@ Ralf
Hallo Ralf
Um esoterisches ‚Geheimwissen‘ handelt es sich da
nun wirklich nicht und die Pose des Aufklärers und Enthüllers
hat da schon gewisse Züge unfreiwilliger Komik.
Wen meinst du damit? Jemanden hier im Brett?
Interessiert:
Branden
@ Ralf
Hallo Ralf
Um esoterisches ‚Geheimwissen‘ handelt es sich da
nun wirklich nicht und die Pose des Aufklärers und Enthüllers
hat da schon gewisse Züge unfreiwilliger Komik.
Wen meinst du damit? Jemanden hier im Brett?
Interessiert:
Branden
Weder noch
Hallo Ralf
Deine beiden Fragen kann ich mit einem behedrzten „Nein“ beantworten.
Noch weitere Fragen?
Gruß,
Branden
Hallo Branden,
Deine beiden Fragen kann ich mit einem behedrzten „Nein“
beantworten.
Noch weitere Fragen?
nein - in diesem Fall nur die Bitte, diese beiden Behauptungen von Dir zu belegen:
Danke im Voraus - auch wenn ich sehr bezweifle, dass Dir dies gelingen wird.
Ralf
- dass ‚sacer‘ mit ‚verrucht‘ übersetzt werden kann und
Moin Ralf,
darf ich auch?
Ich habe mal im Stoasser nachgesehen, und da steht unter sacer:
2. einer unterirdischen Gottheit geweiht, verwünscht, verflucht
qui tribunis nocuisset, eius caput Iovi (dem Pluto) sacrum esset;
auri sacra fames bei Vergil
Gruß - Rolf
Danke, Rolf
für Deinen Einwurf. Der Stowasser weist hier genau auf das hin, was ich schon mit meinem Verweis auf den ‚homo sacer‘ ausdrücken wollte. ‚Sacer‘ steht grundsätzlich für ‚geweiht, gewöhnlichem Zugriff entzogen, abgegegrenzt‘ - das „verflucht“ im Stowasser ist mE eine neuzeitlich-christlich geprägte Ausdeutung, wenn die Weihe speziell einer „unterirdischen Gottheit“ gilt. Ich bezweifle, dass ein Lateiner da eine semantische Differenz zum sonstigen Verständnis von ‚sacer‘ gesehen hat. Auch ein (möglicherweise ‚verruchter‘) Geächteter (homo sacer) war einer bestimmten Gottheit geweiht - was eben nicht heisst, dass ‚sacer‘ gleichbedeutend mit ‚geächtet‘ oder ‚verflucht‘ oder gar - wie behauptet - mit dem ähnlich klingenden ‚verrucht‘ ist. Es heisst, dass mit einer solchen Person bestimmte Tabus verbunden sind.
Vermutlich hat Branden seinen Freud nur noch sehr undeutlich im Gedächtnis, sonst hätte er spätestens bei meinem Hinweis auf ‚Tabu‘ geschnallt, dass es bei der von ihm behaupteten Ambivalenz von ‚sacer‘ um etwas völlig Anderes geht:
„Tabu ist ein polynesisches Wort, dessen Übersetzung uns Schwierigkeiten bereitet, weil wir den damit bezeichneten Begriff nicht mehr besitzen. Den alten Römern war er noch geläufig, ihr sacer war dasselbe wie das T. der Polynesier. Auch das άγιoς [hagios] der Griechen, das kodausch [qadosch] der Hebräer muss das nämliche bedeutet haben …“
(Das Tabu und die Ambivalenz der Gefühlsregungen(sic!) - in Totem und Tabu)
Dass sich Brandens ‚to bless‘ / ‚verfluchen‘ durch Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary und Oxford Advanced Learner’s Dictionary genausowenig belegen lässt wie ‚sacer‘ / ‚verrucht‘ durch den Stowasser, sei hier noch ergänzend angemerkt.
