Kinder

No kids
Hallo @all,

vielen Dank für Eure Antworten! Interessant zu sehen, wie verschieden die Beweggründe und die Biographien sind. Spannend finde ich auch, daß viele Frauen offenbar schon recht früh, d.h. schon als Kind wußten/den Wunsch verspürten, ob und z.T. wieviele Kinder sie später haben wollen.

Zu mir selbst: Ich bin 33, habe keine Kinder und werde auch keine haben.
Das war/ist weniger eine bewußte Entscheidung, sondern eher eine ‚Selbstverständlichkeit‘, mit der ich schon aufgewachsen bin. Als mit weitem Abstand jüngste Schwester von vieren bin ich in einem ‚kinderlosen‘ Umfeld großgeworden, sicher hat das dazu beigetragen.

Ich habe keinen Bezug zu Kindern, kann mit ihnen nichts anfangen. Ich war 24, als ich zum erstenmal einen Säugling auf dem Arm hatte und ich habe ihn erleichtert weitergereicht. Einfach nicht meine Welt :wink:

Würde ich ‚rationale‘ Gründe bemühen müssen, wäre ein Argument gegen Kinder sicher, daß ich meine Gene nicht unbedingt für das optimale Startequipment ins Leben halte. (Rationale Gründe bemühe ich nur dann, wenn Menschen absolut nicht verstehen können, daß eine Frau keinen Kinderwunsch verspürt :wink:

Mein Partner will zum Glück auch keine Kinder, wenn auch aus anderen Gründen.

Danke nochmals an alle + viele Grüße
Diana

Hallo Agil,

Mit „nicht vorstellen können“ meinte ich, ich kann mir nicht vorstellen, dass Unzufriedenheit im Job bei so vielen Frauen der Grund ist, Hausfrau zu werden. (Denn das hiesse ja, dass Hausfrau für fast alle der bessere Job ist). Nun unterbrechen aber fast alle Frauen irgendwann ihren gewohnten Beruf, und das auch noch mit sehr unsicheren Perspektiven, irgendwann wieder hineinzukommen. Und ich frage mich immer: Warum?

Und die Antwort „Allen ist ihr Job unerträglich geworden“ scheint mir nicht so recht plausibel - zumal ich diesen Trend ja bei Männern auch nicht sehe. Mir scheint dann doch die Antwort „Der Kinderwunsch kommt irgendwann und ist dann stärker als die bisherige Lebens- und Karriereplanung“ als die wahrscheinlichere Antwort.

Das war es, was ich mit diesem Posting ausdrücken wollte.

Diese Konsequenz kann ich mir auch nicht vorstellen. Aber
gegenüber den Männern haben die heutigen Frauen ja doch sowas
wie ein Hintertürchen. Wenn einem alles da draußen stinkt,
könnte man sich theoretisch einen Mann und Kinder „anschaffen“
und sich zu Hause „vergraben“.

Wieso sollten die Männer diese Möglichkeit nicht haben? Weil Frauen meistens weniger verdienen? Das stimmt auch längst nicht mehr immer. Ich kenne in meinem persönlichen Umfeld keinen einzigen Mann, der offen sagt, er wäre gerne der hausarbeitende Part geworden. Mein Partner hätte es auf jeden Fall tun können. In unseren ganzen Überlegungen, ob Kinder oder nicht, stand immer zur Debatte: Sobald er sagt, ok, tun wir’s, ich bleibe zuhause und Du kannst weiter arbeiten, dann hätten wir es auf jeden Fall versucht.

Im Internet trifft man hin und wieder auf einen Hausmann, bzw. es gibt ja auch die Seite von Vätern im Erziehungsurlaub, aber eine massenhafte Bewegung der Männer in diese Richtung vermisse ich bisher. Meinen Segen hätte sie zu 100 Prozent.

Das gewohnte Elend wird häufig lieber in Kauf genommen als eine :ungewisse Zukunft.

Hmmm, wenn das stimmen würde, dann würden die Leute doch eher keine Kinder bekommen. Das ist es ja gerade, was mich frappiert. Die meisten Frauen werfen zu einem bestimmten Punkt ihr gesamtes gewohntes Leben über den Haufen, um Kinder zu bekommen. Wenn das 1. Kind nicht ein Sprung in eine ungewisse Zukunft sein soll, dann frage ich mich, was noch ungewisser sein könnte.

