Homöopathie: Schadenszauber und Teufelspakt?
Hallo Ralf,
aufmerksam las ich Deine, auf den ersten Blick wohlformulierten und klug argumentierenden Artikel und im Ergebnis möchte ich Dich etwas in die Geschichte der christl. Kirche zum Thema Zauberei führen:
In Deiner Aufzählung der Bibelverse, hast Du leider vergessen den Urvers zu erwähnen.
Es ist dies, die immer wieder zitierte (und deshalb wundert es mich, dass Du diese nicht dabei hattest) Schlüsselstelle aus dem Bundesbuch im Alten Testament. Dort kannst Du lesen:
„Eine Zauberin sollst Du nicht leben lassen“ (Exodus 22,17)
So ist seit der lutherischen Bibelübersetzung aus dem Hebräischen die korrekte Übersetzung. In vorherigen Übersetzungen lautete der Spruch:
„Die Zauberer sollst Du… „ (ca. 300 n.Chr.)
Durch diese Bibelstelle erhielt die Verfolgung solcher Menschen gewissermaßen göttliche Autorität und Auftrag. Gemeint waren hier Personen, die heidnische Praktiken betrieben wie Astrologie , Totenbeschwörung und Magie , um deren Bekämpfung sich das Christentum von Anfang an bemühte.
Die christl. Kirche sah im Schadenszauber , den sie für durchaus real hielt, einen Beweis für den Götzendienst (der Dienst an/für andere selbstgewählte Gottheiten, neben dem christl. Gott) der Zauberer und Zauberinnen.
Auf dieser Grundlage entwickelte der Hl. Augustinus (gest. 430) seine verhängnisvolle Theorie des Teufelspaktes. Seiner Ansicht nach bereite es dem Teufel regelrecht Freude, mit seinen ‚Gehilfen’, den Dämonen , Menschen zu Übeltaten zu verleiten. Dafür schlichen sich die Dämonen mittels ihrer luftigen Körper in Schlafende, lüsterne Nachtdämonen (sogenannte incubi) stellten Frauen nach.
Durch den Pakt mit dem Teufel/Dämon erhielten Menschen die Möglichkeit, sich in Tiere zu verwandeln oder Wetterzauber und anderen Schadenzauber zu betreiben.
Das Vorgehen der Kirche gegen heidnische Vorstellungen im Früh- und Hochmittelalter war allerdings noch wenig beeinflusst von den dämonologischen Vorstellungen des Hl. Augustinus. Zwar wurde die Existenz eines teuflischen Zauberwesens von Seiten der Kirche nicht prinzipiell in Frage gestellt, der Glaube darin aber doch weitgehend als Aberglaube verurteilt, der durch Kirchenstrafen wie Bußen oder in schweren Fällen durch Ausschluss aus der Gemeinschaft geahndet werden sollte.
Am deutlichsten bringt diese Position der Canon Episcopi, eine Zusammenstellung des Synodal- und Kapitularienrechtes, zum Ausdruck, den Regin von Prüm (gest. 911) im Jahre 906 für den Trierer Erzbischof Rathod (gest. 915) verfasst hatte.
Darin wird unmissverständlich der Galube an Zauberei und Nachtfahrten der Göttin Diana mit ihrem Gefolge als heidnische Irrlehre und Einbildung verurteilt“.
In diesen weitgehend harmlosen Bahnen hätte die Entwicklung weiter verlaufen können, wenn nicht der althergebrachte Zauberglaube von den Gelehrten der Hochscholastik – allen voran Thoma von Aquin (gest. 1274) – mit der spätantiken Dämonenlehre in Zusammenhang gebracht worden wäre.
Anknüpfend an die Teufelspakttheorie des Hl. Antonius und unter Berufung auf mehrere Bibelstellen über die Gefährlichkeit der Zauberer entwickelte Thomas von Aquin die Vorstellung von einer teuflischen ‚Gegenkirche’ die schärfstens bekämpft werden muss.
Demnach herrsche der Teufel als gefallener Engel mit Duldung Gottes über einen Dämonenstaat. Seinen Anhängern unter den Menschen, den von Gott abgefallenen Zauberern und Wahrsagern, verleihe der Teufel übernatürliche Kräfte, mit deren Hilfe diese ihre Mitmenschen schädigen konnten.
Angesichts dieser mit wissenschaftlicher Forschung historisch belegten Fakten zum Verhältnis Zauberwesen und christl. Kirche, müsste doch deutlich werden, dass es so, wie Du Dich bemühtest, Deine private Aversion gegen die Homöopathie mit den Bibelversen zu legitimieren, eben nicht ist!!!
Für ‚Zeichendeuter‘ und ‚Weissager‘ kann man problemlos
'Astrologe setzen. Homöpathie, insbesondere das sog.
‚Dynamisieren‘, fällt unter ‚Zauberei‘ und ‚Beschwörung‘.
Wo steht das in der Bibel?
Homöpathie, insbesondere das sog. :‚Dynamisieren‘, fällt unter ‚Zauberei‘ und ‚Beschwörung‘.