Freundliche Grüße,
Ralf
Hölle - ‚sacra!‘ - und das Heilige
Hi Ralf,
ich will ja kein Spielverderber sein, aber:
Zunächst: Nicht im Entferntesten ist „Hölle“ mit „Höhle“ etymologisch verwandt - Madame Hel wird sonstwas für Leute bereithalten, die ihre Helja bzw. ihr Helheim für eine Höhle halten
Nun zu sacer. Tatsächlich birgt dieser Begriff die für alle religiösen Grundstrukturen bezeichnende Ambivalenz der Hierophanien, zugleich fascinosum
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
und tremendum (Erschreckendes) zu sein.
Das ist aber ein Thema für sich. Damit hängt unter anderem zusammen, warum in manchen religionssprachlichen Kontexten „Gottes_verehrung_“ und „Gottes_furcht_“ geradezu synonym sind.
Ähnlich wie das ausgestorbene lat. fanum (in pro-fanum noch erhalten) und das griech. hagios und hagnos, das hebr. qadosch und ebenfalls das dt. bannen (mit fanum etymologisch verwandt) weisen diese Begriffe auf einen Bereich oder Inhalt, der
Damit hängt es zusammen, daß sacer tatsächlich neben „heilig“ auch „verbannt“, „verflucht“, „verwünscht“ bedeutet. sacrare heißt sowohl „heiligen“ als auch „verfluchen“ - das jeweilige Objekt (Ort, Wort, Mensch usw.) erfordert jetzt eine besondere Vorsicht im Umgang, ist unberührbar, verboten usw.
Mit „verrucht“ hat das natürlich nur um viele Ecken etwas zu tun, aber hierin lag Branden jedenfalls nicht ganz falsch.
Übrigens tragen die alternativen Begriffe lat. „sanctus“ und griech. „hieros“ diese Ambivalenz nicht!
Gruß
Metapher
das „verflucht“ im Stowasser ist mE eine neuzeitlich-christlich geprägte Ausdeutung, wenn die Weihe speziell einer „unterirdischen Gottheit“ gilt.
Das ist keineswegs der Fall, wie ich dir soeben im anderen Posting schrieb. Das hat keinen christlichen Ursprung, sondern diese Ambivalenz fascinosum/tremendium gehört zu den fundamentalen und generellen religiösen Strukturen (die in den Religionswissenschaften sogar zu den definierenden Stücken für den Begriff Religion gehören).
Gruß
Metapher
Hallo Ina!
Das frage ich mich auch öfters, wenn ich die rohe Gewalt mancher Mitmenschen in der Zeitung lese oder in den Nachrichten höre. Ich glaube aber, dass es daran liegt, weil Jesus Christus der Sohn Gottes ist und dies von Gott mitbekommen hat.
Ich frage mich öfters, wo
er die unendliche Geduld, unendliche Liebe für alle und alles
aufbrachte.
Man darf die Bibel nicht zu persönlich nehmen. Ich meine, was ich so vom Lesen der Bibel rausgefunden habe, hat Jesus sehr viel Menschen geholfen, setzte aber gleichzeitig Anderen Grenzen um ihnen klarzumachen, dass sie auf dem falschen Weg sind und um sie davor zu bewahren. Ich denke da an die Bibelstelle mit der Ehebrecherin wo Jesus ja auch sagte „Geh und sündige nicht mehr“. Ich bin mir sicher, dass er das mit der Höllenstrafe anders gemeint hat. Da die Bibel ja in tausend verschiedenen Sprachen übersetzt wurde, kann es durchaus möglich sein, dass beim Übersetzen Fehler passiert sind oder Sätze vom hebräischen bzw. armänischen anders übersetzt wurden als sie möglicherweise bedeuteten.
Der biblische Jesus - im wesentlichen wohl ein literarisches
Produkt - hat im NT 33 mal Andersdenkenden mit der ewigen
Höllenstrafe gedroht.
Nein, würde ich so nicht sagen. Möglicherweise war er ja beides. Leider können wir ihn danach nicht fragen.
War mein Bild von Jesus
total daneben?
Gruss
Petra H.
