Ist der Baerbock-Hype nun vorbei?

Es ist völlig egal, ob du die Verteidigung gut findest oder nicht. Fakt ist, dass das, was du geschrieben hast, einfach nicht den Tatsachen entspricht. Wäre es ein Versehen gewesen, hättest du spätestens jetzt die Gelegenheit gehabt, das klar zu stellen. So aber bleibt wohl nur die Erkenntnis, dass du hier absichtlich gelogen hast.

Ich lese gerade einen Kommentar der SZ, der mich auf eine Idee bringt, warum es die Kampagne rund um Frau Baerbock (zuerst Hype, dann Diskreditierung) gehen könnte: Ablenkung von der Einfallslosigkeit des Wunschkandidaten der Medienhausbesitzenden und dessen dünnes Wahlprogramm. Quelle: SZ „Der Herr Laschet von der FDP“ (Titel der Seite: Das kalte Herz von Armin Laschet und der CDU)

Lustig, Google hat mir den Artikel vor 10 Minuten vorgeschlagen und ich habe ihn auch gerade gelesen. Das deckt sich ja auch mit dem, was ich hier geschrieben habe:

Man sollte meinen, dass dem einen oder anderen Wähler sein Geldbörserl auch ein wenig lieb ist.

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Die WELT stellt bei dieser Berechnung des ZEW andere Akzente in den Mittelpunkt.

Dagegen propagieren Grüne, SPD und Linke eine noch größere Umverteilung, die für Geringverdiener und mittlere Gehaltsgruppen über Entlastungen plus höherer Sozialtransfers mehr Geld im Portemonnaie bedeuten würde.

aber

Der entscheidende Unterschied zwischen beiden Lagern liegt aber in der Gesamtbelastung: Während Union und FDP die Bevölkerung entlasten will, streben die linken Parteien danach, dem Staat noch mehr Einnahmen zu verschaffen

Die WELT schwindelt.
Es wird nicht ‚die Bevölkerung entlastet‘, es werden die oberen Einkommensgruppen entlastet.

Allerdings besteht in einer Situation, in der auf einen Nettosteuerzahler sieben Empfänger kommen, und in der Deutschland mit die höchste Steuerbelastung weltweit aufweist, mE wenig Spielraum, gleichzeitig die Steuerlast zu verringern und dabei die unteren Einkommensgruppen zu stärken.

Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article232404399/Steuern-in-Wahlprogrammen-Staat-schroepft-die-Buerger-ohnehin-im-Uebermass.html

Nein, tut sie nicht. Sowohl bei der Union als auch bei der FDP werden alle Einkommensgruppen entlastet:


Allerdings halt die obersten deutlich mehr als der Rest.

Ebenso werde bei den Plänen der beiden logischerweise die größten Löcher in das Budget gerissen:

Was man in anderen Worten sehr wohl als ‚Entlastung der Bevölkerung‘ bezeichnen kann.

Du hast recht.

Nur bei „ohne Verhaltensanpassungen“, doch die sind -neben Klientelpolitik- ja gerade der Sinn der Steuersenkungen von FDP und CDU.

Weil es dazu gut passt:
Laschet wurde in einem Interview gefragt, ob die Hochwasserkatastrophe bei seinem Standpunkt zur Klimapolitik zu neuen Einsichten geführt habe. Seine Antwort: "Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik.
Auf dieser Karte sieht man, wo es in Deutschland mindestens ein Mal im Jahr zu einem Starkregen gekommen ist:

Die Ursache ist ziemlich klar:

Und ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Die DWD-Experten sind sich sicher, dass das Phänomen Starkregen durch den Klimawandel und die einhergehende Erderwärmung in den kommenden Jahrzehnten um bis zu 50 Prozent zunehmen wird. Der Grund: Wärmere Luft kann mehr Wasser speichern, das könnte künftig zu häufigeren und längeren Regenfällen führen.

Und nein, Laschet hat weder die kanadischen Hitzetoten noch die Hochwassertoten in Westeuropa zu verantworten. Er zeigt aber recht deutlich, dass er nicht willens ist, politische Verantwortung zu übernehmen und stattdessen lieber den Staatshaushalt mit milliardenschweren Wahlzuckerln belasten möchte.

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Laschet wurde in einem Interview gefragt, ob die Hochwasserkatastrophe bei seinem Standpunkt zur Klimapolitik zu neuen Einsichten geführt habe. Seine Antwort: "Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik.

Und damit hat er recht. In diese Falle ist er nicht getappt.
Wenn er diese Frage bejaht hätte, wäre nämlich die nächste gewesen, ob er die bisherigen extremen Wetterlagen weltweit nicht mitbekommen hat und warum es erst dieses tragischen Ereignisses bedurft hat, zu neuen Einsichten zu gelangen.

