Habe jedes Mal die Diskussion mit meinem Freund. Wenn ich sage „Es ist schon um drei“ sagt er: „Man trifft sich um drei, aber es IST drei“!
Was ist nun richtig? Ich bin mir sicher, dass man sagen kann „Es ist um drei“.
Danke.
Ja, sicher. SAGEN kann man das…
Ich bin mir sicher, daß man sagen kann „Es ist um drei“.
Sagen kann man das zweifelsohne. Nichtsdestoweniger ist es „GROTTENFALSCH“! 
Und kannst du mir das auch erklären???
Was Du meinst, ist eine Zeitangabe. Diese müßte eigentlich lauten: Es sind drei Stunden (= Es sind 3 Uhren, Huren, Horen, Horas etc., was auch immer). Bei bestimmten Mengenangaben hat sich (leider!) eine „Singularisierung“ der Maßeinheit verbreitet, was dazu führt, daß es Verkehrsnachrichten gibt, die ungestraft „Blitzer, Staus und stockenden Verkehr ab drei Kilometer Länge“ (statt „ab drei Kilometern Länge“) ankündigen dürfen.
So auch bei der Uhren- (= Stunden) Angabe, also der „Uhrzeit“. Daher ist es korrekt zu sagen: „Es ist drei Uhr“ oder „Es ist drei“. Die Varianten „es sind drei Uhren“ oder „es sind drei“ als Kurzform sind dermaßen ungebräuchlich, daß viele, die das hörten (Konj. 2), sich wahrscheinlich an die Stirn tippten und „die hat se ja wohl nich mehr alle!“ murmelten.
„Es ist um drei“, wie Du es propagierst, könnte man höchstens DANN sagen, wenn man ausdrücken will, daß entweder ein bestimmtes Ereignis („es“) „um drei“ (Uhr) stattfindet, oder wenn Du die Uhrzeit nur ungefähr angeben willst. Dann ist aber auf jeden Fall die Wendung besser „Es ist GEGEN drei“ oder „es ist UNGEFÄHR“ drei.
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Habe jedes Mal die Diskussion mit meinem Freund. Wenn ich sage
„Es ist schon um drei“ sagt er: „Man trifft sich um drei, aber
es IST drei“!
Was ist nun richtig? Ich bin mir sicher, dass man sagen kann
„Es ist um drei“.
Das Thema wurde hier schon mehrfach durchgekaut:
/t/es-ist-noch-lange-nicht-um-3-richtig/5420480
/t/wo-heisst-s-es-ist-um-3/5425592
/t/wie-spaet-ist-es/5705134
/t/es-ist-um-zehn/6037829
Gruß
Kreszenz
Nichtsdestoweniger ist es „GROTTENFALSCH“
sagst Du kraft deiner Wassersuppe.
Es ist durchaus gebräuchlich. Vielleicht nicht gerade in Deiner Gegend. Aber ansonsten heißt es: viertel - halb - dreiviertel - um drei.
Womit wir wieder bei dem blöden „Viertel vor“/„Viertel nach“ wären, das wir hier schon zum Erbrechen durchgekaut haben.
Nimms einfach wie ein Mann hin.
Blah
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Wenn hier jemand nach korrektem Deutsch fragt, dürfen wir wohl davon ausgehen, daß er/sie HOCHDEUTSCH meint und nicht irgendeinen Dialekt, zumindest solange nicht explizit betont wird, daß es um Dialektsprache geht!
Hallo Uwe!
Wenn hier jemand nach korrektem Deutsch fragt, dürfen wir wohl
davon ausgehen, daß er/sie HOCHDEUTSCH meint und nicht
irgendeinen Dialekt, zumindest solange nicht explizit betont
wird, daß es um Dialektsprache geht!
Gern, nur dass es sich hier nicht um ein Dialektproblem handelt, sondern um regionale Varianten der Standardsprache.
So, wie in Österreich „Jänner“ für „Januar“, „am“ für „auf dem“ und „Marille“ für „Aprikose“ standardsprachlich sind, ist in einigen deutschen Regionen die Zeitangabe mit „viertel“ und „dreiviertel“ standardsprachlich, während in anderen Regionen „Viertel vor“ und „Viertel nach“ als Standard gelten.
Das Gleiche gilt für „um“, was zumindest in weiten Teilen der Neuen Bundesländer für „Punkt“ oder „genau“ steht.
Du kannst Dir das vorstellen, wie Du Dir auch „viertel“, „halb“ und „dreiviertel“ vorstellen kannst: Die zweite Stunde beginnt. (Dann ist es ein Uhr.*) Ein Viertel der zweiten Stunde ist vergangen (es ist „viertel zwei“), dann die Hälfte (es ist „halb zwei“), dann drei Viertel („dreiviertel zwei“), und schließlich ist die ganze zweite Stunde vorbei, die Zeit ist um – also ist es „um zwei“.
Liebe Grüße
Immo
*Es ist „ein Uhr“, nicht „eine Uhr“. Somit kann es auch später nicht „zwei Uhren“ sein.
Hast Du noch „vierundzwanzig Euros“ in der Tasche, wo Du früher „48 Marken“ hattest? Oder sind es doch eher „zwei Dutzende Euros“? – Unsere Sprache funktioniert nun mal mit Mengenangaben weitgehend im Singular, daran kann eine (sehr hypothetische) Urform „zwei Uhren“ auch nichts ändern.
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Hi Immo,
sehr interessant. Die verschiedenen Deutungsvarianten für das Wörtchen „um“. Etwas ist *um*, weil der Zeiger *um* die entsprechende Strecke *um* das Zentrum des Zifferblattes her*um*gekreist ist. „Die Veranstaltung beginnt *um* drei.“ Da hätten wir die Deinerseits propagierte Variante.
Aber „Es ist *um* drei“ statt „Es ist drei“, sorry, da sträuben sich meine „hochdeutschen Ohren“ doch mächtig.
Abgesehen davon bezweifele ich, daß es „regional gefärbtes Hochdeutsch“ als normative Instanz überhaupt geben kann. Hochdeutsch ist imho Hochdeutsch, gerade deshalb, da es eben NICHT regional eingefärbt ist.
Gruß
Uwe