Ist der Baerbock-Hype nun vorbei?

Deshalb hast du dich ja Twitter und dem Volxverpetzer zugewandt, weil die so schön unparteiisch und ausgewogen sind. Merkst du nicht, dass du wie eine Art linker „Reichsbürger“(wenn es das gäbe) klingst, der die böse Printmedienhetze attakiert?

Da hast du recht, analysierst aber arg verzerrt, oder hast du nicht mitbekommen wie peinlich Baerbock zu Beginn ihrer Kandidatur gehypet wurde (daher wohl auch die entsprechende Frage hier)?
Ausgerechnet von den Öffentlich-Rechtlichen, die auch Rechte, Konservative und Liberale zwangsfinanzieren müssen, damit sie Baerbock hypen.
Sternstunde des Gesinnungsjournalismus allerdings auf Pro7, wo die Moderatoren sie wie Fans beklatscht haben.

Jetzt halt eben die (vollkommen richtige) liberal-konservative Reaktion darauf.

Ob jemand bei Twitter, Youtube, in der Süddeutschen Zeitung oder bei wer-weiss-was.de schreibt, ist vollkommen gleichgültig. Die Frage ist, wer da schreibt und welchen Qualitätsansprüchen er genügt. Ob Gerstmann oder Reichelt ihren Unsinn per Twitter verbreiten oder direkt über die Welt, ändert am Inhalt nichts. Im Gegensatz zu Welt und Bild schreiben bei Welt aber auch ein paar Leute, die von dem, was sie schreiben, Ahnung haben. Mediziner und Forscher beispielsweise. Der Vorteil von Twitter ist, daß es keine festen Drucklegungstermine gibt und so Nachrichten viel schneller in Umlauf kommen als über die herkömmlichen Formate.

Und daß Du Volksverpetzer immer noch einen Nachrichtenkanal hältst, kann ich nur bedauern, weil ich Dir oft genug erklärt habe, daß es sich um einen Faktenchecker handelt und ich möchte in dem Kontext noch anmerken, daß ich Dich mehrfach aufgefordert habe, Fehler bei denen zu finden und hier zu präsentieren. Da kam bisher jedoch nichts.

1 Like

Wahrscheinlich muß ich Dir extra ausführlich erklären, was ich meinte. Der Focus kann auf seinen Kommentarseiten schreiben, was er möchte. Dafür sind sie da und jedes Medium kann den Leuten dort Raum geben, bei denen sie das für sinnvoll halten. Das sind dann Kommentare, Gastbeiträge usw.

Im Nachrichtenteil sind Medien nicht zuletzt nach dem Pressekodex der Wahrheit verpflichtet („Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen.“). Meinungen sind daher den Kommentaren vorbehalten und das sollte auch so für den Leser erkennbar sein. Diese Grenze hat der Focus mit dem oben verlinkten Artikel übertreten.

Genauso selbstverständlich ist, daß die Medien nicht Wahlkampf machen. Die Springermedien nutzen ihre Reichweite aber genau dafür: sie berichten - neben den ganzen Lügen - seit Jahrzehnten einseitig im Sinne der Unionsparteien und versuchen auch und insbesondere vor Wahlen die Stimmung in der Bevölkerung in diesem/ihrem Sinne zu beeinflussen. Auch das steht Medien nicht zu. Oder anders formuliert: die Titelseite des Druckerzeugnisses mit der höchsten Auflage in Deutschland ist nicht der Kommentarteil, in dem man der Wahrheit nicht so verpflichtet wäre wie im Nachrichtenteil. Wobei die Bild mit der Wahrheit ja eh nicht viel am Hut hat, aber das ist ja nun auch nichts neues.

Neu ist allerdings, wie wild die rechte Presse nun um sich schlägt, weil ihr auf einmal gewahr wurde, daß es tatsächlich im Bereich des möglichen ist, daß eine junge Frau aus der Partei Die Grünen Kanzlerin wird. Das ist natürlich völlig unvorstellbar. Konservative alte Männer sind die Gruppe, die freundlicherweise den Kanzler zu stellen hat. Deswegen wird derzeit besonders unseriös, tendenziös und auch gerne falsch berichtet.

Das wäre ja alles gleichgültig, wenn sich da nicht eine Entwicklung offenbarte: kaum fünf Jahre nach Trump sind wir inzwischen auf einem ähnlichen Niveau wie die USA angekommen. Das stimmt mich etwas bedenklich.

2 Like

Ich habe wahrgenommen, daß hier jemand schrieb, daß es einen Hype um Baerbock gibt. Ich habe auch wahrgenommen, daß es ein Teil der Medienlandschaft sehr wohlwollend aufgenommen hat, daß es die Grünen leise und ohne Streit geschafft haben, einen Kanzlerkandidaten zu finden, während sich die Union und die SPD bei diesem Vorgang gründlich zerfleischt haben. Und ich habe in dem Teil der Bevölkerung, zu dem ich Kontakt habe, festgestellt, daß durchaus viele sich vorstellen konnten, erstmals die Grünen zu wählen - nicht nur, aber auch wegen der Kandidatin. Und sie die Unionsparteien nach den Vorkommnissen der letzten Monate und Jahre für unwählbar hielten und nun froh waren, daß die Grünen eine wählbare Kandidatin aufgestellt haben, anstatt Habeck.

Anschließend erhob sich rechts der Mitte ein großes Gezeter, das zum Ziel hatte, Frau Baerbock zu diskreditieren. Das habe ich tatsächlich am lautesten wahrgenommen.

