Islam-für die einen Bedroung, die anderen harmlos?

ot
Hallo!

Ist ein bißchen so, als kämen viele bayrische Hochalmbauern in
eine norddeutsche Stadt und würden dort zusammenglucken - wäre
verm. auch eine befremdliche Parallelgesellschaft (20.000
ostfriesische Bauern in München ebenfalls).

Die massive Ossifizierung Münchens war dem Münchner befremdlich genug.
Dafür brauchte es keine Parallelgesellschaften.

Gruß
Tyll

Hi
Dass du in deinem Beitrag bereits eindeutig Stellung beziehst,
lasse ich mal dahingestellt.

Aber zur sache:

  1. „Der Islam“ als solcher existiert nicht, es gibt zwei
    Großströmungen diverse kleinere Strömungen, zug
    absplitterungen etc pp.
    Insofern ähnelt er in dieser Hinsicht der Christlichen
    Glaubensgemeinschaft, die ja ebenfalls in verschiedene
    Strömungen zerfällt.

Aber durch das Christentum werden nicht Menschenrechte und Demokratie in Frage gestellt, z.B. gibt es m.W.n. keinen Christen, der fordert, „Abfall“ vom Christentum müsse mit dem Tode bestraft werden.

  1. Es ist in meinen Augen ziemlich albern, jetzt die
    Salafisten hierzulande als die einzig wahren Islam aufzufassen
    (auch wenn sich diese Deppen selber dafür halten)
    Denn dies ist objektiv unwahr.
    Natürlich stellen radikale Strömungen im Islam für uns eine
    potenzielle Gefahr dar, aber das wichtige Wort hier ist
    „radikal“ und nicht „Islam“ Das radikale Christentum brachte
    und bringt immer noch regelmäßig Brachialspinner hervor.

Ich sehe nicht, dass die sogenannten „Salafisten“ etwas wollen, was die „moderaten“ Moslems nicht nicht auch wollen, nämlich den islamsichen Gottesstaat letzten Endes auf der ganzen Welt.
Wie sagte sogar der türkische Präsident Erdogan einmal:

„Es gibt keinen moderaten oder nicht-moderaten Islam. Islam ist Islam.“

http://www.hurriyet.com.tr/english/domestic/11360374…

Mir sind die „Salafisten“ beinahe noch lieber als die sogenannten „moderaten Muslime“, weil die sich wenigstens nicht verstellen sondern es gleich ehrlich sagen.

Siehe z.B.:

http://www.youtube.com/watch?v=lT0_NyXdIoo

  1. es ist vollkommen normal, dass ein gläubiger Mensch das
    „Göttliche“ Gesetz über das weltliche stellen möchte. Das ist
    im Christentum nicht anders, frag mal einen wahren Christen,
    was er von der eingetrgenen Lebenspartnerschaft oder
    Abtreibung hält.
    Entscheidend ist, dass das geltende Recht respektiert und
    eingehalten wird. Man muss es dazu nicht mögen.

Ach, erst waren’s nur „die Salafisten“, jetzt ist plötzlich schon „normal“? Widersprichst Du Dir da nicht gerade selber?

Im Übrigen wüsste ich nicht, was das „christliche Äquivalent“ zum Scharia-Recht wäre, oder in welchem Land mit christlicher Bevölkerungsmehrheit Nicht-Christen so behandelt werden wie Nicht-Muslime in Ländern mit islamischer Bevölkerungsmehrheit.

  1. Wie viele Tote durch islamistischen Terror hierzulande? Die
    Liste dürfte eher übersichtlich sein. Wieviele Terroranschläge
    mit dem Islamistischen Hintergrund gab es eigentlich überhaupt
    hierzulande?
    Auch sehr übersichtlich…

Verstehe. Du meinst, solange Islamisten nur außerhalb Deutschlands morden ist alles geritzt? Oder wie darf man das verstehen?

Im Übrigen ist es auch der guten Arbeit der deutschen Sicherheitsbehörden zu verdanken, dass in Deutschland nicht schon mehr passiert ist:

http://www.tagesschau.de/inland/attentatsplaene100.html

Außerdem geht es nicht „nur“ und nicht einmal in erster Linie um Terrorismus, sondern um Menschenrechte und Demokratie, um die sogenannte „offene Gesellschaft“.

Preisfrage: Wer fürchtet sich vor dem albanischen Schneider,
dem Bosnischen Würstelbrater, dem Türkischen Dönerschnetzler,
dem Kurdischen Tankstellenpächter, der (stark schwäbelnden)
offensichtlich türkischstämmigen Verkäuferin, der
Syrischstämmigen Medizinisch Technischen Laborassistentin, der
Iranischstämmigen Mineralogin (habilitiert), dem malaysischen
Geologen, dem Indonesischstämmigen Versicherungsvertreter?

