Kernschmelze in Japan Was Droht uns in Deuschland?

Moin,

Das stimmt. Jede weitere Diskussion halte ich für sinnlos.
Aber was folgt daraus?
M.E. ist diese Unmöglichkeit der Diskussion die absolute
Rechtfertigung für bewaffneten Kampf.

wenn ich jedes Mal, nur weil meine Meinung nicht recht bekommen hat, zur Waffe greife, würde ich wahrscheinlich nicht mehr leben. Nur gehört es sich in der Demokratie, auch mit der Entscheidung einer mehrheitlich gewählten Regierung zu leben.

Und die Diskussion ist nicht unmöglich, sie findet gerade ja wieder statt. Sie wird nur nicht zu wirklich neuen Erkenntnissen führen.

Das ist übrigens das, was mich gerade mächtig stört. Da ist ein Land im Ausnahmezustand, es wurden Tausende getötet und es werden Zehntausende vermisst und eigentlich geht es nur um die schnelle humantitäre und technische Hilfe. Aber nein, hierzulande wird dann erst einmal darüber gesprochen, ob die hiesigen Atomkraftwerke 12 Jahre länger laufen dürfen.

Versteht mich nicht falsch, die Diskussion kann und soll es geben, aber das ist wie wenn ich in einem brennenden Auto sitze, und während ich hoffe, dass das Feuer nicht zum Tank kommt, denke ich darüber nach, welches denn dann als nächstes Auto das beste Elektroauto sein könnte, weil da ja kein Tank verbrennen kann.

Momentan ist jede Diskussion darüber hochemotional, weil man die Bilder vor Augen hat und kaum mit aktuellen Fakten unterstützt, weil eigentlich keiner genau weiss, was in Japan passiert. Eigentlich sollten Entscheidungen genau umgekehrt getroffen werden. Also wartet mit dieser Diskussion, bis 1. die Katastrophe als solche einigermaßen vorbei ist und 2. man eigentlich genau weiss, was passiert ist.

Aber dann hätte der Spiegel nicht so eine hübsche Schlagzeile.

Gruß

ALex
P.S.: als Anregung sei folgender Blog empfohlen:
http://zettelsraum.blogspot.com/

Guten Abend!

Das stimmt. Jede weitere Diskussion halte ich für sinnlos.
Aber was folgt daraus?
M.E. ist diese Unmöglichkeit der Diskussion die absolute
Rechtfertigung für bewaffneten Kampf.

wenn ich jedes Mal, nur weil meine Meinung nicht recht
bekommen hat, zur Waffe greife, würde ich wahrscheinlich nicht
mehr leben. Nur gehört es sich in der Demokratie, auch mit der
Entscheidung einer mehrheitlich gewählten Regierung zu leben.

Ich neige dazu, das bei einigen sehr existentiellen Dingen nicht so zu sehen.
Ich hab ja in Abwandlung des bekannten Wittgensteins-Zitats geschrieben: Worüber man nicht reden kann, aber auch nicht schweigen kann.

Und die Diskussion ist nicht unmöglich, sie findet gerade ja
wieder statt. Sie wird nur nicht zu wirklich neuen
Erkenntnissen führen.

Richtig. Sie führt zur ewigen Wiederholung der ewigen gleichen Argumente und Rationalisierungen. Alles ist längst gesagt, und in Zeiten des Web 2.0 auch schon von jedem mehrfach gesagt.

Das ist übrigens das, was mich gerade mächtig stört. Da ist
ein Land im Ausnahmezustand, es wurden Tausende getötet und es
werden Zehntausende vermisst und eigentlich geht es nur um die
schnelle humantitäre und technische Hilfe. Aber nein,
hierzulande wird dann erst einmal darüber gesprochen, ob die
hiesigen Atomkraftwerke 12 Jahre länger laufen dürfen.

Ich sehe keinen kausalen Zusammenhang zwischen den beiden Dingen.
Fliegt das THW aus Japan wieder zurück, weil sie lieber hier bei uns die Atomfrage mitdiskutieren wollen? :wink:

E.T.

Hi,

Fukushima dürften
Auflagen gemacht worden sein, die die Anlage auf den neuesten
Stand der Technik versetzten.

Auflagen ja, aber wenn man einem bekannten japanischen Atomkritiker glauben darf sowie der Berichterstattung von N24 dann gibt es jede Menge gefälschter Protokolle über nicht stattgefundene Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten.

Gruß,
C.

Hi,

Das wird sie auch - sobald bei uns die
Erdbebenwahrscheinlichkeit und/oder die Gefahr dramatischer
Vulkanausbrüche steigt.

Versteh ich nicht. So wie ich seit 2 Tagen höre, halten 7 AKWs in D nichtmal nen Absturz eines Sportflugzeuges aus.

Wozu also noch ein Erdbeben?

Gruß,
C.

Hallo!

Der östliche Teil Japans arbeitet mit einer Frequenz von 50Hz
und im westlichen Teil mit 60Hz.

