Moin,
SPIEGEL ONLINE: Herr Enck, ein Argument von Homöopathie-Anhängern für die Wirksamkeit der Therapie ist, dass Globuli auch Tieren helfen, die nicht an die Wirkung glauben können. Ein Placeboeffekt sei somit ausgeschlossen und die Wirkung der Globuli bewiesen. Stimmt das?
Enck: Die Besitzer sind in diesem Fall die treibende Kraft. Wenn wir ein Medikament nehmen und eine Erwartungshaltung bezüglich seiner Wirkung haben, hat das schon eine Wirkung auf den Gesundungsprozess - das ist der Placeboeffekt. Das Tier hat diese Erwartungshaltung bezüglich der Pillen natürlich nicht, aber sein Besitzer. Man nennt das „Placebo by Proxy“, Placebowirkung durch die Angehörigen.
Das geht stark in die Richtung dieser deiner Aussage:
und …
Wenn du dir anschaust, wie der Wasserkreislauf beschaffen ist und wo es überall durchlaufen muss, sei einfach nur heilfroh, wenn es kein Gedächtnis hat.
(Aber selbst das hat man untersucht und vieles andere mehr: https://www.sueddeutsche.de/wissen/absurde-studien-warum-selbst-fruchtfliegen-frustsaufen-1.1474667-0 have fun!
und hier ernsthafter: https://www.welt.de/print-wams/article126679/Wasser-hat-ein-Gedaechtnis-aber-es-ist-extrem-kurz.html
Zitat:
Doch anders als die Homöopathie es sich vorstellt, ist zumindest diese Wasserstruktur extrem kurzlebig. Die Wasserstoffbrücken sind so schwach, daß sie sich laufend lösen und Verbindungen zu einem anderen Molekül suchen. Wie Forscher des Max-Born-Instituts in Berlin kürzlich nachwiesen, hält die großräumige Struktur der Wasserstoffbrücken im Durchschnitt nur 50 Femtosekunden lang an (eine Femtosekunde ist der Millionste Teil einer Milliardstel Sekunde). Wenn Wasser ein Langzeitgedächtnis hat, dann muß es anderswo liegen)
Eines möchte ich noch kurz anmerken:
Sei bitte so nett und streiche bitte, bitte den obigen Begriff, völlig unabhängig davon, wie wir beide zur Homöopathie stehen. Auch die Relativitätstheorie kann prinzipiell nicht bewiesen werden, ebenso die Evolutionstheorie. Es gibt für beides keinen Beweis, nur bislang keinen Gegenbeweis und eine überragende Anzahl von Belegen und Beobachtungen. Das betrifft naturwissenschaftliche Theorien, keine Theorien im Sinne von „Vermutung“ oder „Meinung“.
(auch hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/09/11/was-man-beweisen-kann-und-was-nicht/)
Dazu aus: https://scienceblogs.de/planeten/2009/06/16/wissenschaftlich-bewiesen-gibt-es-nicht/
Waaah nein! Nicht schon wieder. An dieser Floskel stören mich eine ganze Reihe von Dingen.
Wie bereits eingangs gesagt: In den Naturwissenschaften gibt es keine 100%igen Beweise, sondern immer einen Haufen von Belegen. Irgendwann ist eine Idee so schlüssig und mit derart vielen Experimenten belegt und gleichzeitig spricht auch nichts oder sehr wenig gegen diese, so dass die Idee – genauer die Hypothese – ein verlässliches Fundament für weitere Arbeiten wird. Sie wird Teil einer Theorie.
Natürlich gibt es immer eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass die Idee sich irgendwann als falsch erweisen könnte. Die grundsätzliche Anerkennung dieser Unwägbarkeiten gewährleistet die Wandelbarkeit, Anpassungsfähigkeit und vor allem die Fähigkeit zur Weiterentwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse.
-Luno