Gutenberg ist fertig, wer kommt jetzt?

Hi,

einer versteht, was ich meine. Ich habe den advocatus diaboli gespielt.

die Franzi

Die Juristerei „frißt“ durch Überlastung ihre Studenten in
einer Weise auf, wie ich es nur aus wenigen andern Bereichen
kenne (kann aber auch nicht alle überblicken). Ich denke
daher, dass vermutlich jeder Jurist es kennt, dass irgendwann
einmal der Zeitpunkt der Verzweiflung erreicht ist, an dem man
sich sagt: „Verdammt e Sch…! Jetzt leckt mich aber doch alle
gerade mal am A…“
.

Das ist eine Erklärung, mehr aber auch nicht! Das macht die Tat aber keinen Deut besser, nicht ungeschehen, entschuldigt nicht. Abgesehen gehört der Unterton in deiner Antwort gestrichen, dass es nur oder ganz besonders die Juristerei sei, die Studenten durch Überlastung frisst!

Wer hier darauf abhebt, ob das Ganze mit Vorsatz oder nicht erfolgt ist, der muss sich vor Augen halten, wie das normalerweise läuft, wenn man zitiert bzw. Quellen vorliegen hat: Die hängt man seit Computerzeitalter tunlichst sofort mit an die Quelle ran, wo sie mit hin und her geschoben werden, Word macht das von ganz alleine, und wo sie nicht verloren gehen. Das passiert höchstens einmal bei einer einzelnen, wenn es sehr unglücklich läuft, aber nicht in dem Umfang.

Die Behauptung, das sei ohne systematischen Vorsatz passiert, ist für mich genauso „schlüssig“, wie jemand der aus dem Urlaub mit platzenden Koffern voller Mitbringseln kommt und behauptet, er habe nur die 10 Teile zu verzollen. Wenn angesichts dieser Menge die Armbanduhr, die man ja schon seit Kauf trägt, „durchgeht“ und nicht deklariert wird, dann lasse ich mir das vielleicht noch gefallen. Wer aber versuchen würde, in der Situation den Stapel Levis, die 5 IPads und die 3 IPhones mit dem Argument „vergessen wegen Reisefieber“ wegzureden dem würden die Zöllner das wohl kaum abnehmen.

So einen hanebüchener Entschuldigungsversuch würde man sonst keinem durchgehen lassen. Jeder einigermaßen Vernunft Begabte würde sich auf den Arm genommen vorkommen.

Kann man aber seine „JETZT“ Situation (Amtsposition),
„DIREKT“ mit bestehen einer Doktorarbeit in Verbindung
bringen?!

Ja! Er hat gelogen! Und das nachweislich gleich mehrfach. Seine Glaubwürdigkeit ist völlig dahin.

Desweiteren ist es widerwärtig wie die anderen Parteien auf
den Zug aufspringen. Dies geschieht aus Weitsicht, denn jeder
wird wohl langsam mitgekriegt haben das es in Zukunft ein Herr
Guttenberg der Starke Mann in CDU/CSU wird. Demnach haben die
alle Angst um ihre Prozente und sonst nix!

Widerwärtig ist, dass die CDU/CSU diesen Mann zumindest offiziell noch deckt. Es gibt genügend in der Partei, die reichlich angepisst sind, dass das so ist. Aber andererseits sehen sie im Superwahljahr nach der Hamburgschlappe es derzeit noch als bessere Alternative, diesen Mann zu halten.

Es sollte jeder eine 2.te Chance verdient haben und auch
bekommen.

Kann er ja von mir aus. Aber erst, nachdem er Verantwortung übernommen hat! Das würde hier heißen: Rücktritt, ein paar Jahre auf die Warteposition und dann kann er wieder durchstarten. (Jung genug ist er, das hätte sogar zum Kanzler reiche können.) DAMIT hätte Herr von und zu Guttenberg Hintern in der Hose bewiesen. Die Gradlinigkeit und Aufrichtigkeit, die bisher nicht nur Lippenbekenntnis, sondern widerlegt ist. Aber so zeigt er sich nur als machtgeiler Profilneurotiker, der glaubt, sein eigenes Regelwerk schaffen zu können.

