlich, genau so, wie ich es selbstverständlich finde, dass mein Nachbar sich „Hausmann“ nennt, und nicht „Hausfrau“.
Für mich ist das auch keine Frage der Emanzipation, sonder der Höflichkeit und des Respekts meinem Gesprächspartner oder wem auch immer gegenüber.

Und wo wir gerade bei lächerlich sind, ich finde nichts lächerlicher, als Frauen, die sich als Lehrer (da sagen dann die Kinder wohl auch „Herr Lehrer“ zu ihr) oder gar Kaufmann bezeichnen.

Gruss
Marion, die gar nicht verstehen kann, wie sich jemand darüber aufregt, dass Frauen auch mit weiblichen Wortendungen bezeichnet werden wollen.

Tut mir leid…
…da habe ich mich wohl durch Unwissen disqualifiziert!? Nachdem mich erst Paul zurechtgewiesen hat und jetzt Du, zweifle ich langsam an meinem Bildungsstand! Ich wollte eigentlich nur sagen, daß mir so manche Forderungen nach geschlechtergerechter Angleichung der Sprache, die Verwendung von amerikanischen/englischen Wörtern um jeden Preis, auf den Sack gehen (tschuldigung, aber so ist es nun mal). Und da Deutsch nun mal meine Muttersprache ist, hab ich mich auch darauf bezogen. Daß man dafür ein studiertes Hintergrundwissen haben muss, wußte ich nicht…Ich werde demnächst zu solchen Themen einfach sagen, daß mir das stinkt und aus, dann weiss wenigstens jeder, daß ich kein Hintergrundwissen habe.

ups… vielleicht solltest Du Dich doch
etwas mehr mit der Entstehung und den
Hintergründen Deiner MUTTERSPRACHE
auseinandersetzen??? Mir scheint, es ist
dringend nötig!!
Ayla, die sich lange Zeit mit der
historischen Entwicklung unserer heutigen
Sprache auseinandergesetzt hat. Übrigens
war ich VORHER genau Deiner Meinung!!!
Ayla, die Dir das Buch „Vater Staat hat
keine Muttersprache“ wärmstens
empfiehlt!!

Wahrscheinlich hast Du recht und ich sollte erstmal noch ein paar Bücher lesen, damit ich meine Meinung verständlich an den Mann :wink: bringen kann!

Tschüssi,
-fraukenstein

im übrigen hoffe ich, dass dein kinofilm
erfreulicher war, als diese diskussion
hier (obwohl sie auch anfängt, mir spass
zu machen)
gruss
saskia

Hallo Steinchen,

diese Diskussion - eigentlich alle Diskussionen um dieses Thema haben einen bitteren Beigeschmack. Ich weiß auch nicht woher das kommt. Leider muß ich immer wieder feststellen, dass Mann und Frau sich oftmals für ihre sog. „feministischen“ Ideen rechtfertigen müssen und nicht so ganz für voll genommen werden. Auch mir hat das eine zeitlang den Nerv getötet und ich habe mich auf derartige Diskussionen nicht mehr eingelassen. Aber das kanns ja auch nicht sein. Ich finde diese Diskussionen wichtig - mehr davon!

Viele Grüße,
die Iris

P.S. Der Kinofilm war ein echter Knaller: „Being John Malkovitch“ - zum totlachen und John Malkovitch ein sehr erfreulicher Anblick!

machtkämpfe hat es immer gegeben und wird
es immer geben. diese gibt es auch im
tierreich, wo die sprache ja nun wohl
keine rolle spielt.
gruss
saskia

das ist richtig, aber genau deshalb sollten wir unsere machtkämpfe mit etwas feinerer klinge führen, oder? der mensch hat nun mal dank seiner höheren komplexität auch mehr angriffsflächen. menschen könne also auch ohne sichbaren wunden bzw. körperlichen verletzungen verletzt werden.

… und genau darum geht es in der ganzen diskussion, oder?

grüsse von paul der den vorteil kein tier zu sein auch nützen will.

Hallo, Paul-Stephan,

Reich mir doch mal bitte die Salzstreuerin und könntest Du die Töpfin mal umrühren?

Man kann’s auch übertreiben!

