Ansätze
Hallo Marion,
denk nicht, ich hätte dich vergessen
hätte mich sehr betrübt, da man mit Dir gut diskutieren
kann…
danke, kann ich nur zurück geben. Vielleicht liegt es daran,
dass wir beide „Drachen“ sind
Vielleicht…und wenn ich mir Deine Visitenkarte angucke, wohnen wir auch nicht allzu weit auseinander. Obwohl ich kein echtes Nordlicht bin, sondern eigentlich aus dem Ruhrpott stamme.
Ok, dann NENN mit doch bitte mal eine Massnahme
Überwachung der Einhaltung der Vorschriften zur
Gleichbehandlung wäre ja schon mal was.
Das reicht leider nicht, weil es nicht funktioniert. Wer keine
Frau einstellen will, wird das auch nicht tun, selbst wenn er
die weibliche Form mit in der Stellenanzeige drin hat. Und wer
Frauen weniger Lohn zahlen will, dem wird schon irgendwas
einfallen, inwiefern sich IHRE Arbeit von der Arbeit der
männlichen Kollegen unterscheidet etc.
Stimmt. Habe ich anderswo auch schon selbst gesagt (und zwar als Argument dafür, daß weibliche Formen in Stellenzeigen nichts bringen). Ich habe ja auch nur zeigen wollen, daß ich nicht auf Erziehung fixiert bin. Ich finde es aber trotzdem die wesentlichste Maßnahme.
Wenn Missachtung was anderes ist, als Nichtbeachtung, dann geb
ich dir recht. Das ganze funktioniert übrigens in beide
Richtungen. Heute in den Nachrichten: Eine Gruppe Jugendlicher
haben einen Türken überfallen und zusammengeschlagen. Die
Täter wurden gefasst (für mich klar, dass nur männliche
Jugendliche dabei waren).
Für mich nicht (obwohl die Wahrscheinlichkeit natürlich dafür spricht, daß dem so war. Schläger siind in den allermeisten Fällen tatsächlich welche (also keine Schlägerinnen ) - was Deine These von der Überlegenheit der Frau natürlich stützt…).
Eine Weiterbildungsmassnahme für
Krankenschwestern wird angekündigt. Pfleger sind also nicht
erwünscht ? etc.etc.
Hier ist die Sache etwas komplexer, da es zwei völlig verschiedene Wörter sind. Ich würde deshalb tatsächlich beide erwähnen.
Die Sprache ist nun mal asymmetrisch, aber das ist sie auch in allen romanischen Sprachen. Nur regt sich dort niemand darüber auf. Ich frage mich, wieso das bei uns so einen Aufstand verursacht. Ich kann nicht wirklich glauben, daß sich daran eine Diskriminierung aufhängen läßt. D. h., natürlich geht das, wird ja gemacht, aber - wie jemand anders schon irgendwo schrieb: haben die Leute nichts Besseres oder Wichtigeres zu tun?
Ich glaube, dass das mittlerweile sogar praktiziert wird. Aber
es reicht nicht !!. Mein Neffe lernte in der Schule stricken.
Reaktionen der Verwandschaft reichten von ungläubigem Staunen
(das hast DU gestrickt ?) bis hin zu auslachen (das ist doch
nix für Jungs, als wir noch zur Schule gingen, haben wir
Werken gehabt…etc).
Traurig. Aber warum sollte sich das ändern, wenn das Stricken demnächst für „Schüler und Schülerinnen“ angeboten wird? Statt dessen muß doch den Leuten bewußt machen, was für einen Fehler sie da begehen. Auch das ist eine Art von Erziehung.
Was glaubst du wohl, wie sich mein
kleiner Neffe beim nächsten Handarbeitsunterricht gefühlt hat
? Meine Nichte erntete übrigens ganz andere Reaktionen: Die
männlichen Verwandeten lächelten ermunternd und zustimmend als
sie ihre Ergebnisse zeigte und die weiblichen ebenfalls oder
gaben gute Tips.
Kann ich nachfühlen. Aber nochmal: Das zeigt doch nur, daß es wesentlich wichtigere Angriffspunkte gibt als die ausdrückliche Erwähnung von Frauen in Gruppenbezeichnungen.