Was kann uns den besseres passieren als einen geläuterten
Politiker, der dem Volk beweisen will, daß es sich auf ihn
verlassen kann.

Guttenberg geläutert? Du glaubst auch an den Osterhasen! Die einzige verlässliche Konstante in dem Spiel sind seine Follower, die sich von Guttenberg von Anfang an haben blenden lassen.

Hi,

klapp mal meine Visitenkarte auf, dann darfst Du schätzen, wie viele wissenschaftliche Arbeiten ich geschrieben habe.
Zu Details des wissenschaftlichen Zitierens möchte ich mich nicht weiter äußern, Du hast bereits Fehler korrigiert, die ich gemacht habe, außerdem haben wir hier bereits einen Tiefgang und eine Differenzierung erreicht, die die öffentliche Diskussion nicht erreicht hat und vermutlich nie erreichen wird.
Dieser mangelnde tiefgang und die mangelnde Diferenzierung nerven mich auch extrem. Aber ich bin auch lernfähig. Es ist also völlig egal, welche Art Fehler man begangen hat bei der wiss. Arbeit, er führt dazu, dass man nicht besteht.
Nehmen wir an, ich würde eine Facharbeit korrigieren, in der ein wörtliches Zitat von der Länge einer Zeile nicht mit Quellenangabe versehen sei, und in der sämtliche sinngemäßen Zitate Formfehler aufweisen. Nehmen wir weiterhin an, inhaltliche Fehler gebe es auch. Müßte ich die Arbeit dann mit 0 Punkten bewerten? Nehmen wir weiter an, der Autor / die Autorin sei nicht adelig.

Kneif die Augen nur noch ein wenig länger zu, du wirst nur Muskelkater bekommen

Mea culpa. Ich versuche, objektiv zu sein. Das geht offensichtlich gar nicht. Muss ich nur gegenüber Adligen eine möglichst schnelle negative Meinung formen, oder gibt es dafür andere Voraussetzungen?

Nur Guttenberg ist ein Medienmann, der weiß, dass es natürlich nicht gut ankommt, gegenüber Lieschen Müller damit zu prahlen. Wobei pikanterweise noch hinzukommt, dass Guttenberg ja noch nicht einmal (Voll-)Jurist ist! Mit seinem Abschluss hätte er in der freien Wirtschaft nichts zu melden. Juristisches Hilfsarbeiterniveau.

Örm, … wie gibt er den bitte mit seinem Doktortitel an? Das habe ich immer noch nicht verstanden. Bilde mich doch bitte weiter. Ich wäre auch dankbar, zu wissen,inwieweit es relevant ist für einen Ministerposten, Volljurist zu sein. Das ist es ja deinen Worten zufolge offensichtlich. Das ist ja dann offensichtlich politischer Sprengstoff, das Bundeskabinett… ich wage gar nicht, das zuende zu denken.

Das Lieschen Müller das alles nicht mitbekommt, liegt an Lieschen Müller, die sich gerne von so einem schneidigen Kerl blenden lässt.

Hm… ich hätte jetzt eigentlich gedacht, er wäre ziemlich häßlich. Aber wie gesagt, ich bin ja lernfähig.

Einer, der endlich mal die Wahrheit sagt, auch wenn die sich im Stundentakt ändert…

Also das mit dem Stundentakt übersehe ich jetzt mal galant, der Anfang des Satzes ist schon komplex genug.
Wie ist es denn sonst mit den Vorwürfen gegenüber den Politikern, dass sie untätig sind, nie was auf die Reihe bekommen, wichtige Entscheidungen verschleppen und totdiskutieren? Ich erinnere nur grad an die Diskussion um die Hartz4-Erhöhung… Wenn es so falsch ist, als Minister seine Arbeit zu machen, dann sollte man nicht nur dem einen vorwerfen, DASS er sie macht, sondern auch aufhören, von den anderen zu verlangen, ihre Arbeit endlich zu tun. Wir wollen der Politik doch eine Chance lassen, oder?
Da ist der Herr Dr. Rösler ja gleich viel sympathischer, oder? So ein hübscher junger Mann, ein Doktor der MEdizin, der immer ganz brav genau das macht, ws der Herr Seehofer schon durchbringen wollte und nicht geschafft hat. Sitzt da, sieht gut aus, sagt nichts wesentliches und tut, was ihm gesagt wird und verweist auf die Parteilinie. Darf ich den mögen (will ich nicht, aber das ist ja offensichtlich oberflächlich von mir)

