Antwortversuch (sorry für sehr lang)
Hallo Chrissi,
ich danke Dir für Deine „Einmischung“.
Vielleicht gelingt es uns nun doch endlich diese Geschichte zu deeskalieren.
Am Anfang stand natürlich das Originalposting (muss ich ja hier nun nicht wiederholen, steht ja noch oben).
Im Verlauf der Postings kam es unglücklicherweise zu Missverständnissen (dezenter Hinweis in eigener Sache: mein Antwortposting war das erste und dies erklärt einiges).
Aus Corinnes (Kim) Posting vermochte ich weder die Art noch den Umfang der stattgefundenen Bedrohung zu entnehmen.
Aus Corinnes (Kim) Posting war für mich ersichtlich, dass sie sich, zusammen mit ihrem Freund, einer „unschönen“ Situation ausgesetzt sah, welche sie ferner nachdenklich gestimmt hatte und sie meinte nicht in der Lage gewesen zu sein sich zu verteidigen.
Sie fragte sich, und, durch die Plazierung im Brett „Sport“, die Öffentlichkeit (bei einem offenen Internetforum könnte man versucht sein eine gewisse Öffentlichkeit anzunehmen) ob es Sinn mache mit einer „Verteidigungssportart“ anzufangen.
Meine Antwort kann jede/r Willige direkt nachlesen und ich brauche diese hier nicht nochmal im Ganzen aufzuführen.
Aber was habe ich denn getan?
Ich habe nach der Art der Bedrohung gefragt, denn diese war aus dem Orignalposting nicht ersichtlich – und auch ich kann keine Gedanken lesen und ich vermag auch nichts zwischen den Zeilen herauszulesen was dort nicht steht (deshalb guckt man/frau ja auch schonmal gerne in die Vika des/der Posters(in), aber diese gab, zumindest in Zusammenhang mit diesem Posting, nicht allzu viel her).
Aus persönlicher Erfahrung (ich betrieb vor Jahren ein Unternehmen im Personen- und Objektschutz) weiss ich, dass es in Konfliktsituationen schonmal zu „Fehleinschätzungen“ kommt. Da werden vermeintliche Angreifer zu Monstern und im persönlichen Erfahrungsprofil abgespeicherte Ängste werden in die Situation projiziert.
Aus Polizei- und Gerichtsakten lassen sich bestimmte Informationen („Täter-„ als auch „Opferprofile“) herauslesen. Für bestimmte Delikte (es war hier nur von einer „Bedrohung“ die Rede) gibt es tatsächlich bestimmte Täterprofile aber auch bestimmte Opferprofile.
Die von Corinne (Kim) erwähnten „Frauenverteigungskurse“ sind da tatsächlich der richtige Ansatz – weniger in Absicht einer wirkungsvollen körperlichen Verteidigungsmöglichkeit, sondern mehr in Richtung „Adjustment der Opferpsyche“, also einer beabsichtigten Veränderung des typischen Opferprofils. Kurz: Selbstbewusst auftretende Personen sind weit weniger häufig Ziele für „Bedrohungen“ als, nun sagen wir mal „unsicher“ auftretende Personen. Genau darauf zielen „Frauenverteigungskurse“ ab, auf eine Veränderung (mit einem anderen Wort, einer „Justierung“) der Einstellung des potentiellen Opfers. All dies habe ich versucht, zugegeben, vielleicht nicht ausführlich genug (aber wir sollen uns ja knapp halten), anzusprechen und ich denke das habe ich auch getan.
In Relation dazu die Frage von Corinne (Kim) ob es denn für sie Sinn mache noch eine Verteidigungssportart zu erlernen, in Hinsicht Wiederholungen (OT: „…ich kaum in der Lage bin, mich verteidigen zu können…“) auszuschliessen. Ich denke, meine diesbezügliche Antwort, nämlich, dass es, in diesem Zusammenhang, keinen Sinn mache (und ich denke auch, dass ich die Gründe ebenso dargelegt habe) war, aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, richtig.
Was habe ich schlimmer Finger noch getan? Nun, ich habe ihr, also Corinne (Kim) die elementaren Verhaltensregeln für derartige Konfliktfälle (zur Erinnerung: wir stehen zu diesem Zeitpunkt meines Antwortpostings nach wie vor unter dem Eindruck, dass es sich „nur“ um eine Bedrohung gehandelt hat) dargelegt:
- dieser (Konfliktsituation -> „Bedrohung“) aus dem Wege zu gehen
- wenn es denn schon nicht anders mehr geht (immer noch in der ursprünglichen Annahme, dass es sich um eine banale Konfliktsituation -> Bedrohung handelt) eben zu massiven „Notstandmassnahmen“ zu greifen (und ich denke ich habe auch dies in angemessener Weise geschrieben – schliesslich kann ich der armen Frau in einem offenen Internetforum nicht raten sich eine für einen Eventualfall eine Pistole einzustecken)
Tja, und dann habe ich der armen Frau angeboten, dass sie mich gerne via direkter eMail kontaktieren kann.
