Hallo ulischnee,
mir ist zwar unklar, weshalb du dich an dieser Stelle an mich wendest, weil ich wenig geneigt bin, mich mit dir über das Verhalten eines Dritten zu unterhalten.
Zur Sachlage möchte ich aber doch noch einiges sagen:
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Mag sein, dass diverse, in letzter Zeit durch die Medien geisternde Meldungen über Horrorclowns die Bevölkerung dahingehend hypersensibilisiert haben, sich früher bedroht zu fühlen, als das sonst vielleicht der Fall wäre.
Ein körperlicher Angriff, vorgetäuscht oder ernst, war aber definitiv nicht im Spiel, das hätte die Presse keinesfalls ausgelassen.
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Darauf, dass irgend welche Hau-Ruck-Journalisten von den Themen über die sie schreiben müssen keinen blassen Dunst haben, zwanghaft zu Übertreibungen neigen und deren Zuverlässigkeit der Darstellung Zweifel übrig lässt, brauche ich auch nicht wiederholt herumtrampeln.
Fakt ist aber: Der Leser liest genau das.
Ganz nebenbei verwundert mich die Formulierung, dass eine „Mutter“ die Tür aufgemacht hat, obwohl doch dieser Umstand keinerlei Bezug zum Sachverhalt hat.
Außer, dass sie vielleicht schon vorher mit den Nerven am Ende war.
Unsere erziehungsberechtigte Geschädigte hätte zwar genausogut Kellnerin, Busfahrerin, oder Prostituierte sein können, aber von so jemandem hätte man ja erwartet, mit einem solchen Pack fertig zu werden. Derartige subtile Einlassungen sind typische Pressemanipulation - die merken das schon selber nicht mehr.
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Dieses Forum strotzt nur so von eingleisigen Behauptungen, Mutmaßungen und Vorverurteilungen, die bei dem hier chronischen Mangel an urteilsbefähigender Hintergrundinformation erstaunlicherweise nur selten einen solchen Aufschrei hervorrufen, ganz im Gegenteil, die schlimmsten werden oft mit likes überhäuft, ohne dass sich dem Gesagten irgend einer entgegenstellt.
Man könnte glatt den Eindruck gewinnen, es wäre ein gewisses Wohlbefinden mancher user damit verbunden.
Dass diesbezüglich ausgerechnet auf FBH abgezielt wird, finde ich merkwürdig.
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Wer diesen Kindergarten-Krönchen-Motivationskinkerlitz wichtig nimmt, hat jede Verhältnismäßigkeit verloren, wo wir uns hier befinden.
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Und wer sich in gefühlten 50 Nachsätzen über einen an Banalität nicht zu überbietenden, irgendwie falsch gedachten Krönchen-Fehlklick aufregen kann, hat diese Verhältnismäßigkeit ebenfalls weit hinter sich gelassen.
Ich habe mir den Anfang eures Streitgesprächs angeschaut, der Rest ist Müll und über FBH`s impulsive Reaktion - der aber trotzdem immer weiter versucht, das Gespräch auf einer sachlichen Ebene zu führen - braucht sich keiner zu wundern.
Nichts stand dem zuvor, das nur annähernd rechtfertigt, jemanden so in seiner persönlichen und beruflichen Integrität anzugreifen. Das einzige was hier Scheiße ist, ist deine Kommunikation, und wenn das nicht abstempeln ist, dann weiß ich nicht was sonst.
So sieht es aus, wenn Unsachlichkeit, persönliche Angriffe, Rabulistik und fehlender Sinn für logische Argumentation erst mit Kritik verwechselt, und dann noch vom anderen „Kritikfähigkeit“ erwartet wird.
Meine Erfahrung ist, dass manche Menschen mit psychischen Problemen in anderen auch lieber ein Opfer erkennen, als ob dann weniger Gefahr von diesen ausginge, und weil sie sich identifizieren können.
Das mag im Umfeld psychischer Themen eine Rolle spielen und bis zu einem gewissen Grad eine menschliche Reaktion sein, diejenigen glauben aber oft, den untrüglichen Blick dafür zu haben.
Damit zurück zur Verhältnismäßigkeit unserer erziehungsberechtigten Geschädigten.
Wenn jemand seine eigene Opferbereitschaft so wenig reflektieren kann, dass er sich nach einem solchen, zweifellos furchteinflößenden Ereignis, von einer handfesten PTBS betroffen sieht - dann hat derjenige mit hoher Wahrscheinlichkeit psychische Probleme im Vorfeld.
Der Instinkt, oder das Wissen darüber, disqualifizieren FBH keinesfalls.
Wenn jemand der professionell mit Traumaursachen und -folgen konfrontiert ist, angesichts des hier diskutierten Ereignisses keine Kompromisse machen mag, verstehe ich das.
Aber scheinbar ist es so, dass wenn sich einer - gegen die unerträgliche Neurotisierung und Psychiatrisierung in unserer Gesellschaft - nicht auf die vermeintliche Opferseite stellt, und das auch noch als Psychotherapeut! , dann wird das nicht toleriert.
Da bin ich mir jetzt auch nicht sicher. Aber das ist hier sowieso wurscht, weil Fachleute kannst du in jedem Internetforum an einer Hand abzählen. Kaum einer, der beruflich zu tun hat, setzt sich in seiner Freizeit noch fachlich in einem Internetforum auseinander.
Grüße
Heidi