Gruß Eckard

liebe® eckard,

wenn du schon deinen sprühenden humor als argumentationshilfe begreifst, dann versuch auch namen richtig abzuschreiben.

alles liebe
paul

Lieber Paul,

zunächst bitte ich um Verzeihung, dass ich Deinen Namen nicht korrekt wiedergegeben habe.

Aber nun zum Thema:
Genau das finde ich an dieser Diskussion so widersinnig, dass hier mit Bierernst versucht wird an Symptomen herumzudoktern. Sprache ist immer eine Reflektion auf die Realität. Ändere die Realitäten und du änderst die Sprache. Der Schwanz wedelt nun einmal nicht mit dem Hund.

Eine geschlechtergerechte Sprache wird sich von ganz allein einstellen, wenn es uns allen (Männlein und Weiblein) gelingt miteinander ins Reine zu kommen.

Und bei diesem letzten Satz wird das Dilemma schon deutlich: hätte ich „Weiblein und Männlein“ schreiben sollen? Habe ich jetzt die Hälfte der Menschheit dadurch benachteiligt, dass ich sie an zweiter Stelle nannte?

Menschen werden das, was sie sind durch die Erfahrungen, die sie machen. Allein schon durch die physischen Unterschiede machen Frauen von klein auf andere Erfahrungen als Männer, werden daher andere Wertvorstellungen entwickeln, andere Vorlieben haben und - ja - auch letzlich eine andere Sprache.

Ich stimme Dir zu, dass Ungerechtigkeiten existieren und dass diese abgestellt werden müssen. Ich wehre mich aber ebenso vehement gegen eine „Entfraulichung“ der Frau wie ich mich gegen die „Entmännlichung“ des Mannes wehre. Mann und Frau sollen sich ergänzen, nicht austauschbar sein.

Und bei allem Ernst, den diese Diskussion erfordert - nicht ganz den Spaß darüber vergessen, den es macht Mann oder Frau zu sein!

Lieben Gruß
Eckard.

lieber eckard!

Aber nun zum Thema:
Genau das finde ich an dieser Diskussion
so widersinnig, dass hier mit Bierernst
versucht wird an Symptomen
herumzudoktern. Sprache ist immer eine
Reflektion auf die Realität. Ändere die
Realitäten und du änderst die Sprache.
Der Schwanz wedelt nun einmal nicht mit
dem Hund.

Sprache ist nicht nur eine reflexion der realität, sprache generiert realität (mit).

Eine geschlechtergerechte Sprache wird
sich von ganz allein einstellen, wenn es
uns allen (Männlein und Weiblein) gelingt
miteinander ins Reine zu kommen.

möglich, aber das „ins reine kommen“ ist multifaktoriell und egal wo man es angreift kommt irgendeines und meint es wäre besser woanders anzufangen.
warum nicht hier?

Und bei diesem letzten Satz wird das
Dilemma schon deutlich: hätte ich
„Weiblein und Männlein“ schreiben sollen?
Habe ich jetzt die Hälfte der Menschheit
dadurch benachteiligt, dass ich sie an
zweiter Stelle nannte?

das ist kein dilemma. du müsstest dich nur abwechseln einmal das weiblein und einmal das männlein vorlassen. das ist doch kein dilemma.

Menschen werden das, was sie sind durch
die Erfahrungen, die sie machen. Allein
schon durch die physischen Unterschiede
machen Frauen von klein auf andere
Erfahrungen als Männer, werden daher
andere Wertvorstellungen entwickeln,
andere Vorlieben haben und - ja - auch
letzlich eine andere Sprache.

ein guter teil der erfahrungen die sie machen besteht aus ihrer sozailisation. vermutlich gibt es in deutschland keine 100 menschen mehr die im ernst glauben, dass buberln eine angeborene affinität zu autos und mäderln zu puppen haben. ein guter teil der sozialisation ist nun mal auch die sprache. elfriede jelinek die mit lust versucht hat einen frauenporno zu schreiben ist letztlich an der sprache gescheitert. es gibt diese fülle an verächtlichen ausdrücken für männer und deren geschlechtsorgane nicht. es ist von daher nicht möglich ein umkehrung der machtverhältnisse im geschriebenen porno zu schaffen (nur als beispiel).
wie erklärst du dir die wortpaare herrlich und dämlich und ähnliches? das sind mainfestationen der gesellschaft in der sprache die sehrwohl gezielt aufgebrochen werden müssen. es gibt eine emazipation, aber wenn man die nicht bald beschleunigt gibt es frühestens in 300 jahren gleiches recht für f und m. ich habe die zeit nicht und die frauen die ich kenne auch nicht.

