Kernschmelze in Japan Was Droht uns in Deuschland?

Ekelhaft ist, dass nicht über Tatsachen, sondern über
Möglichkeiten berichtet wird. Ekelhaft ist, dass über mögliche
Tote, nicht aber über tatsächlich Gerettete geschrieben wird.
Ekelhaft ist, dass Aussagen falsch dargestellt werden.

Und das du in deiner gottgegebenen Weisheit als einziger die Wahrheit kennst, oder wie jetzt?

Ich meine, dass sich auch in Japan bis Freitag niemand
Katastrophe diesen Ausmaßes vorstellen konnte

Was natürlich völlig falsch ist, denn seit Jahren wird sich
auf Beben dieser Art vorbereitet.

So wie ich mitbekommen habe, war immer von einem möglichen Beben bis 8,2 die Rede, nicht von 9,0, aber da lasse ich mich gern überzeugen, wenn die Quelle passt

Was haben denn die deutschen Atomkraftwerke mit den
japanischen gemeinsam? Warum sind deutsche Atomkraftwerke
unsicher, wenn in Japan ein Erdbeben ist? Kannst du als
Experte, der hier auftritt, dass alle deutschen AKWs unsicher
sind, das beantworten?

Das Stichwort heißt Restrisiko: http://de.wikipedia.org/wiki/Restrisiko ich helfe doch gern, wenn ich kann

Es kann sogar passieren, dass ein Meteor auf die Erde kracht.
Alles ist möglich. Diese Angst versucht man auch den deutschen
permanent einzureden.

Wir sind ja keine Gallier, die ständig Angst haben, dass uns der Himmel auf den Kopf fallen könnte, aber es geht darum

a) Das Risiko für Mensch und Umwelt so gering wie möglich zuhalten
b) Aus einer Technik auszusteigen, die nicht in der Lage ist, ihren Müll „artgerecht“ zu entsorgen

Deswegen hat er auch Angst vor E-Smog,
Handystrahlen, Sehstrahlen, Atomstrahlen, Genen. Dies wird
dann verpackt in möglichen Szenarien und dem Deutschen
präsentiert. In panischer Angst ist er dann gegen alles
Technische. Ist dir noch nie aufgefallen, dass sehr häufig von
„mögliche Krebsursache“ geredet wird aber nie ein Beweis
geliefert wird?

Die Deutschen als technophob hinzustellen halte ich für nicht zielführend, wenn man überlegt, wie viele Autos, Handys, Gameboys,… hierzulande verkauft werden. Im Übrigen ist auch die von mir forcierte Ökologische Stromgewinnung mit Technik verbunden und ich bin mir durchaus bewusst, dass es Leute gibt, die lieber ihre Strom aus einem 150 km entfernten KKW beziehen, als von einem Solarfeld in der Nähe – immer frei nach dem Motto „sollen doch die anderen ihre Landschaft verschandeln, Hauptsache wir unsere nicht.“

Dass das ganze Leben ein Risiko darstellt und mit dem Tod
endet, wird einfach nicht mehr wahrgenommen.

Nur möchte ich gern im hohen Alter sterben, vielleicht bei einem guten Fußbalspiel oder bei Sex und nicht den schleichenden Strahlentod erleiden

Zudem werden auch
die schleichenden Gefahren, wie Klimaerwärmung, Zumüllung des
Planeten, Abrodung der Wälder einfach als Tatsachen
akzeptiert, gegen die man eh nichts machen kann.

Das magst du so sehen, ich gebe hier auch noch lange nicht auf aber die Tatsache dass zu so denkst, zeigt doch nur wieder, das dir unser Planet eh scheißegal ist

Das ist
schizophren. Die Endlagerung des Atommülls wird hier nur noch
als Argument missbraucht.

Es ist DAS Argument schlechthin – oder hast du eine Lösung parat?