1 Like

Nicht ausschließlich dort, auch in Teilen der Linken.
Wagenknecht sowieso, aber mit dem Arroganzvorwurf auch Mohamed Ali - und alternative linke Medien ohnehin, zB die Nachdenkseiten, die von Beginn an kein gutes Haar an Baerbock gelassen haben.
Beispiel:

Hallo,
ich glaube ja, dass es für die vielen „alten, weisen Männer“ schwer zu verdauen ist, dass nun „schon wieder eine Frau“, dazu auch noch von den Grünen unser Land als Kanzlerin regieren will, und da einigen sie sich von rechts wie links und auch von der Mitte schon. Dieses ganze Theater wird doch in der Politik und in den Medien in erster Linie von Männern befeuert, meine ich, der mit dem Lebenslauf seines Kanzlerkandidaten zufrieden ist.
Gruss
Czauderna

2 Like

Hallo,
ich habe im Beitrag weiter oben (134) geschrieben, dass mir Lebensläufe grundsätzlich egal sind und das sogar noch gesteigert. Trotzdem gefällt mit der von Olaf.
Gruss
Czauderna

Es fällt in der Tat schwer, hier kein misogynes Motiv zu vermuten. Genau das Gleiche passiert doch jetzt gerade auch bei Ricarda Lang. Nach ihrem TV Auftritt wird nicht etwa ihre politische Position sondern ihre Figur angegriffen. Wie erbärmlich dieses Verhalten ist, entgeht denjenigen leider in der Regel…

1 Like

Die alten weißen Männer werden euch im kommenden Jahr in Frankreich zeigen, wie misogyn sie sind bzw. welchen Anteil das Geschlecht für ihre Wahlentscheidung spielt, wenn sie Marine Le Pen zu Madame la Présidente wählen werden - wie es nach derzeitiger Umfragelage möglich scheint.

Soll heißen, ich würde auf diesen Faktor Misogynität der alten weißen Männer nicht allzu viel setzen. :relaxed:

Sexismus gegen Politikerinnen ist in Deutschland also nicht möglich, weil in Frankreich nächstes Jahr vielleicht eine Frau zur Präsidentin gewählt wird. Alles klar :smirk:

1 Like

Ich schrieb: „welchen Anteil das Geschlecht für ihre Wahlentscheidung spielt“.
Im Zweifel nämlich ein geringes.

Passiert zB bei Herrn Altmaier natürlich niemals, weil er ein Mann ist. :see_no_evil:

völlig Sinnfreies, das nicht mal ansatzweise mit dem Thema zu tun hat. Wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, auf den möglichen Ausgang einer zukünftigen französischen Präsidentschaftswahl zu verweisen, ist mir völlig schleierhaft. Außer natürlich, man hat einfach keinerlei Argumente…

Was soll man auch argumentativ bringen können gegen so ein pauschales Misogynie-Geraune?
Den Hinweis darauf, dass das (vielleicht für die Art der Schmähungen, vielleicht fürs innerparteiliche Hochkommen, aber) für konkrete Wahlentscheidungen kaum eine Rolle spielt, ist kein so schlechter Hinweis und unser großes Nachbarland im Westen auch kein schlechtes Beispiel dafür.

Alternativ, wenns partout Deutschland sein soll, kannst du dich ja mal ehrlich fragen, ob hypothetischerweise die alten weißen Männer in Massen Habeck gewählt hätten, wenn sich die Konstellation ‚Habeck und Kramp-Karrenbauer‘ ergeben hätte.

Es ging hier aber nie um Wahlentscheidungen. Dein sinnfreies Beispiel mit Frankreich ist einfach nur eine Nebelkerze, die vom eigentlichen Thema ablenken soll. Mag ja sein, dass es für dich in Ordnung ist, wenn Männer Frauen wegen deren Aussehen beleidigen oder lustige Wortspiele mit deren Namen machen. Ich gehöre halt zu den Leuten, die das nicht so sehen.

Na sischer dat, das Getue um Baerbock hat nichts mit einer anstehenden Wahlentscheidung zu tun.

In Frankreich ist die Konstellation Mann/Frau-links/rechts umgekehrt, daher dieses Kontrastbeispiel.

Die eigentliche Nebelkerze, von Grünen wie dieser unerträglichen Göring-Eckart peinlicherweise selbst ins Feld geführt, ist der pauschale Misogynie-Vorwurf.

Gerne nochmals: Dein „Argument“ ist, dass deutsche Männer nicht sexistisch sein können, weil französische Männer nächstes Jahr vielleicht eine Frau wählen werden. Das kann man eigentlich kommentarlos für sich sprechen lassen…

Ich habe ehrlich auch nichts anderes erwartet. Annalena Baerbock ist schlichtweg zu unerfahren im Politbusiness und mir war klar, dass sie bald in ein Fettnäpfchen nach den anderen treten wird. Somit haben sich die Grünen mit ihrer Nominierung sich selbst ins aus geschossen und Laschet und Lindner einen Bärendienst erwiesen

2 Like

Besser verdrehen geht nun nicht mehr.
Allein schon, dass du so eine starre D-FRA-Geschichte daraus machst, ist unsinnig. Als ob sich die demographische Gruppen „alte weiße Männer D“ und „alte weiße Männer FRA“ stärker unterscheiden würden als „Mann NRW“ und „Mann Sachsen-Anhalt“.
Wenns von der Konstellation her möglich gewesen wäre, hätte ich aber auch gern ein deutsches Bundesland als Beispiel genommen.