Hi Denis,
Was meinst du, was wäre bei einem Volksentscheid herausgekommen?
1999 oder 2008?
Beide Male.
Was hätte er mit der Möglichkeit zum Volksentscheid anrichten können?
1999 eine Katastrophe fürchte ich, 2008 hätte das als Grund für einen Rücktritt gereicht. Koch hat wegen seiner Ausländerfeindlichkeit die Wahl verloren. Ich fand’s Klasse!
Oder die unfassbar aufgeheizte
Stimmung Anfang der '90er, als hirnverbrannte Idioten Häuser
SAMT MENSCHEN anzündeten.
Ja, weiß ich. Leute, die ihre Kindheit in einer Diktatur
verbracht haben und noch nicht alt genug waren die Demokratie
zu vermissen.
Gaaaanz schlechtes Beispiel.
Im Gegenteil: Sie hatten also 20 Jahre Zeit,
16 … 18 Jährige, die noch ein paar Wochen vorher in die POS gegangen sind?
und was passiert?
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,558…
Wie lange sollen „wir“ ihnen noch Zeit geben, „erwachsen“ zu
werden?
Zumindest, bis sie volljährig sind.
Oder - viel schlimmer: Kommt DAS dabei heraus?
Die jetzt 18 Jährigen sind erst nach der Wende geboren. Wenn es da jetzt immer noch ein rechtes Problem gibt, sollten sich die Kultusminister mal Gedanken darüber machen, was sie da falsch gemacht haben.
Wenn das stimmen würde, würden DKP und NPD regieren und nicht
CDU/CSU und SPD.
Schau doch hin: Die Extremisten auf BEIDEN Seiten werden immer
stärker.
Die Zahlen sind zu klein, als daß ich das bemerken würde.
Das ist das Fehlen von demokratischen Abstimmungen zwischen
den Parlamentswahlen. Den Weg, der beschritten werden soll,
wollen schon die Wähler bestimmen, die Parlamente sollen nur
die dazu nötige Arbeit erledigen.
Dann brich doch erstmal die Macht der Parteien. Ich wäre
bereit, mich in einer einer Keine-Macht-den-Parteien-Partei zu
engagieren ;o)
*gg* Du weißt, daß ich SPD Mitglied bin?
Unsere angebliche „Krise“ (ich meine das Geschrei um das
Erstarken der LINKEN) ist keine Staatskrise, sondern eine
selbstgemachte Krise der (überwiegend Volks-)Parteien. Eine
fünfte Kraft drängt an die Töpfe, das passt ihnen nicht.
Das passt noch aus ganz anderen Gründen nicht, aber das ist dann hier OT.
Das ist aber nicht so. Es
werden Leute auf Grund von Wahlversprechen oder Erfahrungen
aus der Vergangenheit gewählt,
was die dann mit dem Mandat
anfangen ist schwer bis gar nicht zu beeinflussen.
Es ist also genau das, was Du befürwortest, was diesen Frust
auslöst.
Versteh’ mich nicht falsch: Ich bin FÜR Entscheide. Aber bei
Abstimmungen auf kommunaler Ebene kommt oft nicht mal die
nötige Mehrheit zustande.
Das kann an den Themen liegen. Wir hatten hier mal eine Initiative ‚rettet das Hallenbad‘, die unterschriftensammlung hat in der 7000-Seelen Gemeinde immerhin über 4000 Unterschriften gebracht.
Ach ja: WOFÜR bitte eine
MINDESTBETEILIGUNG? Mein Demokratieverständnis sagt mir, dass
die Mehrheit aller ABGEGEBENEN Stimmen siegt. Alle anderen
wussten von dem Termin, ihr Fernbleiben ist für mich nicht
anders zu deuten als „IST MIR EGAL“.
Da muss ich sagen: ‚Kommt darauf an.‘ Bei Abstimmungen Ja/nein, A/B/C … stimme ich Dir zu. Wenn die wahl zwischen Pest und Cholera ausfallen muss, ist nicht wählen eine Art von Protest, der zu respektieren ist.
Es kann doch nicht sein,
dass engagierte Menschen in ihren Bestrebungen und Bemühungen
ausgebremst werden, weil sich eine Mehrheit hinter „Null
Bock“, „lang ausschlafen“ oder „War so schönes Wetter“
versteckt. Ich bringe dafür NULL Verständnis auf. Das sind
KEINE Demokraten. Und ausgerechnet DIE schreien dann wegen
mangelnder Beteiligung? Dass ich nicht lache…
ähmmmm, wegen mangelden Beiteiligung meckere ich gerade und den Schuh, den Du da anbietest ziehe ich mir nicht an.
Würde ich die
wesentlichen Teile auf 20 Seiten Zeitungspapier ins Haus
bekommen und sollte vier Wochen später darüber abstimmen,
würde ich den auch genau lesen.
So würde ich es mir auch wünschen.
Ich stimme mit dir in weiten Bereichen überein. Ich weiss aber
nicht, ob sich wirklich ALLE entscheidenden Fragen auf eine
„ja“/„Nein“-Entscheidung reduzieren lassen.
Sicher nicht, man kann so einen Entwurf im Vorfeld aber auch öffentlich diskutieren. Man muss nicht zwingend erst alles fertig machen und dann nur noch fragen: Ja/Nein?
Auch wenn das kein Musterbeispiel ist, das gab es ja schon mal. Die DDR-Verfassung ist so entstanden.
Gruß Rainer