Dumm sind die, die behaupten, ein deutscher Atomausstieg wäre
dumm

Du hast das Argument nicht verstanden, was aber weiter nicht
verwunderlich ist.

dito

Zum Atomausstieg gibt es keine Alternative – nur mit
regenerativen Energien haben wir auf lange Sicht eine reelle
Chance

Du kapierst es nicht, dass am deutschen Wesen die Welt nicht
genesen wird. Du lebst in deiner kleinen Phantasiewelt ohne zu
erkennen, dass ringsum Deutschland AKWs stehen.

Du wirst es nicht glauben, aber auf der ganzen Welt gibt es Menschen wie mich, die in ihrer kleinen Phantasiewelt leben und sich ein Leben ohne Atomenergie vorstellen können.

Du bist fest
davon überzeugt, wenn Deutschland aus dem bösen Atom
aussteigt, dass dann nie wieder ein Unfall passieren könnte,
der Deutschland mit Radioaktivität bedroht. Und in dieser
Gesellschaft bist du nicht alleine.

Ich bin davon überzeugt, dass der klügere den Anfang machen muss

Statt auf europäischer Ebene zu fordern, dass die AKWs mit dem
höchsten Risiko abgeschaltet werden sollen, fordert man die
Abschaltung sämtlicher deutscher AKWs, als ob dadurch
irgendein Problem gelöst werden würde. Viele Deutsche scheinen
auf einer kleinen geistigen Insel zu leben.

Na sei doch froh: du bist sooo intelligent und weißt, was gut ist für uns alle und die vielen Deutschen sind – wie ich und viele andere Europäer einfach dumm und naiv

So wie ich mitbekommen habe, war immer von einem möglichen
Beben bis 8,2 die Rede, nicht von 9,0, aber da lasse ich mich
gern überzeugen, wenn die Quelle passt

Nur unseriöse Menschen äußern sich über eine mögliche Stärke, da Naturgewalten generell nicht vorhersehbar sind.

Das Stichwort heißt Restrisiko:
http://de.wikipedia.org/wiki/Restrisiko ich helfe doch gern,
wenn ich kann

Ein Restrisiko ist eine mathematische Größe. Ein Restrisiko besteht bei allen technischen Anlagen.

Wir sind ja keine Gallier, die ständig Angst haben, dass uns
der Himmel auf den Kopf fallen könnte, aber es geht darum

Eigentlich haben die Deutschen permanent Angst. Dazu passend:
„Starkbeben-Risiko gefährdet deutsche AKW“
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,7510…

a) Das Risiko für Mensch und Umwelt so gering wie möglich
zuhalten

Also für die Umwelt stimmt das schon mal nicht. Stichwort: Individualverkehr, CO2-Ausstoß, Plastikmüll.

b) Aus einer Technik auszusteigen, die nicht in der Lage ist,
ihren Müll „artgerecht“ zu entsorgen

Tja, das würde wohl ganze Industriezweige betreffen oder glaubst du, dass der Atommüll als einziges ein Entsorgungsproblem hat?
http://de.wikipedia.org/wiki/Endlagerung

Gibt es eigentlich ein Endlager für CO2, außer die Atmosphäre natürlich?

Nur möchte ich gern im hohen Alter sterben, vielleicht bei
einem guten Fußbalspiel oder bei Sex und nicht den
schleichenden Strahlentod erleiden

Wenn du dir um alles mögliche Sorgen machst, wird das wohl eher die Todesursache sein.

Das magst du so sehen,

Das sehe nicht nur ich so. Das wird aber von den Atomgegner gerne ausgeblendet, die nur ein sehr begrenzten Ziel sehen.

ich gebe hier auch noch lange nicht auf
aber die Tatsache dass zu so denkst, zeigt doch nur wieder,
das dir unser Planet eh scheißegal ist

Der Planet ist mir nicht egal, die scheinbar schon, denn du hast panische Angst vor dem Atom, aber kein Problem mit dem hohen Ausstoß an CO2.

Es ist DAS Argument schlechthin – oder hast du eine Lösung
parat?

