Hallo Voltaire,
Das hat, wie aus diesem Thread klar wurde, nichts mit der
Verschiedenartigkeit der erlebten Realität zu tun, sondern mit
Logik.
Die Sätze der Logik beanspruchen Wahrheit, nicht?
Aber was ist die Wahrheit? Und wodurch wird sie möglicherweise eben verstellt?
Ich bin kein Physiker, nehme aber die Diskussion um den
Begriff „Zeit“ herum wahr.
a) Macht Hellsehen nicht nur Sinn, wenn sie in die Zukunft
gerichtet ist? Mit anderen Worten: Bejahst du die Möglichkeit
des Hellsehens, schlägst diesem Argument aber zeitgleich die
Beine weg?
Hellsehen ist - wie nun schon von scalpello erläutert - nicht nur sowas wie Vorhersage eines Ereignisses in der Zukunft. Hellsehen macht auch Sinn, wenn es um Verbindungen anderer Art geht, etwas zwischen Menschen… so kann man „hellsehen“, was sich fern von einem selbst in einem anderen abspielt, aber viele erleben das nur „zufällig“, während wenige diese Dinge dann auch bewusst trainieren.
b) Glaubst du grundsätzlich, dass Hellsehen eine im Prinzip
physikalisch nachweisbare Komponente der Realität ist? So im
Sinne von: Der Vorgang ist physikalisch, aber es gibt (noch)
keine Möglichkeiten, ihn zu messen?
Ich denke, dass der Begriff „physikalisch“ so erstmal schwammig ist.
Dieses „Völkchen ohne Zeit“ ist nicht ohne Zeit, sondern ohne
Beachtung derselben. Auch wenn wir uns unserer Atmung nicht
bewusst wären, so wären wir trotzdem auf Luft angewiesen,
oder?
Dieses Volk hat Zeit… Jetzt! Es beachtet und achtet eben gerade nur das, was im Hier und Jetzt ist, und ich vermute, dass diese Menschen uns einiges vermitten könnten darüber, was sie über Zeit wissen… während wir oft in Vergangenem hausen und für Zukünftiges sorgen:smile:
Ich weiß nicht, ob es so in deiner Intention lag, aber du
sprichst mir in einem Punkt aus dem Herzen, der nur leicht in
deiner Antwort mitschwingt. Wie kann den die Religion
Erfahrungen verdammen, die jenseits des Wahrnehmungshorizonts
zu liegen scheinen? Die leben doch davon!
Sie leben m.E. davon, dass die Gläubigen gar nicht erst an ihre eigenen Erfahrungen geraten. Das ist es auch, was ich daran verwerflich finde und warum ich nicht glaube, was da behauptet wird.
Wohlgemerkt, ich bin der sicheren Überzeugung, dass
Hellseherei nicht existiert, in gar keinster Weise.
Dann würdest Du also sagen, dass Du selbst noch nie etwas hell-gesehen hast?
Aber es hat schon etwas Douglas Adams, wenn ein gläubiger
Mensch, der mit Gott spricht, völlig ok ist; aber wenn Gott zu
diesem Menschen spricht und er das weitererzählt, er gute
Chancen hat, in der Psychiatrie zu landen.
Gott - als dieser Mono-Vater oben im All - ist für mich eine mickrige Version dessen, was es anscheinend sein könnte… ich bin sehr skeptisch, dass ein Mensch, der so glaubt, wirklich je an die Wahrheit gelangen könnte - einfach, weil es den Weg total versperrt.
Und was die Verrückten angeht: Viele Menschen sind (mittlerweile) wohl im Freigehege und ohne Sorge, hier noch verfolgt zu werden, weil sie gelernt haben, sich brav angepasst und unauffällig (dämlich) zu benehmen.
Vielleicht hast du recht und es gibt Hellseherei.
Aber warum sollte es das?
Wenn ich das wüsste… ich weiß nicht, wieso manche Menschen hellsehen. Mir stellt sich schon seit Jahrzehnten diese Frage, wie das sein kann, von Dingen zu erfahren, die man doch eigentlich nicht wissen kann. Ich habe darauf keine Antwort gefunden, die „logisch“ begründet wäre.
Wissen kann man sich einfach anlesen, aneignen ohne jeglichen Bezug zum eigenen Selbst, ohne jeden Zusammenhang zur eigenen inneren Erlebenswelt… das machen wir Erwachsenen ständig auch wohl mit unseren Kindern in den Schulen; es ist normal, Wissen nicht zu verbinden mit uns selbst, denke ich.
Solange das auf einer ganz konkreten Ebene geschieht, die auch eine psychische Ebene zulässt, auf der Menschen sich ungehindert und angstfrei entwickeln, finde ich das auch vollkommen in Ordnung, weil wir uns alle schließlich hier orientieren müssen und ein erfolgreiches Leben sich u.a. daran ausrichtet, ob wir in dieser Welt des Konkreten bestehen.
Hellsehen ist für mich eine Art Möglichkeit, den Dingen auf den Grund zu gehen… es ist ebenso richtig, wie es richtig ist, andere Wege zu wählen, um Antworten zu finden. Man sollte sich respektieren in den unterschiedlichen Arten, nach Sinn zu suchen und Sinn zu finden in bestimmten Dingen. Nur darauf kommt es am Ende an, glaube ich.
Gruß
Istiden