Ich nicht. Du?

Wenn jemand einer Weltanschauung hat, die nicht mit Menschenrechten und Demokratie vereinbar ist, z.B. für die Todesstrafe für Homosexuelle oder für „Glaubensabtrünnige“ eintritt, ist es mir ziemlich egal, ob dieser jemand außerdem auch „Schneider“ oder „Dönerverkäufer“ ist. Und wenn diese intolerante Weltanschauung auf der Welt insgesamt immer mehr zunimmt, sehe ich darin in der Tat Grund zur Sorge.

Die allermeisten der hier lebenden Muslime wollen doch nur
Friede Freude Rindsbraten… Ein ganzer Haufen von denen ist

„Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ oder wie?

Überall auf der Welt wollen Moslems mehrheitlich mehr Islamisierung, mehr Islam in der Gesellschaft, und zwar gleichgültig, ob sie jeweils die Mehrheit oder (noch) eine Minderheit in dem jeweiligen Land stellen.

In Belgien gibt es auch schon eine Handabhack-Scharia-Partei:

http://www.youtube.com/watch?v=SbMnA3uO9As

auch aus ihren Heimatländern hierher geflohen, weil sie dort
verfolgt wurden und hier Freiheit suchen.

Ja eben. Und jetzt plötzlich wollen sie in ihren Aufnahmeländern jene Verhältnisse herstellen, vor denen sie ursprünglich einst geflohen waren. Im Übrigen beantragen auch radikale Moslems Asyl in Deutschland, die, unbestritten, ihrerseits vor repressiven, noch eher säkular eingestellten Diktaturen geflohen sind, aber keineswegs deshalb für mehr Freiheit und Demokratie eintreten, sondern eben für den islamischen Gottesstaat. Und zwar nicht „nur“ in ihren Ursprungsländern, sondern schlußendlich überall auf der Welt.

Das erinnert mich an Äsops uralte Fabel vom Bauern, der im Winter eine halberfrorene, schon steife Schlange auf dem Boden sieht und sie aus Mitleid unter seinem Hemd wärmt, und die Schlange, durch die Wärme wiederbelebt, dann ihren eigenen Lebensretter beißt.

Siehe z.B.:

http://www.youtube.com/watch?v=SbMnA3uO9As

Wie alle radikalen Denkrichtungen stellt auch der radikale
islamismus eine potenzielle Gefahr dar.

Wie gesagt, sogar Erdogan sagte: „Es gibt keinen moderaten Islam. Islam ist Islam.“ - und der muß es ja wissen.

Das Seltsame an der Sache ist aber, dass ndie Mehrheit über
den „Musel in der Nachbarschaft“ sagt, dass die voll OK
seien…

Welche „Mehrheit“ sagt das denn wo? In Reportagen wie „Kampf im Klassenzimmer“:

http://www.youtube.com/watch?v=WzJHXwq_aGU

…welche über das Leiden von nicht-moslemischen, meist deutschen Schülern an einer Schule mit islamischer Mehrheit berichtet, merkt man davon jedenfalls nichts.

ach ja: letztes Jahr starben 399 menschen bei Unfällen mit
Alkoholeinfluss.
Hast Du auch Angst vor Rotwein?

„Rotwein“ ist keine totalitäre Weltanschauung, der Menschenrechte und Demokratie in Frage stellt, der Islam aber schon.

(Du hast das „Argument“ mit dem „Rotwein“ nicht zufällig von diesem selbstgerechten Schwachkopf Hagen Rether?)

Gruß Jasper.

Nur kurze Antwort auf die Titelfrage
Hi!
Fremd, weil es eben das ist, was man in unserer Kultur nicht von alters her kennt. Daher die Wortwahl. Dass es auch mitteleuropäische Moslems gibt, ist mir schon klar dabei.

Zum Weiteren: Ich unterscheide zwischen den Wörtern Kritik, Skepsis, Ablehnung, Angst, Misstrauen, Phobie, Rassismus usw. Das sind für mich mehrere Kategorien. Die einen vorverurteilen und sind mit Niedertracht verbunden, die anderen gehören zu einem kritischen Dialog dazu.

Und ich schrieb ja selbst, dass ich da zwischen den unterschiedlichen Religionen keinen Unterschied mache. Und was ein „Islam-Hasser“ so anstellt, sieht man ja grad in Norwegen, das ist ja wohl keinen Deut besser von der Ideologie.

wird Kritik am Islam aber immer noch als „fremdenfeindlich“
oder „xenophob“ oder was immer abgetan.

Von mir sicher nicht, zumindest sachliche Kritik.