Eigentlich ist es mehr ein Vorwand, um ein Argument zu haben. Die Lösung ist derzeit nun mal Endlager, wie für viele andere giftige Stoffe.

Du wirst es nicht glauben, aber auf der ganzen Welt gibt es
Menschen wie mich, die in ihrer kleinen Phantasiewelt leben
und sich ein Leben ohne Atomenergie vorstellen können.

Sind eben recht wenige. Daneben gibt es rational denkende Menschen, die eben nicht an eine schnelle Abschaltung denken, sondern diesen Prozess langsam einführen wollen.

Ich bin davon überzeugt, dass der klügere den Anfang machen
muss

Der „Klügere“ wird also einfach mal per Definition festgelegt. Wenn die anderen Länder nicht mitmachen wollen, ist der „Klügere“ schnell der Dumme.

Na sei doch froh: du bist sooo intelligent und weißt, was gut
ist für uns alle und die vielen Deutschen sind – wie ich und
viele andere Europäer einfach dumm und naiv

Ich sehe es pragmatisch und nicht ideologisch verblendet. Gegen Temelin geht komischerweise kein Deutscher auf die Straße:
http://oekonews.at/index.php?mdoc_id=1002012

… der äußerst
sachlich geschildert hat was in Deutschland für „Erdbeben und
Tsunamis“ steht.

Und was wäre das dann ungefähr?

Gruß MacG

So wie ich mitbekommen habe, war immer von einem möglichen
Beben bis 8,2 die Rede, nicht von 9,0, aber da lasse ich mich
gern überzeugen, wenn die Quelle passt

Es gab in der jüngeren Vergangenheit schon Erdbeben der Stärke 8,4. 8,25 ist die Stärke, auf die man Fukushima ausgelegt hat; die anderen Kraftwerke auf 7,75. Daß es früher oder später zu einem Beben der Stärke 9 oder stärker kommen wird, hat man auch gewußt. Die Grenze 8,25 bzw. 7,75 hat man rein pragmatisch gezogen. Nicht zuletzt, weil man höhere Sicherheit nicht bezahlen konnte oder wollte bzw. technisch nicht darstellen konnte.

Du bist fest
davon überzeugt, wenn Deutschland aus dem bösen Atom
aussteigt, dass dann nie wieder ein Unfall passieren könnte,
der Deutschland mit Radioaktivität bedroht. Und in dieser
Gesellschaft bist du nicht alleine.

Ich bin davon überzeugt, dass der klügere den Anfang machen
muss

Es macht nur keinen Sinn, unsichere Kraftwerke im Ausland auf Vollast laufen zu lassen, nachdem bzw. weil man sicherere deutsche Kraftwerke abeschaltet hat.

Hallo,

In Deutschland sind weder Erdbeben
noch Tsunamis der in Japan üblichen Stärke zu erwarten.

Dieser besonderer Bedingungen bedarf es nicht einmal.

Es reichen Bedienungsfehler und Dummheit wie in Harrisburg und in Tschernobyl.
Und Dummheit/menschliches Fehlverhalten sind auch in Deutschland an der Tagesordnung.

Gruß:
Manni

Oh, sorry, hier unten im Thread war ich nicht mehr.

… der äußerst
sachlich geschildert hat was in Deutschland für „Erdbeben und
Tsunamis“ steht.

Und was wäre das dann ungefähr?

Ungefähr ist gut. :smile: Stelle dir einfach vor, was alles dazu führen könnte, damit ein AKW 1-2 Tage ohne Elektrizität ist.

Dieser Zeitraum ohne Elektrizität ist nötig, damit hier in D genau das gleiche passiert wie jetzt in Japan.

Und wie gesagt, abgesehen von Naturkatastrophen, kommt noch menschliches Versagen und Terrorismus dazu. (Ich sehe gerade parallel - Phoenix - recht handliche Raketen mit einer Durchschlagskraft von 41/2 Metern. Da kommt kein deutsches AKW gegen an.)

sachlich geschildert hat was in Deutschland für „Erdbeben und
Tsunamis“ steht.

