Gezeiten

wenn sich das system nicht drehen wuerde, gaebe es nur auf der
mondseite einen wellenberg.

Eben nicht! Beide Flutberge entstehen allein aufgrund der
Gravitationswirkung des Mondes. Die Fliehkraft hat damit
nichts zu tun.

jetzt bin ich verwirrt.

keine traegheit, keine tangentialgeschwindigkeit…

gravitation? wie geht das? ist doch die andere richtung, in die der wellenberg zeigt???

ich meine mit zentrifugalkraft die tagentialkraft, die
entsteht, wenn das wasser auf der mondabgewandten erdseite
weiter moechte, waehrend die erde es festhaelt.

Die Zentrifugalkraft wirkt nicht tangential, sondern radial.

wenn sich das system nicht drehen wuerde, gaebe es nur auf der
mondseite einen wellenberg.

Es gäbe auch dann zwei Wellenberge, wenn sich Erde und Mond ohne zu rotieren im freien Fall aufeinander zu bewegen würden. Natürlich würden sich die Wellenberge dann nicht um die Erde bewegen.

jetzt bin ich verwirrt.

Das ist schonmal ein Fortschritt, weil Du Deine bisherigen Vorstellungen in Frage stellen kannst.

keine traegheit, keine tangentialgeschwindigkeit…

Es gibt sowohl Trägheit, als auch Tangentialgeschwindigkeiten. Die haben allerdings nichts mit der Entstehung der Tidenwellen zu tun.

gravitation? wie geht das? ist doch die andere richtung, in
die der wellenberg zeigt???

Für die Deformation der Erde sind nicht die Gravitationskräfte selbst, sondern Differenzen zwischen Gravitationskräften an verschiedenen Orten der Erde veranatwortlich. Diese Differenzen nennt man nicht um sonst Gezeitenkräfte und sie zeigen entlang der Verbindungslinie zwischen Erde und Mond von der Erde weg (ja, auch auf der gegenüberliegenden Seite), was zur Bildung beider Flutberge führt.

Hallo.

Da die Sache anscheinend noch nicht abschließend geklärt ist, hier nochmal der Versuch die Sache quantitativ zu erklären:

Zunächst betrachten wir das System Erde-Mond aus dem Inertialsystem heraus, in dem der Schwerpunkt des Systems Erde-Mond ruht. Dieser Schwepunkt sei gleichzeigig der Nullpunkt des Koordinatensystems.

Vom Mond geht ein kugelförmiges Gravitationsfeld a ( r ) aus:

a ( r ) = -γM ( r - m )/| r - m

mit
γ: Gravitationskonstante
M: Mondmasse
m : Ortsvektor des Schwerpunkts des Mondes

Da Erde und Mond kugelförmig sind (und nur dann), erfährt das System Erde als ganzes diejenige Beschleunigung die am Ort e des Schwerpunktes der Erde anliegt, also a ( e ).

So, nun setzen wir uns in das Bezugssystem, in dem die Erde ruht, also unser „natürliches Bezugssystem“, und sehen uns die dort wirksamen Beschleunigungen bzw. Kräfte an. Dabei berücksichtigen wir auch eine eventuelle Rotation der Erde. Der Nullpunkt dieses Systems sei der Erdmittelpunkt e.
Die Transformationsgleichungen lauten:

r’ = r - e

a’( r’) = a ( r ) - a ( e ) + 2( v’ x ω ) + ω x ( r’ x ω )

nachzulesen, z.B. hier:

http://photonik.physik.hu-berlin.de/ede/05mechanik/0…

Der erste Term berücksichtigt die Beschleunigung, die auch im Inertialsystem auftreten, also das Kraftfeld des Mondes, wobei r noch durch e + r’ zu ersetzen ist. Der zweite Term berücksichtigt die Beschleunigung des Nullpunkts des beschleunigten Systems. Der dritte Term ist die Coriolisbeschleunigung. Da die Erde in dem neuen System ruht, ist v’=0 für alle Massepunkte und der Term verschwindet daher. Der letzte Term ist die vielzitierte Fliehkraft, sie wirkt radial nach außen und bewirkt lediglich eine Abplattung der Erde. Sie wird daher im folgenden vernachlässigt. Es verbleibt also:

a’( r’) = a ( e + r’) - a ( e ) = ( r’⋅∇) a ( r ) |r=e

Dies ist die Gezeitenbeschleunigung, die auf die Massenpunkte der Erde wirkt. Wie man sieht, hängt sie ausschließlich von der Gravitationswirkung des Mondes ab und wäre für ein homogenes Feld gleich Null! Beim letzten Gleichheitszeichen wurde der erste Term um den Erdmittelpunkt e taylorentwickelt. Die Auswertung des dabei auftretenden Vektorgradienten liefert nach einiger Rechnung (die auf Wunsch nachgeliefert werden kann):

a’( r’) = γM/d³ (2 rp - rs)

mit
d = e - m : Verbindungsvektor von Mond- zum Erdmittelpunkt
rp: Komponente von r’ parallel zu d
rs: Komponente von r’ senkrecht zu d

