Hallo,
Doch belassen wi es dabei. Es gibt meines Erachtens nicht DIE
Heilmethode.
Bei Pest? Cholera? Tetanus?
Ich denke, doch!
Ich denke nicht.
Soso. Welceh Behandlungsmöglichkeiten gibt es denn bei den genannten außer verschiedenen Antibiotika, die aber alle den gleichen Wirkungsmechanismus haben?
Die Methode hat natürlich immer auch etwas mit der Heilung zu
tun, doch ich denke, wir werden in ein paar hundert Jahren
mehr und mehr erkennen, dass die Methode selbst nicht primär
wichtig ist.
Sorry, das ist schlicht Unsinn. Pest kann man mit Antibiotika heilen, mit Homöopathie nicht. Auch in ein paar hundert Jahren nicht. Und das gilt für einen ganzen Sack voll Krankheiten. Frag doch mal einen Homöopathen, ob er das nicht auch sagt.
Und wenn auch eine Methode sich bewährt hat für
diese oder jene Erkrankung, so heißt das nicht, dass es nicht
noch bessere Alternative gibt bzw. dass sie immer zur Heilung
führen muss, da dies widerum von verschiedenen Faktoren
abhängt.
Genau das gilt auch für die Schulmedizin. Mit einem kleinen Unterschied: JEDES Medikament der Schulmedizin hat seine Wirksamkeit bereits bewiesen. Genau das ist meine Kritik an der Homöopathie: ihre Wirksamkeit ist NICHT bewiesen.
Auch, dass sie bei Dir gewirkt hat, ist kein Beweis. Das hätte ein Placebo auch geschafft. Oder auch nur gutes Zuhören.
Also, kein Heilpraktiker, kein Arzt, kein Psychologe,
kein Geistheiler, kein Astrologe… niemand kann im Vorfeld
behaupten, jemanden wieder heil zu machen.
Eine Garantie gibt es nicht. Aber eine gewisse Erwartung sollte schon da sein, findest Du nicht?
Selbst wenn einer
bei einem Knochenbrecher auf der Pritsche liegt und eine
Fraktur zusammengeflickt bekommt, ist auch keine Garantie
gegeben, dass der Bruch gut und richtig sofort verheilt.
Eine Garantie gibt es nicht. Aber es ist bewiesen, dass das Schienen mit höherer Wahrscheinlichkeit als ein homöopathisches Mittel dazu führt, dass man nach dem Beinbruch wieder laufen kann.
wobei es hier durchaus auch Unsinniges, Unnützes… gibt.
Genau. Und warum soll dafür bezahlt werden?
DAFÜR muss bzw. sollte auch niemand zahlen.
Eben.
Doch wenn
Homöopathie für den einen oder anderen Menschen sinnvoll und
nützlich ist, dann darf bzw. sollte er doch auch eine
entsprechende Gegenleistung erbringen. Oder?
Jeder persönlich? Okay. Aber warum ich mit meinen Krankenkassenbeiträgen? Und warum für teure Homöopathische Mittel Geld ausgeben, wenn Wasser viel billiger ist?
Ich wünschte mir mehr Toleranz und Offenheit für alternative
Heilmethoden, die (noch) nicht wissenschaftlich in gewünschter
Weise belegbar sind. Wenigstens etwas mehr Toleranz?
Ich bin sehr tolerant, solange man damit nicht Leuten das Geld
aus der Tasche zieht. Dann aber werde ich sehr intolerant.
Dh. konkret? Wenn ich nun sage, ich genese u.a. mittels
Homöopathika für die selbst ich bezahlen muss, ist das dann
Abzocke für Dich oder nicht?
Nur, wenn Du wirklich alles selber zahlst. Und auch nur dann, wenn nicht eine notwendige Behandlung deswegen herausgezögert wird und dadurch höhere Kosten entstehen oder gar andere geschädigt werden (weil sie sich angesteckt haben).
Das ist ja grad das Problem: Niemand in dieser Statistik fällt
in die Rubrik: Homöopathie ist wirksam. Infolgedessen nützt
sie nicht nur Dir nichts, sondern sie nützt keinem.
Die Statistik ist mir auch gleich, solange die Homöopathie bei
mir wirkt.
Dann geh doch zum Schulmediziner. Das wirkt auch und kostet Dich nichtmal was außer der Praxisgebühr.
Woher weißt Du, dass sie bei Dir wirkt?
Weil ich z.B. HEUTE an weniger psychosomatischen Erkrankungen
leide als dass ich es schon mal tat. Ich fühle mich heute
gelassener und glücklicher als früher. Und das kam nicht von
allein, sondern ich habe durch Homöopathie auch u.a. an
Trauerarbeit und Aufarbeitung ohne Psychotherapie im
klassischen Sinne geleistet.
a) das könnte auch durch viel billigere Placebos erreicht werden.
b) das IST Psychotherapie. Auch wenn es anders heißt.
c) woher willst Du wissen, dass die Behandlung überhaupt IRGENDETWAS bewirkt hat? Es könnte doch auch reine Selbstheilung zufällig zur selben Zeit wie die ‚Behandlung‘ gewesen sein - was dann auch völlig kostenlos gewesen wäre?