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Metapher,
einmal davon abgesehen, dass ‚neuzeitlich‘ natürlich daneben war; gemeint war spätantik - die Ambivalenz von ‚sacer‘ bestreite ich keineswegs. Lediglich, dass ‚verflucht‘ eine angemessene deutsche Wiedergabe einer der in Frage stehenden Valenzen ist. Du hattest völlig zu Recht auf das deutsche ‚bannen‘ hingewiesen - ‚unter einem Bann stehen‘ gibt die Ambivalenz von ‚sacer‘ mE im Deutschen sehr treffend wieder. ‚Verflucht sein‘ ist IMHO etwas Anderes.
Was den ‚Fluch‘ bzw. ‚verflucht‘ angeht, so scheint mir - will man Anachronismen vermeiden - dieser Begriff im heidnischen Rom lediglich auf Schadenszauber anwendbar. Das wäre wohl ‚execrandus‘ oder ‚defixus‘; durch eine ‚devotio‘ (dies nun wiederum ein sehr schönes Beispiel für Ambivalenz). Im christlichen Kontext käme hier wiederum spätlateinisch ‚maledictus‘ in Frage - wozu das ‚maledicere‘ freilich einen Bedeutungswandel vom ‚schmähen, beschimpfen‘ durchmachen musste. Was mE zeigt, dass das, was christliche Autoren unter ‚verflucht‘ verstanden mit ‚sacer‘ nicht angemessen wiedergegeben werden konnte.
Freundlich Grüße,
Ralf
sacrare = u.a. Fluch aussprechen
Hallo Ralf,
die Zufälligkeit einer Randbemerkung und der nicht übermäßige wirkliche Wissensanspruch der Örtlichkeit motiviert mich jetzt wenig, zu der Frage eine Seminararbeit zu hinterlassen. Ich hab auch irgendwo in diesem Brett einige Ausführungen über „sanctus, sacer, fanum“ bzw „hieros, hagios, hagnos“, finde sie bloß grad nicht.
Aber ich dachte, es doch mit diesem Artikel
/t/jesus-vorbild-oder-kein-vorbild/4597257/77
und den Ausführungen über „fascinosum“
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
hinreichend erklärt zu haben.
Nein, nicht alle lateinischen religionssprachlichen Termini sind christlich verfärbt. Und das „Fluchen“ schon erst recht nicht, weil das gar kein christl. Terminus ist. Soll heißen, es gibt gar keine genuin christl. religiösen Handlungen, auf die das zutrifft. Nur die positive Form ist in den christlichen Sprachschatz übergegangen: Im „konsekrieren“ des Brotes. Bannsprüche allgemeinerer Art, wie in den Konzilien belegt ("… der soll ausgeschlossen sein") gibt es natürlich, aber dafür wird nicht „sacrare“ verwendet.
Und dämonologische Praktiken (wie Exorzismus), die es ja, wie wir wissen, ulkigerweise noch immer gibt, liegen keine genuin christlichen Konnotationen vor, sie sind alle von nichtchristlichen Quellen übernommen - incl. Vokabular.
Und tatsächlich ist „sacrare“ = „heiligen“ mitsamt der Ambivalenzstruktur zu lesen. Es ist auch vorchristlich sowohl positiv gebraucht worden als auch als Aussprechen eines Fluches. Es gibt, wie bereits hier im Thread erwähnt (ein Schlaumeier hielt das für einen Witz), tatsächlich ein Beispiel eines klassischen Fluches nach babylonisch/vorderasiatischem Muster, als Handlung Jesu präsentiert (der Feigenbaum in Mt 21 und Mk 11).
Der hat dann die Form
„Du wirst … immer/nie mehr … sein …“ oder
„Du sollst … immer/nie mehr … sein …“
In diese Daseinsform wird der oder das Betroffene dadurch „gebannt“.
Und diese Handlung wird auch in römischen magischen Praktiken als „sacrare“ bezeichnet. Die reine Sprachform ist übrigens „fari“, zu der ich im oben verlinkten Artikel etwas schrieb. Ich habe jetzt leider nicht die Zeit, nach Beispielen zu suchen.
Grüße
Metapher
Genau! Was kann der arme Feugenbaum dafür, dass grad keine
Tragezeit ist? Und deshalb in verfluchen!? Wie wenig
christlich!
