In die Kirche gehen am Schuljahresende

Etwas doof, dass ich meinen Beirag nicht editieren kann.
Einige Rechtschreibfehler sind mir erst jetzt aufgefallen.

Nicht nur Rechtschreibfehler, mein Lieber. Der Ausdruck „Das Geschwafel des Priesters“ ist schlimmer.

Vorschlag: Schauen Sie (und einige andere hier!) im Wörterbuch den Ausdruck „Toleranz“ nach.

Respekt vor den religiösen Ansichten anderer Leute wäre auch nicht schlecht.

Wir müssen auch bisweilen Schüler mit zum Schulgottesdienst
nehmen, die sich explizit dagegen aussprechen. Das ist in
diesem Fall eine Aufsichtsfrage

Das wäre ja noch schöner!
Wenn es z. B. in der Verfassung des Freistaates Bayern einen Art. 107 (6) gibt
„Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder zur Teilnahme an religiösen Übungen oder Feierlichgkeiten […] gezwungen werden“,
dann gilt das auch für den Bereich der Schulen, Aufsicht hin oder her.
Kann/soll für die Andersgläubigen, Religionslosen und Ethikschüler während der konfessionellen christlichen Gottesdienste nicht auch eine Veranstaltung stattfinden? Ansonsten sind sie eben auch zu beaufsichtigen.
Wie möchte Schule zur Befolgung der Gesetze erziehen, wenn sie sich selbst aus Bequemlichkeit über die Verfassung hinwegsetzt?
Gruß!
H.

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Ich kam heute, letzer Schultag, stocksauer wieder nach Hause.
Denn wie jedes Jahr haben wir am Ende des Schuljahres einen
Abschiedsgottesdienst in unserer evangelischen Kirche.

Ich als Atheist hatte allerdings gesagt, ich wolle nicht mit
in die Kirche und habe dann auch eine Bescheinigung meiner
Eltern mitbekommen, die mir erlaubt, dass ich mich nicht der
Kirche nähern muss.

Ich empfehle, den Lehrern rechtzeitig Bescheid zu sagen. Dann kannst Du die Zeit besser verwenden, etwa mit einer kleinen energischen Methematikarbeit.
Es findet sich bestimmt ein Lehrer, der Dich dabei beaufsichtigt… Man muß für seinen Glauben einstehen, selbst wenn man statt Gott das große Nichts anbetet (ist ja auch eine Religion)

Hallo,
du hast die Äußerung die du aufgenommen hast wohl irgendwie falsch verstanden.
Die Aufsichtsfrage heißt hier, dass die Schüler mit zur Kirche genommen werden, weil sie in der Schule nicht beaufsichtigt würden.
Sie müssen aber an dem Schulgottesdienst nicht teilnehmen. Das Beispiel Kletterpark sollte dies doch deutlich gemacht haben. Man muss mit hin, aber man muss nicht mitmachen. Von daher läuft dein Entsetzen über den angeblichen Rechtsbruch ins leere.

Gruß
Werner

Ich kam heute, letzer Schultag, stocksauer wieder nach Hause.
Denn wie jedes Jahr haben wir am Ende des Schuljahres einen
Abschiedsgottesdienst in unserer evangelischen Kirche.

Ich als Atheist hatte allerdings gesagt, ich wolle nicht mit
in die Kirche und habe dann auch eine Bescheinigung meiner
Eltern mitbekommen, die mir erlaubt, dass ich mich nicht der
Kirche nähern muss.

Ich habe mir das Ganze durchgelesen und fand es furchtbar, daß man Dir den iPod weggenommen hat.

Verstehe ist das richtig: Atheismus heißt, daß man nicht Gott anbetet sondern Intel, das dazu gehörige Sakrament ist der iPold?

Moin,

Schulgottesdienst

Nur zur Klärung, diese Schule liegt nicht etwa im Iran oder einem anderen Staat, in dem Religion das alltägliche Leben und somit auch das der Schulen diktiert?

Teilnahme an religiösen Kulthandlungen welcher Religion auch immer als gemeinsame Schulveranstaltung wären hier wo ich lebe jedenfalls unvorstellbar, und das ist auch gut so.

