Im Unterricht trinken, und Thema Hausaufgaben

Hallo,
wie jetzt - wie lange Pausen zwischen dem Trinken - der Mensch ist keine Maschine, sondern ein etwas komplexeres Wesen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Wasser zu trinken wann ich will kann einem keiner verbieten - da wird es unwürdig und wenn ich mehr Zeit habe suche ich Dir die wissenschaftliche Studie heraus.

Viele Grüße

Hallo Jule,

ich habe mich immer beim Trinken auf Wasser bezogen. Ich habe nirgends weder geschrieben noch gemeint, dass zuckerhaltige Getränke konumiert werden sollen.

Über den Rest kann man sich streiten, oder auch nicht.

Viele Grüße

Servus, Buster,

seltsam, ich habe in der Pause, genau wie meine Mitschüler, zumindest nach dem 8. Lebensjahr, mein Pausenbrot gegessen und dazu natürlich auch was getrunken.

LG Manu

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Na wenn man schon so schön dabei ist, kann man die doch gleich
mit SA bezeichnen, oder?

Tut mir Leid, das verstehe ich nicht.

Ich möchte schon gerne noch die Erklärung von Dir, aber dann
diese Diskussion beenden.

Ich verstehe nicht weshalb „SA“ jetzt die weibliche Seite
einbezieht, dies war ja meine Frage.

Mit der weiblichen Seite hatte das nicht viel zu tun :wink:
Passte aber zu der bisherigen Abkürzung; die neue kann man sich dann sicher ebenso ungünstig herleiten.

mfg,
Ché Netzer

Hallo Chili,

wenn man über Trinken im Unterricht redet, muss man aber zwingend auch über die Art der Getränke nachdenken. In einer durchschnittlichen Klasse haben nach meiner Erfahrung mindestens 70 Prozent der Schüler zuckerhaltige Getränke dabei. In den unteren Grundschulklassen etwas weniger, ab der 5. Klasse mehr. Dort kommt dann meist noch Coffein hinzu.

In erster Linie trinken die Kinder nicht im Unterricht, sondern sie naschen. Ob man das unterstützen muss, stelle ich wirklich in Frage.

Schöne Grüße,
Jule

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Hola,

Und oh Wunder: Im Studium sind die
Professoren selbst mit Kaffee und Wasser oder auch mal nem
kleinen Frühstück vorne gestanden.

Tja das unterscheidet wohl die Eliteuni vom Rest der Welt,
das wäre bei uns undenkbar gewesen. :smile:

Eher die Fachgebiete, da vermutlich Juristen spießiger sind als Informatiker :wink: Außerdem war dies natürlich nicht die Regel.

Wenn ich selber Vorlesung
halte, stört es mich ebenso wenig, ob die vor mir trinken oder
nicht - und „die vor mir“ sind mal ein Batzen mehr Leute als
in einer Schulklasse.

Wenn das ein akustisch ordentlicher Hörsaal ist und du hörst
etwa
1000 Leute genauso laut mampfen als würde jeder einzelne vor
dir
sitzen, würdest du anders reden.

Vom Essen spreche ich ja gar nicht.

sich in ein
2-Stunden-Meeting zu hocken, ohne Wasser dabei… da wird mir
der Mund ja ganz trocken…

Da kenne ich eine ganze Reihe von Firmen die das schaffen.

Wo wir wieder beim Punkt wären: Schaffen ok - das schafft man vll auch 2 Tage lang. Aber der Sinn erschließt sich mir nicht. Wobei ich natürlich mit meiner Meinung einlenke, wenn es um wirklich wichtige Termine geht, z.B. Manager-Gespräch, Vorstellungsgespräch etc. bzw. wenn man einen Job hat, bei dem es nun wirklich darum geht, für sein Gegenüber in makelloser Perfektion zu erstrahlen, z.B. ein Anwalt während der Verhandlung.

Also plädiere ich hiermit für ein freies Trinkgebot, wie
spontan es dem kindlichen Geiste auch entspringen mag - Prost!

Im Prinzip bin ich ja bei dir, solange es nicht stört.

Die Frage ist, ob man sich denn stören lässt. Die weitergehende Frage ist allerdings, ob autoritärer, fast schon autokrater Frontalunterricht, der ja die eigentliche Wurzel dieses Problems ist, tatsächlich die Krone der bildungswissenschaftlichen Schöpfung ist - glaubt man PISA, dann wohl nicht.

Gruß, Leebo

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OT, weil ich damit nicht seine Frage beantworte, sondern einfach mal ein Statement abgegeben habe :wink:

Hola,

essen ist natürlich grenzwertig, weil das 1. länger dauert und 2. potentiell wirklich laut sein kann.

Allerdings finde ich, dass Leute, die sich vom Kauen einer Semmel so sehr ablenken lassen, dass sie dem Unterricht nicht mehr folgen können, sowieso ein ganz anderes Problem haben, das sie für weiteres berufliches Vorankommen besser ablegen sollten.

Gruß, Leebo

Mannomann!
Lieber Leebo,

Allerdings finde ich, dass Leute, die sich vom Kauen einer
Semmel so sehr ablenken lassen, dass sie dem Unterricht nicht
mehr folgen können, sowieso ein ganz anderes Problem haben,
das sie für weiteres berufliches Vorankommen besser ablegen
sollten.

meinst du hier mit „Leute“ die Mitschüler oder die Lehrkraft?

Aber wie auch immer.
Das ist jetzt natürlich total unpersönlich und gar nicht gegen dich gerichtet aber manchmal frage ich mich wirklich, ob Leuten, die so etwas schreiben jegliche Phantasie und Vorstellungskraft abgeht.