Ich krieg das schon noch in mein Hirn rein. Was hatte Herr Guttenberg gesagt, Thema Opelrettung? Wenn der Betrieb sich nicht lohnt, müsse man ihn eben insolvent gehen lassen? Opel ist grad schon wieder pleite, und niemand kauft die Autos. Das wird wieder das Geld des Steuerzahlers an einer Stelle kosten, an der es nichts zu suchen hat. Arbeitsplätze zu zahlen, die nichts einbringen, wurde in der DDR gemacht - einer der Gründe für die finanzielle Pleite des Staates. Abe wir haben es ja, oder? Und ich muss auch noch einen Grund finden, warum man bei Vorfällen wie auf der Gorch Fock immer erst eine Untersuchung machen muss, undn icht gleich die ganze Mannschaft plus sicherheitshalber noch den Minister und die MArineführung entläßt.

die Franzi
[edit: rechtschreibfehler und ein paar Textstellen]

Na dann, viel Spass beim Suchen
Das schöne an naturwissenschftlichen Promotionsarbeiten ist, dass man die nicht einfach aus Zeitungsartikeln zusammenkopieren kann…

http://www.sueddeutsche.de/wissen/dissertation-brand…

LG
Mike

Hallo,

Das ist eine Erklärung, mehr aber auch nicht!

Mehr wollte ich auch gar nicht - das steht ja auch deutlich im Text wie auch im Postscriptum.

Das macht die Tat aber keinen Deut besser, nicht ungeschehen, :entschuldigt nicht.

Das war auch nicht der Zweck, wie ebenfalls dem P.S. zu entnehmen ist.

Abgesehen gehört der Unterton in deiner Antwort
gestrichen, dass es nur oder ganz besonders die Juristerei
sei, die Studenten durch Überlastung frisst!

Nö, der gehört nicht gestrichen, denn ich habe ja deutlich darauf verwiesen, dass ich mich lediglich an dem Rahmen orientiere, den ich selbst überblicken kann. Und in diesem Rahmen läßt sich diese Behauptung, die ich zudem auch ohne Absolutheitsanspruch aufgestellt habe, durchaus vertreten, denn ich habe schlicht keine Kenntnis, wie es bei den Physikern, den Romanisten oder meinetwegen auch in der altägyptischen Sinologie zugeht.
Mag sein, dass es da schlimmer ist, mag sein dass es dort lockerer ist - ich kenne jedoch kaum Fakultäten, an denen die Studiernden besonders in der Prüfungsphase dem Wahnsinn so nahe sind, wie in der Rechtswissenschaft.
Im Übrigen ist die Aussage: „die Juristerei frißt ihre Studenten“ ein Zitat einer Professorin der Germanistik, die dies vor einigen Wochen in einem gänzlich anderen Zusammenhang äußerte.

MFG Cleaner

Bei Deinem ganzen Gezeter nebst persönlichen Angriffen und dem gleichzeitigen Pochen auf den Besitz der absoluten Wahrheit ist Dir offensichtlich entfallen, daß es bei den meisten Sachverhalten Auslegungsbedarf bzw. -spielraum gibt.

So auch bei der Frage, ob bzw. inwiefern das Verwenden fremder Formulierungen (und auch das sollte man wirklich auseinanderhalten) a) ein Urheberrechtsverstoß, b) ein Verstoß gegen die jeweilige Prüfungsordnung oder c) ein Verstoß gegen die guten Sitten darstellt.

