Gutenberg ist fertig, wer kommt jetzt?

dazu ist es aber nötig, daß es keine andere mögliche
Erklärung gibt.

Nein, ist es nicht. Andere mögliche Erklärungen gibt es theoretisch immer. Es kommt allein darauf an, wovon derjenige, der entscheidet, überzeugt ist.

Es stolpert z.B. Niemnad 20 mal hintereinander in ein Messer.
Einmal ist dagegen durchaus möglich.

Das eine rein quantitative, keine qualitative Aussage. Sie ersetzt keine Schlüsse auf die innere Willensrichtung.

Wenn ‚schlecht gearbeitet‘ eine Erklärung sein kann, ist der
Vorsatz nicht bewiesen.

Das mag Ihre Ansicht sein, unser Rechtssystem sieht es anders.

Herr Guttenberg hätte schon behaupten müssen, die gefundenen
Kopien wären seiner Feder entsprungen.

Was der Auto behauptet, ist für die Beurteilung ziemlich egal. Entscheident ist, welche Schlüsse die Kommission oder später ggf. ein Gericht aus dem Inhalt der Arbeit zieht.

Gruss
Matze

Die ganze Diskussion ist irgendetwas zwischen amüsant und
haarstäubend,

Es ist kaum mehr amüsant, wie du beschönigst.

Um diese Passagen, die man übernimmt, (als fremde Leistung)
kenntlich zu machen, werden die Quellen auf definierte Art und
Weise gekennzeichnet.

Richtig.

Wörtliche Zitate werden dabei mit Anführungszeichen und
ordnungsgemäßer Quellenangabe in der Fußnote gekennzeichnet,
sinngemäß zitierte Passagen mit Quellenangabe und vorstehendem
„vgl.“ o.ä.

Auch richtig.

Im Gegensatz zu dem, was hier erzählt wurde, gibt es auch
wörtliche Zitate, die weder der Auseinandersetzung noch der
Diskussion noch der Demontage des Autors dienen, sondern
einfach als Teil der Arbeit übernommen werden, weil sie bspw.
berühmte Zitate darstellen, besonders prägnant sind usw.

Das mag sein, hat das irgendetwas mit dem Thema zu tun?

Die anscheinend nicht markiert übernommenen Passagen, die ich
bisher gesehen habe, enthielten keine nennenswerten
Erkenntnisse. Aus diesem Grund werden zumindest diese Passagen
wohl auch nicht zu einer Aberkennung des akademischen Grades
führen, weil er sich schlichtweg nicht auf fremde Erkenntnisse
stützt, sondern allenfalls auf fremde Formulierungen.

Woher nimmst du die Erkenntnis, dass nur „nennenswerte Erkenntnisse“, wenn zitiert, als solches gekennzeichnet werden müssen?

Dissertationsordnung der Uni Köln, jur. Fakultät, verlangt wird eine eidesstattliche Versicherung, dass
keine anderen als die in der Arbeit angeführten
Quellen und Hilfsmittel benutzt und die aus anderen Werken ganz oder
annähernd wörtlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht hat;

Von nennenswert steht da nichts.

Uni Heidelberg, keine eidesstattliche, sondern nur eine schriftliche Erklärung, dass der Bewerber:
„andere Quellen und Hilfsmittel als die angegebenen nicht benutzt hat,“
http://www.uni-heidelberg.de/stud/infos/ordnungen/fa…

Von nennenswert steht da nichts.

Humboldt-Uni Berlin, ähnlich.

http://www.amb.hu-berlin.de/2005/31/3120050

Von nennenswert steht da nichts.

Und last not least zur Uni Bayreuth:
„Die benutzte Literatur und Hilfsquellen sind vollständig anzugeben; wörtlich oder nahezu wörtlich dem Schrifttum entnommene Stellen sind kenntlich zu machen“

http://www.rw.uni-bayreuth.de/de/committees/download…
Von Nennenswert auch hier - nicht zu lesen.

fachlich fundiert

ist das, was du zu dem Thema schreibst, jedenfalls nicht. Abgesehen davon, dass die einzig relevante die der Uni Bayreuth ist: Zeige mir eine Prüfungsordnung bzw. Promotionsordnung, in der nur verlangt wird, nennenswerte Zitate zu kennzeichnen.