Nur mal so zum Anregen der Phantasie: Es geht hier nicht um eine Semmel, die gekaut wird, sondern potenziell um dreißig.
Und es ist natürlich nur der Lärm, der stören kann, nicht wahr?
Es geht nicht auch darum, eventuell ansprechbar, bzw. generell sprechfähig zu sein, ohne erst mal auskauen zu müssen, nein?

Oder auch um die Tatsache, das es manchmal ganz nützlich sein kann, wenn man lernt, sich auf eine Sache wirklich zu konzentrieren und nicht drei bis vier Dinge gleichzeitig zu tun? Oder darum, dass man sich etwas in sein Heft notieren kann, ohne sich erst die wurst- und butterverschmierten Finger irgendwo abwischen zu müssen? Aber was solls: Diese rigide Haltung mancher Lehrer, dass Hefte nicht fett- oder schokolade- oder sonstwie verschmiert sein sollen, ist eh überholt. Bald tippen wir sowieso alles im Rechner. Der hat dann auch gleich das passende Rechtschreibprogramm, damit wir uns nicht mit unnötigem Regellernen aufhalten müssen.

Und wenn du von Fähigkeiten sprichst, die für „berufliches Vorankommen“ von Nutzen sind:
In wie vielen Konferenzen, die du kennst, sitzen die die Leute mit der Stulle in der rechten und der Limoflasche in der linken Hand? Oder sagen alle Naslang, dass sie jetzt leider erst mal Pipi gehen müssen?

Aber du hast Recht: Sich trotz widriger Umstände konzentrieren zu können, ist unabdingbar.
Viele Leute lernen auch viel besser, wenn sie nebenher Musik hören oder ihre Lieblingssendung im TV gucken können.
In diesem Sinne sollten wir den Schülern doch auch gleich erlauben, in ihren iPod eingestöpselt zu bleiben und nebenher - damit sie nicht sozial verarmen - per Handy bei Facebook ab und zu nachzuschauen, ob einer von ihren 365 Freunden was Wichtiges gepostet hat.
Multitasking, das ist, was wir heute in der Arbeitswelt brauchen!

Weg mit der verschrobenen, schüler- und menschenfeindlichen Pädagogik des 19. Jahrhunderts! Wird höchste Zeit, sich an moderne Zeiten anzupassen und die Kids so leben zu lassen, wie sie das auch in ihrer Freizeit tun. Ich finde, wir sollten dann auch die Stühle abschaffen. Man sitzt so schrecklich unbequem und kann den eigenen physischen Ansprüchen so gar nicht gerecht werden.
Besser wären Liegen, die würden auch verhindern, dass die armen Kleinen in ihrer körperlichen Not ständig mit dem Stuhl kippeln müssen, um sich ein wenig Erleichterung zu verschaffen.

Ganz liebe Grüße

Doitmyself

P.S.: Wie immer habe ich keine Ahnung, worüber ich da eigentlich gerade rede. Vielleicht ist ja alles ganz anders.

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Hallo Volker,

wir ham im Ref „SuS“ gelernt. Steht ganz political correct für „Schüler und Schülerinnen“. Vielleicht willste ja darauf umschwenken, um künftig nicht mehr in den Verdacht zu geraten, ein böser Nazi oder frauenfeindlich (mädchenfeindlich) zu sein.

Liebe Grüße

Doitmyself

P.S.: An alle: Ich finde, wir sollten ernsthaft darüber nachdenken, die gesamte deutsche Sprache abzuschaffen. Die wurde auch von den Nazis gebraucht!

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herrlich!
Ich stell mir gerade vor, wie schön Schule sein könnte, wenn vorne über Beamer die Lieblingsserien der Kinder liefen, während diese, sich auf Sofas räkelnd, Chipstüte und Coladose bei Fuß, smsend und facebookend, dabei die Speisekarte vom nächsten Pizzadienst studierend (lange nix essen soll ja auch ganz ungesund sein) nasbohrend und kaugummiblasenknallend darüber fachsimpeln, was wohl „treume nicht dein leben, tu dein traum leben“ auf sanskrit heißt.
Dann wär’s auch gar nicht soo schlimm, wenn mal 'ne Stunde ausfiele…

LG
Jo

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Hallo,

Allerdings finde ich, dass Leute, die sich vom Kauen einer
Semmel so sehr ablenken lassen, dass sie dem Unterricht nicht
mehr folgen können, sowieso ein ganz anderes Problem haben,
das sie für weiteres berufliches Vorankommen besser ablegen
sollten.

meinst du hier mit „Leute“ die Mitschüler oder die Lehrkraft?

Damit meinte ich v.a. Mitschüler.

Nur mal so zum Anregen der Phantasie: Es geht hier nicht um
eine Semmel, die gekaut wird, sondern potenziell um dreißig.
Und es ist natürlich nur der Lärm, der stören kann, nicht
wahr?
Es geht nicht auch darum, eventuell ansprechbar, bzw. generell
sprechfähig zu sein, ohne erst mal auskauen zu müssen, nein?

Leider hast du den wesentlichen Teil meines Posts weggelassen; nämlich den, wo ich dir Recht gebe, dass Essen natürlich nicht sein muss.

Oder auch um die Tatsache, das es manchmal ganz nützlich sein
kann, wenn man lernt, sich auf eine Sache wirklich zu
konzentrieren und nicht drei bis vier Dinge gleichzeitig zu
tun? Oder darum, dass man sich etwas in sein Heft notieren
kann, ohne sich erst die wurst- und butterverschmierten Finger
irgendwo abwischen zu müssen? Aber was solls: Diese rigide
Haltung mancher Lehrer, dass Hefte nicht fett- oder
schokolade- oder sonstwie verschmiert sein sollen, ist eh
überholt.

Siehe oben.

Bald tippen wir sowieso alles im Rechner. Der hat
dann auch gleich das passende Rechtschreibprogramm, damit wir
uns nicht mit unnötigem Regellernen aufhalten müssen.