Und was wäre das dann ungefähr?

Ungefähr ist gut. :smile: Stelle dir einfach vor, was alles dazu
führen könnte, damit ein AKW 1-2 Tage ohne Elektrizität ist.

Welche Szenarien wären denn das?

Dieser Zeitraum ohne Elektrizität ist nötig, damit hier in D
genau das gleiche passiert wie jetzt in Japan.

In Japan hat man gar keine Elektrizität; das liegt aber nicht am Erdbeben, sondern am Tsunami, der sowohl die Leitungen als auch alle Notaggregate zerstörte. Welches Ereignis käme denn hierzulande dafür infrage?

Und wie gesagt, abgesehen von Naturkatastrophen, kommt noch
menschliches Versagen und Terrorismus dazu. (Ich sehe gerade
parallel - Phoenix - recht handliche Raketen mit einer
Durchschlagskraft von 41/2 Metern. Da kommt kein deutsches AKW
gegen an.)

Ach so, bist Du Bauingenieurin und hast mit dieser Qualifikation alle deutschen Atomkraftwerke geprüft?

Ach so, bist Du Bauingenieurin und hast mit dieser
Qualifikation alle deutschen Atomkraftwerke geprüft?

Mann muss kein Bauingenieur sein, um zu wissen, dass unsere AKWs nicht gegen „Bunker Buster“-Waffe bestehen können. Allerdings Terroristen die an SOLCHE Waffen kommen, könnten auch gleich einfach eine dirty bomb in Berlin zünden.

Gruß

Anwar

Ungefähr ist gut. :smile: Stelle dir einfach vor, was alles dazu
führen könnte, damit ein AKW 1-2 Tage ohne Elektrizität ist.

Dieser Zeitraum ohne Elektrizität ist nötig, damit hier in D
genau das gleiche passiert wie jetzt in Japan.

Jetzt mal davon abgesehen, dass mir, ähnlich wie Christian, spontan auch keine Ereignisse einfallen, die „mal eben“ das deutsche Stromnetz für zwei Tage außer Kraft setzen, möchte auch ich darauf hinweisen, dass auch in Deutschland alle AKWs eine Notstromversorgung haben und diese durch eben jenes Ereignis zusätzlich außer Kraft gesetzt werden müsste.

In Japan ist dies durch Erdbeben+Tsunami geschehen. Für Deutschland tue ich mich sehr schwer damit mir ein äquivalentes Szenario ausmalen. Der an anderer Stelle erwähnte Sonnensturm jedenfalls würde NICHT die Notstromversorgung außer Betrieb setzen.

Gruß

Anwar

ich hab mir jetzt mal diesen Meterologen mit dem Hamburger Akzent angeschaut, aber außer Dürre und Überschwemmungen hat er nichts genannt (ab ca 1:03 http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/35171…).

Also da hab ich viel mehr Angst vor ganz normalem menschlichen Versagen.

MacG

Wir müssen keine unsicheren Kraftwerke auf Vollast laufen lassen: http://www.n-tv.de/ticker/Wohnen/Stromversorgung-ste… „…In Deutschland gebe es an mehreren Standorten Kraftwerke, die für Stromersatz bereitgehalten werden, sagte Timpe. Manche könnten sofort ans Netz gehen, manche befänden sich in der sogenannten «Kaltreserve» und könnten in kurzer Zeit hochgefahren werden…“

