Homöopathie & Komplementäre Behandlung - eure Erfahrungen?

Moin,

Dazu aus https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/homoeopathie-wieso-es-einen-placeboeffekt-bei-tieren-gibt-a-974333.html

SPIEGEL ONLINE: Herr Enck, ein Argument von Homöopathie-Anhängern für die Wirksamkeit der Therapie ist, dass Globuli auch Tieren helfen, die nicht an die Wirkung glauben können. Ein Placeboeffekt sei somit ausgeschlossen und die Wirkung der Globuli bewiesen. Stimmt das?

Enck: Die Besitzer sind in diesem Fall die treibende Kraft. Wenn wir ein Medikament nehmen und eine Erwartungshaltung bezüglich seiner Wirkung haben, hat das schon eine Wirkung auf den Gesundungsprozess - das ist der Placeboeffekt. Das Tier hat diese Erwartungshaltung bezüglich der Pillen natürlich nicht, aber sein Besitzer. Man nennt das „Placebo by Proxy“, Placebowirkung durch die Angehörigen.

Das geht stark in die Richtung dieser deiner Aussage:

und …

Wenn du dir anschaust, wie der Wasserkreislauf beschaffen ist und wo es überall durchlaufen muss, sei einfach nur heilfroh, wenn es kein Gedächtnis hat. :wink:

(Aber selbst das hat man untersucht und vieles andere mehr: https://www.sueddeutsche.de/wissen/absurde-studien-warum-selbst-fruchtfliegen-frustsaufen-1.1474667-0 have fun!
und hier ernsthafter: https://www.welt.de/print-wams/article126679/Wasser-hat-ein-Gedaechtnis-aber-es-ist-extrem-kurz.html
Zitat:

Doch anders als die Homöopathie es sich vorstellt, ist zumindest diese Wasserstruktur extrem kurzlebig. Die Wasserstoffbrücken sind so schwach, daß sie sich laufend lösen und Verbindungen zu einem anderen Molekül suchen. Wie Forscher des Max-Born-Instituts in Berlin kürzlich nachwiesen, hält die großräumige Struktur der Wasserstoffbrücken im Durchschnitt nur 50 Femtosekunden lang an (eine Femtosekunde ist der Millionste Teil einer Milliardstel Sekunde). Wenn Wasser ein Langzeitgedächtnis hat, dann muß es anderswo liegen)

Eines möchte ich noch kurz anmerken:

Sei bitte so nett und streiche bitte, bitte den obigen Begriff, völlig unabhängig davon, wie wir beide zur Homöopathie stehen. Auch die Relativitätstheorie kann prinzipiell nicht bewiesen werden, ebenso die Evolutionstheorie. Es gibt für beides keinen Beweis, nur bislang keinen Gegenbeweis und eine überragende Anzahl von Belegen und Beobachtungen. Das betrifft naturwissenschaftliche Theorien, keine Theorien im Sinne von „Vermutung“ oder „Meinung“.
(auch hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/09/11/was-man-beweisen-kann-und-was-nicht/)

Dazu aus: https://scienceblogs.de/planeten/2009/06/16/wissenschaftlich-bewiesen-gibt-es-nicht/

Waaah nein! Nicht schon wieder. An dieser Floskel stören mich eine ganze Reihe von Dingen.

Wie bereits eingangs gesagt: In den Naturwissenschaften gibt es keine 100%igen Beweise, sondern immer einen Haufen von Belegen. Irgendwann ist eine Idee so schlüssig und mit derart vielen Experimenten belegt und gleichzeitig spricht auch nichts oder sehr wenig gegen diese, so dass die Idee – genauer die Hypothese – ein verlässliches Fundament für weitere Arbeiten wird. Sie wird Teil einer Theorie.

Natürlich gibt es immer eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass die Idee sich irgendwann als falsch erweisen könnte. Die grundsätzliche Anerkennung dieser Unwägbarkeiten gewährleistet die Wandelbarkeit, Anpassungsfähigkeit und vor allem die Fähigkeit zur Weiterentwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse.