Zu Deiner Cousine: Bei meiner Schwester war es eigentlich ähnlich. Sie hat auch ihr Studium nicht mehr abgeschlossen (obwohl sie zu den Besten gehörte). Solche Einzelbeispiele haben immer sehr viele Aspekte und man kann sich schnell die heraussuchen, die gerade in die Argumentation passen. Bei ihr gab es die Aspekte:

  • Ich als ihre Schwester, sowie meine Eltern waren dafür, dass sie das Studium zu Ende macht.
  • Ihr Mann war gerade mit seinem Studium fertig und war im Begriff, eine Stelle in einer 300 km entfernten Stadt anzunehmen.
  • Er hat ihr nicht direkt Druck gemacht mitzukommen (es ist ein netter Typ und wir verstehen uns gut), aber schon durchblicken lassen, dass er eine Wochendbeziehung für das nächste Jahr als schlechtere Wahl ansieht. Selbst erstmal einen Job in der gleichen Stadt zu suchen und später weiterzusehen, stand für ihn nie zur Debatte. (Sie hat es allerdings wohl auch nicht von ihm verlangt, bzw. angesprochen.) Er hatte eine größere Firma im Auge, die war nun mal in einer anderen Stadt und da wollte er hin.

Für meine Schwester stand im Vordergrund, dass sie sowieso bald viele Kinder wollte und nach dem Studium keine Berufserfahrung mehr hätte sammeln können. Und ihr war klar (und damit hat sie recht), dass ihr ein Abschluss ohne Berufserfahrung nach ca. 10-15 Jahren Hausfrauendasein absolut nichts mehr nützen würde. Das Studium noch zu Ende zu machen, hätte schlicht ein Diplom ergeben, um es an die Wand zu hängen und um meinem Vater das Gefühl zu geben, das Geld die ganze Zeit nicht vergeudet zu haben. Aber um später wieder einzusteigen hätte keinen Unterschied gemacht. Also haben sie beide entschieden, dass meine Schwester ihr Studium nicht zu Ende macht, sondern gleich mitkommt, dass sie heiraten und das Kinderkriegen in die Wege leiten. Aus dem vorherrschenden Gedanken heraus: Langfristig wollen wir das sowieso, warum also nicht jetzt?

Aber die Entscheidungsfreiheit für den „Kampf draußen“ o d e r
zu Hause haben wir Frauen zumindest eher als ein Mann.

Das kann man hinterher natürlich immer sagen, aber ich finde, die Entscheidungsfreiheit haben beide. Jeder zieht natürlich in seine Lieblingsrichtung. Wenn mein Schwager damals nicht so wild gewesen wäre auf seine Lieblingsfirma, wäre es anders gelaufen. Wenn es meiner Schwester sehr wichtig gewesen wäre, ihr Studium zu beenden, ebenfalls. Wenn mein Schwager damals thematisiert hätte, dass er später auch mal einige Jahre Erziehungsurlaub haben wollte, dann hätte meine Schwetser vermutlich ihr Studium beendet. (Gut genug war sie, dass war keine Frage.)

Von der Gesellschaft sind bestimmte Rollen vorgegeben und durch entsprechende Rahmenbedingungen (unterschiedliche Gehälter und Berufsbilder, fehlende Kinderbetreuung) stabilisiert. Sie aufzubrechen kostet erstmal etwas Mut, etwas Selbstbewußtsein (sich als Hausmann oder Karrierefrau in seiner Umwelt zu behaupten). Aber ich sehe erstmal nicht, warum es für Frauen leichter sein sollte, zwischen 2 Rollen zu wählen.

Beide sind erstmal in bestimmten vorgesehen Rollen gefangen. Mit etwas Mut und evt. der Bereitschaft, erstmal mit weniger Geld auszukommen, kommen sie auch raus. Bei den Paaren, die sich für die traditionelle Rollenteilung entscheiden, sehe ich immer wieder (bei genauerem Hinsehen), dass sie recht rational sich den gegebenen Umständen gefügt haben. Beide. Das geht dann mit den Worten „Wir wollen sowieso Kinder, warum nicht jetzt.“ „Ich verdiene sowieso mehr als meine Frau, warum sollte gerade ich aussetzen?“ „Ich habe jetzt Familie, also ist mein Arbeitsplatz sicherer.“ „Mein Arbeitsplatz ist jetzt recht sicher, also bleibe ich bei meiner Firma.“ „Wenn ich wieder einstiege, ginge mein Gehalt alleine für die Steuer und die Kinderbetreuugn drauf, also bleibe ich lieber zuhause.“ etc. etc.

Aber, kurz auf den Punkt gebracht: Den grundlegenden Unterschied, was dabei für Männer anders ist als für Frauen, warum Frauen mehr verschiedene Lebensmodelle haben, den sehe ich nicht.