Und nein, Laschet hat weder die kanadischen Hitzetoten noch die Hochwassertoten in Westeuropa zu verantworten. Er zeigt aber recht deutlich, dass er nicht willens ist, politische Verantwortung zu übernehmen

Für was sollte er dann die politische Verantwortung übernehmen - für das Wetter in NRW? Sollte er deshalb von seinem Amt als MP und als Kanzlerkandidat zurücktreten ? Und müsste dann nicht auch Frau MP Dreyer von ihrem Amt zurück treten? Oder sollte „Verantwortung übernehmen“ nur eine Worthülse sein, ohne jegliche Konsequenz, wie z.B. bei Herrn Löw ?

und stattdessen lieber den Staatshaushalt mit milliardenschweren Wahlzuckerln belasten möchte.

Was meinst du damit? Herr Laschet hat doch erst kürzlich Steuersenkungen mangels Geld eine Absage erteilt .

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Achja, diese fiktiven Erklärungsversuche sind immer die besten :smile:

Stimmt, das hat er.

Tatsächlich werden im gemeinsamen Wahlprogramm von CDU und CSU an mehreren Stellen Steuersenkungen angekündigt. Unter anderem ist dort zu lesen: „Wir werden den Solidaritätszuschlag für alle schrittweise abschaffen und gleichzeitig kleine und mittlere Einkommen bei der Einkommensteuer entlasten.“ An anderer Stelle heißt es: „Weltspitze bei der Steuerbelastung und Weltspitze bei der Wettbewerbsfähigkeit – das passt auf Dauer nicht zusammen.“ Söder hält diese und andere Passagen zur Steuerpolitik für „mit den stärksten Teil“ des Wahlprogramms.

Also entweder lügt Laschet, um Wählerstimmen zu bekommen oder er kennt sein eigenes Wahlprogramm nicht. Ich persönlich finde ja beides eher peinlich für einen Kanzlerkandidaten. Aber mit Peinlichkeiten kennt er sich ja aus:
https://pbs.twimg.com/media/E6e-He1WQAEB7nR?format=jpg&name=large

Allerdings hätte es die Staatskanzlei gerne gesehen, dass der Ministerpräsident vom Haagener Krisenstab im Rathaus empfangen wird, statt in einer schnöden Feuerwache. Doch die Stadt machte schnell deutlich, dass man diesen Aufwand, extra für TV-Bilder das Lagezentrum zu verlegen, nicht betreiben wolle
[…]
Dennoch musste in der Feuerwache Ost, wo seit Mittwochnacht die Einsätze aller Unwetter-Helfer koordiniert werden, eine Fahrzeughalle extra leer geräumt werden
[…]
Allgemeiner Tenor unter den Einsatzkräften: Wenn Laschet wieder weg ist, können wir wieder arbeiten.

Schöner Kontrast dazu:

Nach dem Abbruch ihres Urlaubs wegen der schweren Unwetter ist Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock nach Rheinland-Pfalz gereist. Dort will sich Baerbock nach Angaben einer Sprecherin vor Ort über die Lage der Menschen im Krisengebiet informieren. Sie verzichte bewusst auf öffentliche Auftritte. Aus Parteikreisen hieß es, die Lage im Katastrophengebiet sei zu ernst, um sie für Wahlkampfauftritte zu nutzen.

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Hallo,
ja, kommt sicher gut an, aber wenn ich ihr Wahlkampfmanager gewesen wäre, hätte ich ihr genau das in dieser Situation vorgeschlagen, eben weil es gut ankommt und eben weil der Konkurrent das ziemlich verk… hat.
Gruss
Czauderna

Du meinst, du hättest ihr auch vorgeschlagen, keine PR Termine zu machen?

Hallo,
ja, genau das hätte ich, und zwar ganz bewusst, denn oftmals ist weniger mehr
Gruss
Czauderna

Ich hoffe ja sehr, dass irgendjemand im Wahlkampfteam diese Entscheidung bewusst getroffen hat. Eventuell hält dann doch ein wenig Professionalismus Einzug bei den Grünen :stuck_out_tongue_winking_eye:

Ich bin schon sehr auf die Umfragen gespannt…

Achja, diese fiktiven Erklärungsversuche sind immer die besten

Die Frage wäre doch dann naheliegend gewesen, jedenfalls für mich.
Dir wäre sie offensichtlich nicht in den Sinn gekommen.
Ich vermute aber, dass du einer der Ersten wärst, der auch irgendeine andere Antwort von Laschet kritisiert hätte.
Ich war jedenfalls positiv überrascht, dass er in dieser Situation so besonnen geantwortet hat. :+1:

Also entweder lügt Laschet, um Wählerstimmen zu bekommen oder er kennt sein eigenes Wahlprogramm nicht.

Vielleicht ist es aber weder eine Lüge noch Ahnungslosigkeit, sondern nur seine ehrliche persönliche Meinung, mit der er sich aber vielleicht nicht durchsetzen kann. Und er wollte mit seiner Aussage sicher nicht Steuersenkungen für alle Zeiten ausschließen.
Wenn Laschet Kanzler werden möchte, zählt ja nicht nur seine persönliche Meinung, sondern er müsste auch auf „politische Freunde“ und Koalitionspartner Rücksicht nehmen.