-Luno

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Also ich habe öfters Schwindelanfälle. Mir wurde dagegen ein homöopathisches Mittel gegeben. Ich habe in der Apotheke dann gesagt, was soll ich mit der Homöopathie machen, mir ist schwindlig, ich will was Gescheites haben. Mir hat die Apothekerin dann erklärt, dass dieses Mittel schon seit zig Jahren das meist verkaufte Mittel gegen Schwindel ist und es sehr gut von den Patienten angenommen wird. Wenn die Leute nicht wissen, dass es ein homöopathisches Mittel ist, sind sie super damit zufrieden. Wenn dann aber mal jemand so wie ich kommt und die Packung liest, soll es dann plötzlich nicht mehr helfen.
Denke da ist schon was Wahres dran. Ich bin dann nach Hause gegangen und hab mir meinen Apothekerschrank angesehen. Und siehe da, ich habe noch mehr homöopathische Mittel zu Hause gehabt. Teilweise habe ich die Mittel schon seit meiner Kindheit genommen. Da sind durchaus auch sehr bekannte Mittel darunter. Bin mir sicher einige die hier so vehement dagegen argumentieren haben selbst homöopathische Mittel zu Hause und wissen es gar nicht.
Ist aber auch egal solange es hilft fragt auch keiner nach.
Meine Beschwerden gehen auch mit diesem Mitteln meist weg, wenn nicht gehe ich zum Arzt und schau dann weiter.

Also ich habe keinen Zucker in meinem Apothekerschrank. Darin liegen zwei verschiedene Schmerzmittel, eine Dexpanthenol-Creme, ein Nasenspray, eine Diclophenac-Creme und eine Rolle Pflaster. Ende. Extra gibt es dann nochmal eine Kiste mit Verbandszeug. Aber auch die ohne Zuckerkugeln.

Die meisten meiner Beschwerden gehen weg, wenn ich mich in Ruhe auf meine Couch setze, ein Glas 40%iges trinke und mich dann ins Bett lege.

Aber vielleicht liegt auch da schon ein genereller Unterschied: in meiner Familie war die Einnahme von Medikamenten ohnehin stets eine Ausnahmesituation. Sowas wie heute: Kind fällt hin, bekommt erst mal Zuckerkugeln oder Bach-Blüten-Creme gab es bei mir nicht.

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Aber ja nicht bei übergehendem Mond, wenn dieser im fünften Haus steht!

Du weißt, dass Du Nichteingeweihten eine üble Erstverschlimmerung bescheren kannst, wenn Du ihnen den Erwerb alles Erfahrungswissens von der Pike auf zumutest!

Schowais - brauchschnixsage!

MM

Da gehen wir hier ja schon wissenschaftlicher vor: meine Frau gibt Arnica D6-Globuli und nimmt das Kind dann in den Arm. Ich frage was passiert ist und nehme das Kind dann in den Arm. Das Ergebnis ist in beiden Fällen immer das gleiche. Auch bei angeschlagener Rübe ist das Ergebnis das gleiche: mit Globuli - Beule am nächsten Morgen weg. Ohne Globuli - Beule am nächsten Morgen weg.

Das Wissen, daß Wasser kein Gedächtnis hat, ist aber bereits vorhanden und daß es nur aus Molekülen bzw. Atomen besteht, auch. Ob am Ende Quarks auch noch aus etwas anderem bestehen oder ob sich irgendwann mal eine Einheitliche Feldtheorie finden läßt, spielt da keine Rolle mehr. Wir reden hier nicht davon, daß sich die Menschen vor ein paar tausend Jahren Blitz und Donner mit wütenden Göttern erklärten und wir nun mehr wissen, sondern darum, daß die Frage nach der Struktur von Wasser abschließend geklärt ist, auch wenn der Mpemba-Effekt noch nicht ganz verstanden ist. Hinzu kommt - wie schon oft gesagt -, daß die Homöopathie bisher jedesmal versagt hat, wenn man ihre Wirksamkeit nach wissenschaftlichen Regeln überprüfen wollte.

Klar, wenn man wissenschaftliche Prinzipien ablehnt, kann einem das egal sein, aber die wissenschaftlichen Prinzipien sind das, worauf man sich über Jahrtausende geeinigt hat, weil es sich so bewährt hat. Wenn man sich außerhalb dieser Parameter bewegen möchte: OK. Nur braucht man sich dann nicht zu wundern, wenn man nicht ernstgenommen wird.

Gruß
C.