Ja, das ist mir tatsächlich bekannt *grins* und ich befürchte,
in the long run werden wir Frauen auch Männer aufgrund dieser
Unterschiede aus dem Rennen schmeissen.
Und dann läuft die Diskriminierung andersrum. Ja ja, da zeigt die Drächin ihr wahres Gesicht *g*.
In meinem
„Elitestudieangang“ für European Business musste man einen
Aufnahmetest in Mathe und einer Fremdsprache machen. Entgegen
allen anderen BWL-Studiengängen waren hier eindeutig mehr
Frauen als Männer, die reingekommen sind. Es gibt nämlich viel
mehr Frauen, die gut in Mathe UND einer Fremdsprache sind.
-)))Von Sachen wie Flexibilität, Teamfähigkeit, Kreativität
in Problemlösungsprozessen mal gar nicht erst zu reden
Ist ja schon gut, ich werde mir einen Job als Müllmann suchen. Meinst Du, das kriege ich Mann noch so gerade hin?
Nein, hat sie nicht. Diese Benachteiligung ist
„Menschengemacht“. Frauen haben immer gearbeitet und zwar
immer mit Kindern. Schau dich mal in Gesellschaften rum, wo
die Industrielle Revolution noch nicht Eingang gefunden hat
(z.B. ländliches Afrika). Dort arbeiten die Frauen mehr als
die Männer, versorgen oftmals die ganze Familie UND ziehen
ihre Kinder gross.
Ok, stimmt.
Aber auch für unsere Gesellschaft gäbe es eine Lösung, und die
heisst: Betriebsinterne Kinderbetreuung. Frau geht zur Arbeit,
gibt ihre Kids bei der Kinderbetreuung im Haus ab, kann in den
Pausen immer mal nachschauen gehen, kann zum Stillen geholt
werden etc. und nimmt ihr Kind nach Feierabend wieder mit.
Kein Problem.
Oder auch der Mann. Würde ich unterstützen. Allerdings ist natürlich die Frage, ob es für die Kinder so gut ist, wenn sie den ganzen Tag irgendwo deponiert werden…
Aber: Es ist nun mal gesellschaftlich GEWOLLT,
dass Frauen von der Karriereleiter ausradiert werden, wenn
Kinder da sind. (Versuch mal in Deutschland eine lückenlose
Kinderbetreuung zu organisieren…).
Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, daß man aktiv darauf hinarbeitet. Nur haben die Männer in den meisten Stellen, die daran etwas ändern könnten, das Sagen, und die finden es wahrscheinlich bequem so und haben von daher nicht die große Motivation, das zu ändern.
Und dies ist etwas, womit
ich mich nicht abfinden will.
Das ist klar, und das verstehe ich.
Das ist der Punkt, an dem wir
Frauen, die von der Arbeit der „Altemanzen“ profitieren,
einhaken müssen, um etwas für die Mädels zu erreichen, die
nach uns kommen.
Geht klar. Wie gesagt, im Prinzip bin ich dafür. Frage ist, was für die Kinder besser ist.
Nein, das liegt nicht in der Ausbildung begründet, sondern
ganz einfach daran, dass Frau keine Chance mehr hat, wenn
erstmal Kinder da sind.
Und warum nicht? Weil in der Regel der Mann mehr verdient, und darum die Frau zu hause bleibt. Und das IST in der Ausbildung begründet.
In vielen Fällen würde eine lückenlose
Kinderbetreuung kostenmäßig das Einkommen der arbeitenden
Frauen übersteigen. Welche Frau geht denn arbeiten und zahlt
dabei noch drauf, wenn sie ihre Kinder in der Zeit gut
versorgt sehen will ? Da macht sie es wohl oder übel dann doch
lieber selber.
Hier muß ich gestehen, daß ichg das auch gar nicht falsch finde. Warum setzt man Kinder in die Welt, wenn man sie dann hinterher zur Krippe oder wohin auch immer abschiebt, damit beide Eltern arbeiten gehen können?
Warum bist du dann nicht in den Erziehungsurlaub gegangen ?
Zumindest teilweise ?