Mein lieber Fritz,
jetzt wollen wir doch mal wieder sachlich werden, gelle?
Du hast uns zum wer-weiß-wievielten Male um die Ohren gehauen, dass Jesus wenn nicht eine fiktive, so doch eine literarisch gefärbte bis verfälschte Gestalt ist. Und nun nimmst Du auf einmal die Verfluchung des Feigenbaums wörtlich und siehst darin ein verbum ipsissimum?
Da verrätst Du um des Effektes willen Deine Erkenntnis und Deine Überzeugung!
Wenn es sich so verhält, wie Du immer behauptest, dann dürfen, nein: müssen wir in der Geschichte vom Feigenbaum ein Stück der Theologie und Konzeption des Markus sehen. Und die geht ungefähr so:
Jesus ist - mehr oder weniger triumphal, aber jedenfalls auf dem Esel, auf dem Sacharja den Messias reiten lässt - in Jerusalem eingezogen. Deutlicher kann er seinen Anspruch als Messias nicht illustrieren. Nach seinem Einzug geht er in den Tempel und besieht sich alles.
Am nächsten Tag, auf dem Wege von Bethanien zum Tempel, kommt er am Feigenbaum vorbei. (Wir befinden uns immer noch in der messianischen Zeit, die mit seinem Einzug in Jerusalem angebrochen ist.) Die Erde bringt die Frucht hervor, bis die Zeit der Ernte gekommen sein wird. Viele Gleichnisse Jesu handeln davon; auch bei den alten Propheten ist die Zeit des Messias eine Zeit der Fülle von Korn und Wein etc.
Aber nun erkennt der Feigenbaum Jesus nicht als Messias an oder meint, die messianische Zeit sei noch nicht gekommen - er verweigert die Frucht (Dabei ist es egal, ob es die Zeit der Feigen ist: Wenn der Messias kommt, ist die Zeit der Frucht und der Fülle!) und Jesus kann die Anerkennung nicht erzwingen.
Nun hat Jesus zwei Möglichkeiten: Er verzichtet auf seinen Anspruch (und verzichtet damit auch auf den Anspruch der Befreiung Israels, wie auch immer die hier gedacht sein mag) oder er erhält den Anspruch aufrecht um den Preis, dass dieser Feigenbaum dann aus dem Wirkungsbereich des Messias ausgeschlossen ist. Jesus entscheidet sich für Israel. Der Feigenbaum verdorrt und wird bis ans Ende der Tage keine Feige mehr hervorbringen.
Das ist der Sinn der Geschichte.
Und Jesus ein „wenig christliches Verhalten“ vorzuwerfen (wo er doch gar kein Christentum und keine Kirche und so wollte!), ist doch ein arg unhistorisches Verständnis!
Gruß - Rolf
Hallo, Mikhael!
Der Scheol ist ein fraglicher Ort, ein „?“, mehr nicht.
Hier stellst du eine Behauptung auf und trittst nicht einen Gegenbeweis an.
Und es könnte doch durchaus sein, daß dieser Ort unser jetziger
Aufenthaltsort ist oder?
Warum wünscht sich dann der todkranke Hiob, im „Scheol“ oder „Hades“ (gleiche Bedeutung) verborgen zu sein, bis der Herr ihn ruft, mithin bis zur Auferstehung verborgen zu sein und seine Ruhe zu haben, weil ihn dieses Leben jammert?
Grüße, Kai-Reginald
Perfekt
Warum wünscht sich dann der todkranke Hiob, im „Scheol“ oder
„Hades“ (gleiche Bedeutung) verborgen zu sein, bis der Herr
ihn ruft, mithin bis zur Auferstehung verborgen zu sein und
seine Ruhe zu haben, weil ihn dieses Leben jammert?Grüße, Kai-Reginald
Sehr sehr gut… Das ist die richtige Frage und in deiner Frage steckt schon die Antwort, darauf, dass es nämlich keine Hölle geben kann, in der man im Feuer für immer gequält wird. Vielen Dank
LG, Meike
Hallo Meike,
Sehr sehr gut… Das ist die richtige Frage und in deiner
Frage steckt schon die Antwort, darauf, dass es nämlich keine
Hölle geben kann, in der man im Feuer für immer gequält wird.
noch nicht!
