Hallo,
Dass ich rechne spiegelt dabei kein Problembewusstsein wieder,
sondern ein Bewusstsein darüber, dass es das Problem der
„Übernahme durch Vermehrung“ auf sehr weit absehbare Zeit
nicht gibt.
für eine „Übernahme“ (ist eh der falsche Ausdruck) braucht man aber nicht die Mehrheit in der wahlberechtigten Gesellschaft, sondern einen weitaus geringeren Anteil. Es ist zudem nicht zu erwarten, daß das Allgäu oder das Münsterland zukünftig flächendeckend dem Ruf des Muezzin folgt. Es gibt aber durchaus schon Gegenden, die schlichtweg fest in ausländischer Hand sind und in denen man mit Arabisch, Farsi oder Türkisch deutlich weiter kommt als mit Deutsch. Es ist der mangelnde Organisationsgrad, das Desinteresse an politischer (Mit)Gestaltung und die fehlende politische Heimat, die in etlichen deutschen Großstädten bisher eine deutliche Verschiebung der Mehrheiten in Städträten und Bezirksvertretungen verhindert hat.
Es ist blauäugig, davon auszugehen, daß die Entwicklung der letzten Jahrzehnte, die uns zu diesem Punkt gebrach hat, genau jetzt ein Ende findet. Es ist daher durchaus lohnenswert sich mit der Frage zu beschäftigen, wie sich die Bevölkerungsstruktur in Zukunft entwickeln wird. Von einer „Übernahme“ zu schwadronieren, ist sicherlich wenig hilfreich. Dennoch bleibt die Frage, wie man sich als Gesellschaft, als Staat, in den Städten und in den Regionen auf die Zunahme des Anteils der Menschen einstellen will, die der deutschen Sprache nicht Herr sind, die sich nur eingeschränkt (d.h. wenn es ihnen in den Kram paßt) für westlich-christliche Werte interessieren, die mit unserem Begriff der laizistischen, pluralistischen, auf Gleichheit von Mann und Frau, Religionsfreiheit usw. basierenden Gesellschaft nicht wirklich etwas anfangen können.
Solchen Überlegungen wird dann mit der Nazi-, Antisemitismus-, Diskriminierungs-, Engstirnigkeits-, Panikmache- oder einer anderen Keule ziemlich schnell der Gar aus gemacht.
Da fällt mir ein Zitat ein, das ich früher auch in meiner Visitenkarte stehen hatte:
Ich wünschte mir, ich würde nicht so viele Menschen kennen, die nicht
begreifen wollen, wie wichtig es ist, an der Zukunft interessiert zu sein.
Schließlich werden wir dort doch den Rest unseres Lebens verbringen. (John Brunner)
Gruß
C.