Moin Ralf,
Wie wäre es mit folgender Kausalkette (stark vereinfacht):
- hohes Lohnniveau
- hohe Produktpreise, da die Löhne erwirtschaftet werden
müssen
- hohe Lohnsteigerungen
- noch höhere Produktpreise
- nicht alle erhalten diese Lohnsteigerungen
- Absatzprobleme bei Hochpreisprodukten
- Neuverhandlungen der Löhne
- Einschnitte bis zu einem realistischen Niveau
- realistische Produktpreise machbar
- wieder Absatz möglich
Genau. Also Löhne wie in China und Co. zahlen. Dann bleiben
die Unternehmen hier:wink:
Ich schrieb ja „stark vereinfacht“.
Da die Qualifikation hier (noch) höher ist als in China oder Indien, sind auch die Löhne höher. Aber für 20% besser Qualifizierte 300% mehr Lohnosten zu tragen, ist eben auch nicht eines jeden Unternehmers Sache…
Bei Mercedes am Band konnte ein Schichtführer mit allen
Zulagen gut 50.000 Eur im Jahr verdienen.
Dass das für jemanden mit Lehre und 15 Jahren Berufserfahrung
möglicherweise nicht angemessen sein könnte, merkt man nun,
Genau, angemessen sind global angepaßte Niedriglöhne:wink:
Schade, dass Du derart kindisch argumentierst.
Klar.
Die Alternative wäre, den deutschen Standort aufgrund
magelnder Wirtschaftlichkeit komplett zu schließen.
Passiert ja teilweise schon:wink:
Und das wird so lange so weitergehen, bis wir uns besinnen.
Klar. Irgendwie muss die Industrie sich gegen ausufernde
Lohnforderungen wehren.
Genau. Und wieder: Warum nicht Löhne wie in China:wink:
s.o.
Eine Standortentscheidung für Unternehmen wird aufgrund
verschiedenster Faktoren getroffen, so auch Lohnkosten und
Arbeitsrecht.
Oftmals eher Lohnkosten als Arbeitsrecht:wink:
Das weiß ich nicht.
Es liegt somit an uns selbst, den Standort attraktiver zu
gestalten und die Lohnnebenkosten massiv zu senken.
Lohnnebenkosten=Löhne:wink:
Ralf, die reinen Löhne sind meist nicht das Problem. Die Verdoppelung derselben durch die Lohnnebenkosten für den Arbeitgeber hingegen ist heute nicht mehr vermittelbar.
Mehr netto bei weniger brutto sollte hier ein Ziel sein.
Ich pruste jetzt nicht los…
Das ist das, was wir leisten müssen, wenn wir im globalen Wettbewerb der Standorte bestehen wollen.
Wer darüber Lacht, hat wohl den Schuß noch nicht gehört oder macht es sich im Staatsdienst oder einer anderen stark protegierten Branche bequem…
Wohl eher die Angst davor, noch weitere Unternehmen an
Osteuropa zu verlieren.
An Länder übrigens, die massiv von unseren EU-Beiträgen
profitieren und als kleines Dankeschäön massiv deutsche
Unternehmen abwerben.
DA hast du recht:wink:
anstatt sich
darauf zu konzentrieren, wie man Erfolg haben kann.
Genau. Erfolg=Anpassung an dritte Welt:wink:
s.o.
Ich würde eher meinen: „Erfolg = sich mit den besten Produkten und superattraktiven Standortvorteilen eisenhart gegen Wettbewerber, Subventionsjäger und Faullenzer durchsetzen“.
Die paar frustrierten Unterschichtler dürfen auf keinen Fall
das Tagesgeschäft bestimmen. Es gibt immer noch eine
bürgerliche Schicht in Deutschland,
Ja klar. Wo denn? Die ist immer weniger existent:wink:
Sie erodiert, ist aber noch nicht verschwunden. Das hat die letzte Wahl gezeigt.
deren Erosion durch ein
paar auf wirtschaftlichen Erfolg und somit Arbeitsplätze
gerichtete politische Zeichen besser aufgehalten werden kann,
als durch die Verwaltung von immer mehr
Transferleistungsempfängern.
