Habe ich etwas übersehen?

Der gewünschte harte Euro betrifft das Innenverhältnis, also niedrige Inflation, solide Staatsfinanzen ( Sozialabbau ).

Extern, was den Wechselkurs betrifft, ist die Stimmung in der Eurozone, wie in einigen anderen Ländern auch, ganz klar mindestens gegen eine starke Aufwertung der eigenen Währung, eher leicht Abwertung.

Die Theorie, dass unendlicher Export zu unendlichem Wachstum führt ist bis dato auch nur Theorie und wird durch die Fakten eher widerlegt.

Grüßle

Eric

Die Kernfrage ist: soll sich Deutschland mit seiner noch guten
Bonität und schon mehr als ausreichend hohen Schulden (nebst
Zinslast von rd. 40 Mrd. Euro/Jahr) für die Probleme anderer
Länder in die Pflicht nehmen lassen.

Da bin ich bei Dir. Aber was ist denn die Motivation unserer Kanzlerin immer größere finanzielle Risiken einzugehen, für ein Rettungsprojekt, das auf sehr wackeligen Beinen steht. Unlängst wurde mal irgendwo nachrecherchiert, was die Griechen eigentlich an Staatseigentum veräussern können und wie das den im Rettungsprogramm kalkulierten Betrag eigentlich einbringen soll?! hat natürlich nicht zusammengepasst. Aber da schauen ja wohl alle Verantwortlichen lieber weg?!
Welche dramatischen Auswirkungen hätte es denn konkret, wenn Griechenland pleite ginge? Die Banken würden sich wohl die Augen reiben?! und künftig genauer hinschauen, wem sie Geld leihen… Kann ich nicht so schlimm finden!

Wohlgemerkt: weder Rettungsschirm noch Eurozonen-Bonds werden
die Verschuldung der Staaten reduzieren.
Das Gegenteil ist der Fall: die Schulden steigen immer weiter,
nur zahlen wir dann zukünftig nicht nur für unsere eigenen,
sondern für die anderer Staaten, auf die wir keinen
nennenswerten Einfluß haben. Nicht zu vergessen: die
Kreditaufnahme für Griechenland und Konsorten wird durch die
Eurozonen-Bonds wieder gaaaanz einfach. Daß das zu
Haushaltsdisziplin führt, wage ich zu bezweifeln.

Den Vorteil der Eurobonds für Deutschland sehe ich auch nicht. Letztlich wird sich die Ausgabenseite des Bundeshaushalts erhöhen, das heißt, der Staat muss einsparen oder seine Einnahmen erhöhen. Dies Last haben wohl letztlich die Staatsbürger zu tragen, also sollte man Ihnen auch erklären können, welchen Nutzen sie davon haben.
Oder aber einfach zugeben, dass zur Zeit die Banken die europäischen Parlamente vor sich hertreiben.

Hallo bommel,

hier wurde zu Deiner Frage (und von Dir) schon soviel Richtiges gesagt, dass sich meine Anmerkungen auf Ergänzung konzentrieren:

  • Einheitswährung Euro: Es war den Experten immer klar, dass das nicht gutgehen konnte. Nehmen wir nur Italien als Beispiel: Der reiche Norden und der arme Süden - eine unendliche Geschichte, die man mit Transferleistungen und hoher Staatsbeschäftigung versuchte im Griff zu behalten, um die Armen nicht gegen die Reichen aufzubringen - ein süßes Gift - Ergebnis: hohe Verschuldung, hohe Inflation (die besonders den Armen und - hohe Sparquote - den Sparern schadete…) und eine Weichwährung, die natürlich Export erleichterte, Import erschwerte und Selbstversorgung einer Nation begünstigte (passt nicht in ein in den internationalen Handel eingebundenes Land des 21. Jahrhunderts). Das Ganze wurde nun auf Europa übertragen, zusammen mit Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Co. Das Spannungsfeld hat sich ausgeweitet.

Also verlangen die „Armen“ (klar, arm ist relativ, aber glaube mir, es gibt in Südeuropa Menschen, die mit sehr wenig auskommen müssen) von den Reichen Transferleistungen! Und die Verschuldung steigt und die Währung wird aus Sicht der starken Länder schwächer und der schwachen Länder stärker. Das klappt seit Generationen in Italien nicht (oder sagen wir bei dem Chaos immer noch bewundernswert gut - weil sie improvisieren können - eine deutsche Tugend?) und wird in Europa nie klappen. Die Unruhen in Griechenland sind erst der Anfang. Was ist, wenn die Globalisierung erst richtig Schwung bekommt?

Kann Deutschland da raus? Es kann tatsächlich zu schmerzhaften Anpassungen kommen bei einer neuen D Mark. Keiner weiß, wie die D Mark heute alleine stehen würde. Angesichts der maroden Schuldenländer ist es nicht ausgeschlossen, dass wir schweizer Verhältnisse erleben würden. Die Mark steigt und steigt. Die Anpassung könnte schmerzhaft werden, denn wir hatten das " auch süße Gift" eines nicht ganz so starken Euro, der uns Export erleichtert hat. Das hat uns den enormen Anpassungsdruck der starken Währung auf unsere Wettbewerbsfähigkeit „erspart“ (zunächst…).

Sprunghafte Anpassungen, wie eine Wiedereinführung der D Mark könnte da erst einmal schmerzhaft werden, aber danach positive Aspekte haben. Die Schweiz hat es geschafft und sich dem Druck lange gestellt und trotz superstarkem Franken superstarken Export gezeigt. Sicher, jetzt ist die Schmerzgrenze dort vielleicht erreicht, aber bei Alternativen, wie der starken D Mark könnte der Druck etwas auf zwei Schultern verteilt werden. Also jederzeitige Anpasung an den Wettbewerb bei starker Währung ist Stress, aber langfristig ehrlicher und wie Du erkannt hast, bei einem Land wie Deutschland, das sich stark auf Engineering konzentriert - relativ, aber trotzdem eine ständige Herausforderung! Die Volkswirte wissen, warum USA seit Jahrzehnten den Dollar niedrig halten wollen…

  • Globalisierung: Wir befinden uns nicht mehr in der Mitte des 20. Jahrhunderts! Internationalen Wettbewerb gibt es schon lange, aber die enormen Kapitalströme und das eben genannte Engineering und outsourcing hat so an Dynamik gewonnen, dass niemand weiß, wie das ausgeht. Die Theorie ist klar: Man kann sich nicht auf Dauer gegen günstige Kapital- und Arbeitskosten abschotten. Also gibt es kaum einen Ausweg aus diesem Trend (zumindest bis die Dritt- und Schwellenländer alle auf unser Niveau nachgezogen haben). Die Zeit, in der in Indien „niedere Tätigkeiten“ ausgeübt wurden, sind vorbei. In dieser Phase profitierte auch in Deutschland die Mitte der Gesellschaft. Aber es geht ins Eingemachte. Engineering kommt verstärkt aus dem Ausland. Wie das ausgeht, weiß keiner. Ob das Deutschland alleine schafft, ist die Frage. Mit schwachen, hochverschuldeten Staaten gemeinsam nur schwer vorstellbar…

  • Steuerwettbewerb: Durch diese internationale Dynamik hat auch der Steuerwettbewerb der Länder zugenommen. Ein Deutschland mit sozialer Marktwirtschaft konkurriert mit Nachtwächterstaaten und immer mehr auch mit Ausbeuterstaaten. Jeder will Arbeitsplätze, Investitionen und das Kapital. Also keine Vorschriften im Kapitalverkehr, Subventionen, niedrige Steuern, die großen Kapitalgesellschaften müssen gelockt werden (Nokia und Co heute hier und morgen da) (irgendwann macht auch sogar der Mittelständler mit - er muss). Also Schuldenwettbewerb. Hinzu kommen „Sondereffekte“ hier und da (Militärausgaben in USA, Wiedervereinigung in D etc etc).