Auf der mondzugewandten Seite zeigt rp und damit a’( r’) in Richtung Mond. Auf der mondabgewandten Seite zeigt rp und damit a’( r’) vom Mond weg. Dies verursachte die Flutberge auf beiden Seiten der Erde.
Außerdem wirkt die senkrechte Komponente von a’( r’) entgegen von rs. Die Erde wird also senkrecht zur Mondrichtung gestaucht. Beides erfolgt aufgrund des Gravitationsfeldes und die Fliehkraft ist gar nicht beteiligt!
Zu beachten ist auch, dass es für obige Herleitung egal ist, ob Erde und Mond um einander kreisen oder sich liniear aufeinanander zu bewegen.

Ich hoffe, dass damit die Sache ein für alle mal geklärt ist!

Gruß
Oliver

Der letzte Term ist die vielzitierte Fliehkraft, sie
wirkt radial nach außen und bewirkt lediglich eine Abplattung
der Erde. Sie wird daher im folgenden vernachlässigt.

Die
Erde wird also senkrecht zur Mondrichtung gestaucht. Beides
erfolgt aufgrund des Gravitationsfeldes und die Fliehkraft ist
gar nicht beteiligt!

Hallo Oliver,

die Rechnung ist ja gut und schön. Nur erklärt auch die Rechnung nicht -soweit ich sie denn überblicke-, warum die ‚Fliehkraft‘ keine Rolle spielt.

Das dies tatsächlich so ist (dass die Fliehkraft keine Rolle zu spielen scheint) steht auf einem anderen Blatt Papier. Nur warum dies so ist, dafür habe ich bisher keine Erklärung gelesen.

Die Wiki-Erklärung reicht da nicht, (Revolution ohne Drehung), denn es ist nur eine Behauptung (dass es eine Rvoloution ohne Drehung sei), die jedoch auch bei wiki nicht weiter erklärt wird.

In dem ganz hervorragenden Link von Andreas, wird die Angelegenheit noch sehr viel vbesser als bei wiki erklärt.

http://www.nautisches-lexikon.de/b_gez/gezeitentheo/…

Jedoch spielt auch danach die ‚Fliehkraft‘ keine Rolle. Dort wird es mit der ‚translatorischen Drehung‘ der Erde um den gemeinsamen Schwerpunkt erklärt. Wobei auch hier die Erklärung jedoch ausbleibt, woraus sich denn ergibt, dass sich die Erde translatorisch um den gemeinsamen Schwerpunkt drehe.

Gruss

Hallo.

die Rechnung ist ja gut und schön. Nur erklärt auch die
Rechnung nicht -soweit ich sie denn überblicke-, warum die
‚Fliehkraft‘ keine Rolle spielt.

Dann hast du die Stelle anscheinend überlesen. Hier ist sie nochmal:

Der letzte Term ( a Fl = ω x ( r’ x ω )) ist die vielzitierte
Fliehkraft, sie wirkt radial nach außen und bewirkt lediglich eine
Abplattung der Erde.

Gruß
Oliver

die Rechnung ist ja gut und schön. Nur erklärt auch die
Rechnung nicht -soweit ich sie denn überblicke-, warum die
‚Fliehkraft‘ keine Rolle spielt.

Das dies tatsächlich so ist (dass die Fliehkraft keine Rolle
zu spielen scheint) steht auf einem anderen Blatt Papier. Nur
warum dies so ist, dafür habe ich bisher keine Erklärung
gelesen.

Ich habe es erklärt und sogar eine Grafik dazu gezeichnet:

http://www.mrstupid.de/temp/Zentrifugalkraft.gif

Daraus geht klar hervor, daß die Fliehkräfte die Erde rotationssymmetrisch bezüglich er Erdachse verzerren, wobei es vollkommen gleichgültig ist, wo die Rotationsachse liegt. Diese Verzerrung nennt man Abplattung und sie hat so gut wie nichts mit den Gezeiten zu tun.