Ich wüßte nicht, wieso ich den Mann jetzt mehr oder weniger
ernstnehmen müßte als vorher. Solange er weder Menschen
bespitzelt oder umgebracht, das Finanzamt beschissen oder
Kinder in Bangladesh Teppiche knüpfenlassen hat, ist mir
sowieso ziemlich egal, was vor seiner Zeit als Minister
passierte.

Hältst du Guttenberg für glaubwürdig? Wenn ja, warum?

Ich wollte nur von Reinhard etwas über folgenden Satz wissen:
‚jemandem Titelsucht vorzuwerfen, der schon als Freiherr
geboren wurde‘

sorry hab ich übersehen.

Für mein Verständnis ist der Adel ein bedeutungsloses
Überbleibsel der Monarchie. Das scheinen viele anders zu sehen
und das wollte ich verstehen lernen, wieso das so ist.

Hallo Rainer,

da kann ich dir auch nicht helfen, ich gebe ja auch nicht viel drauf, stelle aber fest, dass eben viele andrer Meinung sind. Es gibt Leute, die kaufen sich nicht nur einen Doktortitel, manche geben sogar Millionen aus um adlig zu werden.

Ich denke nur, wenn jemand schon Freiherr ist, hat er einfach keinen Grund, sich noch einen Titel dazuzubeschaffen. Oder anders betrachtet, Titelsucht dürfte unter Adligen sehr viel seltener sein als unter neureichen Aufsteigern.

Darüber dass ein Adelstitel in vielen Berufen sehr hilfreich ist, will ich mit dir garnicht diskutieren, das ist einfach so, auch wenn es einem nicht gefällt.

Gruss Reinhard

Hallo,

sachlich relevant wäre das ganze, wenn Herr Guttenberg seine Doktorarbeit über die jüngere Geschichte Afghanistans geschrieben hätte oder über eine zeitgemässe Ausbildung bei der Marine.

Demnächst wird wahrscheinlich das Physik-Diplom der Bundeskanzlerin zerlegt, da findet sich ganz sicher irgendwas, wäre ja gelacht.

Gruss Reinhard

Unser Gutti ist nicht mehr ernstzunehmen, auch Du
wirst das irgendwann einmal merken

Ich wüßte nicht, wieso ich den Mann jetzt mehr oder weniger
ernstnehmen müßte als vorher. Solange er weder Menschen
bespitzelt oder umgebracht, das Finanzamt beschissen oder
Kinder in Bangladesh Teppiche knüpfenlassen hat, ist mir
sowieso ziemlich egal, was vor seiner Zeit als Minister
passierte.

Du unterscheidest offensichtlich bei der Qualifikation für
höchste Staatsämter zwischen geistigem und materiellem
Diebstahl.

Für beides ist die Zueignungs absicht die Voraussetzung. Für die meisten gilt das auch in einem Rechtsstaat bei Personen des öffentlichen Lebens anscheinend nicht, aber dennoch muß die erst einmal nachgewiesen werden.

Im Gegensatz zu dem, was hier erzählt wurde, gibt es auch
wörtliche Zitate, die weder der Auseinandersetzung noch der
Diskussion noch der Demontage des Autors dienen, sondern
einfach als Teil der Arbeit übernommen werden, weil sie bspw.
berühmte Zitate darstellen, besonders prägnant sind usw.

Das mag sein, hat das irgendetwas mit dem Thema zu tun?

Wenn Du Dich nicht nur auf meinen Artikel gestürzt hättest, wüßtest Du das.

Ich wüßte nicht, wieso ich den Mann jetzt mehr oder weniger
ernstnehmen müßte als vorher. Solange er weder Menschen
bespitzelt oder umgebracht, das Finanzamt beschissen oder
Kinder in Bangladesh Teppiche knüpfenlassen hat, ist mir
sowieso ziemlich egal, was vor seiner Zeit als Minister
passierte.

Du unterscheidest offensichtlich bei der Qualifikation für
höchste Staatsämter zwischen geistigem und materiellem
Diebstahl.

Für beides ist die Zueignungs absicht die Voraussetzung. Für
die meisten gilt das auch in einem Rechtsstaat bei Personen
des öffentlichen Lebens anscheinend nicht, aber dennoch muß
die erst einmal nachgewiesen werden.