Versteh mich nicht falsch, ich finde es völlig in Ordnung, wenn auch nicht-christliche Schüler in Deutschland das Christentum als vorherrschende Religion in diesem Land kennenlernen, zum Beispiel im Unterricht, wo dann auch andere Religionen behandelt werden. Aber die Teilnahme ganzer Schulklasen oder Schulen an religiösen Kulten finde ich gruselig.

Es dürfte ja wohl nicht schwierig sein, das Schuljahresende so zu gestalten, dass erst die Zeugnisverleihung erfolgt, und wer dann anschließend möchte, noch an einer religiösen Veranstaltung in einer Kultstätte seines Glaubens teilnehmen kann oder eben auch nicht.

Gruß,
Marion

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Die Aufsichtsfrage heißt hier, dass die Schüler mit zur Kirche
genommen werden, weil sie in der Schule nicht beaufsichtigt
würden.
Sie müssen aber an dem Schulgottesdienst nicht teilnehmen.

Ja,

Werner,

dank dir für den Hinweis! Da habe ich etwas überlesen.
Schönen Gruß!
H.

Hallo,

Die Aufsichtsfrage heißt hier, dass die Schüler mit zur Kirche
genommen werden, weil sie in der Schule nicht beaufsichtigt
würden. (…)
Man muss mit hin, aber man muss nicht mitmachen. Von daher
läuft dein Entsetzen über den angeblichen Rechtsbruch ins
leere.

Wenns daran liegt, wieso lässt man sich keine elterliche Einwilligung geben, dass die Aufsichtspflicht an die Eltern übergeben wird? Dann kann der Junge nach Hause fahren und alle sind glücklich:
* Die Lehrer müssen sich nicht wegen Aufsicht plagen
* Die Eltern wissen ihr Kind beaufsichtigt
* Der Junge muss sich nicht mit Religion plagen
* Und Gott muss keine iPods in seinem Hause ertragen

Oder geht es einfach drum, die Schulkinder zu ärgern? Oder vll doch ein bisschen darum, seinen eigenen Glauben den Schülern aufzuzwängen?

Was ist denn mit atheistischen Lehrern? Müssen die auch in die Kirche oder werden die erst gar nicht eingestellt?

Gruß, Leebo

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Gehässigkeiten
Moin,

Ich empfehle, den Lehrern rechtzeitig Bescheid zu sagen. Dann
kannst Du die Zeit besser verwenden, etwa mit einer kleinen
energischen Methematikarbeit.

Oder alternativ die Zeit auf einem Scheiterhaufen verbringen?

Gruß
Marion

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Hallo,
habe ich gesagt, dass es keine Alternativen gäbe?
Allerdings sind Schulveranstaltungen kein unverbindliches Angebot, sondern verpflichtend. Das Schüler daraus jeweils unterschiedlichen Nutzen ziehen, ist kaum eine Nachricht.

Außerdem liegt hier anscheinend der Fall vor, dass der Unterricht nicht mit dem Gottesdienst endet. Ein nach Hause schicken wäre also organisatorisch nicht sinnvoll.

Gruß
Werner

Moin,

Oder geht es einfach drum, die Schulkinder zu ärgern? Oder vll
doch ein bisschen darum, seinen eigenen Glauben den Schülern
aufzuzwängen?

Wahrscheinlich hat man das die letzten 1000 Jahre immer so gemacht, nur vor 5 Jahren wurden dann die Scheiterhaufen vor der Kirche weggeräumt für die Kinder (und Lehrer), die nicht mit in die Kirche wollten, und seitdem weiß man nicht mehr so recht, was man mit denenen machen soll :smile:

Gruß
Marion

Man muß für seinen Glauben einstehen, selbst
wenn man statt Gott das große Nichts anbetet (ist ja auch eine
Religion)

Dann wäre er aber ein Nihilist statt ein Atheist. Vielleicht ist er das sogar und die Schule hats ihm nur noch nicht beigebracht, dass das existiert. Wie wärs denn mit dem Agnostizismus? Elegante Form, sich aus jeder Diskussion rauszulavieren.

By the way: Komischerweise stört es niemanden, wenn im Fernsehen Schund läuft, ja das Zeug wird sich sogar noch reingezogen, damit man später mitreden kann. Warum also nicht auch mal in die Kirche gehen, damit man Bescheid weiß, was da so „abgeht“ und ebenfalls mitreden kann? Selbst wenns in den eigenen Augen verlorene Zeit ist. Das sind Bohlen & Co. auch. Wäre doch ein ganz neuer Ansatz, oder nicht?