Diese gewaltigen Trends erschweren jede vernünftige Maßnahme auf Jahrzehnte hinaus.

Schönen Gruß von

ikarusfly

Welche dramatischen Auswirkungen hätte es denn konkret, wenn
Griechenland pleite ginge? Die Banken würden sich wohl die
Augen reiben?!

Es gäbe sicherlich Institute, die zumindest Probleme bekämen, aber das ist Verkraftbar. Die größten Zocker in Sachen Griechenlandanleihen sind derzeit ohnehin die Privatpersonen und Hedgefonds, die zu recht darauf spekulierten, daß die Euro-Staaten eine Zahlungsunfähigkeit verhindern werden. Die Ausfälle wären also zu verschmerzen.

und künftig genauer hinschauen, wem sie Geld
leihen… Kann ich nicht so schlimm finden!

Eben drum. Eine der großen Errungenschaften der Krise ist ja, daß nun endlich mal etwas genauer hingeschaut wird, wem man eigentlich Geld leiht.

Oder aber einfach zugeben, dass zur Zeit die Banken die
europäischen Parlamente vor sich hertreiben.

Die Banken sind gar nicht aktiv, sondern haben ihr Griechenland-Engagement auf irgendeine Art und Weise abgesichert. Ich habe den Eindruck, daß die Politik in vorauseilendem Gehorsam tätig wird, weil man einfach die Konfrontation mit einer neuen Situation (=Zahlungsunfähigkeit eines EU-Staates) scheut und die Konsequenzen nicht absehen kann.

Hallo Christian,

ich brauche zu meinen Gedanken zu diesem Thema mal wieder Deinen Kommentar.

Mir kommt die Finanzpolitik fast aller Staaten wie ein Pyramidenspiel vor. Es werden Schulden gemacht und die mit neuen Schulden bezahlt. Würde die Wirtschaft so stark wachsen, daß künftige Einnahmen, Tilgung und Zinsen decken, wäre das ein Nullsummenspiel. Nur leider tut und kann die Wirtschaft das nur selten und deshalb wachsen die Schulden immer schneller. Irgendwann werden die Einnahmen und die neuen Schulden nicht mehr reichen, die fälligen ‚Raten‘ (auslaufende Anleihen plus Zinsen) zu zahlen, weil immer mehr Geld dafür nötig ist. Das wird passieren, wenn die Anleger nicht mehr genug Staatsanleihen kaufen (können), wie es für den Staat nötig wäre.

Die Entwicklung von Wirtschaft und Zinsen sind schwer vorhersagbar, deshalb wird der Zeitpunkt, wann es ‚knallt‘ schwer vorhersagbar sein und überall zu unterschiedlichen Zeiten paassieren.

Aber ist es auf Grund der Praxis nicht zwangsläufig, daß es irgendwann unvermeidlich überall knallen muss? Ob man da nun die USA, Deutschland, Griechenland, Italien, Japan … betrachtet, spielt doch kaum eine Rolle. Nur der Zeitpunkt ist variabel, der Crash aber sicher.

Sehe ich es richtig, daß die Anleger zwar wissen, daß das ein Pyramidenspiel ist, sie aber darauf hoffen (wetten), nicht das Ende vor dem Crash zu erwischen, an dem alle ihren Einsatz verlieren?

Wenn das richtig sein sollte, was kommt danach? Eine (mehrere) Währungsreform(en) und das selbe Spiel von vorn?

Gruß Rainer

Was sich hinter Tor 3 versteckt…
Guten morgen,

neuen Schulden bezahlt. Würde die Wirtschaft so stark wachsen,
daß künftige Einnahmen, Tilgung und Zinsen decken, wäre das
ein Nullsummenspiel. Nur leider tut und kann die Wirtschaft
das nur selten und deshalb wachsen die Schulden immer
schneller. Irgendwann werden die Einnahmen und die neuen
Schulden nicht mehr reichen, die fälligen ‚Raten‘ (auslaufende
Anleihen plus Zinsen) zu zahlen, weil immer mehr Geld dafür
nötig ist.

im Prinzip richtig, nur ein bißchen anders: die Gefahr, daß nicht genug Geld da ist, war immer gering. Es war nur ein Dogma, daß die Anleger auch immer bereit sein würden, Staaten Geld zu leihen, wenn dieses benötigt würde. Es gab zwar gewisse Unterschiede bei den Zinssätzen bspw. zwischen Deutschland und Griechenland, aber daß es mal so weit kommen würde, daß die Anleger sich gar nicht oder nur zu sehr hohen Zinssätzen dazu bequemen würden, ihr Geld herauszurücken, war ein undenkbares Szenario.

Genauso wie es übrigens als unmöglich galt, daß eine größere Bank nicht vom Staat aufgefangen werden würde, was die Institute zu zweifelhaften Geschäften veranlasste.

Die Entwicklung von Wirtschaft und Zinsen sind schwer
vorhersagbar, deshalb wird der Zeitpunkt, wann es ‚knallt‘
schwer vorhersagbar sein und überall zu unterschiedlichen
Zeiten paassieren.

Das ist die Frage. Früher war es ja so, daß der ein oder andere Staat mal zahlungsunfähig war, was aber aufgrund der damals noch nicht so ausgeprägten Kapitalmärkte nicht besonders große Wellen schlug. Betroffen war im allgemeinen nur die Bevöllkerung des jeweiligen Landes.

Heute sieht das ein bißchen anders aus. Von Japan abgesehen, haben sich die meisten Länder doch recht kräftig im Ausland verschuldet. Wenn ein größerer Staat zahlungsunfähig würde, hätte das u.U. erhebliche Auswirkungen auf andere Volkswirtschaften. Es kann also durchaus sein, daß es einen größeren Knall gibt oder ein Knall nach dem anderen erfolgt.

Aber ist es auf Grund der Praxis nicht zwangsläufig, daß es
irgendwann unvermeidlich überall knallen muss? Ob man da nun
die USA, Deutschland, Griechenland, Italien, Japan …
betrachtet, spielt doch kaum eine Rolle. Nur der Zeitpunkt ist
variabel, der Crash aber sicher.

Zumindest solange die Verschuldung schneller wächst als die Wirtschaft und damit die Staatseinnahmen. Ich habe mir gerade mal Zahlen für Deutschland herausgesucht: von 1995-2009 ist das Bruttoinlandsprodukt um knapp 30% gestiegen, die Verschuldung der öffentlichen Haushalte um gut 60%.

Sehe ich es richtig, daß die Anleger zwar wissen, daß das ein
Pyramidenspiel ist, sie aber darauf hoffen (wetten), nicht das
Ende vor dem Crash zu erwischen, an dem alle ihren Einsatz
verlieren?

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was die Anleger glauben. Ich habe das Gefühl, daß es sich dabei wie auch bei Politikern, Journalisten und etlichen „Experten“ um geistige Zombies handelt, die zwar wissen, daß das Spiel gelaufen ist, aber es gleichzeitig so lange weiterspielen wollen, wie es nur geht.