Zeige mir anhand einer Bibelstelle, dass dort die Homöopathie mit ihren Herstellungs- und Anwendungsverfahren explizit genannt ist.
Ich denke, Du masst Dir hier gemäß Deinem (Ralf Boeck) „Boekschen Weltbild“ Be- und Verurteilungen an, die haarsträubend sind.
Du haust den Schadenszauber, die Wahrsagerei u.a. magische Praktiken in einen Topf mit den Heilpraktiken der Homöopathie.
Das empört mich!
Und so könnte ich Dir, mit allen von Dir genannten Bibelstellen nachweisen, dass diese nicht mit der Homöopathie in Verbindung gebracht werden können.
Aus dem obigen Text noch mal das hervor gehoben, worauf das Treiben der i.S. der christl. Kirche als Zauberer und Zauberinnen bezeichneten Menschen abgezielt haben soll:
Astrologie, Totenbeschwörung und Magie
Schadenszauber ,
Götzendienst
Teufelspaktes
‚Gehilfen’, den Dämonen, Menschen zu Übeltaten zu verleiten.
Dafür schlichen sich die Dämonen mittels ihrer luftigen Körper in Schlafende, lüsterne Nachtdämonen stellten Frauen nach.
Pakt mit dem Teufel/Dämon erhielten Menschen die Möglichkeit, sich in Tiere zu verwandeln oder Wetterzauber und anderen Schadenzauber zu betreiben.
Ich überlasse es jetzt der Mitleserschaft, sich selbst ein Urteil zu bilden, ob das naturheilkundliche homöopathische Heilverfahren mit diesem in der christl. Kirche definierten ursprgl. Schadenszauber in Zusammenhang gebracht werden kann.
Mir ist es weiterhin fern, Dich Ralf von den nachweisbar positiven Seiten der homöopathischen Anwendungen zu überzeugen.
Das auf diesem Gebiet sehr wenige Studien vorliegen, hat finanzielle und lobbyistische Gründe und nicht, weil die Homöopathie ohne Wirkung ist.
Ich las, dass Deine Frau in einer Lebensphase wirklich gute Hilfe benötigt hätte, jedoch, wie Du es nennst, an eine „Quacksalberin“ geraten ist, was ich bedaure und das Du deshalb meinst, dass die gesamte Homöopathie Lug und Trug ist, nichts taugt, dass ist für mich global konkreter Schwachsinn.
Auch las ich in Deinen Artikeln, dass Du im theoretischen sehr gut gegen die Homöopathie zu argumentieren weißt, jedoch Dir persönlich positive praktische Erfahrungen zum Anwenden der homöopathischen Medizin fehlen.
Du referierst also über ein Thema, dass Du in der Praxis noch nicht kennen lernen konntest!
Das Du, wie so sehr viele andere Menschen und Tiere noch keine positiven Erfahrungen machtest, tut mir leid für Dich.
Ich meine, es hat was mit Lebenseinstellung zu tun:
Es gibt die Möglichkeit der Ansicht, dass ein Glas halb leer oder halb voll ist.
Du hast Dich, bezogen auf die Homöopathie entschieden, dass für Dich das Glas halb leer ist und leer bleiben wird.
Angesichts Deiner sehr individuell negativen Einstellung zur Homöopathie, wird diese auch wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung wirken und wird es Dir verwehrt sein, jemals positive heilende Erfahrungen mit der Homöopathie machen zu können.
Mich persönlich empört zum Inhalt Deiner Artikeln, dass Du weniger gebildeten und manchmal auch selbsternannten Heilern, die ihre Schulaufgaben in der med. Ausbildung nur oberflächlich oder gar nicht getan haben, in einen Topf tust, mit honorigen z.T. promovierten, meistens habilitierten seriösen Medizinern, die z.B. seriös als Ärzte für Naturheilverfahren arbeiten und ganz sicher das ernsthafte Bedürfnis des Helfen und Heilens haben und praktizieren.
Meine promovierte Allgemeinmedizinerin, ist gläubige Christin, die kurz vor der Rente steht und auf jahrzehntelange ärztliche Tätigkeit ganz gewiss mit Stolz schauen kann, hat eine schon seit vielen Jahren währende Ausbildung in Homöopathie und chinesischer Medizin absolviert und mir schon sehr oft mit den Kügelchen (die sie aus der großen Vielfalt mit der Pulsdiagnose testet ) nachweisbar helfen können.
Für mich ist demnach das (homöopathische) Glas bzgl. der positiven homöopathischen Wirkungen halb voll und ich vertraue in die Heilwirkungen dieser alternativen Medizin.
Meinst Du diese Ärzte für Naturheilverfahren sind alles betrügerische Deppen, deren einziger Gedanke es ist, ihre Patienten abzuzocken?
Meinst Du, die homöopathischen Heilpraktiken dieser Ärzte sind als Schadenszauber , Götzendienst oder gar Teufelspakt zu bezeichnen?
Ungläubigen Gruß
von Sophia