Haben wir drüber nachgedacht. Aber aus finanziellen Gründen (sprich: ich verdiene deutlich mehr als meine Frau) haben wir uns dann für den „klassischen“ Weg entschieden. Generell ist das jedoch ein guter Weg. Dafür müßten aber die Gehälter vergleichbar sein, und damit die Ausbildungen, und damit sind wir wieder beim Anfang. Wobei eine Ehe (oder von mir aus auch Partnerschaft) aus zwei Akademikern Schwierigkeiten hat, zwei adäquate Jobs zu finden. Also sollte dann der/die Vorrang haben, der/die zuerst einen Job findet. Und um dafür gleiche Voraussetzungen zu schaffen - richtig: müssen wir die Erziehung anpassen.
Ja, aber es geht um die Partnerschaft von (grammatisch)
weiblichen Körperschaften, und daher müßte es nach eben jenem
Paul „Partnerinnenschaft“ heißen…tut mir leid, aber der Gute
ist wirklich völlig an der Realität vorbei.
Ehrlich gesagt ist es mir völlig egal, ob es Partnerschaft
oder Partnerinnenschaft heisst
Mir nicht. Partnerinnenschaft finde ich eine grausame Wortschöpfung. (Tja, ein bißchen muß der Macho in mir sich ja auch mal zeigen…)
Hab dein Posting gesehen *grins*
Du tust mir direkt ein bisschen leid, für die blöden Sprüche,
die du dafür geerntet hast *tätscheltätschel*.
*schnurr* Macht mir aber nichts. Habe drauf geantwortet, und ansonsten…ich habe ein dickes Fell.
Ich bin ja
froh, dass du nicht das Wahlrecht für Frauen gefordert hast
(wenn es denn noch nicht gäbe). Dann hätte ich jetzt
vermutlich deine Überreste zusammenfegen können ))
Na, so zerbrechlich bin ich gottseidank nicht. Meinen Optimismus und meine gute Laune zu zerfleddern erfordert mehr als ein bißchen Pöbelei
Überlass
sowas mal doch lieber uns Frauen, wir sind es gewöhnt, seit
Jahrhunderten von Männer angepöbelt und blöd angemacht zu
werden
Ja, und wo wart ihr? Hat ja keine von Euch reagiert. Ja ja, wenn Aktionen gefragt sind, dürfen halt doch wieder wir Männer ran
Richtig, die Sprache folgt. Und irgendwann ist auch bei den
reaktionärsten Blödköppen der Begriff „Schallplattenaufleger“
durch DJ(ane) ersetzt worden. Man muss dem ganzen nur Zeit
geben und nicht locker lassen.
Niemand hat je den oder die DJ öffentlich propagiert. Sondern einfach nur benutzt. Und irgendwann hatte sich der Begriff dann halt durchgesetzt. Ich halte es durchaus für möglich, daß das länger gedauert hätte, wenn man öffentlich gefordert hätte.
Das liegt an der unterschiedlichen Kultur / Umgebung. Die
Grundlagen sind die gleichen, ja, aber die tatsächliche
Denkweise wird von der Umgebung (Natur und Kultur) geprägt.
Darum haben ja auch die Eskimos 20 Wörter für verschiedene
Schneearten, aber keinen Sammelbegriff für Schnee. Und solche
Beispiele gibt es viele. Du wirst durch Gene und Umgebung
geprägt!
*lach* Ich glaube, wenn du bei den Eskimos aufgewachsen wärst,
würdest du auch 20 Wörter für Schnee kennen. Das hat mit den
Genen wohl nichts zu tun.
Sag’ ich doch! Du hast Dich wohl verlesen. Der letzt Satz ist zu lesen als: …durch Gene UND Umgebung. Betonung auf letzterem. Ich dachte, durch den Rest des Absatzes hätte ich das klar gemacht. Wenn nicht, 'tschulligung.
Eher mit dem Bewusstsein. Und durch
Sprache kann man eben das Bewusstsein erweitern.
Ne, immer noch: Durch das Bewußtsein wird die Sprache geschaffen.
Z.B. auch das
Bewusstsein, dass auch Frauen Physiker sein können
Und ich dachte, die können nur Physikerinnen sein !?..
Lieben Gruß,
Christian