Mit vielen Grüßen, Stefanie

An Alle,

ich entschuldige mich hiermit dafür, daß ich versucht habe in diese diskussion den ethisch/moralischen Aspekt einzuführen.

Ich bekenne hiermit mich dadurch als:

konservativ
nichts ahnend
nichts wissend
vorurteilshaft
usw.

Hiermit bin ich allerdings zu der überzeugung gekommen, daß es mit dem im Feminismus soviel gepriesenen Eigenschaften von Frau mit zunehmender Bildung anscheinen abnehmen!

gruss
winkel

Hallo grilla

laß mich nur kurz sagen, daß ich von alledem, was du mir hier vorwirfst nichts gesagt habe.

ich habe lediglich beklagt, daß es mir den eindurck macht, es würde nicht über Menschen sondern über ein materielles Zubehör gesprochen.

Und ich habe gesagt, daß ich dabei nicht über die Aussenwirkungen spreche, sondern lediglich über die innere Einstellung zu Kindern als Menschen.

Und wenn dein Lehrer Antroposoph war und du ihn so verstandest, daß Emanzipation ohne Humanismus funktioniert, dann hast du offensichtlich was falsch verstanden.

gruss
winkel

Hallo Jima,

du hast vollkommen recht! Im Grunde finde ich, dass es genauso egoistisch ist, Kinder in die Welt zu setzen als es nicht zu tun. Die Motive sind egoitisch! Wer bekommt denn schon Kinder, um die Rente zu sichern oder den Kindern einen Gefallen zu tun. Man bekommt sie, weil man Familie möchte, sich Fortpflanzen möchte, Sex haben möchte usw. Daher finde ich es ziemlich einseitig, Menschen, die keine Kinder wollen als Materialisten hinzustellen. Menschen die Kinder wollen, haben genauso selbstsüchtige Motive.

Das mit der Adoption habe ich mir auch mal überlegt. Ist aber gar nicht so einfach. Vor allem braucht man einen Partner der das mitmacht. Ein Patenkind habe ich seit letztem Jahr und es ist wirklich eine tolle Sache! Man sollte aber aufpassen, bei welcher Organisation man das macht, da gibts ganz schöne Qualitätsunterschiede.

Viele Grüsse,
Lisa

Hi Winkel,

Schade dass die (offensichtlich von Diana anders gemeinte) Diskussion hier so vollkommen am Thema vorbei ausufert. Ich unterstelle einfach mal Niemanden hier, dass er dem anderen die Kinder neidet, Kinder hasst oder sich auf Kosten anderer und der eigenen Bequemlichkeit halber ein schönes Leben machen will! Jeder hat sicher individuelle Gründe sich für oder gegen Kinder zu entscheiden. Das dürfen sogar egoistische Beweggründe sein.
Und wenn wir schon auf die Anthroposophie zurückgreifen und Rudolf Steiner bemühen (welcher sich wahrscheinlich gerade im Grabe umdreht), dann sollte man doch zumindest die „Philosophie der Freiheit“ im Hinterkopf haben.
Ich will hier jetzt nicht eine Grundsatzdiskussion über Anthroposphie lostreten, weil falsches Thema im falschen Brett - aber für alle Anthros und Nichtanthros, kann man es auch einfach ausdrücken:
Jeder hat das Recht seinen Lebensweg selbst zu gestalten, seine eigene Fehler zu machen und seine eigene Meinung zu vetreten.
In diesem Sinne

einen schönen Tag noch allen Beteiligten

Ronin

Hallo Winkel,

Und ich habe gesagt, daß ich dabei nicht über die
Aussenwirkungen spreche, sondern lediglich über die innere
Einstellung zu Kindern als Menschen.

Da hast du schon recht, dass Kinder auch Menschen sind. Und vergessen sollten wir das sicher nicht. Ich glaube, wir haben in der Diskussion zwei verschiedene Dinge durcheinander gewürfelt und deshalb die Mißverständnisse. Daher versuche mal, das ein wenig zu entzerren.

  1. Kinder sind Menschen, wenn sie erst mal auf der Welt sind. Hier stimmen wir sicher überein, dass man für diese Menschen auch alles Menschenmögliche tun muss, damit sie ein erfülltes Leben führen können (materielle Grundlagen, Chancengleichheit, Recht auf Bildung usw.).

  2. Die Entscheidung, ob man Kinder bekommen möchte oder nicht, setzt aber vorher an. Wir sprechen hier noch nicht über Menschen, sondern nur über Möglichkeiten und Lebensentwürfe.