Oder das : „…Ein Beispiel wie die Politik in der Vergangenheit ohne erkennbaren Grund den Zugang zu erneuerbaren Energien blockiert hat, ist das Projekt „Norger“. Dieses könnte mittels Seekabel aus Norwegen, preiswerten und sauberen Strom aus Wasserkraft liefern und somit Energie aus Kernkraft gegebenenfalls ersetzen. Die Umsetzung scheitert allein an dem nötigen Zusatz „Seekabel“ in der Kraftanschlussverordnung des Netzanschlussvertrags (KraftNAV), um das Seekabel ans deutsche Stromnetz anschließen zu können. In Norwegen gibt es keine Kernkraft, die komplette Stromversorgung wird aus Wasserkraft erzeugt. Ein Import in das europäische Stromnetz könnte bis zu 60 europäische Kernkraftwerke ersetzen. Deutschland wird damit allerdings natürlich zum Stromimportland…“ http://www.business-on.de/muenchen/verbraucher-ausst… oder http://www.business-on.de/muenchen/verbraucher-ausst…

Ein Restrisiko ist eine mathematische Größe. Ein Restrisiko
besteht bei allen technischen Anlagen.

Richtig, nur das mir persönlich das Restrisiko einer Solar- oder Windkraftanlage lieber ist, als das eines AKWs

Eigentlich haben die Deutschen permanent Angst.

So wie DIE Polen alles klauen und DIE Türken stinken?

Also für die Umwelt stimmt das schon mal nicht. Stichwort:
Individualverkehr, CO2-Ausstoß, Plastikmüll.

Ich habe nie behauptet, dass die Kernkraft unser einziges Problem ist

Tja, das würde wohl ganze Industriezweige betreffen oder
glaubst du, dass der Atommüll als einziges ein
Entsorgungsproblem hat?
http://de.wikipedia.org/wiki/Endlagerung

Gibt es eigentlich ein Endlager für CO2, außer die Atmosphäre
natürlich?

Es sollte erst gar kein CO2 entstehen (Stichworte: Solar Windkraft, Biomasse,…) – ein langer Weg, der aber mit dem ersten Schgritt beginnen muss

Nur möchte ich gern im hohen Alter sterben, vielleicht bei
einem guten Fußbalspiel oder bei Sex und nicht den
schleichenden Strahlentod erleiden

Wenn du dir um alles mögliche Sorgen machst, wird das wohl
eher die Todesursache sein.

Auch da irrst du: Pessimisten leben länger (Auch wenn ich keiner bin): http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2011/03/…

Der Planet ist mir nicht egal, die scheinbar schon, denn du
hast panische Angst vor dem Atom, aber kein Problem mit dem
hohen Ausstoß an CO2.

Warum soll mir derb Plant egal sein, weil ich gegen Atomkraft bin – da ist schon recht wirr.
CO2 siehe oben

Eigentlich ist es mehr ein Vorwand, um ein Argument zu haben.
Die Lösung ist derzeit nun mal Endlager, wie für viele andere
giftige Stoffe.

Wo sind diese? Die einzigen die imho annähernd eine Lösung parat haben, sind die Schweden, sonst kenne ich keinen Statt der ein Endlager bertreibt.

Sind eben recht wenige. Daneben gibt es rational denkende
Menschen, die eben nicht an eine schnelle Abschaltung denken,
sondern diesen Prozess langsam einführen wollen.

Ich hab immer der rot-grünen Ausstiegsplan (wenn auch zähneknirschend) akzeptiert. Mir ist durchaus bewusst, dass man die Fehler von Jahrzehnten nicht in Tagen lösen kann

Ich sehe es pragmatisch und nicht ideologisch verblendet.
Gegen Temelin geht komischerweise kein Deutscher auf die
Straße:

Ein Mann, seine Zigarette lässig im Mundwinkel hängend, sagt zu seinem Sohn. „Fang blos nicht das Rauen an.“ – kommt die Metapher an?

