Das ist kein Problem, sondern die Folge. Daß Du nun aus etwas,
das über Jahrzehnte von Gewerkschaften, Beschäftigten und am
Ende auch von der Politik gefordert und angestrebt wurde -
nämlich endlich mehr Teilzeitstellen zu schaffen - ein Problem
machst, ist schon etwas absonderlich.Wer hat jemals behauptet, es gäbe einen Magel an
Teilzeitstellen in Kitas und dies müsse geändert werden?Der allgemeine Mangel an Teilzeitstellen wurde über Jahrzehnte
beklagt. Daß das ausgerechnet in Kitas anders gewesen sein
soll, bezweifle ich.
Hier liegt des Pudels Kern, denn du irrst.
Vor 20 Jahren gab es praktisch keine Teilzeitstellen.
Das ist für den Bereich der Kitas schlichtweg falsch.
Ach so.
Nun ist
der Anspruch auf Teilzeitbeschäftigung endlich gesetzlich
festgeschrieben und wird auch wahrgenommen und schon wird
daraus eiin Problem. Siehe oben: das ist schon eine etwas
eigenartige Einschätzung.Ist das Thema jetzt nicht mehr Kitas sondern die gesamte
Arbeitswelt in Deutschland?Ach, keine Ahnung. Mich interessierte nur, was an Kitas anders
sein soll als an anderen Betrieben.
Das es hier nie einen Magel an Teilzeitstellen gab vielleicht?
Nein, ist er nicht. Nur heißt ja Teilzeit nicht, daß derjenige
Mitarbeiter lieber in Vollzeit arbeiten würde, aber nicht
kann. Jahrzehntelang war bei vielen Arbeitnehmern sogar das
Gegenteil der Fall.Bei Erzieherinnen aber eben nicht.
Ach so.
Sic.
Und nicht zuletzt: wie hoch ist in dem Beruf eigentlich die
Quote derjenigen, deren Einkommen nicht das Haupteinkommen des
Haushaltes ist?Komisches Geschlechterbild.
Das hat mit Geschlechterbild nichts zu tun.
Doch. Die Frau muss halt nicht so viel verdienen, den
Hauptteil beschafft ja der Mann.Ich fragte nach dem IST-Zustand. Das kann schon rein logisch
keine Bewertung enthalten.
Doch. Wenn die Erzieherin eben nicht so viel verdienen muss, weil sie ja deine obige Nachfrage nach der Quote impliziert in vielen Fällen nicht die Hauptverdienerin ist, ist das eben doch eine Wertung. Nach dem Motto: Kommt auf eine gerechte Bezahlung nicht an, ist ja eh nur Zuverdienst.
sondern
eben auch daran, daß die Mitarbeiter aus fehlender
Notwendigkeit heraus nicht so sehr für Gehaltserhöhungen
kämpfen (wozu Frauen im übrigen ohnehin nicht so neigen) wie
in anderen Berufen.Das rechtfertigt inwiefern genau die deutliche Unterbezahlung
in nahezu sämtlichen sozialen Berufen?Auch hier: es geht um Tatsachen und nicht um deren
Rechtfertigung. Es gibt nun einmal Ursachen und Wirkungen. Ob
die nun uns oder irgendjemandem gefallen, spielt dabei keine
Rolle.
Also haben wir jetzt eben den gerechtfertigten Arbeitskampf.
Im übrigen kannst Du ja vielleicht erst einmal erklären, woher
Du Deine umfassenden Kenntnisse über die
Beschäftigungsvorstellungen aller Kita-Mitarbeiterinnen in
Deutschland beziehst.
Ich projeziere tatsächlich die niedersächsischen auf den Rest Deutschlands. Wieso sollte es da anders sein?