Wenn das richtig sein sollte, was kommt danach? Eine (mehrere)
Währungsreform(en) und das selbe Spiel von vorn?

Das hängt davon ab, wie sich die Sache weiter entwickelt. Ich habe hier die drei Alternativen aufgezeigt, die ich im Moment sehe:
/t/staatsverschuldungen-wie-lange-noch/6554591/9

Man scheint sich für Variante 3 entschieden zu haben – verbunden mit einer stärkeren Nutzung des Zombie-Effekts: dem Gerede von einer einheitlichen Wirtschafts- und Finanzpolitik kann ja nur jemand etwas abgewinnen, der sich in den letzten 20 Jahren nicht in Europa aufgehalten hat. Schon ein Streit über Bananenquoten und einheitliche Nummernschilder führte ja schnell zur Androhung von Handelssanktionen und körperlicher Gewalt.

Wer glaubt denn daran, daß sich die 17 Euro-Länder ausgerechnet beim Allerheiligsten kurzfristig einig werden? Dies insbesondere vor dem Hintergrund, daß völlig verschiedene Interessenlagen bestehen und man sich in den letzten zwei Jahren gerade in Wirtschafts- und Finanzfragen permanent in den Haaren liegt. Schon die Diskussion um die Besetzung der Posten in dieser „Wirtschaftsregierung“ wird mit allgemeiner verbaler und wahrscheinlich auch militärischer Aufrüstung einhergehen.

Und dann noch der Witz mit den Haushalts- und Verschuldungsbeschränkungen. Das ist doch nichts anderes als die Maastricht-Kriterien, an die sich auch kaum jemand hält- und wer sich daran hält, wird am Schluß noch dadurch bestraft, daß er den Staaten helfen darf, die sich nicht daran gehalten haben.

Man darf also getrost davon ausgehen, daß die Schulden weiter steigen werden. Was dann nach Szenario 3 kommt, weiß ich nicht. Vielleicht ist es mal wieder Zeit für einen Umbruch. 1990, 1945, 1918, 1871, 1848, 1815, 1789, 1714, 1648… Wir sind eigentlich schon ein Weilchen überfällig. Spannend wird es allemal.

Gruß
Christian

Danke
Hallo Christian,

ich danke Dir. So richtig wohl fühle ich mich nicht dabei.

Gruß Rainer

Hoffnungsschimmer
Guten morgen,

ich danke Dir. So richtig wohl fühle ich mich nicht dabei.

mit ein bißchen Glück platzt der Rettungsschirm Teil 37 doch noch:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Griechenland-Hilfe-bek…
http://www.faz.net/artikel/C30638/schuldenkrise-auch…

Wenn man die Erfahrung aus Verhandlungen bei Unternehmen in Schwierigkeiten auf diesen Fall übertragen kann, dann sind die Verhandlungen damit praktisch gescheitert. Interessanterweise wird von den Kreditgebern häufig akzeptiert, daß man selber Geld nachschießen muß - aber unter keinen Umständen kann es sein, daß ein anderer weniger nachschießen muß als man selbst, auch wenn sich dadurch das eigene Risiko nicht verändert.

Gruß
Christian

Guten Morgen Christian,

ich danke Dir. So richtig wohl fühle ich mich nicht dabei.

mit ein bißchen Glück platzt der Rettungsschirm Teil 37 doch
noch:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Griechenland-Hilfe-bek…
http://www.faz.net/artikel/C30638/schuldenkrise-auch…

Wenn man die Erfahrung aus Verhandlungen bei Unternehmen in
Schwierigkeiten auf diesen Fall übertragen kann, dann sind die
Verhandlungen damit praktisch gescheitert. Interessanterweise
wird von den Kreditgebern häufig akzeptiert, daß man selber
Geld nachschießen muß - aber unter keinen Umständen kann es
sein, daß ein anderer weniger nachschießen muß als man selbst,
auch wenn sich dadurch das eigene Risiko nicht verändert.

Das klingt nicht schlecht. Das könnte auch ein Signal an andere ‚Kandidaten‘ sein.

Gruß Rainer

Hallo Schwabe,

wer hat den diese These aufgestellt? Etwas Prof. Sinn?

Gruß

T.

Die Theorie, dass möglichst viel Export generell gut sei für eine Volkswirtschaft ( Nachfrage !!! ) wird weit verbreitet anerkannt, besonders natürlich in den Ländern mit starken Exportüberschüssen wie Deutschland, China , aktuell die Schweiz , aber auch in Ländern, in denen die anhaltende Wachstumsschwäche eigentlich die Erleuchtung bringen müsste - Japan.

Grüßle

Warum wird am Euro festgehalten?
Hallo,

da wir uns einig sind dass die aktuelle Situation nicht die beste fuer Deutschland ist stellt sich natuerlich die Frage warum man nicht aus der Waehrungsunion aussteigt (bzw. eine neue, kleinere gruendet).

Da Deutschland nicht alleine aussteigen wuerde kann ich mir nicht vorstellen dass die neue Waehrung so stark wie der Franken steigen wuerde.

Ich kann mir das Festhalten an der gescheiterten Idee der Waehrungsunion (die eigentlich von vorne herein zum Scheitern verurteilt war) nur durch die Macht von exportorientierten Grosskonzernen und Banken erklaeren.

Gruss

Desperado

Hallo,

da wir uns einig sind dass die aktuelle Situation nicht die beste fuer Deutschland

Es gehört wohl dazu, dass die beste Lösung (wer auch immer das bewerten mag) nicht immer auch praktikabel ist.

ist stellt sich natuerlich die Frage warum man nicht aus der Waehrungsunion aussteigt (bzw. eine neue, kleinere gruendet).

Warum sollte man den eine neue Gründen, wenn die Idee von vornherein zum Scheitern verurteilt ist? Vielleicht doch keine sooo schlechte Idde, wie ein bißchen weiter unter geschrieben wird? Ist den Leute, die sowas behaupten klar, dass auch Deutschland nicht schon ewig nur eine Währung hat, sondern auch beim Geld Kleinstaaterei zelebriert worden ist. Mit allein Nachteilen, die damit verbunden waren. Irgendwann muss mal irgendwer auf die Idee gekommen sein, dass eine gemeinsame Währung besser sein könnte. Das beudetet freilich noch lange nicht der Weisheit letzten Schluß, aber besser, wenn auch noch nicht die beste Lösung aller Zeiten, war es sicher doch.

Da Deutschland nicht alleine aussteigen wuerde kann ich mir nicht vorstellen dass die neue Waehrung so stark wie der Franken steigen wuerde.

Wer steigt denn mit aus und mit uns zusammen wieder igrendwo ein? Und wird der Franken ewig so stark bleiben können?

Ich kann mir das Festhalten an der gescheiterten Idee der Waehrungsunion (die eigentlich von vorne herein zum Scheitern
verurteilt war)

Mit Blick auf die geschichtliche Situation in Bezug auf Währungen in Deutschland, muss man wohl das eigentlich besonders betonen.

in nur durch die Macht von exportorientierten Grosskonzernen und Banken erklaeren.

Also da gehören mindestens noch die ganzen Leute dazu, die in diesen Unternehmen samt Zulieferern arbeiten und immerhin soviel mitverdienen, dass mehr als nur eine Bretterbude und einmal in der Woche beim Nachbarn Fleisch in der Suppe sehen.