Jaja, der leidige Fortschritt…

Und wenn du von Fähigkeiten sprichst, die für „berufliches
Vorankommen“ von Nutzen sind:
In wie vielen Konferenzen, die du kennst, sitzen die die Leute
mit der Stulle in der rechten und der Limoflasche in der
linken Hand? Oder sagen alle Naslang, dass sie jetzt leider
erst mal Pipi gehen müssen?

Nein, denn es ist viel sinnvoller alles Freud erregende zu verbieten und in einem sterilen Büro, am besten ohne Fenster, die einen ablenken könnten, zu arbeiten - weiß in weiß. Der Chef lässt die Leute im Meeting auch nur alle 45 Minuten raus aufs Klo - also gut dass wir das in der Schule geübt haben.

Aber du hast Recht: Sich trotz widriger Umstände konzentrieren
zu können, ist unabdingbar.

Nicht jeder wird nach der Schule 8-to-5-Sachbearbeiter, der sich an seinem roten Faden entlanghangelt. Also: Be flexible, Baby!

Viele Leute lernen auch viel besser, wenn sie nebenher Musik
hören oder ihre Lieblingssendung im TV gucken können.
In diesem Sinne sollten wir den Schülern doch auch gleich
erlauben, in ihren iPod eingestöpselt zu bleiben und nebenher

  • damit sie nicht sozial verarmen - per Handy bei Facebook ab
    und zu nachzuschauen, ob einer von ihren 365 Freunden was
    Wichtiges gepostet hat.

Moment, als Fachfrau/mann (bin mir deines Geschlechts nicht ganz bewusst) solltest du doch den Unterschied bemerken, der zwischen aktivem Lernen/Arbeiten und Eintrichtern bemerken. Wo das eine stört, hilft es anderswo eventuell.

Multitasking, das ist, was wir heute in der Arbeitswelt
brauchen!

Außerhalb der Schule: ja. Innerhalb wohl nicht, wenn ich dich richtig verstehe.

Weg mit der verschrobenen, schüler- und menschenfeindlichen
Pädagogik des 19. Jahrhunderts! Wird höchste Zeit, sich an
moderne Zeiten anzupassen und die Kids so leben zu lassen, wie
sie das auch in ihrer Freizeit tun.

Nönö, es ist schon weiterhin besser, die Herausbildung von Individuen im Keim zu ersticken. Macht die Arbeit sicher angenehmer.

Ich finde, wir sollten
dann auch die Stühle abschaffen. Man sitzt so schrecklich
unbequem und kann den eigenen physischen Ansprüchen so gar
nicht gerecht werden.

Gabs da nicht mal diesen Versuch in einer Grundschule mit Stehpulten? Keine Ahnung wie der ausging, aber ich finds toll, dass man sich zumindest irgendwo Gedanken über das Thema macht.

Besser wären Liegen, die würden auch verhindern, dass die
armen Kleinen in ihrer körperlichen Not ständig mit dem Stuhl
kippeln müssen, um sich ein wenig Erleichterung zu
verschaffen.

Wo wir wieder beim Ausgangspunkt meines Ur-Postings wären - q.e.d.!

Ganz liebe Grüße

Gerne zurück

Doitmyself

Leebo

P.S.: Wie immer habe ich keine Ahnung, worüber ich da
eigentlich gerade rede. Vielleicht ist ja alles ganz anders.

Das unterstreicht dein komplettes Auftreten, danke.

P.S.: An alle: Ich finde, wir sollten ernsthaft darüber
nachdenken, die gesamte deutsche Sprache abzuschaffen. Die
wurde auch von den Nazis gebraucht!

Machen wir doch schon…
Stück für Stück, aber es geht voran.

mfg,
Ché Netzer

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Hi Baby,

eine Aussage, die man erst macht und dann im nächsten Satz zurücknimmt, ist - gelinde gesagt - fragwürdig.

Leider hast du den wesentlichen Teil meines Posts weggelassen;
nämlich den, wo ich dir Recht gebe, dass Essen natürlich nicht
sein muss.

Nein, das hast du nicht gesagt. Du hast gesagt, Essen sei „grenzwertig“ um sofort danach darauf hinzuweisen, dass man das eigentlich abkönnen muss.

Oder auch um die Tatsache, das es manchmal ganz nützlich sein
kann, wenn man lernt, sich auf eine Sache wirklich zu
konzentrieren und nicht drei bis vier Dinge gleichzeitig zu
tun? Oder darum, dass man sich etwas in sein Heft notieren
kann, ohne sich erst die wurst- und butterverschmierten Finger
irgendwo abwischen zu müssen? Aber was solls: Diese rigide
Haltung mancher Lehrer, dass Hefte nicht fett- oder
schokolade- oder sonstwie verschmiert sein sollen, ist eh
überholt.

Siehe oben.

Ja, ja, immer besser, auf Argumente nicht einzugehen. Das mit dem Essen war ja auch gar nicht so gemeint. (Siehe meine Entgegnung oben).

Bald tippen wir sowieso alles im Rechner. Der hat
dann auch gleich das passende Rechtschreibprogramm, damit wir
uns nicht mit unnötigem Regellernen aufhalten müssen.

Jaja, der leidige Fortschritt…

Nee, das hat nix mit Fortschritt zu tun. Ich liebe Fortschritt. Sowas würde ich dann allerdings eher als Rückschritt sehen. Mir persönlich käme das eher zupass. Ich kanns nämlich schon. Es würde mir viele Stunden absolut langweilige Korrekturarbeit ersparen. Wenn die Kids dann später nicht mal mehr einem Kollegen eine kurze Notiz auf den Schreibtisch legen können, ohne vorher entweder ihr Programm aufzurufen oder sich aber bis auf die Knochen zu blamieren, mein Problem solls nicht sein.