Wir müssen keine unsicheren Kraftwerke auf Vollast laufen
lassen:
http://www.n-tv.de/ticker/Wohnen/Stromversorgung-ste…
„…In Deutschland gebe es an mehreren Standorten Kraftwerke,
die für Stromersatz bereitgehalten werden, sagte Timpe. Manche
könnten sofort ans Netz gehen, manche befänden sich in der
sogenannten «Kaltreserve» und könnten in kurzer Zeit
hochgefahren werden…“

Blöcke bzw. Kraftwerke werden nicht stillgelegt, weil sie hochrentabel, effizient und umweltfreundlich sind. Die Kaltreserve taugt dazu, Lücken in der Stromversorgung zu decken, wenn bspw. ein Kraftwerk wegen Wartung für längere Zeit ausfällt. Die stillgelegten Kraftwerke sind aber nicht dafür gedacht, dauerhaft Teile der Grundlast abzudecken.

Durch das Abschalten der Atomkraftwerke wird das Abdecken der Grundlast teilweise auf das Ausland verlagert oder in der Lastpyramide nach oben. Damit greift man auf kraftwerke zurück, die man entweder nicht kontrollieren kann oder es fehlen dann u.U. Kapazitäten, wenn es darum geht, Spitzenstrom abzudecken.

gegebenenfalls ersetzen. Die Umsetzung scheitert allein an dem
nötigen Zusatz „Seekabel“ in der Kraftanschlussverordnung des
Netzanschlussvertrags (KraftNAV), um das Seekabel ans deutsche
Stromnetz anschließen zu können.

Unsinn, das Projekt läuft weiter:
http://de.wikipedia.org/wiki/NorGer#Stromhandel

In Norwegen gibt es keine
Kernkraft, die komplette Stromversorgung wird aus Wasserkraft
erzeugt. Ein Import in das europäische Stromnetz könnte bis zu
60 europäische Kernkraftwerke ersetzen.

Das mußt Du mir angesichts eines Energieverbrauchs der Norweger von rd. 115 Megawattstunden pro Jahr mal vorrechnen. Wenn man eine Leistung von 1000 Megawatt pro Kraftwerk unterstellt, hieße das, Norwegen könnte das fünffache des eigenen Verbrauchs exportieren.

Eher unwahrscheinlich, würde ich sagen. Kann aber auch sein, daß ich mich verrechnet habe.

Hallo,

Dieser besonderer Bedingungen bedarf es nicht einmal.

Es reichen Bedienungsfehler und Dummheit wie in Harrisburg und
in Tschernobyl.
Und Dummheit/menschliches Fehlverhalten sind auch in
Deutschland an der Tagesordnung.

erstens: es ging darum, ob Atomkraft in Deutschland technisch beherrschbar ist. Zweitens: welches menschliche Fehlverhalten kann denn in Deutschland eine Kernschmelze auslösen?

Gespannt
Christian

Hallo,

erstens: es ging darum, ob Atomkraft in Deutschland technisch
beherrschbar ist. Zweitens: welches menschliche Fehlverhalten
kann denn in Deutschland eine Kernschmelze auslösen?

http://www.hr-online.de/website/specials/energie/ind…

"(…) Eine der schwersten Pannen versucht RWE geheim zu halten: Als die Bedienmannschaft den Reaktor im Block A am 16.12.1987 nach Reparaturarbeiten wieder anfährt, entweichen zunächst 150 Liter radioaktives Kühlwasser durch ein überlastetes Ventil ins Kraftwerk. Kurz darauf schließt sich ein Ventil im Kühlmittelkreislauf nicht.

Die Kontrollleuchte bleibt auf rot, anstatt auf grün umzuspringen. Ganze 15 Stunden lang ignoriert die Bedienmannschaft das Warnlicht, hält es für einen Anzeigefehler.

Als die Mitarbeiter ihren Fehler endlich bemerken, versuchen Sie ihn zu beheben, indem sie ein anderes Ventil kurz öffnen. Eine folgenschwere Fehlentscheidung, deren Auswirkungen im Sicherheitskonzept nicht bedacht sind: Mehr als 100 Liter hochradioaktives Kühlwasser entweichen als heißer Dampf in den Bereich außerhalb des Reaktor-Sicherheitsbehälters.