Hallo.

die Rechnung ist ja gut und schön. Nur erklärt auch die
Rechnung nicht -soweit ich sie denn überblicke-, warum die
‚Fliehkraft‘ keine Rolle spielt.

Dann hast du die Stelle anscheinend überlesen. Hier ist sie
nochmal:

Der letzte Term ( a Fl = ω x ( r’ x ω )) ist die vielzitierte
Fliehkraft, sie wirkt radial nach außen und bewirkt lediglich eine
Abplattung der Erde.

Nein. Der Term behandelt die Fliehkraft, die aus der Rotation der Erde um sich selbst resultiert (einmal in 24 h). Es geht -und um eine andere Rotation ging es hier noch nie- um die Rotation der Erde um den gemeinsamen Drehpunkt des Systems ‚Mond-Erde‘ (einmal in 30 Tagen).

Es geht konkret um eine Erklärung dafür, warum das erste Bild die Situation falsch darstellt

http://www.nautisches-lexikon.de/b_gez/gezeitentheo/…

das zweite die Situation aber richtig darstellt.

http://www.nautisches-lexikon.de/b_gez/gezeitentheo/…

Beide, wiki wie Siemoneit, gehen auf diese Frage nicht weiter sein, behaupten lediglich es sei so, wie dargestellt…

Beide werden recht haben, da die ‚Gezeitenkräfte‘ laut Rechnung ca 10 mal größer wären -handelte es sich um eine echte Drehung und nicht um eine translatorische-, als sie tatsächlich sind.

Nur so ist die Sache natürlich nicht endgültig erklärt. Dieser Punkt harrt schlicht und einfach einer vernünftigen Erkärung … denn schließlich dreht sich die Erde ja … im Gegensatz zur Annahme der ‚translatorischen Drehung‘.
Gruss

Nein. Der Term behandelt die Fliehkraft, die aus der Rotation
der Erde um sich selbst resultiert (einmal in 24 h).

Richtig, und eine andere Fliehkraft gibt es in diesem Bezugsystem nicht. Falls du die Tangentialkräfte aufgrund der Beschleunigung des Koordinatenursprung meinst, diese sind in dem konstanten Term - a ( e ) berücksichtigt.

Es geht
-und um eine andere Rotation ging es hier noch nie- um die
Rotation der Erde um den gemeinsamen Drehpunkt des Systems
‚Mond-Erde‘ (einmal in 30 Tagen).

Klar, falls die Erde um den gemeinsamen Schwerpunkt rotiert, bietet sich als weiteres Bezugssystem natürlich noch das rotierende System an, in dem der Schwerpunkt der Erde ruht und dessen Nullpunkt der gemeinsame Schwerpunkt von Erde und Mond ist. In diesem System ist die Analyse etwas aufwendiger, da hier noch Corioliskräfte auftreten, aber auch hier bewirken die Fliehkräfte keine Flutberge, wie z.B. hier schön dargestellt ist:

http://mitglied.lycos.de/mrstupid/temp/Zentrifugalkr…

:wink:

Gruß
Oliver

Der Term behandelt die Fliehkraft, die aus der Rotation
der Erde um sich selbst resultiert (einmal in 24 h). Es geht
-und um eine andere Rotation ging es hier noch nie- um die
Rotation der Erde um den gemeinsamen Drehpunkt des Systems
‚Mond-Erde‘ (einmal in 30 Tagen).

Wie ich nun schon mehrfach schrieb, spielt es überhaupt keine Rolle um was für eine Rotation es sich handelt. Solange die Rotationsachse parallel zur Erdachse liegt, kommt es zur Abplattung der Erde. Das gilt übrigens auch für den Mond.

Es geht konkret um eine Erklärung dafür, warum das erste Bild
die Situation falsch darstellt

http://www.nautisches-lexikon.de/b_gez/gezeitentheo/…

das zweite die Situation aber richtig darstellt.

http://www.nautisches-lexikon.de/b_gez/gezeitentheo/…

Die erste Darstellung ist falsch, weil der Mond dort geostationär ist, was offensichtlich nicht mit der Realität übereinstimmt.

Beide werden recht haben, da die ‚Gezeitenkräfte‘ laut
Rechnung ca 10 mal größer wären -handelte es sich um eine
echte Drehung und nicht um eine translatorische-, als sie
tatsächlich sind.

