Grüße Dr. Stupid,
erst mal eine eindringliche Bitte, da es sehr schwer bis
unangenehm wird mit Menschen zu diskutieren, die nicht genau
lesen, was andere schreiben.
- Du schreibst von „handwerklichen Fehlern“. In dieser
Diskussion geht es um „Messprinzipien“.
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Wenn Du die Diskussion aufmerksam gelesen hättest, dann wäre Dir sicher aufgefallen, das nicht ich es war, der handwerkliche Fehler, wie beispielsweise die Vernachlässigung des Auftriebs in die Diskussion gebracht hat. Tatsächlich habe ich sogar darauf hingewiesen, dass das nichts mit der Diskussion des Messprinzips zu tun hat.
- Massen verraten ihre Existenz durch 2 Eigenschaften.
a) Zum einen die „Trägheit der Masse“ (sichtbar durch die
Trägheitskraft = Maß für den Widerstand einer
Bewegungsänderung)
b) Zum anderen die „Schwere der Masse“ (sichtbar durch die
Schwerkraft = Maß für die Gravitationswirkung auf andere
Massen)
Fehler bis hierhin?
Nein, das ist korrekt, spielt hier aber keine Rolle, weil träge und schwere Masse äquivalent sind.
Nein, die Meßgröße ist eine Masse, weil man eine unbekannte
Masse mit einer bekannten Masse verglichen hat. Wie ich schon
mehrfach erklärt habe, kann man mit einer Balkenwaage
überhaupt keine Kräfte messen, wenn man sie vorschriftsmäßig
verwendet.
Dann verrate mir doch mal, wie Du dir den Messprozess einer
Balkenwaage genau vorstellst.
Auf die Massen in den beiden Waagschalen wirken im Gravitationsfeld Gewichtskräfte. Diese werden auf den Waagebalken übertragen, an dem dadurch Drehmomente wirken. Zusätzlich wirkt eine Gewichtskraft auf den Zeiger der Waage, der dadurch ein zusätzliches Drehmoment auf den Waagebalken ausübt.
Wenn die Waagschalen frei hängen und der Waagebalken sich nicht bewegt, dann weiß man, dass die Summe aller Drehmomente Null ist. Man weiß allerdings nicht, wie groß die einzelnen Drehmomente sind.
Steht der Zeiger zudem senkrecht, dann weiß man zusätzlich, dass auch das auf ihn wirkende Drehmoment Null ist. In diesem Fall sind also die beiden von den Waagschalen auf den Waagebalken ausgeübten Drehmomente umgekehrt gleich groß. Wie groß sie sind, weiß man allerdings nicht.
Wenn die Waage so konstruiert ist, dass die Waagschalen im gleichen Abstand von der Lagerung des Waagebalkens aufgehängt sind (das ist die übliche Konstruktion), dann weiß man, dass auf beiden Seiten gleich große Kräfte wirken. Wie groß diese Kräfte sind, weiß man allerdings nicht.
Wenn man zusätzliche Kräfte (wie beispielsweise den statischen Auftrieb) durch geeignete Maßnahmen (wie beispielsweise ein Vakuum) ausgeschlossen hat, dann weiß man, dass nur die Gewichtskraft der Waagschalen und der darauf liegenden Massen wirken und jeweils gleich groß sind. Wie groß sie sind, weiß man allerdings nicht.
Wenn man inhomogenitäten des Gravitationsfeldes vernachlässigen kann (was auf der Erde immer der Fall ist), dann weiß man, dass die Massen beider Waagschalen einschließlich der darauf liegenden Massen gleich groß sind. Wie groß sie sind, weiß man allerdings nur, wenn man die Massen der leeren Waagschalen kennt.
Wenn die Massen der leeren Waagschalen gleich groß sind (was üblicherweise der Fall ist), dann weiß man, dass auch die darauf liegenden Massen gleich groß sind und die kennt man, weil eine der Massen - nämlich die Summen der Massen der aufgelegten Wägestücke - bekannt ist.
Langer Rede kurzer Sinn: Man bestimmt eine unbekannte Masse durch Vergleich mit einer bekannten. Oder noch kürzer: Man misst eine Masse.
Existiert eine andere
Masseninformation als meine oben genannten?!
Ja, man könnte beispielsweise die gravitative Zeitdilatation messen. Allerdings gibt es dafür keine hinreichend genauen Uhren.
Doch, wird es. Wer bei einer Wägung unzulässigerweise den
Auftrieb vernachlässig, macht einen handwerklichen Fehler.
Das hat doch mit der prinzipiellen Wirkungsweise NIX zu tun!
Du treibst die falsche Sau durchs Dorf.
Eine Balkenwaage (Stab, der mittig frei drehbar gelagert ist)
zeigt Gleichgewicht an, wenn links und rechts die DREHMOMENTE
gleich sind.
Hat irgend jemand etwas anderes behauptet?
Es bleibt Dir unbenommen zu behaupten, dass bei korrekter
Handhabung dann auch die Massen links und rechts gleich sind.
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Für eine Messung genügt es nicht, wenn zwei Größen gleich sind. Wenn dabei keine der beiden Größen bekannt ist, dann ist das keine Messung, sondern einfach nur ein ganz gewöhnlicher Vergleich.