  3. Die Diskussion, ob es immer sinnvoll ist, Kinder zu zeugen und in die Welt zu setzen, kann man durchaus auch von der humanitischen Warte aus betrachten. Wie egoistisch sind Eltern, die Kinder bekommen (z.B. für die eigene Alterssicherung), obwohl sie wissen, dass die (Über)lebenschancen dieser Kinder ziemlich lausig sein werden?

  4. Egal ob man sich für oder gegen Kinder entscheidet, die Gründe sind meistens egoistisch und oft genug auch materiell (schliesslich ist die Rentendiskussion ja auch ziemlich materiell - oder wie humanistisch ist es, Kinder zu bekommen, damit sie die Rente finanzieren?).

Was ich übrigens auch etwas befremdlich finde, ist das Frauenbild, das du hier immer wieder vertrittst. Sind alle Frauen fürsorglich? Sind Männer aggressiv? Sind Frauen emotional? Sind Männer sachlich? Männer sind verschieden, Frauen auch!

Viele Grüsse,
Lisa

An Alle,

Ich bekenne hiermit mich dadurch als:

konservativ
nichts ahnend
nichts wissend
vorurteilshaft

beleidigend
verletzend, scheinbar gerne! (siehe unten)

Hiermit bin ich allerdings zu der überzeugung gekommen, daß es
mit dem im Feminismus soviel gepriesenen Eigenschaften von
Frau mit zunehmender Bildung anscheinen abnehmen!

gruss
winkel

Hallo winkel,

Hiermit bin ich allerdings zu der überzeugung gekommen, daß es
mit dem im Feminismus soviel gepriesenen Eigenschaften von
Frau mit zunehmender Bildung anscheinen abnehmen!

Welche Eigenschaften waren das grad nochmal ?

verwirrt aber grüssend

Heike

Beleidigte Leberwurst? (o.T.)

Ich sagte doch: o.T.

Beleidigte Leberwurst (2)

Nun aber mal halblang Ich zitiere mal aus Deinem 1. Posting („sehr befremdlich“), welches diese Diskussion hier ausgelöst hat.

In vielen Beiträgen sind Kinder keine Menschen, sondern :smiley:ispositionsmaterial und Kostenfaktor, deren Existenz :aufgerechnet wird mit finanziellen Vor- und Nachteilen,
egozentrischen Selbstverwirklichungsszenarien, die mehr an einen :Autokauf erinnern als an ein Gespräch über Menschen.

Hälst Du das vielleicht für ein differenziertes Posting? Mich wundert es eher, dass Leute wie Grilla sich die Mühe machen, darauf so ausführlich zu antworten. Du schreibst nicht, auf welches Posting Du Dich beziehst, in welchem Beitrag Kinder angeblich keine Menschen waren, wer finanzielle Vor- u. Nachteile aufgerechnet hat, was Du mit egozentrischen Selbstverwirklichungsszenarien meinst, etc., etc.

Da muss jemand, der sich die Mühe macht, darauf zu antworten, doch zwangsläufig herumraten! (Wie gesagt, es wundert mich, dass es überhaupt jemand tut.) Die Antwort von Grilla ist jedenfalls so gut und treffend, wie eine Antwort unter den gegebenen Umständen überhaupt sein kann.

Beweise doch erst einmal, dass die anderen Leute die Dinge gesagt haben, die Du ihnen vorwirfst. Oder schreibe solche Postings wie „entschuldigung“ oder „sehr befremdlich“ als Antwort auf das Posting, welches Du meinst. Dann würdest Du zumindest einmal die Voraussetzungen schaffen, Dich richtig zu interpretieren.

Aber erst mit einem Rundumschlag alle Diskussionsteilnehmer unspezifisch angreifen und dann bei jeder Antwort meckern, man habe das nicht gesagt, - das ist billig!

Mit vielen Grüßen, Stefanie

Hallo Claudia,

und kannst nicht die Bohne
nachvollziehen, warum eine Frau sich gegen eine Mutterschaft
entscheiden könnte.

Kann das ein Mann überhaupt? Nein, ich denke nicht; ebensowenig wie eine Vielzahl von Frauen. Unsere Gesellschaft tickt nun einmal so, daß eine Frau gefälligst Kinder in die Welt zu setzen hat, weil es schon immer so war/weil es sich so gehört, sonst wird man schief - nach dem Motto ‚was ist denn das für eine?‘ - angesehen oder als egoistisches Karriereweib abgestempelt. Beides geht mir ehrlich gesagt am Allerwertesten vorbei; es ist meine bzw. (optimalerweise) unsere Entscheidung gewesen und da hat mir niemand reinzureden. Nicht Mutter, nicht Oma, nicht mit Teppichratten ‚gesegnete‘ Freundinnen, von denen es inzwischen nicht mehr allzuviele gibt.