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Moin,

Da gerade die Naturwissenschaften ihre eigenen Erkenntnisse immer wieder hinterfragt und notfalls auch über Bord wirft, sind gerade deswegen ihre Methoden durch langes Feintuning entstanden und haben einen hohen Gütegrad erreicht. Wobei sie gar nicht einmal so weltfremd sind, eine einfache Strichliste mit ein paar zusätzlichen Angaben kann jeder aufs Papier zaubern. Das ist aus meiner Sicht schon eine Vorform der NaWi. Dazu noch eine kleine Portion Küchenmathematik und fertig.
Viele vergessen auch, dass z.B. unsere moderne Kommunikationslandschaft ohne die Methoden und die Erkenntnisse der NaWi völlig unmöglich wären, ein Smartphone ist ohne diese schlicht nicht möglich.
Um auf die Homöopathie zurück zu kommen, im historischen Kontext lässt sich die Wirksamkeit der Mittel erklären, denn bei den damaligen Behandlungsmethoden um 1800 wie der Aderlass und der „Qualität“ der Arzneien, war es einfach besser, etwas zu geben, was nichts enthielt. Das war immer noch besser als die damaligen Methoden der Medizin,
Erstaunlicherweise gab es schon 1835 den ersten Doppelblindversuch: https://de.wikipedia.org/wiki/Homöopathie#Der_erste_Doppelblindversuch_der_Medizingeschichte_im_Jahr_1835
Keineswegs perfekt, aber der richtige Ansatz.

-Luno

Toll dann bist du eben nicht mit dem Begriff „einige“ gemeint.
Ich finde es aber nicht so abwegig wenn man da auch mal homöopathische Mittel zu Hause hat. Frag doch mal bei den Eltern nach was sie gegen das Zahnen ihres Kindes nehmen. Da werden einem doch auch in den meisten Fällen homöopathische Mittel gegeben. Oder glaubst du man behandelt dann das Baby gleich mit Schmerzmittel?

Ok da bin ich bei dir. Ich habe auch nicht gleich immer was bekommen aber hin und wieder eben schon. Und da meine Mutter Krankenschwester ist, hätte sie sicher gewusst, dass man in jeder Situation irgendwas verabreichen kann. Aber meist geht es eben ganz ohne Medikamente oder eben nur mit leichten Medikamenten. Wenn ich dann mal nicht schlafen konnte reicht halt auch mal ein Tee mitten in der Nacht. Da muss man sein Kind ja nicht mit Schlaftabletten zu ballern.
Manche Eltern handhaben es eben auch so. Vielleicht auch schlechtes Gewissen weil man seinem Kind nach einem Sturz nicht sagen möchte:" Hab dich nicht so". Dann nimmt man eben eine Creme schmiert sie auf die betroffene Stelle und gut ist. Das Kind merkt dann zumindest, dass es ernstgenommen wird und man sich um sie/ihn kümmert.

Willst Du DAS wirklich wissen? Das ist mehr als 50 Jahre her und damals hat man „Hausmittel“ der anderen Art genommen. Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass ich in einem fast homöopathiefreien Land groß geworden bin. Da hat man den Geist, den das Heilpraktikergesetz bei seiner Einführung in den 1930ern trug, weitgehend umgesetzt.

Derzeit zahnt bei meinem Bruder ein Kind und das andere ist seit 2 Jahren durch. Die Eltern kennen/ kannten den selben Weg wie unsere Eltern: da muss das Kind durch. Und nein, auch bei denen gibt es kein Hokuspokus im Medizinschrank.

Die üblichen beiden Sprüche bei mir waren: Ehe Du heiratest ist das wieder vorbei. und etwas seltener ein Indianer kennt keinen Schmerz. Eine Freundin hat zu ihrem Sohn in der Regel gesagt: Nichts passiert! Den Jungen habe ich nur ganz selten mal weinen hören. Und wenn doch, dann gab es Pusten oder ein ganz bestimmtes Pflaster. Ja, auch Placebo by proxy, aber deutlich preiswerter.

Ich bin der Überzeugung, das da die Erziehung zu „Du hast was? Dann nimm doch was!“ ganz früh anfängt. Und so wie Raucher-Kinder oder Trinker-Kinder anfälliger für Rauchen und Trinken sind, geht es den Kindern von Pillen-Einwerfern.

Daher halte ich es für eine unnütze Ausrede, dem Kind lieber Zuckerkügelchen oder Vaseline zu geben, damit es das Gefühl bekommt, dass man sich um es kümmert. Man kann es auch einfach in den Arm nehmen und kostenfreie Hausmittel wie streicheln, pusten und küssen verwenden. Bringen den selben Effekt aber ohne die Nebenwirkung der gelebten Verstärkung „haste was - nimmst was“.