Ich denke, die Idee ist nach wie vor gut. Und es waren Deutschland und Frankreich, die gleich am Anfang die Kriterien gerissen hatten. Da kann man nun nicht meckern, wenn es andere nachgemacht haben, sondern muss sich auch an die eigene Nase fassen. Daneben gibt es natürlich weitere handwerkliche Mängel in dem ganzen Verragswerk und insofern Verbesserungsbedarf.

Spannend wäre freilich noch wie die Situation in Deutschland wäre, wenn diese ganzen „Pleitestaaten“ nicht über Jahre unsere Produkte auf Pump gekauft hätten. Dann wären deren Schulden weniger und wir hätten weniger produziert und Einkommen gehabt. Wäre das wirklich besser oder auch nur näher an einer „besten“ Lösung? Und was würde sich für uns an der Schuldenkrise ändern, wenn wir jetzt aussteigen? Zahlen uns dann morgen alle Schuldner ihre Anleihen usw. zurück und wir wären diese Sorge los?
Es wird schon auf eine gemeinsame Lösung hinauslaufen und ich behaupte einfach mal, dass diese Lösung tausendmal besser sein wird als die Lösungen, die man in der Vergangenheit dafür hatte. Möglicherweise gibt es die Lösung und deren Wirkung nicht morgen auf dem Silbertablett serviert, aber sie wird kommen.

Der ehemalige Bundeskanzler hat ja oft gesagt, dass der Euro der Preis für die Wiedervereinigung gewesen sei, denn es war wohl so, dass da auch innerhalb der EU nicht unbedingt nur Ängste vor eine militärischen Bedrohung, sondern auch vor einer wirtschaftlichen Übermacht des neuen Deutschland bestanden. Der Euro und die Wiedervereinigung selbst sollten jedoch der Anang einer stärkeren Einbindung Deutschland in Europa sein.
Nun kann man sagen, naja und überhaupt und die Wiedervereinigung war auch nicht so toll usw. usf. Aber man stelle sich nur mal vor, dass nicht nur das ganze Zeug, was seitdem in den ehemaligen Ostblock verkauft worden ist, wäre eben nicht produziert worden und hätte nicht zu den Einkommen geführt. Nicht so wild vielleicht. Aber außerdem würden quasi vor der Haustür bis heute eine halbe Million Russen stehen. Wer weiß, wie die mal angesichts ihres wirtschaftlichen Niedergangs reagiert hätten und wenn sie bloß mal kurz hinter die Haustür geschaut hätten.
Wir und alle anderen Verbündeten in Europa hätten natürlich auch noch jedes Jahr wesentlich höhere Militärausgaben gehabt, um die Russen vielleicht doch noch davon zu überzeugen doch nicht mal reinzuschauen.
Insofern mag der Euro Mängel haben, aber ich bin überzeugt, dass die Vorteile überwiegen, was auch nicht davon abhalten sollte das Ganze noch verbessern zu wollen.

Grüße

Hallo,

Warum sollte man den eine neue Gründen, wenn die Idee von
vornherein zum Scheitern verurteilt ist? Vielleicht doch keine
sooo schlechte Idde, wie ein bißchen weiter unter geschrieben
wird?

Von vornherein zum Scheitern verurteilt sind m.E. Waehrungsunionen in welchen die Teilnehmer unterschiedliche Beduerfnisse haben (z.B. Auf- oder Abwertung).

Wer steigt denn mit aus und mit uns zusammen wieder igrendwo
ein?

Wahrscheinlich alle Laender die den Euro jetzt stuetzen und evtl. noch einige Laender die damals nicht beigetreten sind.

Mit Blick auf die geschichtliche Situation in Bezug auf
Währungen in Deutschland, muss man wohl das eigentlich
besonders betonen.

Was haben historische Ereignisse mit der aktuellen Misere zu tun?

in nur durch die Macht von exportorientierten Grosskonzernen und Banken erklaeren.

Also da gehören mindestens noch die ganzen Leute dazu, die in
diesen Unternehmen samt Zulieferern arbeiten und immerhin
soviel mitverdienen, dass mehr als nur eine Bretterbude und
einmal in der Woche beim Nachbarn Fleisch in der Suppe sehen.

Gehoeren da auch die Leute dazu deren Realloehne in den letzten 10 Jahren stark gesunken sind (also die Mittel- und Unterschicht) und die aufgrund des schwachen Euros immer weniger Lebensmittel, Energie… kaufen koennen?

Ich denke, die Idee ist nach wie vor gut.

Das merke ich, aber wieso? Man haette durch neu erzeugtes Geld auch die Mark abschwaechen koennen.

Und es waren

Deutschland und Frankreich, die gleich am Anfang die Kriterien
gerissen hatten. Da kann man nun nicht meckern, wenn es andere
nachgemacht haben, sondern muss sich auch an die eigene Nase
fassen.

Ich sage nicht dass Deutschland toll und die anderen schlecht sind, ich finde nur dass jeder seine eigene Suppe ausloeffeln sollte - und durch den Euro geht das derzeit eben nicht.

Spannend wäre freilich noch wie die Situation in Deutschland
wäre, wenn diese ganzen „Pleitestaaten“ nicht über Jahre
unsere Produkte auf Pump gekauft hätten. Dann wären deren
Schulden weniger und wir hätten weniger produziert und
Einkommen gehabt.

Das waere besser, denn so hat sich der deutsche Aufschung durch die Schulden der anderen finanziert. Wenn man zwischen nicht konkurrenzfaehigen Staaten ploetzlich die Handelbeschraenkungen drastisch reduziert ist klar dass es kein fairer Kampf wird.

Und was würde sich für uns an der

Schuldenkrise ändern, wenn wir jetzt aussteigen? Zahlen uns
dann morgen alle Schuldner ihre Anleihen usw. zurück und wir
wären diese Sorge los?

Nein, sie zahlen wahrscheinlich gar nichts zurueck und ein paar Banken schreiben Verluste ab, evtl. schreit die ein oder andere Bank auch nach einer Rettung.

Es wird schon auf eine gemeinsame Lösung hinauslaufen und ich
behaupte einfach mal, dass diese Lösung tausendmal besser sein
wird als die Lösungen, die man in der Vergangenheit dafür
hatte.

„Gemeinsame Loesung“ ist eine Lieblingsphrase von Merkel, nur was die Loesung sein wird verraet sie meist nicht. Ich gehe davon aus dass Europa eine Transferunion wird was den Lebensstandard der reicheren Laender druecken wird.

Ängste vor eine militärischen Bedrohung, sondern auch vor
einer wirtschaftlichen Übermacht des neuen Deutschland
bestanden.

Indem die Staatsausgaben gedrosselt und Abgaben erhoeht werden um Geld fuer die anderen Staaten und hoehere Zinsen zu haben schadet man Deutschland tatsaechlich, also hat man das zumindest erreicht.

Gruss

Desperado

Hallo Desperado,

Ich kann mir das Festhalten an der gescheiterten Idee der
Waehrungsunion (die eigentlich von vorne herein zum Scheitern
verurteilt war) nur durch die Macht von exportorientierten
Grosskonzernen und Banken erklaeren.

Als man den Euro aus der Taufe hob, hat man auch Regeln für die Neuverschuldung festgelegt, ich glaube es waren maximal 3% des BIP für jedes Land erlaubt.