Und wenn du von Fähigkeiten sprichst, die für „berufliches
Vorankommen“ von Nutzen sind:
In wie vielen Konferenzen, die du kennst, sitzen die die Leute
mit der Stulle in der rechten und der Limoflasche in der
linken Hand? Oder sagen alle Naslang, dass sie jetzt leider
erst mal Pipi gehen müssen?

Nein, denn es ist viel sinnvoller alles Freud erregende zu
verbieten und in einem sterilen Büro, am besten ohne Fenster,
die einen ablenken könnten, zu arbeiten - weiß in weiß. Der
Chef lässt die Leute im Meeting auch nur alle 45 Minuten raus
aufs Klo - also gut dass wir das in der Schule geübt haben.

Schön, dass du Freud erregen willst. Wär sicher in seinem Sinne gewesen.
Wieso siehst siehst du dich eigentlich genötigt, schlichte Hinweise auf die Realitäten der Geschäftswelt einem 1984-Szenario gegenüberzustellen? Fällt dir echt sonst nix ein?

Nicht jeder wird nach der Schule 8-to-5-Sachbearbeiter, der
sich an seinem roten Faden entlanghangelt. Also: Be flexible,
Baby!

Nö, aber auch nicht jeder wird locker an der Uni rumhängen und dort genau den lustfeindlichen, autoritären, gar autokraten Frontalunterricht zelebrieren, den du im Übrigen bei Lehrern so schrecklich findest. An der Uni ist das aber voll okay, ja?
Hast du mal drüber nachgedacht, wie viel weniger du an der Uni für den Erfolg deiner Studenten persönlich verantwortlich gemacht wirst?
Wenn die an ihren Nägeln oder ihren Brötchen kauen und in der Vorlesung lieber ihr Facebook-Profil abdaten, statt dir zuzuhören, kratzt es keine Geiß. Am wenigsten dich, stimmts? Ihr Problem.
Bist du für das Erreichen eines Klassenziels zuständig? Wie viele Gespräche mit erzürnten oder besorgten Eltern führst du denn so pro Woche? Ist dir nie der Gedanke gekommen, wie arrogant es ist, anderen, bei denen das nicht so ist, unter diesen Umständen zu empfehlen, sie sollen sich mal locker machen (Baby!).

Moment, als Fachfrau/mann (bin mir deines Geschlechts nicht
ganz bewusst) solltest du doch den Unterschied bemerken, der
zwischen aktivem Lernen/Arbeiten und Eintrichtern bemerken. Wo
das eine stört, hilft es anderswo eventuell.

Stimmt. Böse Lehrer trichtern ihren Schülern permanent was ein. Kein Wunder, dass die sich irgendwie zur Wehr setzen und sich selber helfen müssen. Mit Hilfe ihres iPods.

Multitasking, das ist, was wir heute in der Arbeitswelt
brauchen!

Außerhalb der Schule: ja. Innerhalb wohl nicht, wenn ich dich
richtig verstehe.

Nö, das verstehst du falsch. Ich wollte damit dezent darauf hinweisen, dass „Multitasking“ eine Erfindung neoliberaler Arbeitgeber ist, die in Zeiten drohender Arbeitslosigkeit noch das Letzte aus ihren Angestellten rausholen wollen. Das hochgepriesene (fortschrittliche!) Konzept hat noch nie funktioniert, bzw. lediglich zu massivem Stress und Burn-out bei Angestellten geführt.
Das ist das eigentlich lustfeindliche Konzept, was uns noch als tolle moderne Errungenschaft und super Soft-Skill der Zukunft verkauft werden soll.

Weg mit der verschrobenen, schüler- und menschenfeindlichen
Pädagogik des 19. Jahrhunderts! Wird höchste Zeit, sich an
moderne Zeiten anzupassen und die Kids so leben zu lassen, wie
sie das auch in ihrer Freizeit tun.

Nönö, es ist schon weiterhin besser, die Herausbildung von
Individuen im Keim zu ersticken. Macht die Arbeit sicher
angenehmer.

Ah, na klar. Die böse Schule mit ihrer Scheiß-Disziplin erstickt die Herausbildung von Individuen und das auch noch im Keim. Ist dir das nicht selbst zu platt?
Gut, dass du irgendwie deinen Hals retten konntest und heute immer noch so dufte drauf bist!

Ich finde, wir sollten
dann auch die Stühle abschaffen. Man sitzt so schrecklich
unbequem und kann den eigenen physischen Ansprüchen so gar
nicht gerecht werden.

Gabs da nicht mal diesen Versuch in einer Grundschule mit
Stehpulten? Keine Ahnung wie der ausging, aber ich finds toll,
dass man sich zumindest irgendwo Gedanken über das Thema
macht.

Würd mich auch interessieren, wie das ausgegangen ist. Aber wenns der Renner gewesen wäre, hätte ich vermutlich schon davon gehört.

Besser wären Liegen, die würden auch verhindern, dass die
armen Kleinen in ihrer körperlichen Not ständig mit dem Stuhl
kippeln müssen, um sich ein wenig Erleichterung zu
verschaffen.

Wo wir wieder beim Ausgangspunkt meines Ur-Postings wären -
q.e.d.!

Wieso, ich fänds echt dufte! Ich würde dann morgens in die Klasse kommen, erst mal die Beine hochlegen und mein Vesper auspacken (solange es noch keine Liegen gibt).
Über mein Handy wäre ich ständig mit meinen Freunden verbunden, genau wie meine Schüler. Das ist fortschrittlich.
Wenn mein Mund gerade mal leer wäre, könnte ich vielleicht mal ein Wort an meine Schüler richten. Die müssen natürlich nur antworten, wenn sie nicht grad selber essen oder irgendetwas anderes zu tun haben, was sie in der Pause nicht geschafft haben. Falls sie überhaupt da sind und nicht grad auf dem Klo.
Und wenn ich mal eine Hand frei hätte, könnte ich vielleicht mal was an die Tafel schreiben. Die Kids können das dann abschreiben oder auch nicht. Schließlich brauchen sie ja zwischendurch Zeit, ihr Individuum zu entwickeln und sich frei zu entfalten.
Ich übrigens auch.