Konkret: Ich schätze zum Beispiel Tessa und Stefanie als sehr
intelligente Menschen (wohl gemerkt, nicht nur Frauen) ein,
die in ihren Berufen sich in Gänze austoben können, und nicht
nur das, sie finden auch die gebührende Anerkennung, und
erleben eine Autonomie in ihrem Dasein, die mit einem Kind mit
einem Schlag zunichte gemacht werden würde.

Oh danke; zu viel der Ehre… :wink: Nein, ernsthaft: ja, ich kann mich in meinem Job in der Tat in Gänze austoben und ich mache ihn unheimlich gerne. Und ich bin nicht bereit, ihn auch nur vorübergehend an den Nagel zu hängen, nur um den gängigen gesellschaftlichen Vorstellungen zu entsprechen. Von der zeitlichen Frage (Termine spät abends, ständig in der Weltgeschichte unterwegs) ganz abgesehen, ein Kind würde mein Leben völlig auf den Kopf stellen und auch dazu bin ich nicht bereit. Mag sein, daß es manche als egoistisch ansehen, ich sehe es halt so. Um mich nicht zu wiederholen: unsere werte Jägerin hat vor ca. einem Monat eine ähnliche Frage - nämlich die nach einem neuen Partner mit Kindern - gestellt, ich habe seinerzeit schon einiges dazu geschrieben.

Das schafft eine
Zufriedenheit, bei der es eigentlich keinen Grund gibt, diesem
Leben eine so entscheidene Wende zu geben, sprich Kinder zu
bekommen.

Eben! Ich habe meine Prioritäten im Leben schon recht früh gesetzt, eine Teppichratte zählte nicht zu denselbigen.

Was nützt es dem Kind, eine Mutter zu haben, die mit
ihrem Leben unzufrieden ist?!

Genau dieses wäre bei mir der Fall… Ich kann mir nun einmal kein Leben zwischen Fläschchen und vollgesch*** Windeln vorstellen. Wer darauf abfährt: bitte schön, aber ohne mich. Auch eine Beziehung zu einem Mann, der sich in den Kopf gesetzt hat, in diesem Leben den liebenden Daddy zu geben, wäre hübsch kurzfristig am Ende; dazu müßte er sich jemand anderen suchen.

auch noch bewahrheiten würde, weil man als Erwachsener
wirklich viel Idealismus aufbringen muss, seine Kinder gerne
groß zu ziehen.

Hmmm… Mit derartigem Idealismus ist es nicht sonderlich weit bei mir… Was bringt es mir - vor allem aber: was bringt es dem Kind -, wenn ich zwar meine vermeintliche ‚biologische Pflicht‘ erfülle, anschließend jedoch nicht den geringsten Bezug zu dem, was ich da in die Welt gesetzt habe, habe. Ich bin halt keine Glucke und ich interessiere mich nicht für Kinder.

Dieses „ihr Frauen müßtet euch eigentlich nach Kindern sehnen“

Oh Gott, oh Gott, oh Gott! Bleib mir bloß wech damit… *lach* Ich sehne mich keinesfalls danach.

Das reden
einem nämlich alle möglichen Leute ein (die lieben Freundinnen
mit ihrer Brut, die strickende Oma, die traditionsbewußte Mama
mit ihren enkelreichen Freundinnen, Männer mit all ihrem
Klischeedenken).

War bei mir früher auch so. Meiner Mom habe ich die fixe Idee von ‚das sind die kleinen Süßer meiner Großen‘ schon vor gut zehn Jahren ausgetrieben. Oma schmollt zwar bis heute, weil ich ja die älteste Enkelin bin und weil frau in Polen meistens bereits mit 18 heiratet und mit 20 für gewöhnlich zwei ‚Wonneproppen‘ vorweisen kann. Die lieben Freundinnen mit ihrer Brut wurden nach und nach weniger - sehr viel weniger, weil sich schlicht und ergreifend die Interessen verschoben haben. Ich habe keinen Bock darauf, mir andauernd den neuesten Tratsch aus der Krabbelgruppe (beliebig gegen: Babyschwimmen, Spielplatz & Co. austauschbar); ich diskutiere nicht über die Vor- und Nachteile der Windelmarken; mich interessiert es auch nicht, daß XY gestern das erste Mal allein auf den Topf gegangen ist oder daß im KiGa schon wieder Scharlach, Masern oder Windpocken grassieren. Und dann auch noch dieses ständige - mit einem süffisanten Lächeln dekorierte - Gerede à la ‚Na? Naa? Naaa? Wollt Ihr nicht auch mal so ein Goldstück?‘ Nein, verbindlichsten Dank, wir wollen nicht! So! *fg* Freund- und Bekanntschaften gehen eben auseinander, wenn ständig Verabredungen / Parties / gemeinsame Unternehmungen abgesagt werden, weil wieder einmal eine Kolik, ein Fieberkrampf, eine Erklältung, die kurzfristige Absage eines Babysitters, oder, oder, oder dazwischenkommen.