Genau. Deshalb Löhne wie in China:wink:
s.o.
Du wärst natürlich als Mitarbeiter einer KK bei einem marktoffeneren Modell massiv gefährdet.
Euer Wirtschaftszweig lebt ja nur durch staaltichen Protektionismus.
Wenn die Zahl der Krankenkassen durch eine echte Systemreform von 200 auf 5 eingedampft würde, wäre dasfür Dich natürlich extrem unbequem. Du müsstest Dir dann einen Job im echten Wettbewerb mit anderen suchen…
Ganz deutlich: nicht so viel über Hartz4 reden, sondern
darüber wie Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Aha…kommen wir vielleicht langsam dazu…?
Das mache ich hier im Forum bereits seit 10 Jahren…
Denn
zunächst einmal ist jdeder für sich selbst verantwortlich
Genau. In Afrika ist man das ja auch:wink:
Nein, in traditionellen Stammesgesellschaften läuft es üblicherweise so, dass jeder das beiträgt was er kann. Dass einer einfach nicht will, ist nicht vorgsehen. Ein solches Mitglied würde wohl exkommuniziert und der Savanne übergeben…
und
nicht etwas eine Minderheit von ehrbaren Trotteln, die noch
arbeiten dafür, es einer Heerschaar von
Tranferleistungsempfängern möglichst bequem einzurichten.
Die „spätrömische Dekadenz“
pruuust…
Ja, das hat Westerwelle bestens umschrieben.
Ich stehe hier voll hinter ihm.
Dich meinte er natürlich auch damit (denn Du hängst am Staatstropf), daher kannst Du natürlich nicht seiner Ansicht sein.
Lieber Mathias, ich hoffe du hat die Ironie dieser Zeilen
bemerkt.
Mit der „freien Marktwirtschaft“ alleine ist hier jedenfalls
nicht beizukommen.
Schrieb ich das?
Wie man neue Arbeitsplätze in Deutschland schafft ist nunmal
ein komplexes Thema und ist jedenfalls nicht durch
„Lohndumping“ zu erreichen. Außer daß die Preise entsprechend
schnell ebenso „runtergehen“ (was teilweise ja schon passiert
aber auch nicht das Ziel sein sollte).
Hier schafft man Arbeitsplätze, indem man den Standort mit USPs versieht. Das müssen nicht zwangsläufig niedrige Löhne sein.
Aber hohe Löhne i.V.m. sinkender Qualifikation, minimalen Arbeitszeiten, maximalem Kündigungsschutz und minimalem Leistungswillen wird nicht mehr lange funktionieren.
Das ist einfach Fakt. Wer sich bereits jetzt damit arrangiert, hat es in 10 Jahren nicht so schwer.
Das Patentrezept weiß ich auch nicht. Jedoch ist es logisch
daß aufgrund der Globalisierung sich die Löhne und Preise in
vielen
Ländern ähnlich anpassen müssen.
Ist es das?
Weshalb ist die Arbeitslosigkeit in der Schweiz oder in Liechtenstein, wo die Lebenshaltungskosten und die Migrantenzahlen höher sind als hier, deutlich niedriger?
Hohe Löhne bedeuten dementsprechend entsprechend hohe
Qualifikation.
Wenn Deutschland sein Lohnniveau halten will muß es
dementsprechend die Mitarbeiter ausbilden. Dann brauchen wir
auch keine Löhne wie in China zu bezahlen:wink: Oder können
abwarten bis die Löhne dort weiter gestiegen sind (denn das
wird passieren genauso wie in vielen anderen Ländern:wink:)
Das ist ein teil des Ansatzes.
Allerdings kann nicht der Staat die leute qualifizieren. Auch die Wirtschaft kann das nicht alleine. Die Menschen müssen das zunächst wollen. Und das sehe ich in der breiten masse nicht. Daher muss zunächst mehr Eigenverantwortung her. Wenn Ignoranz echte Foölgen hat, werden die Leute von selbst wach.
M.