Wenn Du 10 mal höhere Gezeiten aufgrund irgendwelcher Drehungen berechnet hast, dann ist Deine Rechnung falsch.

Es geht
-und um eine andere Rotation ging es hier noch nie- um die
Rotation der Erde um den gemeinsamen Drehpunkt des Systems
‚Mond-Erde‘ (einmal in 30 Tagen).

Klar, falls die Erde um den gemeinsamen Schwerpunkt rotiert,
bietet sich als weiteres Bezugssystem natürlich noch das
rotierende System an, in dem der Schwerpunkt der Erde ruht und
dessen Nullpunkt der gemeinsame Schwerpunkt von Erde und Mond
ist. In diesem System ist die Analyse etwas aufwendiger, da
hier noch Corioliskräfte auftreten, aber auch hier bewirken
die Fliehkräfte keine Flutberge, wie z.B. hier schön
dargestellt ist:

http://mitglied.lycos.de/mrstupid/temp/Zentrifugalkr…

Ja, ich merke schon … in den Augen derjenigen die im Kreise ihren eigenen Argumenten hinterherhecheln … schauen alle anderen natürlich recht blöd aus … seien es nun die wiki-Autoren oder der Siemoneit.

Beruhigend zu wissen einzig, dass die Kreisargumentiererei nicht nur auf Politikforen instensiv gepflegt wird.

Gruss

Hallo,

Siemoneit stellt es in der Tat besser als wiki dar. Allerdings geht er erst mit diesem Link in die Tiefe.

http://www.nautisches-lexikon.de/b_gez/gezeitentheo/…

Zu erwähnen ist, dass seine Darstellung mit der wikis übereinstimmt und dieser nicht etwa widerspricht.

Gruss

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Siemoneit stellt es in der Tat besser als wiki dar.

Als besser würde ich das nicht bezeichnen - eher im Gegenteil. Folgende Behauptung für den Fall der gebundenen Rotation von Mond und Erde ist beispielsweise falsch:

„Proportional zur Größe des Kreises wäre die Fliehkraft an unterschiedlichen Punkten der Erde ebenfalls unterschiedlich (wie sie es auf dem Mond tatsächlich ist). Und zwar beim blauen Klecks zum Mond hin, beim roten Klecks vom Mond weg. Im Ergebnis kommt man auch hier qualitativ zu Gezeiten, quantitativ haut man allerdings voll daneben.“

Man kommt auch in diesem Fall nicht von Fliehkräften zu Gezeiten - auch nicht qualitativ - sondern zu einer Abplattung der Erde. Warum das so ist, habe ich bereits grafisch dargestellt.

Ansonsten wird derselbe Fehler wie im Wikiedia-Artikel gemacht:

„Die Tidenkraft ergibt sich also als Differenz von Gravitations- und Fliehkraft“

Die Tidenkraft ergibt sich nicht als Differenz von Gravitations- und Fliehkraft, sondern als Differenz der Gravitationskräfte zwischen Erdoberfläche und Masseschwerpunkt der Erde. Warum die Zentrifugal- und Corioliskräfte hierbei vernachlässigbar sind, wird bei Siemoneit genausowenig erklärt, wie bei Wikipedia. Statt dessen wird die Zentrifugalkraft in einem falschen Zusammenhang verwendet. Was in diesem Bild

http://www.nautisches-lexikon.de/b_gez/gezeitentheo/…

beispielsweise als Zentrifugalkraft bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit die Trägheitskraft in einem beschleunigten Bezugssystem. Das erkennt man daran, daß die Trägheitskräfte orts- und geschwindigkeitsunabhängig sind, während Zentrifugalkräfte ortsabhängig wären (und zwar proportional zur senkrecht auf der Rotationsachse stehenden Komponente des Ortsvektors). Das Gegenargument, hier wären Zentrifugalkräfte aus verschiedenen Bezugssystemen dargestellt worden, macht es nur noch schlimmer, weil es unzulässig ist, Kräfte verschiedener Bezugssysteme zu vergleichen, ohne sie zuvor in ein gemeinsames Bezugssystem zu transformieren. Würde man hier eine solche Transformation durchführen, dann wären die meisten dieser Kräfte im gemeinsamen Bezugssystem keine Zentrifugalkräfte mehr.

Ja, ich merke schon … in den Augen derjenigen die im Kreise
ihren eigenen Argumenten hinterherhecheln … schauen alle
anderen natürlich recht blöd aus …

Ich bin verpflichtet, Argumente zu liefern - nicht Verstand.