Hätte sich auch dieses Ventil verklemmt, wären große Mengen verseuchten Kühlwassers in die Umwelt gelangt, eine Kernschmelze infolge des Kühlmittelverlustes wäre möglich gewesen.

„Wir haben sagenhaftes Glück gehabt“ gab der Darmstädter Reaktorsicherheitsexperte Lothar Hahn dazu im SPIEGEL zu bedenken. Dass der gefährliche Störfall überhaupt in Deutschland bekannt wurde, war intensiven Recherchen des US-Fachmagazins Nucleonics Week zu verdanken. (…)“

Wer sucht, der findet. Wer nicht sucht, der findet nichts. Wer nichts wissen will, der sucht und findet nichts.

Gruß
Spatzi

Hallo,

erstens: es ging darum, ob Atomkraft in Deutschland technisch
beherrschbar ist. Zweitens: welches menschliche Fehlverhalten
kann denn in Deutschland eine Kernschmelze auslösen?

das gleiche, was in Köln zum Einsturz des U-Bahn-Tummels führte. Und da sind nur ein paar alte Zettel vernichtet worden. Unvermögen, Sparwut und Korruption gibt es überall. Auch bei der börsennotierten Energiewirtschaft.

Gruß
T.

"(…) Eine der schwersten Pannen versucht RWE geheim zu
halten:

Das ist schon mal Unsinn:
„17. Dezember 1987: Mitarbeiter hatten ein nicht geschlossenes Absperrventil übersehen. Um die Armatur zu schließen, wurde ein Prüfventil im Tippbetrieb geöffnet. Dadurch trat für kurze Zeit radioaktives Primärkühlmittel in den Ringraum aus. Da der Austritt des Reaktorkühlwassers außerhalb des Sicherheitsbehälters erfolgte und somit eine Rückführung vom Sumpf aus über die Sicherheitseinspeisepumpen bzw. Nachkühlpumpen nicht mehr möglich gewesen wäre, wurde heftig über die Gefahr eines möglichen GAUs diskutiert. Der Störfall kam erst nach einem Jahr, durch einen Artikel in einer amerikanischen Fachzeitschrift (Nucleonics Week), an die Öffentlichkeit.[23][24] Er wurde jedoch vom Betreiber fristgerecht an die Behörde gemeldet , diese veröffentlichte keine Pressemitteilung.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Biblis

Als die Bedienmannschaft den Reaktor im Block A am
16.12.1987 nach Reparaturarbeiten wieder anfährt, entweichen
zunächst 150 Liter radioaktives Kühlwasser durch ein
überlastetes Ventil ins Kraftwerk. Kurz darauf schließt sich
ein Ventil im Kühlmittelkreislauf nicht.

„Der damalige Kraftwerksdirektor Fred Meier bezeichnete den Störfall als Folge des «allgemeinen Trubels im Anfahrbetrieb des Reaktors». Der Störfall wird allerdings erst bekannt, als ein amerikanischer Informationsdienst das Geschehen ein Jahr später aufdeckte. Dieser Störfall deckte eine bislang unbekannte Schwachstelle bei Reaktoren der Marke Siemens auf und wurde als brisant eingestuft: Die Siemens-Reaktoren mussten nachgerüstet und die Betriebshandbücher umgeschrieben werden.“
http://www.risikofaktormensch.ch/sites/atomarehoppla…

Das ist nun knapp 25 Jahre her. Wie siehts heute aus? Ich glaube, darum ging es doch in der Diskussion.

Das ist nun knapp 25 Jahre her. Wie siehts heute aus? Ich
glaube, darum ging es doch in der Diskussion.

Willst du jetzt behaupten, heute sind die Raektoren absolut sicher und es kann keine derartige Störung mehr auftreten und auch kein menschliches Versagen? Eben darum ging es doch.
Die jetzige Neubewertung der Risikofaktoren und vielleicht Anpassung von Konstruktionen und Prozessen bietet bestenfalls eine höhere relative Sicherheit.
Man kann eben nur das einbeziehen, womit man rechnet.