Bei allem Wunsch, sich eine eigene Meinung zu bilden oder eine fremde zu adaptieren, wäre es angeraten, sich bei der Aufklärung des Sachverhaltes nicht auf sein eigenes (verschieden gut ausgeprägtes) Wissen, sensationsheischende Medien und zweifelhafte Pseudo-Aufklärungsseiten zu verlassen, sondern auf das zu warten, was abschließend die zuständige Institution entscheidet.

Diese Gefühl ist Guttenberg offenbar abhanden gekommen und
dieses Gefühl den ganzen Followern (besser kann man sie nicht
benennen, sie sind in meinen Augen geblendete Follower)

Wenn Du die Texte mal vorurteilsfrei läsest (ich weiß, daß das nicht zu erwarten ist), würdest Du feststellen, daß hier niemand die Ansicht vertritt, daß zu Guttenberg alles richtig gemacht hat.

Vielmehr wird lediglich immer wieder darauf hingewiesen, daß a) nicht allein das Verwenden fremder Worte die sofortige Aberkennung des Titels und anschließende Verbannung bedeutet und b) die Interpretation der Vorkommnisse allein der Universität Bayreuth zusteht und obliegt.

Ich frage mich nur, woher der Zwang kommt, zu allem und jedem eine Meinung haben zu müssen (und zwar am besten sofort), die dann in der Regel auch unabänderlich feststeht.

Nachtrag- ‚wider die rechtsstaatlichen Prinzipien‘
Noch ein kleines Zitat aus
/t/medienberichte-a-schwarzer/6311152/7

Wenn Schwarzer hier also - wieder jede journalistischen und rechtsstaatlichen Prinzipien - vorher schon Täter und Opfer festlegt, ohne zu wissen, wer wer ist , dann schießt sie jetzt schon allen Vergewaltigungsopfern in die Brust: Dafür braucht es nämlich nicht erst Freispruch Kachelmanns.

Wie schnell sich doch die rechtsstaatlichen und journalistischen Prinzipien ändern können. Oder hast Du einfach nur vergessen, was Du vor knapp zwei Wochen schriebst? Oder siehst Du den Fall anders, weil es bei zu Guttenberg eine Wikiplagiat-Seite gibt und bei Kachelmann das ganze dummerweise wirklich vom Gericht entschieden wird.

Wobei: im März 2009 wußten Öffentlichkeit und Medien auch sofort, was Kachelmann für ein Schwein ist - bis dann im Mai oder Juni erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Zeugin offenbar wurden.

Vielleicht doch ein Argument, mit dem Urteilen bis zum Urteil zu warten?

Ach, exc, ach,

Dein Beitrag ist im Ton vernünftiger Versachlichung gehalten und doch im Inhalt so unsachlich:

Bei Deinem ganzen Gezeter nebst persönlichen Angriffen und
dem gleichzeitigen Pochen auf den Besitz der absoluten
Wahrheit
Bei allem Wunsch, sich eine eigene Meinung zu bilden oder
eine fremde zu adaptieren, wäre es angeraten, sich bei der
Aufklärung des Sachverhaltes nicht auf sein eigenes
(verschieden gut ausgeprägtes) Wissen, sensationsheischende
Medien und zweifelhafte Pseudo-Aufklärungsseiten zu verlassen,
Wenn Du die Texte mal vorurteilsfrei läsest (ich weiß, daß
das nicht zu erwarten ist),

Aber als die „sensationsheischenden Medien“ über zu Guttenbergs Besuch in Afghanistan bericht haben, war das eine sachliche Berichterstattung, nicht wahr? Die Adaption fremder Meinungen wird doch gerne Bild-Lesern nachgesagt, aber die steht doch in Treue fest zu KT. Das verwirrt mich jetzt.

Ich frage mich nur, woher der Zwang kommt, zu allem und jedem
eine Meinung haben zu müssen (und zwar am besten sofort), die
dann in der Regel auch unabänderlich feststeht.