Ich stimme Dir zu, dass Ungerechtigkeiten
existieren und dass diese abgestellt
werden müssen. Ich wehre mich aber ebenso
vehement gegen eine „Entfraulichung“ der
Frau wie ich mich gegen die
„Entmännlichung“ des Mannes wehre. Mann
und Frau sollen sich ergänzen, nicht
austauschbar sein.

Und bei allem Ernst, den diese Diskussion
erfordert - nicht ganz den Spaß darüber
vergessen, den es macht Mann oder Frau zu
sein!

es geht in der ganzen diskussion und das sind mittlerweile an die 50 mails in keinem einzigen darum ein einheitsgeschlecht zu erfinden! früher war es in der sprache wenn man es so sehen will in ansätzen enthalten in dem man für unbestimmte personen das neutrum verwendete. z.b. irgendeines hat mich bestohlen. das war alltagssprache um die jahrhundertwende die dann maskulinisiert wurde. selbst das sehe ich nicht als vereinheitlichung der geschlechter weil eine rein männliche anrede die beide meint genauso das männliche zu einem einheitsgeschlecht machen würde.

gruss
paul

Und mit ‚I‘?

Das ist ja nun allgemein bekannt und
deshalb sollten Frauen im Beruf ihre
Fähigkeiten, ihre Kompetenz unter Beweis
stellen und sich auch bewerben wenn nicht
ausdrücklich das große ‚I‘ in der
Berufsausschreibung steht.

Das tun sie bereits… den Erfolg kannst
Du in jedem Führungskreis oder jeder
Chefetage sehen. Es sind einfach zu
wenig!!!

Hallo Ayla,

aber Du kannst doch nicht im Ernst glauben, daß diese Chancen sich dadurch verbessern, daß die Firmen zukünftig „ManagerInnen“ suchen müssen!

Darum geht es mir: Solche seltsamen Neuformen der Sprache erreichen ziemlich sicher bestenfalls nichts, schlimmstenfalls einen Rückschritt, weil darüber verärgerte männliche Manager nämlich trotzig reagieren könnten und sich sagen „jetzt erst recht nicht“.

Ich glaube durchaus, daß sich noch einiges ändern muß, aber ich glaube auch, daß bei der Sprache anzufangen der falsche Weg ist.

Gruß, Kubi

Konfuzius sagte:

Ändere die
Realitäten und du änderst die Sprache.

Konfuzius meinte:

"Wenn die Sprache nicht stimmt,
so ist das, was gesagt wird, nicht das,
was gemeint ist.
Ist das, was gesagt wird, nicht das,
was gemeint ist,
so kommen die Werke nicht zustande.
Kommen die Werke nicht zustande,
so gedeihen Moral und Kunst nicht.
Gedeihen Moral und Kunst nicht,
so trifft das Recht nicht.
Trifft das Recht nicht,
so weiss das Volk nicht, wohin Hand und
Fuss setzen.
Also dulde man keine Willkür in der Sprache.
Das ist es, worauf alles ankommt.

Gruß Ayla, mit Konfuzius in diesem Punkt einig

aber Du kannst doch nicht im Ernst
glauben, daß diese Chancen sich dadurch
verbessern, daß die Firmen zukünftig
„ManagerInnen“ suchen müssen!

Hi Kubi,
etwas weiter oben habe ich zu diesem Zusammenhang Konfuzius zitiert.
das „I“ mag ich auch nicht. Solange die Managerin oder Aufsichtsratsvorsitzende oder Bürgermeisterin nicht in den Köpfen ist, wird sie auch nicht Realität!!!
Also bring sie in die sprachliche Gegenwart!!!
Ayla, die keine sprachlichen Klimmzüge mag, sondern meist neutrale Bezeichnungen wählt.

hallo kubi,

_aber Du kannst doch nicht im Ernst
glauben, daß diese Chancen sich dadurch
verbessern, daß die Firmen zukünftig
„ManagerInnen“ suchen müssen!

Darum geht es mir: Solche seltsamen
Neuformen der Sprache erreichen ziemlich
sicher bestenfalls nichts,
schlimmstenfalls einen Rückschritt, weil
darüber verärgerte männliche Manager
nämlich trotzig reagieren könnten und
sich sagen „jetzt erst recht nicht“.