Aber beim Islam ist das anders, da soll man stets
„differenzieren, akzeptieren, tolerieren“

Habe ich nicht gesagt, dass man das „stets soll“. Ich finde nur, man sollte erst einmal sehen, wen man da vor sich hat und dann urteilen.

All Deine anderen Fragen kann ich Dir nicht beantworten, weil ich diese Aussagen nie so getroffen habe.

Aber man darf keine Angst haben vor dem Islam und darf ihn
auch nicht kritisieren?

Wer sagt denn, dass man das nicht darf? Verstehe Dein Problem nicht ganz.

In Deutschland darf jeder seine Religion innerhalb der gesetzlichen Grenzen (und darauf würde ich noch deutlicher bestehen als es momentan in manchen Fällen getan wird) ausüben. Daran ist doch nichts verkehrt, oder?

Grüße
kernig

Hallo,

Man kann sich mit dem Islam (wenn es DEN Islam überhaupt gibt)
kritisch auseinandersetzen - der Vergleich mit Scientology
aber ist unfair.

Ich finde zwar auch, dass gravierende qualitative Unterschiede bestehen, aber dein eindeutiges Urteil über Scientology sehen die (glücklichen) Scientologen aber wohl anders und würden sich gegen den vorgeschlagenen Vergleich aus ganz anderen Gründen verwahren.

In deiner Beurteilung hast du das Urteil über Islam und Scientology vorausgesetzt. Für dich ist anscheinend Scientology grundsätzlich schlecht der Islam aber nicht.
Kann/darf man da auch anderer Meinung sein und dies entsprechend vertreten?

Die aufgeworfene Frage, ob es nicht genau so legitim sein kann gegen den Islam aufzutreten, ihn wegen seiner Grundannahmen und der beobachtbaren negativen Auswirkungen grundsätzlich abzulehnen, lässt sich mit dem Hinweis auf die Unvergleichbarkeit mit Scientology nicht beantworten.

Gruß
Werner

Nein, ein solcher Krieg ist immer rechtswidrig:

Was heißt rechtswidrig?

http://dejure.org/gesetze/GG/26.html

Es steht dir im Rahmen der freien Meinungsäußerung zu, den Militäreinsatz abzulehnen. Nur ist es etwas vollkommen anderes, den Einsatz als rechtswidrig einzustufen. Der verlinkte Grundgesetz-Artikel führt selbstverständlich nicht zur Rechtswidrigkeit. Das Bundesverfassungsgericht hat sich mit solchen Fragen ja bereits befasst.

brauchen wir über so genannte „Terroranschläge“ (die es ja
praktisch gar nicht gibt) auch nicht zu klagen.

Verständnis für die Terroranschläge?

Wenn mit „Verständnis“ gemeint ist, dass ich verstehe, dass
auf eine Aktion auch immer eine Reaktion gibt, dann
meinetwegen. Wir können nicht erwarten, dass wir unsere
Interessen überall auf dem Globus mit Gewalt durchsetzen und
dass dies ohne Echo bleibt.

Unrecht wird nicht deswegen besser, weil man es vorausahnen kann.

Oder willst du andeuten,
dass es Inszenierungen waren?

Mit „praktisch gar nicht gibt“ wollte ich nur hervorheben,
dass es bisher in Deutschland noch keinen nennenswerten
Anschlag gegeben hat. Mit den Anführungszeichen wollte ich
unterstreichen, dass es für mich keinen Unterschied macht, ob
nun eine handvoll Leute ein Flugzeug in ein Hochhaus fliegen
oder andere Leute aus einem Kampfhubschrauber lachend das
Feuer auf Zivilisten eröffnen. Nur weil die einen eine Uniform
tragen und (vermeintlich) „für uns“ kämpfen ist das dann
moralisch gerechtfertigt?

Du hast zuviel FMJ geguckt. Auch wenn das jetzt überheblich klingt, aber das (nicht der Film, sondern dein Vergleich) kannst du nicht zur Grundlage einer Diskussion mit mir machen.

Unrecht geschieht auch in zivilisierten Gesellschaften, respektive Armeen. Wenn ein israelischer Soldat einem selbsternannten dänischen Friedensaktivisten eins in die Fresse haut, soll das im Rahmen der Bestehenden beteiligten beiden Parteien ändert das nichts.

Der „Flug einer Handvoll Leute ins Hochhaus“ ist eine andere Dimension. Du bist schlau genug, um das zu wissen.

[Oder war’s Platoon, weiß nicht mehr genau.]
[Oder der mit Marlon Brando?]