… und dann hat keiner aufgepasst, dass die Regeln eingehalten werden …

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

Als man den Euro aus der Taufe hob, hat man auch Regeln für
die Neuverschuldung festgelegt, ich glaube es waren maximal 3%
des BIP für jedes Land erlaubt.

Und Deutschland hat darauf geachtet dass aus den maximal 3 % sogar 3,00 % wurden (obwohl das mathematisch gesehen schon ziemlich lustig ist). Nur ist die Neuverschuldung nicht der einzige relevante Unterschied zwischen den Teilnehmerlaendern.

… und dann hat keiner aufgepasst, dass die Regeln
eingehalten werden …

Wobei das abzusehen war: Ein Land das sich mehr als erlaubt verschuldet kann die Strafe wahrscheinlich eh kaum bezahlen und ein Ausschluss ist ja nicht mal jetzt in der oeffentlichen politischen Diskussion.

Gruss

Desperado

Hi ElBuffo,

danke für deinen wie ich meine guten Beitrag, denn ich zumindest in großen Teilen nicht anders geschrieben hätte.

Ich versuche mal meine Quintessenz in einem Satz auszudrücken :

Nur weil ich 5 km nach der letzten Kreuzung merke, dass der Weg auf dem ich gehe falsch ist, heißt das nicht automatisch, dass jede andere Alternative als sofortige Umkehr falsch ist. Ich kann auch die 500 m zur nächsten Kreuzung nach vorne weitergehen.

Kann in dem Punkt Desperado fast uneingeschränkt zustimmen.

Die Höhe der Staatsverschuldung, bzw. die Unterschiede darin zwischen den Mitgliedsstaaten, haben kaum einen Einfluss auf den Bestand einer Währungsunion.

Und ergänzend ( Entschuldigung wenn ich mich wiederhole ) :

Vermögen braucht Schulden.

Eine Volkswirtschaft, in der alle ( insbesondere aber die Reichen ) immer reicher werden, muss auch jemand die dazugehörigen Schulden machen. Wer sich die Sparquote/n anschaut kann sich an einer Hand ausrechnen, dass es auf Dauer mit 3 % nicht funktionieren kann.

Und dabei sind dort die riesigen Leistungsbilanzdefizite ( von Deutschland nicht nur toleriert, sondern ausdrücklich forciert ! ) noch nicht beinhaltet.

Grüßle

Eric

Hallo,

Von vornherein zum Scheitern verurteilt sind m.E. Waehrungsunionen in welchen die Teilnehmer unterschiedliche Beduerfnisse haben (z.B. Auf- oder Abwertung).

So pessimistisch würde ich das nicht sehen. Es ist doch ganz natürlich, dass verschiedene Akteuere unterschiedliche Bedürfnisse haben. Das fängt in der Familie/Ehe an und hört natürlich bei Europa nicht auf.

Wer steigt denn mit aus und mit uns zusammen wieder igrendwo ein?

Wahrscheinlich alle Laender die den Euro jetzt stuetzen und evtl. noch einige Laender die damals nicht beigetreten sind.

Das kann gut sein. Am Ende wird es aber dann wieder das Gleiche, wenn nämlich Griechenland und die anderen von sich aus erkennen, dass es offenkundig mit „unserem“ System besser geht UND sie sich dann auch an diese Spielregeln halten können/wollen/müssen. Wichtig ist freilich, dass auch wir uns selbst zuerst an selbige halten. Die Verstöße gegen die Kriterien haben wir denen schließlich vorgemacht und auch, dass darauf kaum Sanktionen folgen. Das dürfte zumindest die Griechen in ihrem Spiel noch bestärkt haben.
Hier war man sicher auf politischer Ebene zu naiv oder hat das angesichts der Alternativen in Kauf genommen.

Mit Blick auf die geschichtliche Situation in Bezug auf Währungen in Deutschland, muss man wohl das eigentlich besonders betonen.

Was haben historische Ereignisse mit der aktuellen Misere zu tun?

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass auch Deutschland mal mehrere Währungen hatte und man sich dann über mehrere Zwischenschritte wie eine Zollunion und Reichsgründung zu einer gemeinsamen Währung entschied. Das hatte ganz sicher Vorteile und zeigt vielleicht auch, wo es in Europa noch klemmt. Andererseits hat es Deutschland auch nicht vor Schuldenkrisen bewahrt. In den USA hatte das sicher mal ähnliche Gründe gehabt, sich für eine gemeinsame Währung zu entscheiden. Und auch die ahben jetzt ein Schuldenproblem. Offenkundig sind also Währungsunion und Schuldenprobleme zwei unterschiedliche Themen.

in nur durch die Macht von exportorientierten Grosskonzernen und Banken erklaeren.

Also da gehören mindestens noch die ganzen Leute dazu, die in diesen Unternehmen samt Zulieferern arbeiten und immerhin soviel mitverdienen, dass mehr als nur eine Bretterbude und einmal in der Woche beim Nachbarn Fleisch in der Suppe sehen.

Gehoeren da auch die Leute dazu deren Realloehne in den letzten 10 Jahren stark gesunken sind (also die Mittel- und Unterschicht) und die aufgrund des schwachen Euros immer weniger Lebensmittel, Energie… kaufen koennen?

Dazu möchte ich keine definitive Aussage treffen, sondern kann nur vermuten, dass deren Einkommen kaum gestiegen wären, wenn zum einen andere Länder weniger von unseren Produkten gekauft hätten, da sie hierfür keine Schulden aufnehmen konnten und zum anderen die starke DM Exporte ohnehin erschwert hätte. Insofern vermute ich weiter, dass stagnierende oder sinkende Löhne vorrangig andere Ursachen haben. Denkbar wären hier beispielsweise Qualifikation oder Arbeitskräfteangebot und -nachfrage. Schließlich tritt dieses Phänomen nicht flächendekend auf. Zum anderen wäre noch zu hinterfragen, ob tatsächlich ein Einkommensverlust stattgefunden hat und ob alle Preissteigerungen bei jedem Einzelnen angekommen sind.
Ich nehme hier mal vollkommen willkürlich einen Rentner mit 800€ Rente, die auch gleichzeitig noch den Krankenkassenbeitrag enthält. Für nicht mal Hundert Euro Kassenbeitrag kann der jeden Monat ein Vielfaches an Gesundheitsleistungen konsumieren und ganz sicher auch mehr als vor zehn oder 20 Jahren. Das ist dem möglicherweise nur deswegen nicht bewusst, weil er die Preise nicht kennt. Außerdem bekommt er das ganze vollkommen ohne Arbeitsleistung und gegebenenfalls noch weitere Sozialleistunge dazu. Und während sich früher nicht mal „normal“ arbeitende und verdienende ein Telefon leisten konnten oder wollten, hatte heute selbst jedes Haushaltsmitglied ein eigenes Telefon. Wie bewertet man solche Annehmlichkeitssteigerungen jenseits von Euro und Cent?
Und sind Lebensmittel und Energie wirklich aufgrund der Euroschwäche teurer geworden? Oder könnte da auch noch Faktoren wie Angebot und Nachfrage eine Rolle spielen? Inzwischen bauen auch andere Autos und wollen sich von ihrem Einkommen ein bißchen mehr als vorher leisten.
Man kann sich also solche Statistiken auch schön zurechtbiegen.

Ich denke, die Idee ist nach wie vor gut.

Das merke ich, aber wieso? Man haette durch neu erzeugtes Geld auch die Mark abschwaechen koennen.