Ich glaube durchaus, daß sich noch
einiges ändern muß, aber ich glaube auch,
daß bei der Sprache anzufangen der
falsche Weg ist._

also ich kann das allen ernstes vertreten! überleg doch einmal wie alt das wort manager ist. es geht nicht darum sprache nicht ändern zu können, sie ändert sich permanent bzw. wird geändert. es kommen neue worte hinzu. es wird davon gesprochen einen computer zu booten oder eine page downzuloaden. das sind alles worte die an die gängige sprache adaptiert werden und niemanden ein problem bereiten.
zu einem problem wird es nur dann, wenn es darum geht frauen sichtbar zu machen. dann ist die hölle los, was man alles nicht kann und wie die sprache verhundst wird und wie blöd das alles klingt. an amerikanismen stossen sich (gott sei dank) die wenigsten. warum schreibst du ohne probleme, dass man manager sagen kann aber managerIn oder managerin linguistische akrobatik ist und merkst dabei nichteinmal, dass manager an sich (setzt man dein denken konsequent fort) in einer anzeige nichts zu suchen hätte?

construct reality!
paul

Hallo Paul,

also ich kann das allen ernstes
vertreten!

Du hast mich mißverstanden. Siehe unten.

überleg doch einmal wie alt

das wort manager ist. es geht nicht darum
sprache nicht ändern zu können, sie
ändert sich permanent bzw. wird geändert.

Richtig. Sie ändert sich von selbst, wenn die Zeit reif ist. Aber eine bewußte kontrollierte Änderung bringt nichts. Guck Dir die Rechtschreibreform an. Sie kommt jetzt, da sie von oben mit „Gewalt“ durchgesetzt wird. Aber viele benutzen sie aus Prinzip nicht, andere müssen’s und tun’s nur unter Protest. Geholfen wurde keinem damit, zumal sie weder konsequent noch logisch ist. Aber das ist ein anderes Thema.
Die diversen Vereine, die versucht haben und noch versuchen, Anglizismen und andere neue Wörter zu unterdrücken, wenn die Zeit dafür reif ist, haben auch keinen Erfolg. Es bleibt dabei: Wenn die Zeit reif ist, ändert sich Sprache von selbst. Wenn sie’s nicht ist, bringt’s auch nichts, es mit Gewalt zu versuchen. Man erzeugt nur Ärge und Konfusion.

zu einem problem wird es nur dann,
wenn es darum geht frauen sichtbar zu
machen.

Stimmt nicht. Es geht nicht darum, Frauen sichtbar zu machen, sondern darum, Sprache zu „vergewaltigen“, um künstlich auf jeden Fall Frauenwörter zu erzeugen. Ist Dir eigentlich schon mal aufgegangen, daß Manager ein NEUTRALES Wort ist? Die Assoziation „Mann“ ist nur daher gekommen, daß die ersten Manager nun mal welche waren. Aber was bitte sagt denn in den Buchstaben aus, daß es ein männliches Wort ist?

an amerikanismen stossen sich
(gott sei dank) die wenigsten.

Hängt davon ab. Wenn jemand nur für den Selbstzweck überall Amerikanismen einbringt, wo es ganz normale deutsche passende Wörter gibt, geht mir genauso die Hutschnur hoch.

warum
schreibst du ohne probleme, dass man
manager sagen kann aber managerIn oder
managerin linguistische akrobatik ist

Da ist das Mißverständnis. Das Wort Managerin für einen weiblichen Manager akzeptiere ich ja und benutze es auch, trotz meines Hinweises oben. ManagerIn ist allerdings linguistische Akrobatik. Großbuchstaben mitten im Wort sind der reine Hohn, und ich werde sie konsequent mißachten, egal wofür sie stehen. Ich halte diese Idee, mit Verlaub, für ausgemachten Blödsinn.

und
merkst dabei nichteinmal, dass manager an
sich (setzt man dein denken konsequent
fort) in einer anzeige nichts zu suchen
hätte?

Siehe oben. Der Manager als Begriff ist gemeinsam mit dem entsprechenden Konzept nach Deutschland gekommen. Davon ab gibt es in Anzeigen in der Tat des öfteren Wörter, die dirt nichts zu suchen hätten (und nichts mit Frauen zu tun haben).

Kubi