Edit
Es soll heißen:

Unrecht geschieht auch in zivilisierten Gesellschaften, respektive Armeen. Wenn ein israelischer Soldat einem selbsternannten dänischen Friedensaktivisten eins in die Fresse haut, soll das im Rahmen der bestehenden Regelungen bestraft werden. An der grundsätzlichen Ausrichtung der beteiligten Parteien ändert das nichts.

Dass der Islam nicht die gleiche Toleranz bei Übertritten vom
Islam zu einer anderen Religion zu zeigen bereit ist, die er
umgekehrt bei Übertritten zum Islam erwartet, ist Deiner
Meinung nach also nur ein „Vorurteil“?

Mir egal.
Entscheidender ist für mich, dass du ständig von „dem Islam“ sprichst. Den gibt es ebenso wenig wie „das Christentum“.
Du bist ganz offensichtlich nicht bereit, zu differenzieren.
Das wiederum ist ein deutliches Zeichen von Vorurteilen, wie ich ja schon sagte.
Und diese möchtest du hier bestätigt sehen, nicht aber widerlegt haben.

Berro

Sie sollten mal bestimmte Foren lesen, wenn gerade ein aufsehenerrregendes Verbrechen durch die Zeitungen geht, da tummeln sich scharenweise verhinderte Henker…

Hi,

Entscheidender ist für mich, dass du ständig von „dem Islam“
sprichst. Den gibt es ebenso wenig wie „das Christentum“.

Weil Du hier nicht der Erste bist, der das so schreibt … Natürlich gibt es ‚den Islam‘ wie auch ‚das Christentum‘ oder eben auch ‚Gläubige‘. Damit sind dann die Gemeinsamkeiten beschrieben was keineswegs beinhaltet, daß das eine homogene Gruppe ist.

Gruß Rainer

Hallo,

Meinst du wirklich das (auch nur annähernd) 40% der deutschen Bevölkerung für Steinigungen zu haben wäre? Ich denke nicht.

Wieviel % der Bevölkerung hat den religiösen Hintergrund aus dem die Scharia stammt? Da kommen schon mal ein paar % zusammen.
Ansonsten hast Du meinen Beitrag genau gelesen? Ich sprach nicht von der kompletten Übernahme der Scharia, sondern von Teilen der Straftaten.
Und ich bin mir sicher, dass sich etwa bei Mord und Vergewaltigung eine Mehrheit für die Methoden der Scharia finden ließe. Mörder und Vergewaltiger sind schließlich eine Minorität und würden auch kaum eine Lobby finden. Und auch sowas wie „unseren“ mitteralterlichen Pranger oder öffentliche Bestrafungen für kleinere Vergehen würden Zustimmung finden. Vielleicht nicht bei Befragungen unter Straftätern ;o) Aber die sind ja wie gesagt eine Minorität.
Eine Bewährungsstrafe ist für die meisten einfach keine Strafe, insbesondere wenn der andere sein Leben lang behindert oder tot ist.

Grüße

Hi,

München hat davor schon eine Nordifizierung und eine Wessifizierung hinter sich gebracht und diese enorme Integrationsleistung hat der Stadt richtig gut getan!
Ohne das wäre München immer noch ein Vorort von Freising mit einer geduldeten Minderheit aus Bad Tölz eingesickerter Lederhosenträger :wink:

Gruß
Cassius

Hallo Jasper,

Ich hätte auch anstatt „Scientology“ die „Zeugen Jehovas“
sagen können.
Jetzt verstanden?

Deinen Standpunkt glaube ich jetzt besser verstanden zu haben und möchte mich daher für die Unterstellung, du seist ein Scientology-Troll, entschuldigen.

Inhaltlich aber sehe ich Differenzen: Scientology wurde nicht nur meiner Meinung nach von Ron Hubbard gegründet, um mit der Unsicherheit von Menschen Geld zu verdienen, Mitglieder gefügig zu machen und Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Mitglieder werden systematisch psychisch vergewaltigt. Vorzeigepromis vermutlich nicht.

Die drei großen monotheistischen Religionen entstanden vor tausenden von Jahren als Versuch die Welt zu verstehen und zu erklären und den Gläubigen Regeln für ein gelingendes Leben zu geben. Diese Regeln waren teilweise sehr grausam. Da ich bei keiner Religion an eine „Offenbarung Gottes“ glaube, erkläre ich mir das dadurch, dass die Zeiten damals generell sehr gewalttätig waren.

Die Strafen des Codex Hammurapi waren sehr brutal, für die damalige Zeit aber ein kultureller Fortschritt, weil es bis dahin kein kodifiziertes Recht gegeben hatte. Auch die Scheidungsregeln des Koran sind nicht wirklich toll für die Frauen, stellten aber für die damalige Zeit eine deutliche Verbesserung gegenüber der gehandhabten Praxis dar.