In Wirklichkeit kenne ich nicht viele Frauen,
die sich von Herzen ein Kind wünschten. Diese Frauen bekamen
Kinder, damit der verwandtschaftliche Druck nachließ, weil sie
beruflich unzufrieden waren, weil sie es von Daheim nicht
anders kennen (mit 25 bekommt man gefälligst das erste Kind),
oder sie bekamen einfach eins ohne es zu thematisieren.

Die denkbar schlechtesten Voraussetzungen, gell? Um die Familie endlich ruhigzustellen? Um aus dem Job rauszukommen?

Gott-sei-Dank sind die Zeiten vorbei, in der an Frauen diese
Erwartung der Gebährbereitschaft gerichtet wird, weil sie die
Wahl haben Kinder zu bekommen oder ihrem Beruf nach zu gehen
oder eben beides haben können. Endlich haben sie die
Wahlfreiheiten.

Das wurde in diesem Thread bereits mehrfach erwähnt… ‚Beruf und Kinder‘ funktioniert nur, wenn man die Betreuung perfekt organisieren kann, was hierzulande nicht einfach ist, weil KiGa-Plätze fehlen, weil es mit dem Angebot an Ganztagsschulen nicht sonderlich weit her ist, weil eine alleinstehende Mutter, die halbtags arbeitet, kaum dazu in der Lage ist, die Betreuung zu finanzieren. Wer sich eine Fulltime-Nanny zu leisten, ist natürlich fein raus, nur frage ich mich, wozu man sich ein Kind zulegen sollte, das man - wenn überhaupt - lediglich kurz morgens (wenn man abends nach Hause kommt, schläft es bereits) und am Wochenende sieht. Auch nicht so ganz der Sinn dieser Veranstaltung, oder?

Es ist mir bei der Restaurant-Geschichte um ein Beispiel von
vielen gegangen. Ich erlebe oft genug, dass Familien nicht so
gerne in der Nähe von Kinderlosen ertragen werden. Diese
verständnislose Haltung der Eltern „klar, wer keine Kinder
hat, ist eben Kinderfeindlich“ verhärtet die Fronten, und
vereinfacht ein vielschichtiges Problem (verzogene Kinder
gehorchen nicht, Restaurants sind nicht auf Kinder
eingestellt…)

Dennoch ist es ein prima Beispiel… Auch wenn hier gleich der Sturm der Entrüstung losgeht: ich bin der Meinung, daß Kinder nicht in ein Restaurant gehören (mit ‚Restaurant‘ meine ich ein Etablissement mit einem gewissen Standard und nicht McDoof oder ein Steakhouse mit Hüpfburg), außer sie beherrschen ein gewisses Maß an Tisch- und sonstigen Manieren. Alles schon erlebt:

  • mindestens siebzig Mal ‚Alle meine Entchen‘ (und zwar volle Lautstärke!) bei Kerzenschein, von einem entzückten ‚Ach, das kannst Du aber schöööön…‘ der Mutter begleitet *mitdenaugenroll*
  • stillende Mütter am Nebentisch in einem Hotelrestaurant
  • Ketchup-Patschpfotenabdrücke auf dem gerade aus der Reinigung abgeholten Kostüm
  • ‚Ja, geh ruhig zu der Tante…‘ - ‚Stört Sie doch nicht, oder?‘ *grrrrrrrr* ‚Doooooooch! Das stört mich und zwar gewaltig!!!‘
  • Verstecken spielen unter unserem Tisch
  • die absolute Härte: eine Wickelaktion (größeres Geschäftchen) am Nebentisch während unser Essen gebracht wurde. Ich dachte, ich sehe nicht richtig… Sorry, aber dafür habe ich keinerlei Verständnis.

Nein, ich bin nicht kinderfeindlich, die sollen nur soweit weg von mir bleiben, wie es nur geht.