Du hast doch auch eine. Die sich durch die Frontbegradigung in den rückwertigen Argumentationsraum zu Guttenbergs auch nicht zu ändern scheint. Du und die Präfungskommission, Ihr werdet gerade von Eurem Idol auf dem Rückzug allein gelassen.

die Interpretation der Vorkommnisse allein der
Universität Bayreuth zusteht und obliegt.

Ja, die normative Kraft des Faktischen und asymmetrische Potenziale. Die Universität Bayreuth also soll es interpretieren. Lieber wär’s mir freilich, sie würde den Sachstand beurteilen. Noch lieber wäre mir, eine andere Universität tät’s, wie das in anderen Fällen bereits geschehen ist, um falsche Eindrücke zu vermeiden. Meines Wissens war der für die Aufklärung der Vorwürfe zuständige Obmann der Uni Bayreuth damals Mitglied in der Prüfungskommission. Weiter habe ich gelesen (dafür aber keine Bestätigung), dass zu Guttenberg die Uni Bayreuth in der Vergangenheit finanziell unterstützt hat. Dies legt zumindest nahe, dass sich das Verdikt der Uni Bayreuth nicht an den Fakten orientiert, sondern daran, wie Schaden von der Uni kann abgewendet werden - also an politischen Überlegungen.

Ich beneide alle, die noch an den Weihnachtsmann glauben, das ist eine schöne Vorstellung. Und, noch eines: eine Interpretation der Ereignisse steht auch mir zu, dünkt mich.

Grüße, Thomas

Also wenn du schon so einen ins Spiel bringst, dann möcht ich
hinzufügen, jemand wie Strauss konnte sich die Frage nach Abi
oder nicht aber auch leisten:smile: Der hatte damals das nach
Jahren bayernweit beste Abi abgelegt und so wie man ihn kennt,
vermutlich nicht durch Abschreiben. :smile:

Und nein, ich bin kein ehemaliger Fan des o. g.
Großkriminellen.

Stimme dir voll und ganz zu (erstem und zweitem Absatz). Es ist schon leidig, dass vor lauter Parteinahme vielen solche Feinheiten entgehen.

sachlich relevant wäre das ganze, wenn Herr Guttenberg seine
Doktorarbeit über die jüngere Geschichte Afghanistans
geschrieben hätte oder über eine zeitgemässe Ausbildung bei
der Marine.

Es ist also für einen Bundesminister und MdB nicht relevant, dass er der 300-fachen Urherberrechtsverletzung, des Amtsmissbrauchs (Stichwort „Wissenschaftlicher Dienst“) und der Unterschlagung schuldig ist?

Und da habe ich noch gar nicht von nicht-strafrelevanten Aspekten wie gebrochenem Ehrenwort und schriftlicher Versicherung, dass die Arbeit eigenständig angefertigt wurde, gesprochen.

Wenn also ein Minister lügt wie (wörtlich) gedruckt, das ist nicht relevant, ja?

Schmierenkomödiant - bei wem ist der beliebt??

O.K. Stefan Raab (Dauerlachmonster) und Heidi Klum
(Oberniedermacherin) sind anscheinend auch beliebt - so
gesehen liegts wohl an meinem persönlichen Geschmack.

Es leigt daran, dass Intelligenz gerade nicht gleichmäßig im Volk verteilt ist, sondern glockenförmig (und nein, keine gleichmäßige Glocke).

Aber als die „sensationsheischenden Medien“ über zu
Guttenbergs Besuch in Afghanistan bericht haben, war das eine
sachliche Berichterstattung, nicht wahr?

Da ich weder weiß, was Du meinst bzw. welchen Besuch Du meinst noch welche Berichterstattung welches Zeitung oder welchen Fernsehsenders Du meinst, kann ich weder die explizite noch die implizite Frage beantworten.

Ich frage mich nur, woher der Zwang kommt, zu allem und jedem
eine Meinung haben zu müssen (und zwar am besten sofort), die
dann in der Regel auch unabänderlich feststeht.

Du hast doch auch eine.