Gruß
T.

Das ist nun knapp 25 Jahre her. Wie siehts heute aus? Ich
glaube, darum ging es doch in der Diskussion.

Willst du jetzt behaupten, heute sind die Raektoren absolut
sicher und es kann keine derartige Störung mehr auftreten und
auch kein menschliches Versagen?

Gegenfrage: weißt Du, daß es nicht so ist? Weiß es unsere anerkannte Reaktorspezialistin, die vorstehenden Artikel rausgekramt hat? Und nicht vergessen: wissen ist etwas anderes als glauben, ahnen oder vermuten.

Die wenigsten Dinge sind absolut sicher. Sicher ist, daß wir beide sterben werden. Der Erwartungswert über die nächsten 100 Jahre liegt dafür sicherlich sehr nahe bei 1. Wie sieht der Erwartungswert für die nächsten zwei Jahre, zwei Monate oder zwei Minuten aus?

Bei Atomkraftwerken verhält es sich ähnlich. Hat bei dem Vorfall eine Kernschmelze stattgefunden? Nein, hat sie nicht. Sie hätte stattgefunden, wenn es das Lämpchen nicht gegeben hätte und die Menschen nicht irgendwann dahinter gekommen wären, daß etwas nicht stimmt. Aus dem Grund gibt es Lämpchen und Menschen in Atomkraftwerken, in Führerhäusen von ICEs und im Cockpit.

Bei uns stehen die Atomkraftwerke weder auf einer der aktivsten Subduktionszonen noch in einem tsunami-gefährdeten Gebiet. Meteoriteneinschläge sind vergleichsweise selten, betonfressende Bakterien wurden meines Wissens noch nicht entdeckt und die Zahl der Flugzeugabstürze ist in Deutschland vergleichsweise überschaubar - zumal über Atomkraftwerken ein Teilflugverbot gilt.

Bleiben Terroranschläge mit Flugzeugen und schweren Waffen. Um die Sache mit den Flugzeugen hat sich m.W. jemand gekümmert und welche Waffe die Betonkuppel, den Sicherheitsbehälter und den Druckbehälter durchschlagen können sollte, erschließt sich mir im Moment nicht so recht.

Man kann eben nur das einbeziehen, womit man rechnet.

Und deswegen stümpert man bei der Risikobeurteilen nicht irgendwas in irgendwelchen Foren zusammen, sondern setzt sich mit der Fragestellung systematisch und ausführlich auseinander.

Gruß
C.

Bei uns stehen die Atomkraftwerke weder auf einer der
aktivsten Subduktionszonen noch in einem tsunami-gefährdeten
Gebiet. Meteoriteneinschläge sind vergleichsweise selten,
betonfressende Bakterien wurden meines Wissens noch nicht
entdeckt und die Zahl der Flugzeugabstürze ist in Deutschland
vergleichsweise überschaubar - zumal über Atomkraftwerken ein
Teilflugverbot gilt.

So wie man sicher auch in Japan die Wahrscheinlichkeit eines Bebens der Stärke 9 mit nachfolgendem Tsunami für die nächsten 30 Jahre sicher als relativ gering angesehen hat. Zumal das ja auch in den letzten 100-200 Jahren so nicht aufgetreten ist.

Man kann eben nur das einbeziehen, womit man rechnet.

Und deswegen stümpert man bei der Risikobeurteilen nicht
irgendwas in irgendwelchen Foren zusammen, sondern setzt sich
mit der Fragestellung systematisch und ausführlich
auseinander.

Eben, aber eine Risikobeurteilung, egal von wem, beruht immer nur auf bestimmten Annahmen, das ist bei der Beurteilung von Geldanlagen nicht anders als bei einem AKW. Nur dass bei letzterem die Gefahr eines dauerhaft unbewohnbaren Landstriches von 50km im Umkreis höher ist.

Gruß
T.