Ich wollte mit meiner Aussage keine rechtliche Bewertung zum aktuellen Fall abgeben, sondern mich nur vergewissern, ob ich dich richtig verstanden habe.
Wenn also z.B. ein Minister vor seiner Amtszeit das Finanzamt um ein paar Euro beschissen hätte, wäre es dir nicht egal, aber wenn er geistiges Eigentum geklaut hätte, wäre es dir ziemlich egal. Wenn ich dich damit richtig interpretiere, verstehe ich nicht, wieso du dieses „Fehlverhalten“ moralisch offensichtlich unterschiedlich bewertest?

Hallo

Wenn also z.B. ein Minister vor seiner Amtszeit das Finanzamt
um ein paar Euro beschissen hätte, wäre es dir nicht egal,
aber wenn er geistiges Eigentum geklaut hätte, wäre es dir
ziemlich egal. Wenn ich dich damit richtig interpretiere,
verstehe ich nicht, wieso du dieses „Fehlverhalten“
moralisch offensichtlich unterschiedlich bewertest?

Wahrscheinlich hat exc damit recht, denn das Konzept
„Geistiges Eigentum“ ist eine sehr späte Erfindung
der Moderne und dient offenbar zum Kontroll- und
Machterhalt – oder wie es Brecht ausdrückte, eine
„komische Erfindung der Neuzeit“ (sinng.).

Verhaltensregeln und Tabus zum materielles Eigentum an
Produkten und Territorium sind jeglicher bekannter
menschlicher Gemeinschaft grundlegend. Und wenn es
sich auch nur „kleine persönliche Dinge“ handelt.

Grüße

CMБ

Ich wollte mit meiner Aussage keine rechtliche Bewertung zum
aktuellen Fall abgeben, sondern mich nur vergewissern, ob ich
dich richtig verstanden habe.

Nein, hast Du nicht, weil ich das nie behauptet habe.

Das ist völlig unerheblich, wie lange etwas gesellschaftlich und / oder strafrechtlich Norm ist oder nicht. Es kommt auf den Zeitpunkt der Tat und der zu diesem Zeitpunkt geltende Regeln an. Wobei des das Konzept des „geistigen Eigentums“ nicht etwa seit der Moderne (oder der „Neuzeit“) gibt, sondern bereits seit dem späten Mittelalter, wenngleich es im Laufe der Zeit einem Wandel unterworfen war und anfangs nicht so gefüllt war, wie es heute gefüllt ist. Allerdings ist ein Element recht schnell damit verknüpft: nämlich das eines Privilegs, das mit dem geistigen Eigentum verknüpft ist.

Hier gilt aber noch ein Grundsatz, der über das Recht des geistigen Eigentums weit hinaus geht: Nämlich der Grundsatz, dass sich hier jemand einem Regelwerk freiwillig unterstellt hat und das nur, weil er einen bestimmten, sogar - wenn auch indirekt - monetären Nutzen ziehen zu können. Eine Promotion ist nichts Lebensnotwendiges. Das zugehörige Regelwerk gilt nur dann für mich, wenn ich auch (dort, wo die Regel gilt) promovieren möchte.

Unabhängig von allem anderen drückt jemand, der sich über solch geltendes Regelwerk hinweg setzt, gleichwohl aber die Privilegien für sich nutzen möchte, aus, dass er ein auf ihn und sein persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Regelwerk wünscht. Das ist eigentlich a-sozial und würde normalerweise auf das Niveau eines Kindergartenträumers gewertet. Nur manche scheinen damit durchzukommen.

Hallo,

Wahrscheinlich hat exc damit recht,

was hat das mit Recht haben zu tun, wenn er hier seine Meinung äußert?

denn das Konzept „Geistiges Eigentum“ ist eine sehr späte Erfindung
der Moderne und dient offenbar zum Kontroll- und
Machterhalt – oder wie es Brecht ausdrückte, eine
„komische Erfindung der Neuzeit“ (sinng.).
Verhaltensregeln und Tabus zum materielles Eigentum an
Produkten und Territorium sind jeglicher bekannter
menschlicher Gemeinschaft grundlegend. Und wenn es
sich auch nur „kleine persönliche Dinge“ handelt.