Zu was? Zu der Frage ob er gegen das Gesetz, die gültige Prüfungsordnung oder die guten Sitten verstoßen hat? Nein, dazu habe ich keine Meinung und - wie ich bereits erwähnte - es ist mir auch egal.

nicht zu ändern scheint. Du und die Präfungskommission, Ihr
werdet gerade von Eurem Idol auf dem Rückzug allein gelassen.

Wenn Du der erste überhaupt oder wenigstens in dieser Diskussion wärest, der mir so plump etwas unterschieben will, wäre ich wahrscheinlich überrascht oder verärgert. So bin ich irgendwas zwischen gelangweilt und enttäuscht, weil Euch nichts neues einfällt.

Weiter
habe ich gelesen (dafür aber keine Bestätigung), dass zu
Guttenberg die Uni Bayreuth in der Vergangenheit finanziell
unterstützt hat. Dies legt zumindest nahe, dass sich das
Verdikt der Uni Bayreuth nicht an den Fakten orientiert,

Auch langweilig. Daß das Argument kommen würde, habe ich schon letzte Woche vorhergesagt. Selbst wenn kein Geld geflossen wäre und der Obmann der Kommission nicht im Prüfungsausschuß gesessen hätte und zu Guttenberg nicht mal den Koffer des Hausmeisters getragten hätte, selbst dann würde die Entscheidung der Uni niemals nicht objektiv ausfallen.

Dadurch wird die Welt natürlich schön einfach, weil sich daraus logischerweise ergibt, daß die Einschätzung der Uni Bayreuth nicht abgewartet werden muß. Besser noch: so kann man sich sicher sein, daß man bei seiner Meinung bleiben kann, ganz egal, auf welcher Basis diese gebildet wurde oder wo man sie her hat.

Ich beneide alle, die noch an den Weihnachtsmann glauben, das
ist eine schöne Vorstellung. Und, noch eines: eine
Interpretation der Ereignisse steht auch mir zu, dünkt mich.

Wenn Du meinst, dann nur zu. Du kannst ihm ja den Titel aberkennen, ihn als Minister abwählen oder der CSU die Stimme verweigern? Ach so, geht ja alles nicht. Hm, doof.

C.

Ein schöner Beitrag, Thomas.

Jeder einigermaßen Vernunft Begabte
würde sich auf den Arm genommen vorkommen.

Du weißt schon, was Du da geschrieben hast, oder?

Hallo exc,

Wenn Du der erste überhaupt oder wenigstens in dieser
Diskussion wärest, der mir so plump etwas unterschieben will,
wäre ich wahrscheinlich überrascht oder verärgert. So bin ich
irgendwas zwischen gelangweilt und enttäuscht, weil Euch
nichts neues einfällt.

Du bist lustig. „…Euch…“ Genau! Jetzt hast Du es doch herausgefunden: WIR haben uns hier zusammengetan, um, ja, um was zu tun? Ich denke und schreibe auf eigene Rechnung. Wenn sich das Ergebnis mit dem anderer deckt: gut. wenn nicht: auch gut. Es tut mir leid, dass ich nach sorfältiger Prüfung des Sachverhaltes wie viele andere auch nur zu einem Ergebnis komme, das Dich enttäuscht. Da muss ich mich wohl irgendwo getäuscht haben…

Weiter
habe ich gelesen (dafür aber keine Bestätigung), dass zu
Guttenberg die Uni Bayreuth in der Vergangenheit finanziell
unterstützt hat. Dies legt zumindest nahe, dass sich das
Verdikt der Uni Bayreuth nicht an den Fakten orientiert,

Auch langweilig. Daß das Argument kommen würde, habe ich
schon letzte Woche vorhergesagt. Selbst wenn kein Geld
geflossen wäre und der Obmann der Kommission nicht im
Prüfungsausschuß gesessen hätte und zu Guttenberg nicht mal
den Koffer des Hausmeisters getragten hätte, selbst dann würde
die Entscheidung der Uni niemals nicht objektiv ausfallen.

Also: den wichtigeren Teil meiner Argumentation hast Du nicht zitiert, Deine Replik besteht aus dem Verdikt „langweilig“ und einer Unterstellung - hast Du auch inhaltlich was dazu zu sagen? Ach nee, nein, das wäre dir wahrscheinlich zu langweilig.