Da kann ich jetzt nicht ganz folgen. Welches neue Geld? Nur für Deutschland? Also einfach eine Abwertung vornehmen oder die Geldmenge ausweiten? Hätte das die Reallohnvehrluste und Importpreise verringert??

Und es waren Deutschland und Frankreich, die gleich am Anfang die Kriterien gerissen hatten. Da kann man nun nicht meckern, wenn es andere nachgemacht haben, sondern muss sich auch an die eigene Nase fassen.

ich finde nur dass jeder seine eigene Suppe ausloeffeln sollte

Absolut richtig, auch wenn ich meine, dass in einem gewissen Rahmen etwas Solidarität sicher nicht schadet.

  • und durch den Euro geht das derzeit eben nicht.

Doch das ginge schon, indem man Griechenland einfach hängen und die Suppe allein auslöffeln lässt. Oder wie würde es sich auf die Währung in Deiner Geldbörse auswirken, wenn Dein Nachbar seine Schulden nicht bezahlen kann? Bricht deswegen sofort die ganze Währung zusammen oder haben vor allem erstmal seine Gläubiger ein Problem?
Zu Deinem Problem wird es erst, wenn Du der Gläubiger bist oder Deine Bank Dein Guthaben an Deinen Nachbarn verliehen hat. So und nun kannst Du sagen, der soll seine Suppe mal schön alleine auslöffeln. Löst das Dein Problem? Wäre es gelöst, wenn er eine andere Währung hätte und sich bei Dir oder Deiner Bank in Deiner Währung verschuldet hätte?
Das dürfte im Moment der springende Punkt sein. Wir haben denen unsere Produkte geliefert und dafür deren Schuldscheine akzeptiert.

Spannend wäre freilich noch wie die Situation in Deutschland wäre, wenn diese ganzen „Pleitestaaten“ nicht über Jahre unsere Produkte auf Pump gekauft hätten. Dann wären deren Schulden weniger und wir hätten weniger produziert und Einkommen gehabt.

Das waere besser, denn so hat sich der deutsche Aufschung durch die Schulden der anderen finanziert.

Also mit anderen meinst Du jetzt wen genau? Und wie hätte der Aufschwung ausgesehen, wenn viel weniger produziert worden wäre? Dann hätte sich doch auch weniger aufgeschwungen. Und ich befürchte, dass wir bei unserer hochentwickelten Industrie eine Menge Absatz brauchen, um überhaupt erstmal in die Gewinnzone zu kommen und das es gerade die letzten abgesetzten Produkte sind, die die hohen Gewinne ermöglichen.

Wenn man zwischen nicht konkurrenzfaehigen Staaten ploetzlich die Handelbeschraenkungen drastisch reduziert ist klar dass es kein fairer Kampf wird.

O.K. Ich habe eine andere Schule besucht. Dort hing man der Theorie nach, dass Handel immer für beide Seiten Vorteile gegenüber Nichthandel bringt. Unfair finden es trotzdem immer noch Leute, wenn in beiden Ländern hinterher nicht die gleichen Lebensstandards herrschen. Dies ist jedoch die subjektive Bewertung des objektiven Sachverhaltes, dass es Ungleichheiten in Bezug auf das Vorhandensein von Ressourcen und deren Verwertung gibt.

Und was würde sich für uns an der Schuldenkrise ändern, wenn wir jetzt aussteigen? Zahlen uns dann morgen alle Schuldner ihre Anleihen usw. zurück und wir wären diese Sorge los?

Nein, sie zahlen wahrscheinlich gar nichts zurueck und ein paar Banken schreiben Verluste ab, evtl. schreit die ein oder andere Bank auch nach einer Rettung.

Das ist zu befürchten. Also was sagt Dir das? Gründe eine Bank und spekuliere darauf, dass der Staat pleite geht. Wenn es klappt, hast Du einen großen Gewinn. Wenn es nicht klappt, dann rettet Dich der Staat, der sich dafür so sehr verschuldet, dass er pleite geht, womit Deine Spekulation doch noch aufgeht. Kann also nichts schief gehen.
Davon abgesehen sind es eben nicht nur die Banken, sondern auch Millionen von Menschen (in der Mehrheit wahrscheinlich der kleine Mann, der schon Reallohnverluste zu beklagen hatte) in diesem Land, die einen großen Teil ihres bescheidenen Vermögens in ganz tollen Lebensversicherungen, Sparbüchern und sonstwas angelegt haben. Und die wären wahrscheinlich ganz schön geknickt, wenn das plötzlich alles zu großen Teilen futsch wären, weil die Banken und Versicherungen davon Staatsanleihen von Griechenland und Co. gekauft haben.
Man kann es wohl drehen und wenden wie man will, irgendwie beißt sich die Katze immer in den Schwanz.

Es wird schon auf eine gemeinsame Lösung hinauslaufen und ich behaupte einfach mal, dass diese Lösung tausendmal besser sein wird als die Lösungen, die man in der Vergangenheit dafür hatte.

„Gemeinsame Loesung“ ist eine Lieblingsphrase von Merkel,

Mist, da habe ich zu wenig Nachrichten geschaut. Ich hätte sonst eine andere Formulierung gesucht.

nur was die Loesung sein wird verraet sie meist nicht.

Ja, da ist sie in der Tat etwas wenig kommunikativ. Aber immerhin behauptet sie auch nicht Die Rente ist sicher alles wird gut. Aber natürlich drückt auch sie sich vor der klaren Ansage, dass wir so (wir erlassen denen Schulden und wir sehen das Geld nicht wieder) oder so (sie können ihre Schulden nicht bezahlen und wir sehen das geld nicht wieder) in der Scheiße sitzen. Wahrscheinlich weil sie weiß, dass die Leute das nicht hören wollen.

Ich gehe davon aus dass Europa eine Transferunion wird was den Lebensstandard der reicheren Laender druecken wird.

Die Frage wäre, ob es auf Dauer funktionieren würde, wenn sich die Lebensstandards permanent auseinanderbewegten und wie sich der dadurch entstehende Druck auflöst.
Die Griechen gehen ja schon trotz schönem Wetters ab und zu auf die Barrikaden und auch bei den letzten Krawallen auf der Insel haben nicht Hungernde Lebensmittel aus den Läden geplündert, sondern eher Wohlstandskonsumartikel. So jedenfalls meine Interpretation der gesehenen Fernsehbilder.

Ängste vor eine militärischen Bedrohung, sondern auch vor einer wirtschaftlichen Übermacht des neuen Deutschland bestanden.

Indem die Staatsausgaben gedrosselt und Abgaben erhoeht werden um Geld fuer die anderen Staaten und hoehere Zinsen zu haben schadet man Deutschland tatsaechlich, also hat man das zumindest erreicht.

Naja, die Alternative wären doch eine halbe Million Russen vor der Haustür gewesen. Da hätten wir schon noch die eine oder andere Mark aufwenden müssen, um denen wenigsten glaubhaft den Eindruck zu vermitteln, dass wir die Tür zuhalten, und wenn es nur dafür gereicht hätte, die solange zuzuhalten bis richtiges Militär kommt ;o)
Einfach mal die Transferunion als eine Form der geforderten Reichensteuer sehen. Für die Reichensteuer wäre sofort die größte Mehrheit der Reallohnverlierer. In dem Fall gehört halt Deutschland zu den Reichen und muss ein bißchen von seinem Reichtum abgeben.