Das Problem ist: die Welt ändert sich. Und was einmal fortschrittlich war (wie z.B. auch die Burschenschaften), ist es heute nicht mehr. Den Islam betreffend gibt es ein spezielles Problem (Achtung! Ich bin kein Islamexperte und berufe mich hier nur auf das, was ich irgendwo und irgendwie mal gelesen habe): Mohammed konnte sich ja die Entwicklung des Juden- und Christentums recht genau anschauen. Der Koran entstand binnen zwei Jahrzehnten ab dem Jahr 610 n. Chr. Und er fand die ständigen Streitereien um die Interpretation der Thora und des Neuen Testaments wohl nicht so prickelnd. Deshalb behauptete er, der Koran sei eine direkte Offenbarung Gottes, habe nur in arabischer Sprache Geltung und bedürfe keiner Interpretation. Dies steht natürlich bis heute einer kritisch-historischen Exegese des Koran (wie sie z.B. für die Bibel geleistet wurde) entgegen. Wir haben ja auch die streng Bibelgläubigen, welche die Bibel auch heute noch wortwörtlich verstehen. Nur: im Islam ist diese Sicht der Dinge quasi eingebaut. das macht es für den gläubigen Moslem schwerer als für Gläubige anderer Religionen, seinen Glauben mit der modernen Welt in Einklang zu bringen.

Auch ich habe enorme Probleme mit der Scharia oder der Stellung der Frau im Islam (genau genommen lehne ich die vertretenen Positionen ab), von irgendwelchen Gotteskriegern, die den Islam missbrauchen, ganz zu schweigen. Aufgrund der historischen Betrachtung habe ich aber zum Islam eine andere Einstellung als zu Scientology. Es ist natürlich schwierig und muss differenziert betrachtet werden: auch bei den Zeugen Jehovas und in den verschiedenen christlichen Glaubensrichtungen zerbrechen Menschen an den an sie gerichteten Anforderungen. Im Unterschied hierzu geht es aber bei Scientology darum, die Menschen zu zerbrechen.

Grüße, Thomas

Eine Anmerkung, eine Frage
Hallo,

Dies steht natürlich bis heute einer
kritisch-historischen Exegese des Koran (wie sie z.B. für die
Bibel geleistet wurde) entgegen. Wir haben ja auch die streng
Bibelgläubigen, welche die Bibel auch heute noch wortwörtlich
verstehen. Nur: im Islam ist diese Sicht der Dinge quasi
eingebaut. das macht es für den gläubigen Moslem schwerer als
für Gläubige anderer Religionen, seinen Glauben mit der
modernen Welt in Einklang zu bringen.

Es besteht zum Judentum und Christentum noch ein weiterer ganz wesentlicher Unterschied: Im Islam sind Staat und Religion EINS. Und der Auftrag, den der Koran gibt, ist, den Islam auf der ganzen Welt zu verbreiten, um dieses Ideal herzustellen - auch mit Gewalt, wenn nötig. Dies ist eine explizite Forderung des Koran und, wegen des von dir ja schon angesprochenen Interpretationsverbots, eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle.

Es ist natürlich schwierig und
muss differenziert betrachtet werden: auch bei den Zeugen
Jehovas und in den verschiedenen christlichen
Glaubensrichtungen zerbrechen Menschen an den an sie
gerichteten Anforderungen. Im Unterschied hierzu geht es aber
bei Scientology darum, die Menschen zu zerbrechen.

Nochmal: Das behauptest du. Ich will gar nicht das Gegenteil behaupten, sondern sage nur: So lange keine Gesetze gebrochen werden, so lange geht es mich nichts an, welchen Psycho-Spielchen sich andere Leute aussetzen.

Im übrigen zerbrechen auch in der „ganz normalen“ römisch-katholischen Kirche viele Leute an gewissen Geboten, z.B. dem Verbot der Homosexualität. Man könnte also mit Fug und Recht behaupten, dass eines der Hauptziele der RKK Menschen (in diesem Fall spezielle Menschen, nämlich Homosexuelle) zu brechen.

Gruß

Anwar

Hallo Anwar,

Nochmal: Das behauptest du. Ich will gar nicht das Gegenteil
behaupten, sondern sage nur: So lange keine Gesetze gebrochen
werden, so lange geht es mich nichts an, welchen
Psycho-Spielchen sich andere Leute aussetzen.