Das könnte ich dann auch ganz gut, weil ich nicht mehr so viel Unterricht vorbereiten müsste. Was in so einer Stunde noch zu vermitteln wäre, dafür bräucht ich keine fünf Minuten mehr.
Vielleicht findest du ja für deine Kids so ein fortschrittliches Institut. Ich wage aber zu unterstellen, dass dir dann die Muffe geht und du dich doch nicht traust, sie hinzuschicken.

P.S.: Wie immer habe ich keine Ahnung, worüber ich da
eigentlich gerade rede. Vielleicht ist ja alles ganz anders.

Das unterstreicht dein komplettes Auftreten, danke.

Immer gerne.

Bussi, Baby

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Moin Doitmyself,

„SuS“ ist sicher ein guter Vorschlag, da ich aber aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden bin, werde ich wohl nicht oft dieses Kürzel nutzen müssen. Danke für den Vorschlag und ein schönes WE.

Gruß Volker

Reden, reden, reden, mit den Lehrern, mit den Eltern, freundlich, erklären, verstehen wollen, warum es so geregelt ist, die Probleme von der Familienseite aufzeigen, nachfragen was die Lehrer als Lösung empfehlen würden. FREUNDLICH UND ERWACHSEN, die Kompetenz der anderen Seite anerkennen.

Wir Lehrer sind auch nur Menschen und müssen sehr viel organisieren, entscheiden, das ist nicht immer sofort perfekt :smile: Vieles lässt sich ändern, - nur sehr ungern wenn man angegriffen wird. Auch dies ist wohl menschlich.

Mit Dialog (=erklären und verstehen wollen) kommt man am in der Regel am weitesten, mit Rechtsanwalt wirds schwierig, weil sich dann die andere Seite in die Enge gedrängt fühlt!

Hai!

wenn ich mehr Zeit habe suche ich Dir die wissenschaftliche
Studie heraus.

Ja, ja, ich harre der Dinge die da kommen.

Du hast behauptet …

Ernährungswissenschaftler wissen aber, dass trinken für das Lernen :::notwenig ist - und zwar genau dann wann man es möchte und braucht.

Und da ist es schwierig das zu finden? Sind sich wohl nicht wirklich
einig …

Der Plem

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Lol !
Stimmt. Wir sind fast schon so weit.

Hi Baby,

mmh wir kommen uns wohl näher :smile:

eine Aussage, die man erst macht und dann im nächsten Satz
zurücknimmt, ist - gelinde gesagt - fragwürdig.

Hab ich doch nicht. Essen im Unterricht muss nicht sein - Punkt. Dass man sich nicht durch Kleinigkeiten ablenken lassen soll, war nur darauf bezogen, dass dieses Verbot von Essen/Trinken meist damit erklärt wird, dass es stört. Nennen es einfach einen weiteren Gedanken.

Nein, das hast du nicht gesagt. Du hast gesagt, Essen sei
„grenzwertig“ um sofort danach darauf hinzuweisen, dass man
das eigentlich abkönnen muss.

siehe oben :wink:

Bald tippen wir sowieso alles im Rechner. Der hat
dann auch gleich das passende Rechtschreibprogramm, damit wir
uns nicht mit unnötigem Regellernen aufhalten müssen.

Jaja, der leidige Fortschritt…

Nee, das hat nix mit Fortschritt zu tun. Ich liebe
Fortschritt. Sowas würde ich dann allerdings eher als
Rückschritt sehen. Mir persönlich käme das eher zupass. Ich
kanns nämlich schon. Es würde mir viele Stunden absolut
langweilige Korrekturarbeit ersparen. Wenn die Kids dann
später nicht mal mehr einem Kollegen eine kurze Notiz auf den
Schreibtisch legen können, ohne vorher entweder ihr Programm
aufzurufen oder sich aber bis auf die Knochen zu blamieren,
mein Problem solls nicht sein.

Ich bin beileibe der Letzte, der die Wichtigkeit von Grundlagenwissen relativieren will, versteh mich da nicht falsch. Ich sehe nur nicht, wo das Problem ist, sich durch die technischen Möglichkeiten stützen zu lassen. Gerne darfst du z.B. beim nächsten Trip die Deutschlandkarte auswendig lernen, ich dagegen bin um die Hinweise vom Navi froh - auch wenn ich mich trotzdem vorher über die grundsätzliche Route kundig mache und den guten, alten Autoatlas neben mir hab.

Und wenn du von Fähigkeiten sprichst, die für „berufliches
Vorankommen“ von Nutzen sind:
In wie vielen Konferenzen, die du kennst, sitzen die die Leute
mit der Stulle in der rechten und der Limoflasche in der
linken Hand? Oder sagen alle Naslang, dass sie jetzt leider
erst mal Pipi gehen müssen?

Nein, denn es ist viel sinnvoller alles Freud erregende zu
verbieten und in einem sterilen Büro, am besten ohne Fenster,
die einen ablenken könnten, zu arbeiten - weiß in weiß. Der
Chef lässt die Leute im Meeting auch nur alle 45 Minuten raus
aufs Klo - also gut dass wir das in der Schule geübt haben.

Schön, dass du Freud erregen willst. Wär sicher in seinem
Sinne gewesen.

Wärn wir jetzt in Facebook, würd ich sogar „Gefällt mir“ klicken :wink:

Wieso siehst siehst du dich eigentlich genötigt, schlichte
Hinweise auf die Realitäten der Geschäftswelt einem
1984-Szenario gegenüberzustellen? Fällt dir echt sonst nix
ein?