Mein Wunsch ist, dass unsere Gesellschaft sich wieder auf ein
normales Kinderbild besinnt, weil es kleine Menschen sind, die
irgendwann einmal groß werden, nicht mehr und nicht weniger.

Ja Claudia, allerdings braucht es dazu Menschen, die mit Leib und Seele Eltern sind und nicht jemanden wie mich oder Diana, die im Grunde überhaupt nicht wissen, was man denn nun mit so einem Exemplar anfangen soll…

Ooooops… Ein bissl sehr lang geworden…

Beste Grüße

Tessa

Hallo Elbin,

Du hast mich glaube ich falsch verstanden.

Ja, ich glaube auch, daß wir ein wenig aneinandervorbeigeplaudert haben…

Wenn du richtig
liest, ist die Erklärung gleich mitgeliefert:

Habe ich artigst nachgeholt. :wink:

Selbstverständlich, weil ich das so empfinde. Vielleicht hätte
ich das ausführlicher formulieren müssen: Selbstverständlich
bedeutet hier: weil ich das so empfinde, selbstverständlich
für mich!

OK, wenn Du es für Dich so festgelegt hast, dann wirst Du ganz bestimmt auch eine prima Mom werden, wenn es mal soweit ist.

Ja, sind sie. Zumindest in meinen Augen.

Um Himmels willen, ich wollte es Dir ja auch keinen Fall ausreden.

Vielleicht hab ich
die Frage ja vollkommen falsch verstanden, aber ich dachte,
hier seien eigene Erfahrungen und Vorstellungen erwünscht?

Nö, die hast Du schon richtig verstanden, wie unsere werte Jägerin inzwischen klargestellt hat. Ich finde es auch überaus spannend, zu erfahren, welche von uns nun will oder doch nicht will und warum. Vielleicht habe ich das ‚selbstverständlich‘ ein wenig mißgedeutet… Hat sich aber inzwischen - also mit Deiner Antwort - auch erledigt.

Beste Grüße

Tessa

Hallo!,

habt Ihr Kinder?

Nein!

Wollt Ihr welche?

Ja, auf jeden Fall. Ich bin zwar noch weit davon entfernt, aber man macht sich auch schon in meinem Alter Gedanken darüber, und ich bin für mich persönlich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich später einmal Kinder haben möchte!

Wenn ja, warum? Und falls
nicht, warum?

Warum? Weil ich Kinder sehr gerne mag :smile: Vielleicht bin ich in diesem Punkt ein wenig Konservativ, aber für mich ist eine Familie mit Kindern zu gründen elemanterer Bestandteil des Lebens! Man gibt seine Gene an seine Kinder weiter, sieht sie Aufwachsen, wächst Menschlich mit ihnen! Mag sein, dass meine Vorstellungen in diesem Punkt ein wenig zu Romantisch sind, dass ändert aber nichts an meiner Meinung :smile: Wobei es für einen Mann natürlich einfacher ist, Kinder und „Karriere“ zu vereinbaren als für eine Frau. Aber ich hoffe einfach einmal dass in den nächsten 10 Jahren die Betreeungsmöglichkeiten seitens des Staates sich so erweitern, dass auch die Frauen eine Chance haben trotz Kindern beruflich vorran zu kommen.

Grüße

Bernd

Hallo Stefanie,

Aber, kurz auf den Punkt gebracht: Den grundlegenden
Unterschied, was dabei für Männer anders ist als für Frauen,
warum Frauen mehr verschiedene Lebensmodelle haben, den sehe
ich nicht.

Du hast ja schon umfassend genau die Situationen dargelegt, die ich auch meinte. Und unser beider Standpunkt ist, daß heute jeder sich seinen Lebensentwurf aussuchen kann, wenn er ein paar zusätzliche Mühen in Kauf nimmt (was sich nach meiner Erfahrung immer lohnt). Aber ich hatte mich einfach nur auf den Ist-Zustand bezogen. Nach wie vor wird einer Frau gerne zugesprochen, aufgrund von Kindern Studien abzubrechen, Karrieren zu beenden, die bezahlten Tätigkeiten einzustellen und zu Hause zu bleiben. Ein Hausmann muß sich immer noch bescheuerte Kommentare à la „So, so Du läßt Dich also von Deiner Frau aushalten.“ etc. anhören. Und die verblüfften Gesichter, wenn ein männlicher Arbeitnehmer Erziehungsurlaub beantragt, herrschen immer noch vor. Von der Gesellschaft wird den Frauen diesbezüglich meiner Meinung nach momentan mehr Entscheidungsfreiheit zugesprochen.
Bleibt mir nur, den Männern Mut zu machen. Wer von ihnen gerne Kinder möchte, soll ruhig auch mal die Forderung stellen, zu Hause bleiben zu wollen. Vielleicht schaffen wir es ja noch in meiner Generation, daß erziehende Mütter u n d Väter eine Selbstverständlichkeit werden :smile:

Liebe Grüße an alle, aber insbesondere an Stefanie und all die mutigen Hausmänner, die uns alle wieder einen Schritt weiter bringen.