Btw., ich kenne drei Personen, bei denen die Homöopathie
definitiv nicht geholfen hat. Bei drei verschiedenen
Behandlern. Bei drei verschiedenen Beschwerden. Bei insgesamt
fünf verschiedenen Behandlungen. Du siehst, einstmals war ich
unvoreingenommen. Ist das jetzt ein Beweis für Dich?
Das tut mir leid für die drei Personen. Natürlich glaube ich
Dir soweit erstmal, doch das gälte es näher zu betrachten.
Angenommen die Behandler/-innen waren kompetent in ihrem Job,
um welche Art von Erkrankung ging es?
Verschiedene.
Herzrythmusstörungen, Bettnässen, Erkältung, allgemeine Erschöpfung.
Gab es gar keine Veränderung? Verspürten die drei Personen gar keine
Wirkung?
Keinerlei Wirkung. Keinerlei Verbesserung.
Handelte es sich um chronische Erkrankungen?
Teilweise.
Homöopathie kann schnell wirken, muss es jedoch nicht.
In diesen Fällen hat sie gar nicht gewirkt. Nur Geld gekostet.
Jemand der eine
Psychotherapie anfängt, wird kaum nach einer Therapiestunde
oder nach zwei Therapiestunden sich schon geheilt fühlen.
Oder?
Nein. Die Behandlung hat auch etwa 1,5Jahre gedauert. Die Chance habe ich der Sache schon gegeben. Aber die Homöopathie hat die Chance in keiner Weise genutzt.
Eventuell ist hier der Ansatz auch falsch. Die meisten gehen
zu einem Schulmediziner der was verschreiben soll, was sie
einwerfen können, und dann soll es auch wieder gut sein. Doch
was Zeit brauchte um zu erkranken, braucht mitunter auch Zeit
zu genesen.
Es waren ein Allgemeinmediziner und zwei Homöopathen.
Ich denke dazu gehört einfach auch der Wille dass man in
seinem Leben etwas verändern mag und dass man die rechten
Wegbegleiter hat.
Wir haben alles gemacht, was der Homöopath gesagt hat. Nicht nur die Medikamente geschluckt.
Dein Beispiel ist für mich ein Beleg dafür, dass etwas nicht
geklappt hat, doch weshalb hier etwas nicht geklappt hat,
klappen konnte, ist völlig offen.
Jetzt kommst Du langsam dahinter: keiner weiß, was da nicht geklappt hat. Genauso, wie keiner weiß, warum es bei Dir geklappt hat.
Btw., inzwischen haben wir einen Schulmediziner gefunden, der uns geholfen hat.
Vielleicht waren die Behandler/-innen inkompektent,
Wahrscheinlich.
vielleicht stimmte die Mittelgabe nicht,
Das glaube ich ganz sicher.
vielleicht waren die drei Leute einfach auch nur zu ungeduldig.
Das glaube ich nicht. Alle drei Fälle waren in meiner engsten Familie. Und wir hatte lange Geduld.
Denn bei der Homöopathie muss man sich auch
mitunter auf einen längeren Heilungsprozess einlassen.
Was dann genausogut Selbstheilung sein kann. Niemand weiß es.
Btw., bei Pest hat man nicht die Zeit, so lange zu warten. Bei einem offenen Bruch auch nicht.
Ich :habe beispielsweise nachdem ich nach ca. 1 1/2 Jahren bei
meinem ersten Heilpraktiker die Behandlung abbrach nach
mehreren Jahren tiefgreifendere Veränderungen in meinem Leben
festgestellt,
Und was hat das dann noch mit den homöopathischen Mittel zu tun?
sprich es gibt auch Homoöpathika die eher
langfristiger wirken.
Oder gar nicht.
Was ja kein Wunder ist, wenn Wirkstoff nur per Zufall enthalten ist.
Natürlich kannst Du auch nun behaupten,
dass sich das auch aus anderen Gründen aufgelöst / entwickelt
haben kann, was grundsätzlich möglich wäre.
Na, siehst Du: Du kannst es doch nicht ausschließen.
Doch es waren im Laufe der Zeit zuviele Dinge.
Aha. Und mehr als ein zufall kann ja nicht sein, das weiß doch jeder.
Und ich merke heute ja auch
unmittelbare Reaktionen und immer wieder weitere Erfolge.
Ich dachte, das wären alles langfristig wirkende Medikamente?
Doch wenn für Dich bzw. drei Leute oder auch viele Leute
Homöopathie nichts ist, so respektiere ich das.
Danke. Wenigstens etwas.
Allerdings
wünschte ich mir das auch umgekehrt, dass wenn Menschen von
ihren positiven Erfahrungen mit der Homöopathie berichten -
oder was auch immer - sie deshalb nicht als bestenfalls
Gläubige wenn nicht gar dumme und verblödete Menschen
hingestellt werden.
Das behauptet doch niemand.
Nur, wenn diese Menschen sich hinstellen und sagen: ‚Ich bin der Beweis, dass es wirkt!‘ dann kann man ihnen eben schon widersprechen. Weil eine Behandlung mit Placebos das gleiche bewirkt hätte. Oder die Behandlung mit Schulmedizin.
Mehr will ich gar nicht außer Toleranz.
Ich bekämpfe Dummheit, wenn ich sie sehe. Nicht die Dummen, nur die Dummheit.
Gruß
loderunner