Moral- und Rechtsvorstellungen haben sich doch im Laufe der Zeit verändert.
Und ein Raubkopierer wird wohl heutzutage trotz deiner Argumentation bestraft werden und die Mehrheit würde das wahrscheinlich auch als gerecht empfinden, weil der Urheber womöglich Ideen, Arbeit und Geld in sein Werk gesteckt hat.

Gruß
Pontius

Hi,

ich hab auch grad mit nem Freund diskutiert, welche Motivation Guttenberg wohl gehabt haben könnte, um sich seinen Doktor zu „erschleichen“ (wenn er das dann getan haben sollte).
Wenn er denn so geil drauf gewesen wäre, einen doktortitel zu führen, dann hätte er…
…auffällig schlecht zitiert
…die Prüfer entsprechend bestochen / sich ausreichend dämliche Vertreter der Zunft ausgesucht (an denen muss er nämlich sowohl mit der Arbeit in Papierform als auch im rigorosum in Person mit dem im Kopf vorhandenen Wissen vorbei)

um dann
…mit summa cum laude (= besser als 1,51) zu promovieren
…ohne damit herumzuprahlen.

Das wäre dann mal maximaler Aufwand für minimales Ergebnis.
Und es soll mir keiner erzählen, ihm wäre mehr aufgefallen, dass er einen Doktortitel hat, als dass er adlig ist… vermutlich ist es den meisten nicht mal bewusst gewesen, dass er einen Doktortitel hat.

die Franzi

Hi,

ich vermute mal, du hast, wie die meisten, die sich so echauffieren, noch nie in deinem Leben wirklich eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben, ansonsten wüßtest Du, wie man was zitiert und welche Konsequenzen Unterlassungen haben - oder eben nicht.
a) Wenn ich in meiner wissenschaftlichen Arbeit aus irgendeinem Grund schreibe, dass die Sonne im Osten aufgeht, und das der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 dauerte und an ihm unter anderem Italien, Japan und Deutschland beteiligt waren und der Vater von Queen Elizabeth II. zu der Zeit König war, dann brauch ich dafür keine Quelle angeben. Und das ist dann vollkommen korrekt - bei jedem. Das Wissen ist Gemeingut und muss nicht angegeben werden. Gleiches gilt für Nichtelastischen Stoß und Fallbeschleunigung etc., die ich beschreiben muss, wenn ich die Auswirkungen eines Steinwurfs auf die Fensterscheibe meines Nachbarn empirisch unteruchen und anschließend beschreiben will. Muss ich keine Quelle für angeben.
b) Falls ich im Laufe der gleichen Arbeit allerdings Bezug nehme auf bereits durchgeführte Experimentalreihen zur Bruchfestigkeit von Fensterglas, dann muss ich angeben, wo ich das herhab. Damit die Korrektoren das schneller finden, wenn sie meine Arbeit korrigieren und gucken, ob ich Blödsinn geschrieben hab oder nicht.
c) wenn ich nun beides zusammenführe und meine eigenen Zahlen zusammenführe und zu Schlüssen aufgrund meiner Experimente komme, dann gibt es plötzlich kaum noch was, das mit Quellen zu belegen wäre. Jetzt spreche ich ja von Zahlen und Schlkussfolgerungen, die ich selber gefunden habe.
a) hat den Vorteil, dass man da immer sehr gut zeigen kann, hier kommt es her, stimmt wortwörtlich, keine Quelle da, böseböse! Fällt fast jeder drauf rein - nur die sollten nicht reinfallen, die schonmal was geschrieben haben.
b) soll belegt werden. Wenn es nicht belegt wurde, ist es schlechtes wissenschaftliches Arbeiten, aber keine Täuschung, oder nicht unbedingt, weil es ja nicht als Eigenleistung verkauft wird. Wenn der Kandidat es im Rigorosum alles auswendig weiß, verwandewlt sich das, ähnlich einem auswendig gelernten Gedicht, in Eigenlesitung (ich bitte um Korrektur, falls ich hier falsch liege - aber auch eine Doktorarbeit dürfte sich da nicht wesentlich von einer anderen wiss. Arbeit unterscheiden)
c) ist komplexer. Das muss nicht belegt werden, weil es ja aus dem Kopf des Autors kommt. Aber dann darf es eben nirgendwo anders herkommen als aus dem Kopf des Autors. Wenn es aber nicht da herkommt, sondern aus einem Buch,und der Autor gibt es nicht an, dann liegt eine Täuschung vor. Hier kann man auch eine Absicht unterstellen, denn wenn er es irgendwo findet, dann kann er das Thema ja nicht als Doktorarbeit behandeln, es gibt keine Eigenleistung und er könnte auf ehrlichem Wege gar nicht promovieren - es hat ja schon jemand vor ihm gemacht.