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Was verstehst du genau unter einer Femininisierung der
Gesellschaft?

Meiner Ansicht nach ist unsere Gesellschaft in der letzten
Zeit immer mehr auch in der Öffentlichkeit und im
Wirtschaftsleben von femininen Ansätzen geprägt.
Mit Vorteilen und auch Nachteilen.
Würde hier zu weit führen.

Ja soweit wars schon klar. Nur: Was sind feminine Ansätze?

Da muss ich jetzt mal nachfragen was du genau mit „pro Kind“
meinst?
Unter „für“ und „gegen“ kann ich mir durchaus was vorstellen
aber „pro“?

Sorry war vielleicht was unscharf oder willst Du um Worte
streiten?
Nochmal:
Frau und Mann haben die Entscheidungsfreiheit, sich gegen
Kind(er) zu entscheiden. Die Entscheidung für Kind(er) geht
heute von der Frau aus.

Das ist jetzt aber unlogisch.
Betrachten wir es mal abstrakt:
Wir haben bei dem Problem X die Möglichkeit uns für Lösung A oder B zu entscheiden. Anders geht es nicht. (Man kann sich nur defür entscheiden ein Kind zu bekommen oder dagegen).
Meine Aussage , der du offenbar zustimmst ist:Jeder kann B annehmen oder ablehnen.
Da es nun nur A und B als Möglichkeiten gibt folgt aus einer Ablehnung von B automatisch die Annahme von A. (Wer sich nicht dagegen entscheidet entscheidet sich dafür. Da sich auch der Mann dagegen entscheiden kann, kann er sich auch dafür entscheiden)

SAN

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Hallo Bernd,

diesen Satz von dir ! ***

, wächst Menschlich mit ihnen! Mag sein, dass meine
Vorstellungen in diesem Punkt ein wenig zu Romantisch sind,

du führst dein Leben…da brauchst nicht zu zweifeln, wenn
du für dich zulässt menschlich zu wachsen dann machst du
es richtig.

Es war eine Freude dich zu lesen…

Liebe Grüße
Kerbi

An Alle,

ich entschuldige mich hiermit dafür

Blödsinn!

Ich bekenne hiermit mich dadurch als:

konservativ

na und?

nichts ahnend

Ahnungslos bist Du auch nicht…

nichts wissend

Stimmt definitiv nun überhaupt nicht.

vorurteilshaft

Ja, das könnte wohl sein…:smile:
Aber wer frei ist von Schuld, der werfe…etc.

Hiermit bin ich allerdings zu der überzeugung gekommen, daß es
mit dem im Feminismus soviel gepriesenen Eigenschaften von
Frau mit zunehmender Bildung anscheinen abnehmen!

Na na…könnte dies ein Vorurteil sein?

Zum Thema Kinder: Du bist ein Vater, der seine Kinder liebt, der
gern Kinder wollte und sie auch immer noch wöllte, wären sie
nicht da. Das ist in Ordnung …für DICH.
Aber es gibt Menschen (ich sag nicht Frau/Mann), die dies nicht
wollen. Das ist ebenfalls in Ordnung.

Und vielleicht sind es gerade die, die konservativer und pragmatischer denken, als Du in dieser Beziehung.

Herzliche Grüße
Dilarah

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Moin Bernd,

Warum? Weil ich Kinder sehr gerne mag :smile: Vielleicht bin ich
in diesem Punkt ein wenig Konservativ, aber für mich ist eine
Familie mit Kindern zu gründen elemanterer Bestandteil des
Lebens!

Würdest du denn auch in Erwägung ziehen, für die Erfüllung dieser Vorstellungen von dir selbst deinen Beruf aufzugeben und zu Hause zu bleiben um Haushalt und Kinder zu versorgen oder erwartest du, dass das eine Frau für euch macht ?

Gruss
Marion

[MOD] und Schluss
Hallo Leute,

der User „winkel“ ist nicht Thema dieses Brettes, auch wenn er sich quasi selbst dazu gemacht hat *g*.

Wer also noch seine Meinung über „winkel“ loswerden möchte, der möge das bitte per e-mail machen.

Vielen Dank.
Gruss
Marion, MOD