Das ist die Welt, auf die solche Verbote vorbereitet. Dass sie fiktiv ist, ist mir klar und schön, dass du es auch merkst.

Nicht jeder wird nach der Schule 8-to-5-Sachbearbeiter, der
sich an seinem roten Faden entlanghangelt. Also: Be flexible,
Baby!

Nö, aber auch nicht jeder wird locker an der Uni rumhängen und
dort genau den lustfeindlichen, autoritären, gar autokraten
Frontalunterricht zelebrieren, den du im Übrigen bei Lehrern
so schrecklich findest. An der Uni ist das aber voll okay, ja?

Ich sag ja nicht, dass ich es an der Uni/FH ok finde. Leider fehlen die Mittel und Ressourcen für Alternativen - vermutlich noch mehr als in der Schule. Ein Professor mit angehängtem Lehrstuhl kann da schon was bewirken, ich bin allerdings nur einzelner Lehrbeauftragter und mach das im kleinen Stil nebenbei. Daher hab ich weder Zeit noch Lust (die Bezahlung ist nämlich ein Witz), statt Frontal-Lehre+Klausur die 50 oder mehr Hausarbeiten mit je 20 oder 30 Seiten zu beackern. Traurig aber wahr. Wenn ich mich mal von der Wirtschaft löse und einen Prof-Posten haben sollte, kann das anders aussehen, aktuell bin ich leider nur die Geisel der deutschen Hochschularmut. (z.B. werden mittlerweile sogar Professorenstellen im Angstelltenverhältnis und befristet vertickt - sehr erstrebenswert)

Hast du mal drüber nachgedacht, wie viel weniger du an der Uni
für den Erfolg deiner Studenten persönlich verantwortlich
gemacht wirst?

Sag das nicht… Hohe Durchfallquoten werfen ein schlechtes Licht auf den Dozenten, wenn sich sowas rumspricht sogar auf den Studiengang nach außen. Da die FH aber keine Abiturienten verschrecken will oder durch Dritt-Versuche zahlende Studenten verlieren will, ist man dadurch schneller ausgewechselt, als einem lieb ist.

Wenn die an ihren Nägeln oder ihren Brötchen kauen und in der
Vorlesung lieber ihr Facebook-Profil abdaten, statt dir
zuzuhören, kratzt es keine Geiß. Am wenigsten dich, stimmts?
Ihr Problem.

Man muss unterscheiden: Hochschule = erwachsene Menschen. Die müssen wissen, was sie tun. Klar wärs mir lieber, wenn mir alle an den Lippen kleben, aber das schafft man eh nie.

Bist du für das Erreichen eines Klassenziels zuständig? Wie
viele Gespräche mit erzürnten oder besorgten Eltern führst du
denn so pro Woche? Ist dir nie der Gedanke gekommen, wie
arrogant es ist, anderen, bei denen das nicht so ist, unter
diesen Umständen zu empfehlen, sie sollen sich mal locker
machen (Baby!).

Das Thema war Flexibilität bei der Arbeit, die ein Schüler später mal ausführen muss. Damit habe ich nicht dich als Lehrer gemeint. Dass dieser Druck herrscht, ist aber ein generelles Problem, bspw. alle Kinder irgendwie zum Abi zu prügeln. Und ja: Es soll schon vorgekommen sein, dass Eltern sich an den Prof gewandt haben. An der Nachbar-Uni gabs heuer mal nen Elternabend… Glaub mir: Die Probleme an Schulen schwappen genauso weiter auf die nächsten Stationen. Und wenns nicht die Eltern persönlich sind, dann sinds zumindest die unselbstständigen Kinder dieser Eltern, mit denen man dann vernünftig arbeiten soll. „Was? Wie? Vorlesung nachbereiten?? Ey, Klausuren sind am Semesterende, Mann“

Stimmt. Böse Lehrer trichtern ihren Schülern permanent was
ein. Kein Wunder, dass die sich irgendwie zur Wehr setzen und
sich selber helfen müssen. Mit Hilfe ihres iPods.

Häng dich doch nicht an dem Wort auf, wenn ich doch eh mal wieder deiner Meinung bin.

Nö, das verstehst du falsch. Ich wollte damit dezent darauf
hinweisen, dass „Multitasking“ eine Erfindung neoliberaler
Arbeitgeber ist, die in Zeiten drohender Arbeitslosigkeit noch
das Letzte aus ihren Angestellten rausholen wollen. Das
hochgepriesene (fortschrittliche!) Konzept hat noch nie
funktioniert, bzw. lediglich zu massivem Stress und Burn-out
bei Angestellten geführt.
Das ist das eigentlich lustfeindliche Konzept, was uns noch
als tolle moderne Errungenschaft und super Soft-Skill der
Zukunft verkauft werden soll.

Jetzt driften wir langsam vom Thema ab, fürchte ich. Multitasking fängt schon bei der wichtigen Mail an, die man grad schreibt, wenn beiläufig ein wichtiger Anruf anderen Themas kommt, die Mail aber auch geschrieben werden muss, um den Faden nicht zu verlieren. Nicht jeder hat den Job, wo man sagen kann: Ruf mich in 5 Minuten nochmal an. Denn oft brennt es einfach an mehreren Stellen. Letztlich gibt es gute und schlechte Arbeitgeber und Chefs. Bei uns ist das gut geregelt, da die Betreuung mehrerer verwandter Bereiche wichtige Synergie-Effekte schafft und verzahnte Prozesse effizienter durchführen lässt.

Ah, na klar. Die böse Schule mit ihrer Scheiß-Disziplin
erstickt die Herausbildung von Individuen und das auch noch im
Keim. Ist dir das nicht selbst zu platt?
Gut, dass du irgendwie deinen Hals retten konntest und heute
immer noch so dufte drauf bist!