Dadurch wird die Welt natürlich schön einfach, weil sich
daraus logischerweise ergibt, daß die Einschätzung der Uni
Bayreuth nicht abgewartet werden muß. Besser noch: so kann man
sich sicher sein, daß man bei seiner Meinung bleiben kann,
ganz egal, auf welcher Basis diese gebildet wurde oder wo man
sie her hat.

Genau! Du hast recht: Man darf keine Zweifel haben, sonst bricht das eigene Weltbild zusammen. Aber mal abgesehen von der Häme: Die Untersuchungskommission der Uni Bayreuth hat schon irgendwie die Arschkarte gezogen: Spricht sie sich gegen KT aus, wird es heißen, sie habe sich dem Druck der „linken Hetzpresse“ gebeugt, stützt sie ihn, wird eben jene „linke Hetzpresse“ über die Kommission herfallen und irgendwas mit Krähen und Augen zitieren. Deshalb (!) auch mein Vorschlag (den Du nicht kommentiert hast), die Überprüfung der juristischen Fakultät einer anderen Uni zu überlassen.

Ich beneide alle, die noch an den Weihnachtsmann glauben, das
ist eine schöne Vorstellung. Und, noch eines: eine
Interpretation der Ereignisse steht auch mir zu, dünkt mich.

Wenn Du meinst, dann nur zu. Du kannst ihm ja den Titel
aberkennen, ihn als Minister abwählen oder der CSU die Stimme
verweigern? Ach so, geht ja alles nicht. Hm, doof.

Nicht doof. Im Gegensatz zu Dir mache ich Fehler - und weiß das auch. Ich habe einiges zu schreiben, aber gottlob nichts zu bestimmen. Ich bin zwar der Souverän, aber der Abgeordnete ist ja nur seinem Gewissen verpflichtet, hat also nicht nach meiner Pfeife zu tanzen. Das gefällt mir nicht immer, aber das muss ich mit mir abmachen. Was sich in einer Demokratie zwischen Industrielleneingabe und Similaun abspielt, gefällt mir da schon weniger.

Jedenfalls habe ich mir auf der Grundlage von F.A.Z., NZZ, Süddeutsche, Zeit, Guttenplag eine Meinung gebildet (sic!). Außer, sie zu vertreten, kann ich aber nicht damit anfangen, wie du schon richtig geschrieben hast:

  1. Fakt: KT hat signifikante Mengen plagiiert (=zitiert, ohne das Zitat als solches kenntlich zu machen).

  2. Fakt: Das gilt auch für Bewertung und Fazit, wo eigentlich eine eigene geistige Leistung zuvörderst erwartet wird.

  3. Meinung: Art und Umfang der Veränderungen in den zitierten Texten deuten für mich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass dies mit Absicht geschah.

  4. Meinung: Die Arbeit hätte nicht mit summa cum laude bewertet werden dürfen.

  5. Meinung: Die Qualität der Arbeit hätte nicht mal zur Verleihung eines Doktortitels ausgereicht.

Konsequenzen:

  1. Der Doktortitel sollte aberkannt werden.

  2. Der wissenschaftlichen Prüfung hat eine rechtliche Würdigung mit den entsprechenden Konsequenzen zu folgen. Ich bin nicht sachkompetent, so dass ich nicht beurteilen kann, wie ein absichtsvolles Plagiieren rechtlich bewertet werden muss, so es denn eines war.

  3. KT hat in der Öffentlichkeit immer Ehrlichkeit und Redlichkeit hochgehalten und ist dafür mit sehr guten Umfragewerten belohnt worden. Konsequenterweise hat er bei Verfehlungen, die unter seiner Verantwortlichkeit vorkamen, immer Verantwortliche gesucht, gefunden und dazu gebracht, ihre Verantwortung auch wahrzunehmen. Konsequenterweise sollte er das nun auch tun und Prof. Häberle aus dem öffentlichen Dienst entlassen…äh, nein, das wollte ich gar nicht schreiben. er sollte dafür sorgen, dass nicht ich ihn entlassen muss (was, wie Du schriebst, gar nicht geht), sondern das selbst tun und zurücktreten. Aber das ist meine Meinung.