Die richtige Schwierigkeit ist, zwischen b und c zu unterscheiden. Das macht jetzt die uni Bayreuth.

Noch etwas, was mich in meiner Vermutung bestätigt, dass die ganzen Vorwürfe an den Haaren herbeigezogen sind: Die Einleitung wird als letztes geschrieben und besteht hauptsächlich aus einleitendem und umrahmendem, schick zu lesenden - Blahblah. Viel Gemeingut wird da genannt - kaum etwas, was mit quellen versehen werden werden muss. Ergo, seitenweise fussnoten- und quellenangabenloser Text, der sich prima zur Vo…verd…ng verwenden läßt.

die Franzi

Hallo,

mich hat bei dem Bericht nicht erstaunt, dass Herr Guttenberg (lassen wir das `zu´ mal vorsichtshalber weg, wer weiß, wo das herkommt?) bei der Dorktorarbeit abgeschrieben hat, sondern dass er der beliebteste Politiker Deutschlands sein soll - auf mich wirkt er seit er als Politiker da ist wie ein arroganter Schmierenkomödiant - bei wem ist der beliebt??
O.K. Stefan Raab (Dauerlachmonster) und Heidi Klum (Oberniedermacherin) sind anscheinend auch beliebt - so gesehen liegts wohl an meinem persönlichen Geschmack.

Gruß, Hovke

SO,der Status ist nunmal so das die Textzeilen „geklaut“ wurden. Sind wir uns alle einig.

**Kann man aber seine „JETZT“ Situation (Amtsposition), „DIREKT“ mit bestehen einer Doktorarbeit in Verbindung bringen?

NEIN!**

Es steht nirgendwo geschrieben das es „ZWINGEND“ notwendig ist einen Doktortitel zuhaben und ein Minister-Amt zubekleiden.
Von daher wäre es schon das Verhalten von einem „Bananen-Staat“, wegen einem Fehlverhalten diesen Mann seinen Job kosten zulassen.

Desweiteren ist es widerwärtig wie die anderen Parteien auf den Zug aufspringen. Dies geschieht aus Weitsicht, denn jeder wird wohl langsam mitgekriegt haben das es in Zukunft ein Herr Guttenberg der Starke Mann in CDU/CSU wird. Demnach haben die alle Angst um ihre Prozente und sonst nix!

Was die anderen (auch aktuellen) Politiker diverser Parteien sich schon zuschulden kommen lassen haben, ist nämlich auch kein Pappenstil. Das Beste ist, daß diese Leute am lautesten Schreien :smile:

Es sollte jeder eine 2.te Chance verdient haben und auch bekommen.
Was kann uns den besseres passieren als einen geläuterten Politiker, der dem Volk beweisen will, daß es sich auf ihn verlassen kann.

Fazit:

Pro Guttenberg.

Hallo!

ich vermute mal, du hast, wie die meisten, die sich so
echauffieren, noch nie in deinem Leben wirklich eine
wissenschaftliche Arbeit geschrieben

Falsch vermutet. Ich bin Janinas Meinung. Und ich habe einen akademischen Grad, den ich mit einer wissenschaftlichen Arbeit erworben habe. Am Samstag saß ich in einer Runde von Akademikern zusammen, darunter auch eine gute Juristin. Alle haben ihren Grad mit wissenschaftlichen Arbeiten erworben. Alle hatten sich über den Umfang der geklauten Stellen inmformiert. Und alle waren der Merinung: Eine wissenschaftliche Schweinerei.

