Schön formuliert von Schröder, aber eigentlich eine Binsenweisheit. Man fragt sich halt, warum eine Kanzlerkandidatin einen CV ins Netz stellt, mit dem sie bei einer Bewerbung als Trainee bei einer Consulting-Firma oder als Assistentin bei der EU-Kommissionspräsidentin gute Chancen hätte, nicht schon beim Vorsortieren durch die HR-Praktikantin aussortiert zu werden, der aber beim Durchschnittsbürger und erst recht bei Leuten, die sich nicht mehr bewerben müssen sondern von Headhuntern angerufen werden, nur ein müdes Lächeln hervorruft. Da stellt sich auch die Frage, ob sie sich bei der Auswahl ihres eigenen Personals auch von solchen aufgeblasenen Angaben im CV blenden lässt.
Man würde das ja eher bei aufstrebenden Jung-Konservativen und -Liberalen erwarten. Die Klientel der Grünen setzt sich aber überwiegend aus Leuten zusammen, denen Protzen im Lebenslauf und Bücher aus Versatzstücken zusammensetzen zuwider ist. Und auch hier ist nicht die Frage, ob sie das darf oder nicht, sondern, ob und warum ihr das nicht bewusst ist.