Interessant. Das wusste ich nicht.

Das kann man nicht einfach
zusammenschalten sondern braucht ein paar Wochen um die
Infrastruktur aufzubauen.

Klar. Als Akutmaßnahme ist das nicht geeignet. Mir ging es eher umn die Frage, ob langfristig der Verzicht auf 29 Prozent der Energie wirklich gleich ein „Rückfall in die Agrargesellschaft“ bedeuten würde oder ob der Sturz vielleicht doch nicht ganz tief wäre. Es wäre mit Sicherheit tiefgreifender Einschnitt, der nicht leicht zu verdauen wäre - aber es würde Japan nicht völlig ins vorindustrielle Zeitalter kapitulieren. Da hätten Staaten wie Frankreich, die 75 Prozent ihrer Energie aus Atomkraft beziehen, deutlich mehr Probleme.

Gruß,
Max

Klar. Als Akutmaßnahme ist das nicht geeignet. Mir ging es
eher umn die Frage, ob langfristig der Verzicht auf 29 Prozent
der Energie wirklich gleich ein „Rückfall in die
Agrargesellschaft“ bedeuten würde oder ob der Sturz vielleicht
doch nicht ganz tief wäre. Es wäre mit Sicherheit
tiefgreifender Einschnitt, der nicht leicht zu verdauen wäre -
aber es würde Japan nicht völlig ins vorindustrielle Zeitalter
kapitulieren. Da hätten Staaten wie Frankreich, die 75 Prozent
ihrer Energie aus Atomkraft beziehen, deutlich mehr Probleme.

Hallo,

die „Agrargesellschaft“ war natürlich etwas überspitzt formuliert, um so ein Pointe zu setzen. Bezeichnen wollte ich einen tiefgreifenden Einschnitt.

Ich glaube dennoch, dass sich Frakreich und Japan nicht vergleichen lassen. Auch wenn es (noch) kein übergreifendes europäisches Stromnetzt gibt, so ist Frankreich doch im europäischen Verbund vernetzt. Stromspitzen oder Strombedarf können derart auch einfach mal „auf die Schnelle“ ausgeglichen werden. Da sieht man ja z.B. wenn Deutschland eben manchmal seinen Strom aus F zukauft.

Das ist in Nippon anders, da solche „Reserven“ dort nicht existieren.
China, Korea, Russland etc haben in den letzten Jahrzenhten einfach keine Kohle o.ä. geliefert, so dass der Autarkiewunsch mittels Technikgläubigkeit und atomenergie umgesetzt wurde.
Die 20 % Atomstrom sind nunmehr notwendig für die Grundlast und können bei Fortfall nicht einfach ersetzt werden. Auch dies sieht man ja jetzt. Würde beispielsweise in einem deutsche AKW der Strom ausfallen, dann würde man vmtl im nächsten Kohlekraftwerk ein paar Bricketts mehr auflegen, um das AKW zu versorgen. Das geht in Japan nicht - hier wird Tokio stillgelegt, um an Strom zu kommen.

Nun ließe sich natürlich leicht sagen, „dann sollen sie doch einfach den Stromverbrauch insgesamt reduzieren“. Aber auch dieses Exeperiment könnten wir mal am Beispiel D durchdenken. Was würde beispielsweise passieren, wenn die Industrie massenweise Leute entlassen würde, weil es keinen Prozessstrom mehr gibt? Welche Aufregung gab und gibt es denn um die Stromsparlampe oder E10 (unbesehen, ob das jeweils was taugt).
Angesichts einer solch essentiellen Lage würde vmtl. selbst der
duldsamste Japaner auf die Straße gehen.

MFG Cleaner

Verdummungsjournalismus in Deutschland
Hallo,

hier noch ein Nachtrag, wie es aussieht, wenn sich Amateurjournalisten an solch ein Thema ran wagen. An Peinlichkeit ist das nicht mehr zu unterbieten:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34341/1.html

Hi,

ob nahezu 100% Betriebssicherheit oder nicht.
Schon das ungelöste Entsorgungsproblem ist ein absolutes „no go“

nicki

Hi,

die Frau Künast… die meisten neugebauten Wohngebäude haben Mauern, die ein Sportflugzeug aushalten - ok, vielleicht ein bisschen vereinfacht gesprochen - und du glaubst der Frau Künast den Spruch?

Wohlgemerkt: Ich habe jetzt nicht nachgemessen, aber ich halte den Spruch für flach und nicht belegbar.

Guckstu mal hier: http://www.youtube.com/watch?v=RwAhkRciO7k

die Franzi

Guten morgen,

Ein Monat, in dem es einmal zu keinem Zwischenfall in
Fessenheim kommt, ist bereits bemerkenswert, und ich bin davon
überzeugt, dass keineswegs ein so starkes Beben wie das in
Japan vonnöten ist, um für - feundlich formuliert -
beträchtliche Probleme zu sorgen.

nimmt man für das Baseler Beben eine Stärke von 6,5 an, so war das jüngste Beben in Japan 350 mal so stark. Erdbeben der Stärke > 6 gibt es um Japan herum alle Monate, während Fessenheim nicht einmal in der aktivesten Zone des Oberrheingrabens liegt.