Gruß
Oliver

Ja, ich merke schon … in den Augen derjenigen die im Kreise
ihren eigenen Argumenten hinterherhecheln … schauen alle
anderen natürlich recht blöd aus …

Ich bin verpflichtet, Argumente zu liefern - nicht Verstand.

Ach Oliver,

verpflichtet bist zu gar nix, nur eines von beiden zu liefern hätte den Dialog etwas interessanter gestaltet … so wurde es halt ein Monolog.

Gruss

Siemoneit stellt es in der Tat besser als wiki dar.

Als besser würde ich das nicht bezeichnen - eher im Gegenteil.
Folgende Behauptung für den Fall der gebundenen Rotation von
Mond und Erde ist beispielsweise falsch:

„Proportional zur Größe des Kreises wäre die Fliehkraft an
unterschiedlichen Punkten der Erde ebenfalls unterschiedlich
(wie sie es auf dem Mond tatsächlich ist). Und zwar beim
blauen Klecks zum Mond hin, beim roten Klecks vom Mond weg. Im
Ergebnis kommt man auch hier qualitativ zu Gezeiten,
quantitativ haut man allerdings voll daneben.“

Nun ja. Korrekterweise muß man sagen, dass Du die Darstellung zwar für falsch hälst, Du Dich jedoch irrst, Siemoneits Darstellung ist in diesem Punkte vollkommen korrekt.

Nur haben wir beide ja schon vor ein paar Tagen gemeinsam festgestellt, dass eine Diskussion über diesen Punkt zwischen uns vollkommen sinnlos ist. Darum belasse ich es mal bei dieser einfachen Feststellung.

„Die Tidenkraft ergibt sich also als Differenz von
Gravitations- und Fliehkraft“

Der Satz ist in diesem Zusammenhang in der Tat mindestens sträflich ungenau. Trägheitskraft wäre die zweifellos bessere Bezeichnung, denn Fliehkraft erinnert doch arg an Zentrifugalkraft.

Warum die Zentrifugal- und Corioliskräfte hierbei
vernachlässigbar sind, wird bei Siemoneit genausowenig
erklärt, wie bei Wikipedia.

Doch beide erklären es. wiki nennt es Revolution ohne Drehung, Siemoneit translatorische Drehung. Aber auch dies habe ich Dir sinnloserweise schon mehrfach zu erklären versucht.

Statt dessen wird die
Zentrifugalkraft in einem falschen Zusammenhang verwendet. Was
in diesem Bild

http://www.nautisches-lexikon.de/b_gez/gezeitentheo/…

beispielsweise als Zentrifugalkraft bezeichnet wird, ist in
Wirklichkeit die Trägheitskraft in einem beschleunigten
Bezugssystem.

Es ist dort nicht von Zentrifugalkraft die Rede, sondern von Fliehkraft. Beides sind unterschiedliche Begriffe.

Gleichwohl verwirrt die Benutzung des Begriffes hier mehr, als dass sie aufklärt. Trägheitskraft wäre in der Tat die bessere Bezeichnung … auch wenn Fliehkraft natürlich nichts anderes als spezielle Form der Trägheitskraft ist.

Warum die Zentrifugal- und Corioliskräfte hierbei
vernachlässigbar sind, wird bei Siemoneit genausowenig
erklärt, wie bei Wikipedia.

Doch beide erklären es. wiki nennt es Revolution ohne Drehung,
Siemoneit translatorische Drehung. Aber auch dies habe ich Dir
sinnloserweise schon mehrfach zu erklären versucht.

Und wo genau ist da jetzt die Erklärung versteckt?

Es ist dort nicht von Zentrifugalkraft die Rede, sondern von
Fliehkraft.

Das ist dasselbe.

Beides sind unterschiedliche Begriffe.

…mit derselben Bedeutung. Siehe dazu

http://de.wikipedia.org/wiki/Zentrifugalkraft

„Der mitbewegte Beobachter nimmt die Zentrifugalkraft wahr, die auch als Fliehkraft bezeichnet wird.“

Warum die Zentrifugal- und Corioliskräfte hierbei
vernachlässigbar sind, wird bei Siemoneit genausowenig
erklärt, wie bei Wikipedia.

Doch beide erklären es. wiki nennt es Revolution ohne Drehung,
Siemoneit translatorische Drehung. Aber auch dies habe ich Dir
sinnloserweise schon mehrfach zu erklären versucht.