Im übrigen zerbrechen auch in der „ganz normalen“
römisch-katholischen Kirche viele Leute an gewissen Geboten,
z.B. dem Verbot der Homosexualität. Man könnte also mit Fug
und Recht behaupten, dass eines der Hauptziele der RKK
Menschen (in diesem Fall spezielle Menschen, nämlich
Homosexuelle) zu brechen.

vorweg: ich liebe ja Beiträge, die mit „Nochmal“ beginnen. Dass ich anderer Meinung bin als Du heißt nicht notgedrungen, dass ich Deine Argumentation nicht verstehe. Und mich zu zitieren und dabei den entscheidenden Halbsatz wegzulassen, ist auch nicht zielführend.

Also: In einem meiner statements habe ich explizit gesagt, dass das meine Meinung über Schientology ist (aber nicht nur meine). Und meine Meinung ist, dass es Geschäftszweck von Scientology ist, den Willen von Menschen zu brechen, um sie dann wie eine Zitrone auszuquetschen. Und ich glaube nicht, dass das das Geschäftsmodell war, das Jesus im Hinterkopf vorschwebte, als er seine Botschaft verbreitet hat. Was die Kirche daraus gemacht hat, ist wieder etwas anderes, aber das spare ich mir jetzt und hier und verweise nur auf Deschners Kriminalgeschichte des Christentums.

Dass ein Stamm, der auf der Suche nach einem Platz zum Leben durch den vorderen Orient zieht, von Feinden umzingelt, die Homosexualität verbietet, mag vielleicht damals irgendeine Form von Sinn gehabt haben (sei es, damit die Homosexuellen nicht mit dem Feind fraternisieren, sei es, dass sie fleißig neue Krieger produzieren sollten). Ein Verbot, Schweinefleisch zu essen macht auch Sinn, wenn es keine Fleischbeschau gibt und die Befallsrate hoch ist (das war, glaube ich, damals der Hintergrund). Heute nicht mehr. Heute kann sich ein Homosexueller aber auch in der Regel der Kirche entziehen, ohne auf dem Scheiterhaufen zu landen. Wenn ein Homosexueller aber von seinem Popen so indoktriniert wird, dass er einem Exorzismus zustimmt, um den „bösen Geist der Homosexualität“ auszutreiben, dann verwischt, da gebe ich Dir recht, der Unterschied zu Scientology. Aber wenn du glaubst, bei Scientology seien nur Bekloppte, die sich selbst freiwillig irgendwelchen Psychospielchen aussetzen, dann unterschätzt Du die meiner Meinung nach massiv.

Grüße, Thomas

was keineswegs beinhaltet, daß das eine homogene
Gruppe ist.

Eben.
Und so kann man hilfsweise auch schreiben, dass es „den Islam“ oder „das Christentum“ so nicht gibt.
Und das tat ich.

Berro

Hi,

was keineswegs beinhaltet, daß das eine homogene
Gruppe ist.

Eben.
Und so kann man hilfsweise auch schreiben, dass es „den Islam“
oder „das Christentum“ so nicht gibt.

Nein, kann man nicht. :smile: Aber ich seh’s schon, Du bestehst auf den Unfug. Diskussion zwecklos, ich bin 'raus.

Gruß Rainer

Und so kann man hilfsweise auch schreiben, dass es „den Islam“
oder „das Christentum“ so nicht gibt.

Nein, kann man nicht. :smile: Aber ich seh’s schon, Du bestehst
auf den Unfug. Diskussion zwecklos, ich bin 'raus.

Ich sehe da keinen Unfug.
Der TO schrieb in seinem ersten Beitrag, er fühle sich „vom Islam bedroht“.
Meint er damit den Inhalt des Korans, eher die Schiiten oder doch lieber die Sunniten?
Meint er den anatolischen Bauern oder den Hochschulprofessor, die, obwohl beide Moslems sind, ihre Religion möglicherweise völlig unterschiedlich leben?
Wie kann man sich bei so viel Heterogenität von „dem Islam“ bedroht fühlen?

Selbiges gilt natürlich auch für andere Ideologien wie etwa das Christentum.

Berro

Hallo,
dein Argument führte dazu, dass eine Diskussion oder auch nur eine bloße Nennung des Islam unmöglich wird, da es ja den Islam gar nicht gibt. Und das ist Unfug.

Ich hoffe du verstehst das grundsätzliche Problem, dass sich auch in deinen Versuchen einer Konkretisierung letztlich nur verlagert, denn es gibt genauso wenig den Schiiten oder den islamischen Professor. Eigentlich gibt es noch nicht mal mich oder dich, denn gestern waren wir etwas anders als heute und morgen werden wir uns beide schon wieder verändert haben.

Natürlich darf man darauf hinweisen, dass die Bezeichnung Islam eine Abstraktion ist, aber das alleine macht sie nicht per se unbrauchbar.
Wenn du Zweifel daran hast, dass damit zutreffende Eigenschaften zugeordent werden, dann sollte man vielleicht versuchen diese aufzuklären.