Grüße
Sarah

Hi Marion,

nein, nein, du hast da was falsch verstanden. Der Schulgottesdienst MUSS vor der Zeugnisvergabe stattfinden, damit möglichst viele Schüler dort hingeschleppt werden, und evtl. erkennen dass sie teilnehmen müssen um ihre armen Seelen zu retten. Das ganze ist einfach Missionsprogramm, Schule und Staat machen mit. Darum verursacht es bei mir auch Lachkrämpfe, wenn man von Deutschland als säkularisiert spricht… das soll es offiziell zwar sein, tatsächlich aber sind wir weit davon entfernt.

lg
Kate

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Nein, das war am Tag nach der Zeugnissvergabe. Aber meine Eltern schreiben halt nicht gern hin, ich sei krank in der Entschuldigung, wenn ichs garnicht bin.

Verstehe ist das richtig: Atheismus heißt, daß man nicht Gott
anbetet sondern Intel, das dazu gehörige Sakrament ist der
iPold?

Viellelicht hätte ja auch Oropax gereicht. Aber warum soll einer gezwungen werden, schreienden Geistlichen zuzuhören?

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Moin,

Oder alternativ die Zeit auf einem Scheiterhaufen verbringen?

kommen da irgendwelche geheimen Phantasien zum Ausdruck, oder warum kommst du hier dauernd mit Scheiterhaufen?
Ich kann in der Schilderung des UP und auch in den Antworten hier keinen Anknüpfungspunkt dafür erkennen.

Gruß
Werner

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Hi

Aha, du findest es also überhaupt nicht unmoralisch jemanden eine Mathematikarbeit aufzudrücken (was von Schülern durchaus als Strafe empfunden wird) während die anderen im Gottesdienst vor sich hinsingen?

Jetzt komm nicht mit „wer religionsfrei sein will muss leiden“.

Das wäre genauso religionsfrei, wie die Ungläubigensteuer zu Zeiten der muslimischen Großreiche, die haben auch Argumentiert: Ja ihr könnt ja auch einfach unsere Religion annehmen, dann müsst ihr auch nicht zahlen!

Sowas nennt man nicht Religionsfreiheit, das ist Bevorzugung einer bestimmten Religion gegenüber einer anderen (nicht religiösen) Ideologie.

lg
Kate

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Hallo,

Ich habe mir das Ganze durchgelesen und fand es furchtbar, daß
man Dir den iPod weggenommen hat.

Vielleicht solltest du deinen Sarkasmus mal einpacken.
Die Sache mit dem I-pod wurde nur erwähnt, weil jemand meinte, er sollte doch irgendwas über Ohrhörer anhören, dann würde er den Gottesdienst nicht mitbekommen. Der UP hat sich in keinster Weise darüber beschwert, lediglich die Sachlage erklärt (auch, warum das so gelaufen ist und dass es nur für eine Stunde war).

Du magst ja deine Meinung über Nichtgläubige gerne haben, aber wir haben in Deutschland auch in der Schule das Recht auf Religionsfreiheit. Dazu gehört auch, keine Religion haben zu wollen.

Elke

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Hallo,
natürlich kann man das auch zur Frage der Moral machen, obwohl ich hier eher ein Gerechtigkeitsproblem sehen würde.

Aber woher kommt da die Assoziation mit Scheiterhaufen?
Soll uns hier suggeriert werden, der Schüler sei das Opfer von Ketzerverfolgung oder Hexenwahn, weil er im Vorraum einer Kirche warten musste?
Ich würde sagen da hast du ein wenig das Maß verloren.

Gruß
Werner

Hi

Wieso ich? Ich habe den Vergleich nicht benutzt.
Ich versteh aber, denke ich, was damit gesagt werden will. Mit einer solchen Ungleichbehandlung wie Priamos sie erwähnte, wäre dem Druckmachen der Kirche Tür und Tor geöffnet und das könnte unschöne Folgen haben. Nicht unbedingt mit Scheiterhaufen, aber Strafen wie den Pranger gibt es auch in unserer Zeit noch/wieder, sie sehen nur mittlerweile anders aus.

lg
Kate