Und wo genau ist da jetzt die Erklärung versteckt?

Bei der translatorischen Drehung bewegen sich alle Punkte gleichförmig (um jewweils einen eigenen Drehpunkt) bei der gebundenen Drehung drehen sich alle Punkte um einen gemeinsamen Drehpunkt. Mit der Wirkung, dass bei der translatorischen Drehung die Fliehkräfte vernachlässigt werden können (da auf jeden Punkt die gleichen Fliehkräfte wirken) bei der gebundenen Drehung wirken auf jeden Punkt jedoch andere Fliehkräfte und daher können im letzteren Fall die Fliehkräfte nicht vernachlässigt werden.

Aber auch dies Thema haben wir schon einigemal am Wickel gehabt und lediglich gemeinsam festgestellt, dass eine Diskussion zwischen uns (zumindest über dieses Thema) nicht sinnvoll ist.

Es ist dort nicht von Zentrifugalkraft die Rede, sondern von
Fliehkraft.

Das ist dasselbe.

Beides sind unterschiedliche Begriffe.

…mit derselben Bedeutung. Siehe dazu

Okay, ich persönlich verwende die Begriffe zwar unterschiedlich, Fliehkraft bei Kurvenfahrt, Zentrifugalkraft beim Karussell, aber das soll hier nichts weiter zur Sache tun.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zentrifugalkraft

„Der mitbewegte Beobachter nimmt die Zentrifugalkraft wahr,
die auch als Fliehkraft bezeichnet wird.“

Im gleichen Artikel heißt es etwas weiter:
„Die Zentrifugalkraft, eine Trägheitskraft, ist nach …“

Da Mond und Erde aber auch (wenn nicht gar hauptsächlich) die Richtung ihrer Bewegungsvektoren ändern, ist es natürlich auch gerechtfertigt von Fliehkräften zu sprechen. Nur von Trägheitskräften zu sprechen, wäre genau genommen falsch, träfe nur auf den Spezialfall zu, dass Mond und Erde sich geradlinig aufeinander zu bewegen.

Dies ändert nichts daran, dass zum Zwecke der Erklärung hier die Benutzung des Wortes ‚Trägheitskraft‘ sinnvoller gewesen wäre.

Und wo genau ist da jetzt die Erklärung versteckt?

Bei der translatorischen Drehung bewegen sich alle Punkte
gleichförmig (um jewweils einen eigenen Drehpunkt) bei der
gebundenen Drehung drehen sich alle Punkte um einen
gemeinsamen Drehpunkt. Mit der Wirkung, dass bei der
translatorischen Drehung die Fliehkräfte vernachlässigt werden
können (da auf jeden Punkt die gleichen Fliehkräfte wirken)
bei der gebundenen Drehung wirken auf jeden Punkt jedoch
andere Fliehkräfte und daher können im letzteren Fall die
Fliehkräfte nicht vernachlässigt werden.

Da Du das Problem nicht zu sehen scheinst, formuliere ich meine Frage um:
Die Erde führt weder eine rein translatorische Bewegung aus, noch befindet sie sich in gebundener Rotation. Vielmehr setzt sich ihre Bewegung aus Translation und Rotation zusammen. Bei der Bildung der Tidenwellen wird aber sowohl bei Siemoneit als auch bei Wikipedia nur die Translation berücksichtigt, während die Rotation völlig vernachlässigt wird. Das ist zwar zulässig, aber es wird nicht erklärt warum man das darf.

Da Mond und Erde aber auch (wenn nicht gar hauptsächlich) die
Richtung ihrer Bewegungsvektoren ändern, ist es natürlich
auch gerechtfertigt von Fliehkräften zu sprechen.

Ob das gerechtfertigt ist, hängt nicht von Mond und Erde ab, sondern vom Bezugssystem, in dem man ihre Bewegung beschreibt.

verpflichtet bist zu gar nix, nur eines von beiden zu liefern
hätte den Dialog etwas interessanter gestaltet … so wurde es
halt ein Monolog.

Naja, ich habe immerhin eine detailierte Berechnung geliefert, in der ich alle in Frage kommenden Kräfte diskutiert habe. Dabei habe ich gezeigt, dass die Ursache der Gezeiten ausschließlich das inhomogene Gravitationsfeld des Mondes ist.
Wenn dir das als Begründung immer noch nicht reicht, kann ich dir auch nicht helfen.

Sorry
Oliver