Klar ist es platt, soll ja plakativ wirken, genau wie deine Sprüche. Schul-Disziplin ist super - für Leute, die’s brauchen. Andere hindert es. Wie mein Alternativ-Doktorvater mal meinte: Nicht umsonst gibt es diese Fälle, die in der Schule versagen und im Studium glänzen.

Wieso, ich fänds echt dufte! Ich würde dann morgens in die
Klasse kommen, erst mal die Beine hochlegen und mein Vesper
auspacken (solange es noch keine Liegen gibt).
Über mein Handy wäre ich ständig mit meinen Freunden
verbunden, genau wie meine Schüler. Das ist fortschrittlich.
Wenn mein Mund gerade mal leer wäre, könnte ich vielleicht mal
ein Wort an meine Schüler richten. Die müssen natürlich nur
antworten, wenn sie nicht grad selber essen oder irgendetwas
anderes zu tun haben, was sie in der Pause nicht geschafft
haben. Falls sie überhaupt da sind und nicht grad auf dem Klo.
Und wenn ich mal eine Hand frei hätte, könnte ich vielleicht
mal was an die Tafel schreiben. Die Kids können das dann
abschreiben oder auch nicht. Schließlich brauchen sie ja
zwischendurch Zeit, ihr Individuum zu entwickeln und sich frei
zu entfalten.
Ich übrigens auch.

Und meine Ausführungen sind also übertrieben und platt? :smile:

Das könnte ich dann auch ganz gut, weil ich nicht mehr so viel
Unterricht vorbereiten müsste. Was in so einer Stunde noch zu
vermitteln wäre, dafür bräucht ich keine fünf Minuten mehr.
Vielleicht findest du ja für deine Kids so ein
fortschrittliches Institut. Ich wage aber zu unterstellen,
dass dir dann die Muffe geht und du dich doch nicht traust,
sie hinzuschicken.

Wer weiß, wer weiß. Wenn meine Kinder nur halb so werden wie ich, werden sie wohl ähnlich frustriert durch die Schulzeit wandern. Ich bin ja ein optimistischer Mensch und ich glaube, es wird irgendwo, irgendwann, irgendwie schon eine Schulform existieren, die sich von der Norm abhebt - nein keine Walldorfschule :wink:

Gruß, Leebo

Na siehste,

ist doch immer schön, wenn Menschen miteinander reden und irgendwann feststellen, dass ihre Ansichten doch nicht ganz so unvereinbar sind :wink:

Auch mir wird so manches direkt sympathisch, was du da sagst.

Ich bin beileibe der Letzte, der die Wichtigkeit von
Grundlagenwissen relativieren will, versteh mich da nicht
falsch. Ich sehe nur nicht, wo das Problem ist, sich durch die
technischen Möglichkeiten stützen zu lassen. Gerne darfst du
z.B. beim nächsten Trip die Deutschlandkarte auswendig lernen,
ich dagegen bin um die Hinweise vom Navi froh - auch wenn ich
mich trotzdem vorher über die grundsätzliche Route kundig
mache und den guten, alten Autoatlas neben mir hab.

Hmm, ich weigere mich bis heute, einen zu benutzen. Widerspricht irgendwie meinem Selbstbild (Typ: Lasst sie nur kommen. Ich schlag mich da schon durch). Manche nennen es dickkköpfig. Und der ein oder andere gute Freund hat mir auch schon mal empfohlen, meine Prinzipien an der Stelle aufzugeben, da mein Selbstanspruch hier nicht ganz meinen Fähigkeiten entspricht. Karte benutz ich aber doch auch :wink:

Ich sag ja nicht, dass ich es an der Uni/FH ok finde. Leider
fehlen die Mittel und Ressourcen für Alternativen - vermutlich
noch mehr als in der Schule. Ein Professor mit angehängtem
Lehrstuhl kann da schon was bewirken, ich bin allerdings nur
einzelner Lehrbeauftragter und mach das im kleinen Stil
nebenbei. Daher hab ich weder Zeit noch Lust (die Bezahlung
ist nämlich ein Witz), statt Frontal-Lehre+Klausur die 50 oder
mehr Hausarbeiten mit je 20 oder 30 Seiten zu beackern.
Traurig aber wahr. Wenn ich mich mal von der Wirtschaft löse
und einen Prof-Posten haben sollte, kann das anders aussehen,
aktuell bin ich leider nur die Geisel der deutschen
Hochschularmut. (z.B. werden mittlerweile sogar
Professorenstellen im Angstelltenverhältnis und befristet
vertickt - sehr erstrebenswert)

Ja, ich kenn das Drama im Ansatz. Hab Freunde, die sich von einem Zweijahresvertrag zum nächsten hangeln. Nicht wenige mit einer halben Stelle, für die sie aber leider vollen Einsatz zeigen müssen…

Die Bezahlung ist mir auch ein Begriff.

Sag das nicht… Hohe Durchfallquoten werfen ein schlechtes
Licht auf den Dozenten, wenn sich sowas rumspricht sogar auf
den Studiengang nach außen. Da die FH aber keine Abiturienten
verschrecken will oder durch Dritt-Versuche zahlende Studenten
verlieren will, ist man dadurch schneller ausgewechselt, als
einem lieb ist.

Auch das kenn ich. Hab auch schon mit Erwachsenen gearbeitet. Nicht an der Uni, aber dass es dort auch Erfolgsdruck gibt - vor allem wenn die Ausbildung privat bezahlt wird - das kenn ich. Motto: Wie, ich fall durch!? Hab doch voll viel bezahlt!
(Ist aber, mit Verlaub, mit der Schule doch nicht so ganz vergleichbar. Aber lassen wir die Korinthenkackerei)

Und ja: Es soll schon vorgekommen sein, dass Eltern
sich an den Prof gewandt haben. An der Nachbar-Uni gabs heuer
mal nen Elternabend…

Nee, das ist ein Witz, oder? Sag, dass das ein Witz ist!