Und was dann folgte war nicht abzusehen…
Ich will mich nicht explizit über mehr oder weniger kompetente „Möchtegern-Rambos“ oder grüne Jungen auslassen aber es drängt sich mir schon ein wenig die Frage auf welche Realerfahrungen diese „Experten“ haben. Das Leben wollte es, dass ich, mehr oder sehr viel weniger freiwillig zahlreiche körperliche Auseinandersetzungen durchstehen musste, welche mehr oder weniger deutliche Spuren an meinem Leib und meiner Seele hinterlassen haben aber dies gehört ebenfalls nicht in ein offenes Internetforum und ich habe zudem auch keine sonderlichen Ambitionen meine Lebensgeschichte zu „outen“.
Aber nun will ich gerne versuchen Dir Deine präzisen Fragen zu beantworten:
Aber ich denke, dass eine Bedrohung schon eine sehr ernsthafte Angelegenheit ist – vor allem, wenn sie mit solchen Verletzungen endet. Findest du das etwa nicht?
>Doch gewiss, indes von diesen Verletzungen war zum Zeitpunkt meines umstrittenen Postings keine Rede.
Ich als Frau muss dir sagen, dass ich deine Antwort auch nicht verstehe (Christine ist blond). Und bitte fühle dich nicht gleich wieder angegriffen wie durch meinen Vorredner, weil jemand deine Antwort in Frage stellt. So kann man ja keineswegs miteinander vernünftig reden. Oder?
> Ich habe Dir zuzustimmen
Warum sollte sich jemand, der in eine lebensbedrohliche Lage kommt und aus dieser mit dem Entschluss herausgeht, nie wieder in so eine hilflose Lage zu kommen, sich nicht die Frage stellen dürfen, ob er sich durch eine geeignete Kampfsportart in Zukunft zur Wehr setzen kann.
> Ich vermute jetzt mal, dass dies auch eine Frage ist. Ich bin der Überzeugung, dass, wenn eine Kampfsportart nicht kontinuierlich und exzessiv trainiert wird, für den „Strasseneinsatz“ wenig tauglich ist. Die grundsätzliche Frage ist andererseits natürlich zu bejahen.
Ich vermute, dass eine Frau, die das erlebt hat, sich von dir nicht wirklich erstgenommen fühlt. Schon die Frage: „war es verbale oder eine lebensgefährdende Bedrohung“ tut doch zumindest für eine Antwort auf ihre Frage nichts zur Sache.
>Ja, im Nachhinein stimme ich dem zu.
Die Frage war doch die, ob man auch als Erwachsener noch eine Kampfsportart erlernen kann. Aus welcher Intension sie diese Frage stellt, ist doch sehr persönlich und völlig ihre Sache. Mag ich zumindest meinen
>Ja, dem ist ebenfalls zu zustimmen. Es ist völlig ihre Sache. Aber durch ein Posting in einem offenen Forum wird es auch die Sache der Leser.
Auch wenn du vermutest, hier wolle eine Frau Gewalt lernen, um jedem Mann eine überzuziehen, bist du dir sicher, du könntest sie mit deinem Justierungsversuch bekehren?
>Einspruch. Diese Vermutung hatte ich nicht und ich vermag auch nicht nachzuvollziehen wie andererseits jemand vermuten könnte, dass ich eben genau dieser Vermutung anhing.
Kann es sein, dass du solche Kurse anbietest, grins, dann bitte nicht empört sein, dass dir sogar Frauen sagen, sie halten nicht viel davon? (Scherz)
>Nein, Chrissi, ich biete solche Kurse nicht an und habe es auch nie getan. Ich habe mich für andere Menschen in unmittelbar bedrohlicher Lage wiederholt eingesetzt und die entsprechenden Blessuren davongetragen.
Ein Warum zu dieser deiner Aussage (letzterer Teil)?
>Chrissi, ich verstehe Deine Frage nicht. Ich weiss nicht, was Du meinst.
warum man aus einer Gefahrensituation heraus nicht die Intention Kampfsport auszuüben hegen sollte
>Das verstehe ich als Frage und will antworten: Weil bei den Kampfsportarten (Corinne sprach von „Verteidigungssport“) der sportliche Gedanke im Vordergrund steht. Unglücklciherweise haben diese unglücklichen Strassengeschichten wenig sportliche Aspekte und die Einstellung eines Kampfsportes (da ist es wieder, die „Justierung“) wäre wenig hilfreich. Ich erwähnte, dass meine Kinder TaekWonDo gemacht haben und die Intention diesen Kampfsport auf der Strasse „auszuüben“ ist ein absolutes „no go“, soll heissen, dass selbst jemand mit Dan (das sind diese schwarzen Gürtelränge) im Strassenkampf u.U. sogar eher gehemmt sein könnte seine Fachkenntnisse einem Angreifer „anzutun“.
Welche Überlegung sollte man stattdessen hegen – das wird mir aus deiner Antwort nämlich nicht klar. Und vor allem, wer sagt dir, dass diese Überlegungen, die du damit meinst, nicht bereits „überlegt“ worden sind?
>Das sagt mir niemand – da bin ich genauso allein wie Du auch. Wir können nun mal nicht in die Köpfe anderer sehen.
Es würde mich freuen wenn meine Darlegungen Dir im Verständnis geholfen haben.
Freundliche Grüsse
Anonym