Aber wenn es in der Bibel steht, wird es auch so werden. Oder?
„Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offb.20,10)
Gruss Harald
"Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in
den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der
falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und
Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit. " (Offb.20,10)Gruss Harald
dann musst du auch mal weiter lesen… Vers 14, 15. Da wird sogar die Bedeutung gezeigt. Hoffe, dass das so in der Übersetzung bei dir steht.
LG, Meike
"Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in
den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der
falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und
Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit. " (Offb.20,10)Gruss Harald
dann musst du auch mal weiter lesen… Vers 14, 15. Da wird
sogar die Bedeutung gezeigt. Hoffe, dass das so in der
Übersetzung bei dir steht.
"14 Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl.
15 Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl. "
Und was ändert das an der Aussage von Vers 10?
Es sagt doch nur, dass der „feurige Pfuhl“ den „ewigen Tod“ bedeutet. Im Gegensatz zum „ewigen Leben“. Das „gequält werden Tag und Nacht“ ist aber immer noch da.
Gruss Harald
Ach, Rolf! So much about nothing! owT
FR
„Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von :Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der
falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und
Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offb.20,10)"14 Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den
feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl.
15 Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem
Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen
Pfuhl. "Und was ändert das an der Aussage von Vers 10?
Es sagt doch nur, dass der „feurige Pfuhl“ den „ewigen Tod“
bedeutet. Im Gegensatz zum „ewigen Leben“. Das
„gequält werden Tag und Nacht“ ist aber
immer noch da.Hallo, Harald!
Erst einmal folgendes: Schön, daß Du so zielgerichtet und aufrichtig fragst. In diesem Forum wird teilweise so gehässig und zynisch argumentiert (ist Zynismus per se ein Argument?), daß es richtig wohl tut, wenn jemand einfach bei dem Hauptgedanken bleibt. Anders ausgedrückt: Ich freue mich über Deinen Beitrag.
Du hst richtig erkannt, daß der „feurige Pfuhl“ ewige Vernichtung bedeutet. Aber kann der Tod selbst sterben? Nein, aber er kann für immer abgeschafft werden, was - eine gewisse sprachliche Freiheit voraussetzend, - dasselbe ist. Also, niemand wird mehr sterben müssen. Kannst Du das soweit anerkennen?
Dann: Was passiert, wenn man etwas ins Feuer wirft? Es wird - nein, nicht gequält - vernichtet. Feuer tötet oder vernichtet. Also, was diesem Feuer anheim fällt, wird ein für allemal abgeschafft.
Das Hauptproblem bei solchen Diskussionen ist ein offensichtliches: Es kommt auf den guten Willen im Zuhörer/Leser an, zu verstehen. Als Veranschaulichung möge hier ein Kabarretist dienen, der manchmal genau das Gegenteil von dem zu meinen scheint, was er gerade sagt. Das tut er aber, um eine verkehrte Denkweise bloßzustellen oder zu widerlegen. Auch in der Kunst ist das Mittel der Sinnverkehrung weit verbreitet, nimm nur „Hier kommt Alex“ von den „Toten Hosen“ (ich mag das Lied trotzdem nicht, das tut hier nichts zur Sache, aber ich mußte es als Vater einfach loswerden!)(Zusatzanmerkung: Wie Du siehst, versuche ich ein gewisses Maß an Humor und Selbstkritik zu erhalten, was in diesem Forum leider zu selten der Fall ist. Den Glauben oder Glaubensmangel anderer mit ätzendem Zynismus zu überschütten hat übrigens nichts mit Humor, sondern mit mangelndem Respekt zu tun. Wenn Du irgend etwas an meiner Art der Argumentation nicht magst, sag es bitte und sei versichert, daß es nicht mit bösem Willen geschah.)