Stimmt. Böse Lehrer trichtern ihren Schülern permanent was
ein. Kein Wunder, dass die sich irgendwie zur Wehr setzen und
sich selber helfen müssen. Mit Hilfe ihres iPods.

Häng dich doch nicht an dem Wort auf, wenn ich doch eh mal
wieder deiner Meinung bin.

Na gut.

Jetzt driften wir langsam vom Thema ab, fürchte ich.
Multitasking fängt schon bei der wichtigen Mail an, die man
grad schreibt, wenn beiläufig ein wichtiger Anruf anderen
Themas kommt, die Mail aber auch geschrieben werden muss, um
den Faden nicht zu verlieren. Nicht jeder hat den Job, wo man
sagen kann: Ruf mich in 5 Minuten nochmal an. Denn oft brennt
es einfach an mehreren Stellen. Letztlich gibt es gute und
schlechte Arbeitgeber und Chefs.

Jetzt argumentierst du genau so, wie ich vorhin. Jepp, es ist manchmal (zunehmend) notwendig. Das heißt aber nicht, dass man es gut finden muss.

Klar ist es platt, soll ja plakativ wirken, genau wie deine
Sprüche.

Touché.

Schul-Disziplin ist super - für Leute, die’s

brauchen. Andere hindert es. Wie mein Alternativ-Doktorvater
mal meinte: Nicht umsonst gibt es diese Fälle, die in der
Schule versagen und im Studium glänzen.

Oh, kenntest du meinen Lebenslauf! Der war durchaus nicht arschglatt, wenn ich das mal so sagen darf. Aber dein Prof kennt die Fälle der kleinen Genies nicht, die wirklich in der Schule versagen. Die schaffens nämlich gar nicht erst in die Uni, weil sie sich vorher den Kopp weggekifft haben oder irgendwo anders baden gegangen sind.
Weil sie vor lauter (berechtigter?) Rebellion den Zuch irgendwann haben abfahren sehen.
Von denen kenne ich wiederum einige aus meiner wilden Jugend. Und vielleicht rate ich meinen Schülern heute deshalb manchmal, eher die Arschbacken mal zusammenzukneifen, weil ich ihnen ungern dabei zuschauen möchte, wie ihnen das Gleiche passiert.
Erzähl das deinem alten Doktorvater mal. Leute aus seinem Milieu sind ja oft gutwillig, haben aber manchmal nicht so richtig Ahnung, wie es an der harten Front zugeht. Dafür kommen sie meist aus viel zu sauberen Verhältnissen. (Ohne ihm was unterstellen zu wollen, ich kenn ihn ja nicht).

Wieso, ich fänds echt dufte! Ich würde dann morgens in die
Klasse kommen, erst mal die Beine hochlegen und mein Vesper
auspacken (solange es noch keine Liegen gibt).
Über mein Handy wäre ich ständig mit meinen Freunden
verbunden, genau wie meine Schüler. Das ist fortschrittlich.
Wenn mein Mund gerade mal leer wäre, könnte ich vielleicht mal
ein Wort an meine Schüler richten. Die müssen natürlich nur
antworten, wenn sie nicht grad selber essen oder irgendetwas
anderes zu tun haben, was sie in der Pause nicht geschafft
haben. Falls sie überhaupt da sind und nicht grad auf dem Klo.
Und wenn ich mal eine Hand frei hätte, könnte ich vielleicht
mal was an die Tafel schreiben. Die Kids können das dann
abschreiben oder auch nicht. Schließlich brauchen sie ja
zwischendurch Zeit, ihr Individuum zu entwickeln und sich frei
zu entfalten.
Ich übrigens auch.

Und meine Ausführungen sind also übertrieben und platt? :smile:

Hmm, hab ich hier etwa übertrieben? Sorry.

Wer weiß, wer weiß. Wenn meine Kinder nur halb so werden wie
ich, werden sie wohl ähnlich frustriert durch die Schulzeit
wandern. Ich bin ja ein optimistischer Mensch und ich glaube,
es wird irgendwo, irgendwann, irgendwie schon eine Schulform
existieren, die sich von der Norm abhebt - nein keine
Walldorfschule :wink:

Oh ja, das wünsche ich mir in der Tat auch. Meine eigene Brut war eine der ersten G8-Jahrgänge. Ich habe mit ihr gelitten und tue es noch heute.
Dennoch beharre ich stur darauf, dass sich eine gute Schule nicht unbedingt dadurch auszeichnet, dass die Kids dort jederzeit am Fläschchen nuckeln, aufs Klo rennen (was oft eh nur ein kurzzeitiges Fluchtverhalten ist und kein Urinier-Drang) und so weiter und so fort.

Eine wirklich gute Schule wäre so strukturiert, dass solche Diskussionen sich erübrigen. Weil sie, wie du ja auch sagst, ganz andere Arbeitsformen anbieten könnte.(Mann, wenn ich an die Kosten denke…)

Aber das halte ich aus verschiedenen Gründen für eine Utopie. Erstens, weil auch Schüler nicht alle gleich gestrickt sind, und zweitens, weil die vielgepriesene intrinsische Motivation, die für ihre Umsetzung nötig wäre, dem inneren Schweinehund pubertierender Menschen diametral entgegengesetzt ist.
Oder wir machens so, wie der einst so gelobte und nun so verschrieene Hartmut von Hentig vorgschlagen hat: In der achten, neunten Klasse alle rausnehmen aus der Penne und erst mal aufm Bau arbeiten lassen (na ja, nicht ganz, aber so ähnlich hat ers gesagt).

In diesem Sinne: Noch mal ganz liebe Grüße ohne jeden Sarkasmus

Doitmyself

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