Ich möchte die
Frage klären, ob Jesus für die Sünden der Menschheit gestorben
ist, wie vielfach in den Kirchen behauptet wird.
Der Römerbrief ist Bestandteil der Lehre der Kirchen - der katholischen, aber noch mehr der protestantischen Kirche.
Und Kapitel 5 enthält den Absatz:
1 Gerecht gemacht aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.
2 Durch ihn haben wir auch den Zugang zu der Gnade erhalten, in der wir stehen, und rühmen uns unserer Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.
3 Mehr noch, wir rühmen uns ebenso unserer Bedrängnis; denn wir wissen: Bedrängnis bewirkt Geduld,
4 Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung.
5 Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
6 Christus ist schon zu der Zeit, da wir noch schwach und gottlos waren, für uns gestorben.
7 Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben; vielleicht wird er jedoch für einen guten Menschen sein Leben wagen.
8 Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
9 Nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht gemacht sind, werden wir durch ihn erst recht vor dem Gericht Gottes gerettet werden.
10 Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, als wir noch (Gottes) Feinde waren, werden wir erst recht, nachdem wir versöhnt sind, gerettet werden durch sein Leben.
11 Mehr noch, wir rühmen uns Gottes durch Jesus Christus, unseren Herrn, durch den wir jetzt schon die Versöhnung empfangen haben.
12 Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten.
13 Sünde war schon vor dem Gesetz in der Welt, aber Sünde wird nicht angerechnet, wo es kein Gesetz gibt;
14 dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht wie Adam durch Übertreten eines Gebots gesündigt hatten; Adam aber ist die Gestalt, die auf den Kommenden hinweist.
15 Doch anders als mit der Übertretung verhält es sich mit der Gnade; sind durch die Übertretung des einen die vielen dem Tod anheim gefallen, so ist erst recht die Gnade Gottes und die Gabe, die durch die Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus bewirkt worden ist, den vielen reichlich zuteil geworden.
16 Anders als mit dem, was durch den einen Sünder verursacht wurde, verhält es sich mit dieser Gabe: Das Gericht führt wegen der Übertretung des einen zur Verurteilung, die Gnade führt aus vielen Übertretungen zur Gerechtsprechung.
17 Ist durch die Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft gekommen, durch diesen einen, so werden erst recht alle, denen die Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit reichlich zuteil wurde, leben und herrschen durch den einen, Jesus Christus.
18 Wie es also durch die Übertretung eines einzigen für alle Menschen zur Verurteilung kam, so wird es auch durch die gerechte Tat eines einzigen für alle Menschen zur Gerechtsprechung kommen, die Leben gibt.
19 Wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern wurden, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden.
Und ich sehe,
dass das aus den Evangelien nicht hervorgeht. Ich sehe hier
eine große Diskrepanz zwischen Bibel und Kirche.
Das NT enthält eben nicht nur die vier Evangelien. Ich weiß ja nicht welcher Richtung du angehörst, aber die Briefe des Paulus sind ältere Zeugnisse.
Die Erbsünde wurde erst etwa 380 nach Christus definiert.
Aufgrund von verschiedenen Paulusbriefen. Die Evangelien
trugen nichts dazu bei.
Ja - ausgehend von Paulus und dem jüdischen Verständnis von Sünde - hat Augustinus eine Erbsündenlehre formuliert. Augustinus ist auch die Quelle des Protestantismus, schließlich war Luther stark durch Augustinus geprägt.
Sag mir bitte, wenn Jesus Gott war, und als socher allwissend,
warum sagte er niemandem etwas davon? Warum sagt er seinen
Jüngern nicht, dass er leiden und sterben muss wegen der
Erbsünde der Menschen? Warum ließ er alle seine Freunde blöd
sitzen, ließ sich foltern und hinrichten, und seine Getreuen
wissen nicht, was los ist.
Wozu sollte er jemandem was erzählen, was sich sowieso nur durch Gott selbst offenbart? Das ist doch stehende Rede von Jesus - Wer Ohren hat zu hören …
Er hat doch gesagt, dass er leiden und sterben muss - und die Sünde besteht doch darin, nicht zu erkennen, wer er ist.
Sünde ist Verwirrung, Verblendung und „dass sie nicht an mich glauben“ und nicht an den, der mich gesandt hat - wer mich sieht, sieht den Vater - alles im Johannes-Evangelium -
Wenn du die Abschiedsreden des Johannes liest, dann lies er niemanden blöd sitzen, sondern erläuterte es als Notwendigkeit.
Der Zusammenbruch der Erwartungen an einen, wie auch immer vorgestellten Messias und die Enttäuschung dieser Hoffnungen, war notwendig, damit sich eine ganz andere Perspektive auftun konnte. Gemäß dem Spruch - hinterher ist man immer schlauer - ist den Jüngern auch hinterher ein Licht aufgegangen.
Erst irgendwann später müssen religiös-philosophische Denker
erschließen, wozu das gut gewesen wäre.
Das passt alles nicht zusammen. Tut mir leid.
Es erschließt sich nicht dem Denken und dem Denker - sondern nur durch Erfahrung und dem Erfahrenen. So gesehen war auch Augustinus einer, der Gotteserfahrung hatte und daher Erkenntnis im Sinne von Erkennen und Lieben.
Dass das nicht bei dir zusammen passt - das tut mir auch leid. Aber wenn du dich ernsthaft um Erkenntnis bemühst, wird sie dir möglicherweise auch geschenkt.
Do