Bei allem Verständnis für menschliche Bedenken scheint mir die Sorge unbegründet.

Gruß
C.

Schon komisch, dass immer die anderen dumm sind
An Peinlichkeit ist eher nicht mehr zu überbieten, wie sklavisch du dich an den atomaren Strohhalm klammerst. Wie viel Geld bekommst du eigentlich von der Atomlobby dafür? Die Realität holt (leider) in regelmäßigen Abständen deine Argumentation immer wieder ein.
Zum Atomausstieg gibt es keine Alternative

Hallo,

Seit 25 Jahren bin ich Gegner dieser gefährlichen Technik weil
klar ist, WENN es schief geht ist es extrem gefährlich und
kostet tausende Menschenleben. Und NATÜRLICh geht es
irgendwann schief. Es war klar, dass es irgendwann wieder
passieren musste, nur das wann und wo war nicht planbar.

Also jetzt, wo es (nach deinen Worten) schiefgegangen ist, wo sind denn die tausenden Toten, von denen du redest?

Gruß

Anwar

Wie gesagt, das Oberrheingebiet ist eine aktive
Grabenbruchzone , sprich: Hier wird dereinst ein Ozean ähnlich
dem Atlantik sein. Bis dahin dürfte es noch einige Male
ordentlich rumsen.

Spannend auch, sich zu überlegen, was dann mit den
Enlagerstätten so passiert.

Als ob das nicht egal wäre, wenn halb Europa mal so eben im Meer versinkt…

OT:
Wieso wird eigentlich gerade von Schreibern aus der grünen Ecke
jeder, der eine andere Meinung vertritt je nach fundiertheit der
Meinung entweder als Ahnungsloser oder als Lobbyist/bezahlter Schreiber
hingestellt ?

Gruss

Viren schaffen diese Reise auch.

Hmm… ja. Typischerweise allerdings an Bord von Passagierflugzeugen.

tja, wie´s in in den Wald schreit…

Als ob das nicht egal wäre, wenn halb Europa mal so eben im
Meer versinkt…

Ok, und dafür kann man dann das das Meer auch gleich ordentlich verseuchen. So als Rache. Für die Völker, die das Glück hatten, nicht im der umtergegangenen Hälfte Europas zu leben.

VG

Hallo,

ich kenne Steven und seinen Argumentationsgang nicht.

Wäre es aber entgegen deiner Vermutuug dass er ein bezahlter Schreiberling sei nicht auch möglich, dass er vielleicht einfach unter pragmatischen Gesichtspunkten an die Sache herangeht?
Was sind denn die Überlegungen, die hier heranzuziehen sind.

  • Es wird die Abkehr vom Benzinauto, hin zum Elektro-Auto gefordert. Soll der Strom dafür etwa aus Kohlekraftwerken kommen?

  • Windenergie könnte zwar in der Nordsee produziert werden; er kann aber nicht in den Süden transportiert werden, da die hierfür benötigten Trassen keine Baugenehmigungen bekommen. Meist sind es die gleichen Kreise, die sowohl gegen Atomstrom, als auch Stromleitungsprojekt protestieren.

  • Wird ein Projekt der EU angestossen, das Strom mittels Stromsparlampen sparen soll, so rauscht Empörung durchs Land da das Licht dieser Lampen so „unpersönlich“ wäre. Ist das nicht ein Luxusproblem?

Vielleicht stellt er sich die Frage

Wäre es nicht auch möglich, zu überlegen, ob all diejenigen, die Sonnen- und Windenergie so energisch einfordern von dieser Lobby bezahlt werden? Auch eine soclhe exisstiert nämlich und sie hat durchaus auch massiven Einfluss.

MFG Cleaner

tja, wie´s in in den Wald schreit…

In den Wald schreit, hierbei, allerdings die ökologisch-stromlinienförmige Presse. Und zwar mit allerlei murksigen Vermutungen, sinn- und wissensfrei. So wird natürlich schonmal eine „einfache“ Kernschmelze mit den Ereignissen von Tschernobyl gleichgesetzt.

Lustig auch unser Umweltminister (ein studierter Jurist, n.b.), der von der anderen Seite des Globus die Lage natürlich wesentlich besser einschätzen kann als die Spezialisten vor Ort.

Hi,

  • und du glaubst der Frau
    Künast den Spruch?

Es geht doch nicht darum ob ich jemandem glaube oder nicht (und nein, von Frau Künast hab ich „den Spruch“ nicht), es geht darum, daß es nicht eines Erdbebens bedarf, damit die Sicherheit in Bezug auf ein AKW nicht mehr gewährleistet werden kann.

Gruß,
C.