In der Bibel findest Du nun mehrere Beispiele von Satire oder Argumentation durch Überzeichnung: Hiob, der seine falschen Freunde ansprach:„Wahrlich, ihr seid die Menschen, und mit euch wird die Weisheit aussterben“; Jesus, der formulierte "Wer nicht mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, wird nicht gerettet werden (in einem Land, in dem der Verzehr von Blut unter Todesstrafe stand); der Bericht über die Prophetin, von der es heißt, daß sie Tag und Nacht im Tempel war, obwohl sie doch ein normales Leben führte, aber eben wenn irgend möglich im Tempel war.
Frage: Wie lange lebt der Teufel schon? Weiß er, was ihm bevorteht? Na klar, es wird ja oft genug gesagt. Quält ihn der Gedanke, daß seine Todesstrafe unaufschiebbar ist, oder um Deine Frage wiederzugeben, bei Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit?
Das ganze Geheimnis zum Verständnis eines Textes ist, ihn in seiner Gesamtheit zu erfassen und „scheinbare“ (!) Widersprüche aufzuklären. Wenn etwas unverständlich erscheint (nicht ist, sondern scheint), ist es das Beste, zu fragen. Genau das taten Jesu Jünger, als sie etwas nicht verstanden bzw. merkten, daß viele Menschen sich von Jesus abwandten, weil diese nicht verstanden. Was sagt nun Jesus über den Fragesteller? „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da will ich mit ihnen sein.“
Vielleicht fühlst Du Dich ja durch diesen Satz persönlich angesprochen. Ich hoffe, Dir geholfen zu haben, ich habe schon mehrere Beiträge von Dir gelesen und habe Respekt vor Deiner Meinung.
Alles Gute, Kai-Reginald
Hallo Kai!
Du hst richtig erkannt, daß der „feurige Pfuhl“ ewige
Vernichtung bedeutet. Aber kann der Tod selbst sterben? Nein,
aber er kann für immer abgeschafft werden, was - eine gewisse
sprachliche Freiheit voraussetzend, - dasselbe ist. Also,
niemand wird mehr sterben müssen. Kannst Du das soweit
anerkennen?
Soweit - so klar.
Dann: Was passiert, wenn man etwas ins Feuer wirft? Es wird -
nein, nicht gequält - vernichtet. Feuer tötet oder vernichtet.
Also, was diesem Feuer anheim fällt, wird ein für allemal
abgeschafft.
Und wenn alles Brennbare verbraucht ist, erlischt das Feuer.
Aber das Feuer, das an dieser Stelle beschrieben wird, erlischt nicht. Warum?
Das Hauptproblem bei solchen Diskussionen ist ein
offensichtliches: Es kommt auf den guten Willen im
Zuhörer/Leser an, zu verstehen.
Das Problem liegt eher daran, dass man ein und dasselbe Wort unterschiedlich auslegt.
„Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer-und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier ist als auch der falsche Prophet; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offb.20,10)
„Und Nacht wird nicht mehr sein und kein Bedürfnis nach einer Lampe und dem Lichte der Sonne; denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offb.22,5)
Die Ewigkeit bei Gott hat kein Ende.
Warum sollte die Ewigkeit des Feuersees ein Ende haben?
Das ganze Geheimnis zum Verständnis eines Textes ist, ihn in
seiner Gesamtheit zu erfassen und „scheinbare“ (!)
Widersprüche aufzuklären.
Da bin ich immer dafür!
Wenn etwas unverständlich erscheint
(nicht ist, sondern scheint), ist es das Beste, zu fragen.
Mach ich
Ich hoffe, Dir geholfen zu haben,
noch nicht ganz, vielleicht wird es noch.
Gruss Harald
PS.: Hast Du Zeit für ein Wochenende in München?
http://www.wer-weiss-was.de/app/login/login?jump=202…
http://www.wer-weiss-was.de/app/login/login?jump=202…
Nochmals Voltaire
Als Veranschaulichung möge hier ein Kabarretist dienen, der manchmal genau das Gegenteil von dem zu meinen scheint, was er gerade sagt. Das tut er aber, um eine verkehrte Denkweise bloßzustellen oder zu widerlegen.
Grad wie Voltaire!
Gruß Fritz