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Quatsch. Ein Glas Arnika Globuli von der DHU hält ein halbes Leben.Jede Wette, dass Pflaster teurer sind.

Quatsch! Wenn ein Gläschen voll Hokuspokus ein halbes Leben lang hielte, würden die Pharmaunternehmen damit keine 2 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr machen.

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wenn man nichts von nichts nimmt, wird das nichts auch nicht weniger - ein weiteres hahnemann’sches wunder.

e.c.

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Jaja. Du weisst nun auch das besser. Hier aber irrst Du. Man könnte es ausrechnen. 6 Globuli plus normales Pflaster versus 1 Spezialpflaster.
Es ist faszinierend wie dieses Forum gleichzeitig sehr viel Klugheit bei rasender Dummheit vereinen kann. Auch Personenintern.

sowas sagt man nicht in diesem zusammenhang, weil nämlich: das tut man nicht, und im organon wird so ein schweinkram wie „umsatz“ auch nicht erwähnt, höchstens andere abstrusitäten.
wäre ja noch schöner, hier geldmacherei zu unterstellen.

e.c.

e.c.

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Glückwunsch! Du hast den, Dir passenden Schuh gefunden!

Ach Mensch, ich hatte das befürchtet, dass du die billige Variante wählst.

Ja, ich weiß. Die wahren Globuli werden von Feen im faden Licht des Vollmondes zur Sommersonnenwende ausgehustet - nur für Gotteslohn …

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du bringst alles durcheinander.
was du hier ansprichst, sind die anthroposophischen kollegen von demeter mit den abgesägten kuhhörnern.
aber das gehört hoffentlich nicht auch noch inzwischen ins medizin-brett.
„ernährung“ etc. würde passen, da kann man auch die sache mit dem zuckerkonsum unterbringen.

e.c.

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Um dann doch nochmal etwas ernsthafter zu werden:

Du nennst es „Spezialpflaster“, ich schrieb aber nur von einem „ganz bestimmten“. In Wirklichkeit war es ein ganz gewöhnliches Pflaster. Die Tatsache, dass es wirklich nur „ganz selten“ für wirklich schwere „Verletzungen“ verwendet wurde, machte es zum besonderen Pflaster.

Und nun rechne mal durch: 6 Zuckerkügelchen plus Pflaster versus Pflaster. Und andere Mütter, die ich kenne, nehmen nicht nur 6 Zuckerkugeln sondern verbrauchen auch jedes Jahr eine Tube Rescue-Creme. Ja, ich weiß, keine Homöopathie. Aber Bachblüten sind der selbe Hokuspokus im anderen Mäntelchen.

Hinzu der von mir schon beschriebene psychologische Faktor der Verstärkung. Inzwischen nimmt der oben genannte Junge normale Pflaster und das auch nur noch, wenn es wirklich blutet - aber inzwischen ist er auch schon richtig groß; er geht ja schon zur Schule.

Wenn ein Kind heftige und länger anhaltende Schmerzen hat, hat es genau wie jeder Erwachsene Anspruch auf eine angemessene Behandlung und Schmerzlinderung! Das hat nichts damit zu tun, dass man gleich bei jeder noch so kleinen Kleinigkeit zum gut gefüllten Medizinschrank greift.

Zum Glück gibt es heute gut wirksame Mittel, die man in einer solchen Situation kurzfristig und angemessen dosiert einsetzen kann. Dass es immer noch Kinder gibt, die mit Bernsteinkettchen um den Hals und anderen Wundermitteln den Schmerz beim Zahnen ertragen oder mit Wunderkerzen in den Ohren Mittelohrentzündungen durchleiden müssen, ist grausames Mittelalter und nicht mehr!

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Ok, vielen Dank für den regen Austausch hier! Es ist immer wieder interessant zu sehen welch starken Emotionen bei dem Thema alternative Medizin ausgelöst werden. Ich finde es schade, dass Menschen, die gute Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln gemacht haben und diese auch wieder nehmen würden, stets in eine bestimmte Schublade gesteckt werden… Ich denke, dass man durchaus verschiedene Behandlungsmethoden miteinander kombinieren kann, deshalb lehne ich aber keine Antibiotika oder Schmerzmittel oder dergleichen ab, aber ich überlege mir, ob ich das Problem nicht im ersten Schritt mit anderen Mitteln angehen kann, bevor ich etwas einnehme, das nachweisbaren Schaden in meinem Körper anrichtet.