Gruß
Werner

Hi!

München hat davor schon eine Nordifizierung und eine
Wessifizierung hinter sich gebracht und diese enorme
Integrationsleistung hat der Stadt richtig gut getan!

Die „Nordi- und Wessifizierungen“ sind/waren wohl weitgehend kontinuierliches Binnenwanderungsgeschehen.
Die Ossifizierung, hauptsächlich zwischen 1995 und 2000, war a) viel punktueller, hatte b) eine völlig andere Altersstruktur, und c) war das Herkunftsgebiet recht homogen (v.a. Sachsen).
Aus all diesen Gründen war sie viel ‚spürbarer‘.

Jetzt aber gut, das ist ja oT.

Grusz
Tyll

Moin!

Die Angst vor dem Fremden und Unbekannten leitet da so manch
einen.

Meine Erfahrung: Ich hatte einen strenggläubigen Muslim als
Kollegen im Zimmer, der hat regelmäßig gebetet, sich bei jedem
Kuchen versichern lassen, dass kein Alkohol drin ist, kein
Schweinefleisch etc… Nicht so witzig fand ich den Umgang mit
seiner immer voll verschleierten Frau, es war schwer, da
Kontakt zu knüpfen. Aber ok, ob sie glücklich ist oder nicht,
kann ich mir nicht anmaßen zu beurteilen.

Das geht Dich eigentlich auch nichts an, solange es Deine eigene Freiheit nicht berührt.

Nun ist ein Nachfolger eingetroffen, der nun gar nicht so
strenggläubig ist und das alles lockerer sieht. Seine Frau ist
von einem Schleier weit entfernt :smile:

Mit ist dadurch ganz praktisch bewusst geworden, wie breit die
Bandbreite auch dieser Glaubensrichtung ist.
Ist sie ja im Christentum auch: Manch einer ist nur auf dem
Papier katholisch, andere richten ihr ganzes Leben auf ihren
Glauben aus.

Letztendlich unterscheiden sich die radikalen Christen von den radikalen Muslimen v.a. durch ihren höheren Bildungsgrad. Was dies über die Maßstäbe, nach welchen wir „Bildung“ bewerten, aussagt, ist eine interessante Anregung zum Nachdenken…

Als gänzlich unreligiöser Mensch ist mir der eine Glaube
(fast, kulturell bedingt) genauso fremd wie der andere.
Ich fände das Verteilen von Bibeln genauso suspekt wie das
Verteilen von Koranexemplaren.

Ich sehe das ähnlich, wobei ich anerkenne, dass unsere Kultur, unsere Regeln für das Zusammenleben, unser Rechtssystem, auf dem christlichen Glauben basiert.

Ob man sich in Zeiten von Hubble, Genforschung und Radiokarbonmethode allerdings noch dem Glauben hingeben sollte, ein (gütiger oder zorniger, wie auch immer) Gott würde alles lenken und hätte in 7 Tagen die Welt erschaffen, beantworte ich für mich sehr eindeutig mit „nein“.

Während sich, laut Zeitungsberichten, etwa ein Drittel der
Deutschen durch den radikalen Islam bedroht sieht, siehe hier:

Für den radikalen Islam (gibt es da eine genauere
Beschreibung, was als radikal bezeichnet wird?) gilt das für
mich auch. Übrigens auch für radikale Christen.

Der Anteil der radikalen im Islam ist wohl höher als derjenige der radikalen Christen im Christentum.
Für gefährlich halte ich ebenfalls beide.
Das Sendungsbewusstesein von freikirchlern z.B. ist häufig befremdlich.

Ich werde immer dann vorsichtig, wenn jemand versucht, mir seine Denkweise mit einem (meist auch noch sehr unlogisch hergeleiteten) Absolutheitsanspruch aufs Auge zu drücken.
Kommen dann noch Begriffe wie „Gott“, „Vorsehung“, „Strafe“ u.ä. vor, ist das Gespräch für mich direkt beendet.

Mir ist nur nicht klar, warum es bei der Scientology-Church -
schließlich auch „nur eine Minderheit“ von
Null-komma-Irgendwas Prozent - es einen Konsens darüber gibt,
dass sie eine Bedrohung darstellt, beim Islam das aber anders
sein soll.

Vielleicht weil es eben so eine Bandbreite im Islam gibt. Bei
Scientology sind wohl alle mehr „auf Linie“.

Das Problem ist, dass „der Islam“ eben deshalb und auch aufgrund der sehr viel höheren Zahl seiner Mitglieder nicht so schön greifbar ist, wie eine vergleichsweise kleine Sekte.