Nein, so leicht aknn amn die Vorwürfe nicht beiseiteschieben. Es mag Akademiker (wie Dich?) geben, die das anders sehen - aber einfach denen, die diese Meinung nichgt teilen, pauschal zu unterstellen, sie hätten halt keine Ahnung, ist deutlich zu dünn.

a) Wenn ich in meiner wissenschaftlichen Arbeit aus
irgendeinem Grund schreibe, dass die Sonne im Osten aufgeht,
und das der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 dauerte und an
ihm unter anderem Italien, Japan und Deutschland beteiligt
waren und der Vater von Queen Elizabeth II. zu der Zeit König
war, dann brauch ich dafür keine Quelle angeben.

Das ist aber etwas anderes als seitenweise wörtliche Formulierungen anderer Autoren zu übernehmen. Selbst wenn man davon ausgeht, daß diese Passagen „nichts nennenswertes“ enthielten, bleibt es dennoch ein Diebstahl geistigen Eigentums, nämlich eben jener Formulierungen. Die nötige „Schöpfungshöhe“ wird allemal erreicht, auch wenn exc das anzweifelt - würde man hier den urheberechtlichen Schutz verneinen, dann müsste man im Umkehrschluß bei 99 Prozent aller Zeitungsartikel, Bücher und Broschüren davon ausgehen, daß sie straflos nachgedruckt werden dürfen. Du kannst dich in der Rechtsprechung dessen versichern: Das ist nicht der Fall. Auch ein „einfacher“ Zeitungsartikel ist als geistiges Eigentum urheberechtlich geschützt.

Die
Einleitung wird als letztes geschrieben und besteht
hauptsächlich aus einleitendem und umrahmendem, schick zu
lesenden - Blahblah.

Man darf sie trotzdem nicht einfach bei einem anderen Autor wörtlich abschreiben. Auch wenn da nur Blablah drinsteht.

Gruß,
Max

Hallo,

ich hab auch grad mit nem Freund diskutiert, welche
Motivation Guttenberg wohl gehabt haben könnte, um sich seinen
Doktor zu „erschleichen“ (wenn er das dann getan haben
sollte).

Dein Ansatz scheint mir sehr kognitiv geprägt zu sein, jedenfalls geht er aber von einem planvollen, gesteuerten, absichtsgetragenen Verhalten aus. Ich bin aber nicht sicher, ob das unbedingt so gewesen sein muß.

Ohne zu Guttenberg verteidigen zu wollen, halte ich nämlich auch eine Erklärung für möglich, die vielleicht (!) auch hinzu treten könnte.

Die Juristerei „frißt“ durch Überlastung ihre Studenten in einer Weise auf, wie ich es nur aus wenigen andern Bereichen kenne (kann aber auch nicht alle überblicken). Ich denke daher, dass vermutlich jeder Jurist es kennt, dass irgendwann einmal der Zeitpunkt der Verzweiflung erreicht ist, an dem man sich sagt: „Verdammt e Sch…! Jetzt leckt mich aber doch alle gerade mal am A…“.

Vor diesem Hintergrund halte ich es also zumindest für möglich, dass er womöglich am Schreibtisch saß, vielleicht gar nicht einmal dachte, sondern schlichtweg fühlte: „Komm, jetzt mach’ das Sch…ding endlich fertig - irgendwie einfach fertig - damit es aus den Augen ist“. Und gerade das ist dann die Situation, in der man solche Fehler macht.

MFG Cleaner

P.S.: Das soll keine Rechtfertigung sein, sondern soll den Versuch darstellen, einen Erklärungsansatz zu liefern.

Ich habe eine wissenschaftliche Arbeit verfasst, du auch?

Ich habe keine Ahnung, wo der Unsinn herkommt, a bräuchte nicht als Zitat gekennzeichnet zu werden, wenn es zitiert wird.

Was du ganz offensichtlich verwechselst ist: Für die Gruppe a brauche ich keinen wissenschaftlichen Beleg. Das ist aber etwas ganz anderes. a. kann ich selbst! formulieren und gut ist. Benutze ich aber die wörtliche oder beinahe wörtliche Formulierung aus einer Quelle, so ist diese anzugeben, auch bei Gruppe a. Genau so sehen das die Promotionsordnungen.