Es kann natürlich sein, dass die Doktorarbeit von KT und die Artikel, aus denen er abgekupfert haben soll in der Form, wie wir sie aus guttenplag kennen, gefaked sind. Dann habe ich mich zu weit aus dem Fenster gelehnt.

Grüße, Thomas

Hallo Thomas,

  1. Meinung: Die Arbeit hätte nicht mit summa cum laude
    bewertet werden dürfen.

  2. Meinung: Die Qualität der Arbeit hätte nicht mal zur
    Verleihung eines Doktortitels ausgereicht.

Der Meinung (muss man hier jawohl herausheben) bin ich auch. Daher wundert mich auch, dass ich bisher an Kritik am Doktorvater bisher so gut wie nichts gehört habe. Es kann doch wirklich nicht angehen, dass eine derart zusammengestückelte Arbeit, die sogar auf Zeitungsartikel, Lexikondefinitionen und Erstsemester-Hausarbeiten(!) zurückgreift mit scl prämiert wird.

Daher sollte in der Tat in der Konsequenz ZUSAÄTZLICH folgendes passieren:

Konsequenterweise sollte
er das nun auch tun und Prof. Häberle aus dem öffentlichen
Dienst entlassen…

Gruß

Anwar

**Kann man aber seine „JETZT“ Situation (Amtsposition),
„DIREKT“ mit bestehen einer Doktorarbeit in Verbindung
bringen?

NEIN!**

Amtsmissbrauch in seiner Funktion als MdB hat also deiner Meinung nach NICHTS! mit seiner Qualifikation für den Posten eines Bundesministers zu tun? Na dann, „Good Night and Good Luck“ (

Hallo,

Es leigt daran, dass Intelligenz gerade nicht gleichmäßig im
Volk verteilt ist, sondern glockenförmig (und nein, keine
gleichmäßige Glocke).

Nun wollen wir aber auch wissen wie ungleichmäßig die Glocke ist und welcher Zusammenhang zwischen Intelligenz und Beliebtheit von Raab, Klum und zu Guttenberg besteht.

Grüße

Bei allem Wunsch, sich eine eigene Meinung zu bilden oder
eine fremde zu adaptieren, wäre es angeraten, sich bei der
Aufklärung des Sachverhaltes nicht auf sein eigenes
(verschieden gut ausgeprägtes) Wissen, sensationsheischende
Medien und zweifelhafte Pseudo-Aufklärungsseiten zu verlassen,
sondern auf das zu warten, was abschließend die zuständige
Institution entscheidet.

Ich verstehe nicht, wieso es angeraten sein soll, gerade in solch einem eindeutigen Fall - im Gegensatz z.B. zum „Fall Kachelmann“ seine Meinung nicht kundzutun, zumal der Beschuldigte selbst bereits gravierende Fehler eingeräumt hat. Und damit meint er sicher nicht die Zeichensetzung.
Ich glaube, jeder der in der Lage ist, die Prüfungsordnung, die beanstandeten Stellen in der Doktorarbeit und die Originale zu lesen und zu verstehen, was m.E. auch möglich ist, ohne Jurist zu sein und/oder einen Doktortitel zu haben, kann sich auch eine fundierte eigene Meinung bilden und ist nicht darauf angewiesen die Meinung anderer zu übernehmen.

und b) die Interpretation der Vorkommnisse allein der
Universität Bayreuth zusteht und obliegt.

Und von der in diesem Fall selbstverständlich Objektivität erwartet werden kann.

Ich frage mich nur, woher der Zwang kommt, zu allem und jedem
eine Meinung haben zu müssen (und zwar am besten sofort), die
dann in der Regel auch unabänderlich feststeht.

Es ist schon lustig, dass ausgerechnet du das sagst, der zu fast jedem und allem hier seinen Senf dazu gibst.