Grüße

Guten Abend,

So pessimistisch würde ich das nicht sehen. Es ist doch ganz
natürlich, dass verschiedene Akteuere unterschiedliche
Bedürfnisse haben. Das fängt in der Familie/Ehe an und hört
natürlich bei Europa nicht auf.

Natuerlich sind unterschiedliche Beduerfnisse schon, aber man gruendet ja mit dem ALG2-Nachbarn auch keine gemeinsame Haushaltskasse…

Das kann gut sein. Am Ende wird es aber dann wieder das
Gleiche, wenn nämlich Griechenland und die anderen von sich
aus erkennen, dass es offenkundig mit „unserem“ System besser
geht UND sie sich dann auch an diese Spielregeln halten
können/wollen/müssen.

Was hat denn der Durchschnittsgrieche vom Euro? Primaer massenweise Staatsschulden die man nicht durch Waehrungsabwertungen los wird und die zugehoerigen Sparpakete. Und wieso sollte eine Waehrungsunion Laender wie Griechenland aufnehmen?

Wichtig ist freilich, dass auch wir uns

selbst zuerst an selbige halten. Die Verstöße gegen die
Kriterien haben wir denen schließlich vorgemacht und auch,
dass darauf kaum Sanktionen folgen. Das dürfte zumindest die
Griechen in ihrem Spiel noch bestärkt haben.
Hier war man sicher auf politischer Ebene zu naiv oder hat das
angesichts der Alternativen in Kauf genommen.

Wenn man schon unbedingt eine Waehrungsunion braucht sollte die einzige Sanktion der Rauswurf sein wenn sich ein Staat nicht an die Vorgaben haelt - welche natuerlich nicht statisch sein sollten denn in Krisenzeiten werden wohl die meisten ueber 3 Prozent kommen.

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass auch Deutschland mal
mehrere Währungen hatte und man sich dann über mehrere
Zwischenschritte wie eine Zollunion und Reichsgründung zu
einer gemeinsamen Währung entschied. Das hatte ganz sicher
Vorteile und zeigt vielleicht auch, wo es in Europa noch
klemmt. Andererseits hat es Deutschland auch nicht vor
Schuldenkrisen bewahrt. In den USA hatte das sicher mal
ähnliche Gründe gehabt, sich für eine gemeinsame Währung zu
entscheiden. Und auch die ahben jetzt ein Schuldenproblem.
Offenkundig sind also Währungsunion und Schuldenprobleme zwei
unterschiedliche Themen.

Ja und Nein. Das Schuldenproblem der Griechen waere nicht unseres wenn diese einfach ihre Waehrung abwerten koennten. Wobei sich natuerlich die Frage stellt was die EU verpflichtet Griechenland Kredite zu geben.

Gehoeren da auch die Leute dazu deren Realloehne in den letzten 10 Jahren stark gesunken sind (also die Mittel- und Unterschicht) und die aufgrund des schwachen Euros immer weniger Lebensmittel, Energie… kaufen koennen?

Dazu möchte ich keine definitive Aussage treffen, sondern kann
nur vermuten, dass deren Einkommen kaum gestiegen wären, wenn
zum einen andere Länder weniger von unseren Produkten gekauft
hätten, da sie hierfür keine Schulden aufnehmen konnten und
zum anderen die starke DM Exporte ohnehin erschwert hätte.
Insofern vermute ich weiter, dass stagnierende oder sinkende
Löhne vorrangig andere Ursachen haben. Denkbar wären hier
beispielsweise Qualifikation oder Arbeitskräfteangebot und
-nachfrage. Schließlich tritt dieses Phänomen nicht
flächendekend auf. Zum anderen wäre noch zu hinterfragen, ob
tatsächlich ein Einkommensverlust stattgefunden hat und ob
alle Preissteigerungen bei jedem Einzelnen angekommen sind.
Ich nehme hier mal vollkommen willkürlich einen Rentner mit
800€ Rente, die auch gleichzeitig noch den
Krankenkassenbeitrag enthält. Für nicht mal Hundert Euro
Kassenbeitrag kann der jeden Monat ein Vielfaches an
Gesundheitsleistungen konsumieren und ganz sicher auch mehr
als vor zehn oder 20 Jahren. Das ist dem möglicherweise nur
deswegen nicht bewusst, weil er die Preise nicht kennt.
Außerdem bekommt er das ganze vollkommen ohne Arbeitsleistung
und gegebenenfalls noch weitere Sozialleistunge dazu. Und
während sich früher nicht mal „normal“ arbeitende und
verdienende ein Telefon leisten konnten oder wollten, hatte
heute selbst jedes Haushaltsmitglied ein eigenes Telefon. Wie
bewertet man solche Annehmlichkeitssteigerungen jenseits von
Euro und Cent?
Und sind Lebensmittel und Energie wirklich aufgrund der
Euroschwäche teurer geworden? Oder könnte da auch noch
Faktoren wie Angebot und Nachfrage eine Rolle spielen?
Inzwischen bauen auch andere Autos und wollen sich von ihrem
Einkommen ein bißchen mehr als vorher leisten.
Man kann sich also solche Statistiken auch schön
zurechtbiegen.

Fakt ist aber dass waehrend die Wirtschaftsleistung gestiegen ist die Realloehne gesunken sind. Das zeigt dass die Entwicklungen schonmal nicht aneinender gekoppelt sind wie es uns viele Oekonomen so gerne suggerieren wollen. Klar sind einige Dinge wie Computer, Telefonie… mit der technischen Entwicklung billiger geworden - was aber auch wieder zeigt dass dafuer andere Gueter oder Dienstleistungen verteuert wurden (weil sonst die Realloehne nicht gesunken waeren).

Ich denke, die Idee ist nach wie vor gut.

Das merke ich, aber wieso? Man haette durch neu erzeugtes Geld auch die Mark abschwaechen koennen.

Da kann ich jetzt nicht ganz folgen. Welches neue Geld? Nur
für Deutschland? Also einfach eine Abwertung vornehmen oder
die Geldmenge ausweiten? Hätte das die Reallohnvehrluste und
Importpreise verringert??

Deutschland haette ohne den Euro wahrscheinlich das gleiche gemacht wie die Schweiz jetzt.

Und es waren Deutschland und Frankreich, die gleich am Anfang die Kriterien gerissen hatten. Da kann man nun nicht meckern, wenn es andere nachgemacht haben, sondern muss sich auch an die eigene Nase fassen.

ich finde nur dass jeder seine eigene Suppe ausloeffeln sollte

Absolut richtig, auch wenn ich meine, dass in einem gewissen
Rahmen etwas Solidarität sicher nicht schadet.

  • und durch den Euro geht das derzeit eben nicht.

Doch das ginge schon, indem man Griechenland einfach hängen
und die Suppe allein auslöffeln lässt. Oder wie würde es sich
auf die Währung in Deiner Geldbörse auswirken, wenn Dein
Nachbar seine Schulden nicht bezahlen kann? Bricht deswegen
sofort die ganze Währung zusammen oder haben vor allem erstmal
seine Gläubiger ein Problem?
Zu Deinem Problem wird es erst, wenn Du der Gläubiger bist
oder Deine Bank Dein Guthaben an Deinen Nachbarn verliehen
hat. So und nun kannst Du sagen, der soll seine Suppe mal
schön alleine auslöffeln. Löst das Dein Problem? Wäre es
gelöst, wenn er eine andere Währung hätte und sich bei Dir
oder Deiner Bank in Deiner Währung verschuldet hätte?
Das dürfte im Moment der springende Punkt sein. Wir haben
denen unsere Produkte geliefert und dafür deren Schuldscheine
akzeptiert.