Auch bei b. liegst du mit deiner Begründung ein wenig schief. Hier ist nicht nur der Wortlaut, die wörtliche oder beinahe wörtliche Passage geschützt, sondern auch schon der „Gedankengang“. Ein Versuchsergebnis, aber auch im nicht-naturwissenschaftlichen Bereich eine besondere Synthese etc. Hierfür muss eine Quelle angegeben werden, auch wenn der Gedanke mit völlig eigenen Worten wiedergegeben wird. Der Grund liegt nicht in einer Kontrollmöglichkeit für evt. Blödsinn.

Der Grund für Beides, a. und b., liegt darin, dass sich der Bewerber nichts zu Eigen machen darf, was ihm nicht gehört.

Das ist der springende Punkt:
Diese Gefühl ist Guttenberg offenbar abhanden gekommen und dieses Gefühl den ganzen Followern (besser kann man sie nicht benennen, sie sind in meinen Augen geblendete Follower) auch. Das geistige Eigentum ist abgeschafft (bzw. gilt nur noch für die Musikindustrie und für Betreiber von Brötchenrezept-Internetseiten, die damit eine Abmahnindustrie füttern). Eine Tat ist nicht dann / deshalb verwerflich, wenn / weil sie begangen wurde, sondern erst dann, wenn der Täter sie einräumt und genau im Moment dieses Einräumens gilt sie dann bereits auch schon als gesühnt. Völlig egal, ob der Täter lügt, dass sich die Balken biegen. Schuldig, zumindest vorüber gehend und das wird auch wieder kommen, ist nicht etwa der Täter, sondern der (die böse Linke), der die Tat angezeigt hat. Es ist ekelhaft.

ich hab auch grad mit nem Freund diskutiert, welche
Motivation Guttenberg wohl gehabt haben könnte, um sich seinen
Doktor zu „erschleichen“

Karriere! Dieser Titel hat für die politische Karriere innerhalb der CDU / CSU eine enorme Bedeutung. Was das Ganze übrigens jetzt für die gesamte politische CDU/CSU Elite und ihr Gefolge zum Witz macht: Mit diesem Vorgehen hat Guttenberg den Wert des Doktortitels auf beschriebenes Klopapierniveau herunter geschossen. Innerhalb der CDU / CSU muss man sich (auch nach Dr. Schröder) die Frage gefallen lassen, was an Klopapierbeschreiben eine politische Befähigung darstellt.

(wenn er das dann getan haben sollte).

Kneif die Augen nur noch ein wenig länger zu, du wirst nur Muskelkater bekommen.

Wenn er denn so geil drauf gewesen wäre, einen doktortitel zu
führen, dann hätte er…

…auffällig schlecht zitiert

stimmt!

…die Prüfer entsprechend bestochen / sich ausreichend
dämliche Vertreter der Zunft ausgesucht (an denen muss er
nämlich sowohl mit der Arbeit in Papierform als auch im
rigorosum in Person mit dem im Kopf vorhandenen Wissen vorbei)

Bestochen? Weiß ich nicht. Aber die Uni Bayreuth ist eine Kaderschmiede der CSU. Das wird wahrscheinlich nicht direkt über Geld laufen. Es gibt andere Wege.

um dann

…mit summa cum laude (= besser als 1,51) zu promovieren

Dass er mit summa cum laude bewertet wurde, stösst, unabhängig von der Zitiererei bundesweit bei anerkannten Professoren unterschiedlicher Couleur auf völliges Unverständnis! Auch hier muss die Frage gestellt werden wie das passieren konnte.

…ohne damit herumzuprahlen.

Das tut er doch! Nur Guttenberg ist ein Medienmann, der weiß, dass es natürlich nicht gut ankommt, gegenüber Lieschen Müller damit zu prahlen. Wobei pikanterweise noch hinzukommt, dass Guttenberg ja noch nicht einmal (Voll-)Jurist ist! Mit seinem Abschluss hätte er in der freien Wirtschaft nichts zu melden. Juristisches Hilfsarbeiterniveau.

Das Lieschen Müller das alles nicht mitbekommt, liegt an Lieschen Müller, die sich gerne von so einem schneidigen Kerl blenden lässt. Einer, der endlich mal die Wahrheit sagt, auch wenn die sich im Stundentakt ändert…