Allgemeiner Tenor unter den Einsatzkräften: Wenn Laschet wieder weg ist, können wir wieder arbeiten.
… Baerbock … . Sie verzichte bewusst auf öffentliche Auftritte. Aus Parteikreisen hieß es, die Lage im Katastrophengebiet sei zu ernst, um sie für Wahlkampfauftritte zu nutzen.

Es ist doch ein großer Unterschied, ob jemand MP eines von der Katastrophe betroffenen Bundeslandes, also „Landesvater“ oder „Landesmutter“, wie Laschet oder Dreyer ist oder „nur“ Parteivorsitzende und Kanzlerkandidatin.
Glaubst du denn, diesen Kontrast gäbe es auch, wenn Baerbock MP eines der betroffenen Länder wäre und dass solche öffentlichen Auftritte den MP mehr Wählerstimmen kosten, als bringen?
Was nützt dem Politiker das schönste Programm, wenn er nicht gewählt bzw. wiedergewählt wird?

Nö, ich halte es auch für eine ziemlich doofe Frage und angesichts der Umstände auch einfach nur unangebracht.

Was bitte ist seine ‚ehrliche persönliche Meinung‘ wert, wenn er sie nicht durchsetzen kann? Und wie furchtbar unprofessionell kann man sein, zuerst beim Wahlprogramm zu scheitern und das dann noch öffentlich zu thematisieren? Worauf soll sich der Wähler bei der Union denn bitte noch verlassen können??

Was denken sich wohl die betroffenen, wenn ihr Landesvater für einen Fototermin die Rettungsarbeiten stört? Hagen ist ja kein Einzelfall:

Die Stadtverwaltung von Altena zeichnet ein etwas anderes Bild, berichtet t-online.de am Donnerstag (15. Juli): „Herr Laschet war definitiv nicht vor Ort“, sagte Stadtkämmerer Stefan Kemper dem Portal.
[…]
Dennoch hinterlässt der überraschende Abstecher einen faden Beigeschmack. Denn Armin Laschet hatte sich laut dem Bericht mit Landrat Marco Voge (CDU) getroffen und wohl an eine „Gefahrenrandlage“ heranfahren lassen. Dort gab er der Bild ein öffentlichkeitswirksames Exklusiv-Interview.

Im ebenfalls schwer vom Hochwasser getroffenen Hagen habe der Krisenstab da bereits seit über einer Stunde auf den Kanzlerkandidaten der CDU gewartet. Dort sagte er später: Die Lage sei zu ernst, um damit „Bilder zu erzeugen“.

Diese Hinterfotzigkeit muss man erst mal haben. In Altena weiß kein Mensch, dass er kommt, aber er nutzt den zerstörten Ort als Kulisse für ein Bild Interview! In Hagen lässt er alle auf ihn warten, stört die Rettungsarbeiten und hat dann die Chuzpe sich moralisch über genau das zu empören, was er selber gemacht hat.

Und auch das ist Laschet:

Vorne steht Steinmeier und spricht über die erlittenen Verluste, hinten steht Laschet und lacht sich krumm. Dieser Mensch hat einfach nicht das Zeug zum Kanzler.

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Ich muss sagen, ich bin auch schon gespannt, wie sich diese Katastrophe bei den nächsten Umfragen zeigen wird… ich glaube schon, dass das bei einigen zu einem Umdenken führen wird… wobei man ja sagen muss, dass die Grünen ja ohnehin schon recht stark im Westen sind…
Aber eines sollte wirklich jedem klar sein: Wenn nicht schleunigst bald was geändert wird, wird das erst der Anfang von einer Reihe solcher Katastrophen sein – da bin ich mir sicher. Da finde ich es auch dann wieder lächerlich, wie die AfD die ganze Situation herunterspielt und immer meint, ein solcher „Einzelereignis“ könne nicht auf den Klimawandel zurückgeführt werden… Was da bitte ein Einzelereignis sein soll, frage ich mich noch immer…

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Frau Weidel war ja auch recht schnell:

Wusste gar nicht, dass sie überhaupt ‚Respekt vor den Betroffenen‘ buchstabieren kann…

PS: Bevor @anon64940291 wieder mit seinen lächerlichen Unterstellungen kommt, möchte ich an dieser Stelle festhalten, dass @ballon meines Wissens kein Zweitaccount von mir ist :stuck_out_tongue_closed_eyes:

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hahaha! Der war gut :smiley:

Hashtag Klimawandel… finde ich ja auch lustig…

Und als ob die Katastrophe extra so geplant gewesen wäre - extra für den Wahlkampf… also manchmal frage ich mich schon, was die sich denken :wink:

Mutig von dir einfach so vorauszusetzen, dass dort überhaupt gedacht wird :+1:

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Red keinen Stuss.