Hinzu kommen v.a. in Deutschland alle möglichen politisch und historisch motivierten Fallstricke für eine klar gegen religiösen Radikalismus gerichtete Innenpolitik.
Jede Randgruppe würde sofort die Nazikeule auspacken, wenn man sie etwas härter an die Kandarre nimmt.

Schließlich wollen z.B. in Großbritannien laut Umfragen 40%
der dort lebenden Muslime die Scharia:

Nunja, frage mal Christen nach der Todesstrafe (für
Kinderschänder nach einem aktuellen Fall z.B.). So weit sind
wir davon auch nicht entfernt.

Ich sehe noch einen gewissen Unterschied zwischen dem Abschneiden des Penis eines Ehebrechers und der Todesstrafe für Kinderschänder…

Abgesehen davon ist der Islam eine aggressiv missionierende
Religion, und die sogenannten „Jugendsekten“, wie etwa „Kinder
Gottes“ oder „Vereinigungskirche“ (=„Mun-Sekte“), werden ja
auch nicht als „harmlos“ eingestuft.

Die Geschichte schildert das Christentum ja auch nicht als
„sanft überzeugend“, was die Missionierung angeht.

Dieses Argument kommt auch in den meisten Fällen. Spätestens dann, wenn ein Gutmensch seine unhaltbare Multi-Kulti-Gesinnung versucht, zu verteidigen.
Dass die christlichen kreuzzüge seit Jahrhunderten vorbei sind, während der Islam sich heute ausbreitet und sich in bestimmten Gegenden Europas stark radikalisiert, wird dabei geflissentlich vergessen. Der nette Dönermann ist doch kein Attentäter.

Und das ist er meistens natürlich nicht. Aber hier zu differenzieren und den Radikalen den Kampf anzusagen mit allen zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln, während die „friedlichen Muslime“ einfach in Ruhe gelassen werden, fällt dem Deutschen schwer. Er braucht ein leicht verständliches Schubladen-Bild.

Vielleicht
hinkt der Islam da einfach einen Schritt hinterher, vielleicht
weil er vor allem in weniger entwickelten Ländern verbreitet
ist. Nur so eine Idee, passt nicht mit radikalen Islamisten in
den Industrieländern zusammen (obwohl ich denke, dass da ein
anderer Mechanismus am Werk ist).

Das Problem hatte das Volk der christlich missionierten länder mit dem Christentum auch. Dumme Bauern, ungebildete Städter, Predigten in Latein. Ein riesen Pomp, der der Einschüchterung und Abgrenzung diente.
Das alles prägt vor allem die katholische Richtung im Christentum sowie auch den rückwärtsgerichteten Islam auch nach 1000 Jahren noch.

Daher ist Bildung so wichtig und die Muslims, die wir nicht mehr los werden können, müssen wir gut ausbilden, um eine weitere Radikalisierung zu verhindern. Für alle Religionen gilt, dass nur eine vernünftige Bildung deren Mißbrauch verhindern kann.

Ich versuche immer den Menschen zu sehen, der hinter z.B.
einer Religion steckt. Für mich zählt, was der Mensch sagt,
wie er handelt. Ich habe im Beruf mit einigen Menschen aus
exotischen Ländern zu tun und ich merke, wie ich mehr und mehr
Übung darin bekomme, mich nicht von exotischer Aufmachung
„blenden“ zu lassen. Und daraus resultiert auch mein Wunsch:
Dass möglichst viele Menschen solche persönlichen Erfahrungen
machen dürfen. Durch Reisen, Kollegen, Praktikas,
Auslandsaufenthalte. Das wäre für alle Seiten bereichernd.

Nur ein winziger Bruchteil der Touristen reist so, dass er sich eine Chance gibt, Land und Leute kennen zu lernen. Das könnte ja auch ziemlich unbequem sein, wenn man feststellt, dass man in Pakistan hauptsächlich rückwärtsgerichtete Radikalmoslemspinner oder auf Jamaika lauter kriminelle Rastas trifft, anstatt die fröhliche, bunte Multi-Kulti-Welt, aus dem Studiosus-Katralog…

Was ich damit sagen möchte: man wird sein Heil nicht im ausland, bei fremden Kulturen oder Religionen finden, wenn man nicht weiß, wo man herkommt und sich damit eingehend auseinander gesetzt hat.
Die peinlichen deutschen Geschäftsleute, denen in Süd-Korea von „Eingeborenen“ erst mal die deutsche Kultur erklärt wird, sind mir noch lebhaft (und leider zahlreich) in Erinnerung. Genauso wie die Prolos in verschiedenen sonnigen Regionen, die nicht auf dem Globus zeigen könnten, wo sie gerade sind (vermutlich auch zu Hause in Deutschland nicht).

Fazit: es hängt immer nur an der Bildung.

Gruß,
M.