Stimmt. Aber wieso wir? Die Deutschen haben nicht im grossen Stiel griechische Staatsanleihen gekauft, die Banken schon eher, also bezahlen wir mal wieder mit Steuergeldern ein Bankenrettungspaket.

Spannend wäre freilich noch wie die Situation in Deutschland wäre, wenn diese ganzen „Pleitestaaten“ nicht über Jahre unsere Produkte auf Pump gekauft hätten. Dann wären deren Schulden weniger und wir hätten weniger produziert und Einkommen gehabt.

Das waere besser, denn so hat sich der deutsche Aufschung durch die Schulden der anderen finanziert.

Also mit anderen meinst Du jetzt wen genau? Und wie hätte der
Aufschwung ausgesehen, wenn viel weniger produziert worden
wäre? Dann hätte sich doch auch weniger aufgeschwungen. Und
ich befürchte, dass wir bei unserer hochentwickelten Industrie
eine Menge Absatz brauchen, um überhaupt erstmal in die
Gewinnzone zu kommen und das es gerade die letzten abgesetzten
Produkte sind, die die hohen Gewinne ermöglichen.

Ich fasse mal zusammen:

-Man fuehrt eine Gemeinschaftswaehrung ein damit die Banken ohne Waehrungsrisiko Geld gegen hohe Zinsen an aermere Staaten verleihen koennen und die Waehrung der westlichen EU-Staaten nicht so stark wird um den Export zu schwaechen.

-Die Wirtschaft der westlichen EU-Laender verdient am Konsum der aermeren Staaten welchen diesen auf Kredit taetigen.

-Die Banken verdienen an den hohen Zinsen.

-Weder die Banken noch die Exportwirtschaft geben die hohen Gewinne an die Arbeitnehmer weiter.

-Das Unvermeidliche tritt ein: Die schwachen Staaten koennen sich nicht mehr refinanzieren und der Steuerzahler muss fuer die Gewinne der Banken und der Exportwirtschaft bluten.

Wenn man zwischen nicht konkurrenzfaehigen Staaten ploetzlich die Handelbeschraenkungen drastisch reduziert ist klar dass es kein fairer Kampf wird.

O.K. Ich habe eine andere Schule besucht. Dort hing man der
Theorie nach, dass Handel immer für beide Seiten Vorteile
gegenüber Nichthandel bringt.

Komparative Kostenvorteile sind reine Theorie. In der Praxis heisst Rationalisierung vor allem weniger Arbeit und damit weniger Arbeitsplaetze was zu weniger Verteilung der Gewinne fuehrt. D.h. toll aus der betriebswirtschaftlichen Sicht aber schlecht fuer die Buerger.

Unfair finden es trotzdem immer

noch Leute, wenn in beiden Ländern hinterher nicht die
gleichen Lebensstandards herrschen. Dies ist jedoch die
subjektive Bewertung des objektiven Sachverhaltes, dass es
Ungleichheiten in Bezug auf das Vorhandensein von Ressourcen
und deren Verwertung gibt.

Nenn mir doch ein Land in welchem sich durch Globalisierung (und nicht durch andere Faktoren nebenbei) der Lebensstandard der Bevoelkerung verbessert hat.

Und was würde sich für uns an der Schuldenkrise ändern, wenn wir jetzt aussteigen? Zahlen uns dann morgen alle Schuldner ihre Anleihen usw. zurück und wir wären diese Sorge los?

Nein, sie zahlen wahrscheinlich gar nichts zurueck und ein paar Banken schreiben Verluste ab, evtl. schreit die ein oder andere Bank auch nach einer Rettung.

Das ist zu befürchten. Also was sagt Dir das? Gründe eine Bank
und spekuliere darauf, dass der Staat pleite geht. Wenn es
klappt, hast Du einen großen Gewinn. Wenn es nicht klappt,
dann rettet Dich der Staat, der sich dafür so sehr
verschuldet, dass er pleite geht, womit Deine Spekulation doch
noch aufgeht. Kann also nichts schief gehen.
Davon abgesehen sind es eben nicht nur die Banken, sondern
auch Millionen von Menschen (in der Mehrheit wahrscheinlich
der kleine Mann, der schon Reallohnverluste zu beklagen hatte)
in diesem Land, die einen großen Teil ihres bescheidenen
Vermögens in ganz tollen Lebensversicherungen, Sparbüchern und
sonstwas angelegt haben. Und die wären wahrscheinlich ganz
schön geknickt, wenn das plötzlich alles zu großen Teilen
futsch wären, weil die Banken und Versicherungen davon
Staatsanleihen von Griechenland und Co. gekauft haben.
Man kann es wohl drehen und wenden wie man will, irgendwie
beißt sich die Katze immer in den Schwanz.

Wegen Griechenland alleine wird zwar nicht jede Bank der Welt pleite gehen aber was die Auswirkungen sein werden wenn viele Staaten Insolvenz anmelden kann man nicht sagen. Da man die Pleite Griechenlands zwar verzoegern aber nicht aufhalten kann sollte man sich fragen ob diese Verzoegerung uns so viel Geld wert sein sollte.

Ich gehe davon aus dass Europa eine Transferunion wird was den Lebensstandard der reicheren Laender druecken wird.

Die Frage wäre, ob es auf Dauer funktionieren würde, wenn sich
die Lebensstandards permanent auseinanderbewegten und wie sich
der dadurch entstehende Druck auflöst.
Die Griechen gehen ja schon trotz schönem Wetters ab und zu
auf die Barrikaden und auch bei den letzten Krawallen auf der
Insel haben nicht Hungernde Lebensmittel aus den Läden
geplündert, sondern eher Wohlstandskonsumartikel. So
jedenfalls meine Interpretation der gesehenen Fernsehbilder.

Fernsehbilder zeigen nicht immer ein Abbild der Realitaet, ich vermute mal das Pluenderungen eher eine Randerscheinung sind die natuerlich medial gepusht wird. Eine Revolution in Griechenland ist durchaus moeglich, hoffentlich wird das neue System dort besser.

Ansonsten haben unterschiedliche Lebensstandards zwischen Staaten noch nie jemanden gestoert - oder hat Afrika Europa schonmal den Krieg erklaert?

Einfach mal die Transferunion als eine Form der geforderten
Reichensteuer sehen. Für die Reichensteuer wäre sofort die
größte Mehrheit der Reallohnverlierer. In dem Fall gehört halt
Deutschland zu den Reichen und muss ein bißchen von seinem
Reichtum abgeben.

Nein, eher als das Gegenteil: Die Mittel- und Unterschicht zahlt hoehere Steuern und bekommt Sparmassnahmen aufgebrummt aufgrund der gestiegenen Staatsschulden- und Zinsen dafuer dass die Banken und das Exportgewerbe (also eher die Oberschicht) in der Vergangenheit gut verdient haben und jetzt ihr Geld nicht durch Zahlungsausfaelle verlieren.

Weder die Griechen noch die Deutschen Buerger haben was von den Transferzahlungen, es dient nur der Aufrechthaltung des Staatskonsums (z.B. den Kauf von Waffen aus Deutschland) und die Zinszahlungen.

Gruss

Desperado